Na schon. Aber selbst ein Zocker, insofern er nicht regelmäßig auf die Schnauze fallen möchte, muss sich ein wenig gedanken über sein Investment machen, oder nicht?
Das angeschlagene Emissionshaus MPC Capital hat ein Sanierungskonzept für das eigene Überleben ausverhandelt.
Die Restrukturierung der Hamburger Unternehmensgruppe sieht eine großvolumige Enthaftung von Verbindlichkeiten und eine Kapitalerhöhung vor, heißt es in der MPC-Mitteilung vom Freitagabend. Notwendige Aktionärsbeschlüsse sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung Ende Februar 2013 gefasst werden.
Nach MPC-Angaben wurde mit den Finanzierungs- und Geschäftspartnern die Enthaftung von Eventualverbindlichkeiten in Höhe von rund 790 Millionen Euro und die Entschuldung von wesentlichen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von rund 70 Millionen Euro vereinbart. Geplant ist im ersten Halbjahr 2013 außerdem eine Kapitalherabsetzung und eine anschließende Kapitalerhöhung. "Die Großaktionäre haben sich dabei gegenüber den Banken verpflichtet, eine Kapitalerhöhung in Höhe von insgesamt 14 Millionen Euro sicherzustellen", teilte MPC mit.
Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet der Finanzkonzern zwar ein negatives Betriebsergebnis. Außerordentliche Erträge infolge der Restrukturierung sollen MPC aber eion positives Konzernergebnis in zweistelliger Millionenhöhe bescheren. Einen Quartalsbericht für das dritte Quartal 2012 hat das börsennotierte Unternehmen nicht veröffentlicht. Das schlechte erste Halbjahr belastete MPC schwer und führte zur Existenzbedrohnung (FONDS professionell ONLINE berichtete). (ae)
Stattdessen können sich die Aktionäre nach Angaben von MPC für das abgelaufene Geschäftsjahr aufgrund der Restrukturierung sogar über einen Gewinn freuen. Grund dafür sind die außerordentlichen Erträge, die durch den Wegfall der Verbindlichkeiten entstehen, erläutert das Emissionshaus.