Bankges.Berlin - Zock ohne Risiko ?

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neuester Beitrag: 03.07.02 11:01
eröffnet am: 20.03.02 09:37 von: Levke Anzahl Beiträge: 64
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20.03.02 09:37

7149 Postings, 8981 Tage LevkeBankges.Berlin - Zock ohne Risiko ?

Habe mir gestern mal 1.000 zu EUR 2,10 zugelegt !

Was meint Ihr ?
a. Tiefer geht es nimmer
b. da passiert eh nichts
c. auf Sicht von 3 Monaten könnte man die EUR 3,00 sehen
d. verstehe dich wiedermal nicht  

20.03.02 09:41

7149 Postings, 8981 Tage Levkehier der Chart

       
       

20.03.02 09:44

7149 Postings, 8981 Tage Levkehier die letzte Meldung vom 08.03.

20.03.02 09:51

25551 Postings, 8583 Tage DepothalbiererKönnte interessant werden, habe aber noch zu wenig

Hintergrundinfos.
 

20.03.02 09:58

2538 Postings, 8430 Tage ulrich14@Levke

..hallo Levke, ist das erste mal, daß ich direkt mit dir tickere, aber gelesen, hab ich dich schon immer..

..das Spiel mit der Aktie von der Bankgesellschaft Berlin hat auch noch eine andere "Bodenabsicherung"..die gedruckte Aktie ist wunderschön und wird als effektives Stück unter Händlern zwischen 3 und 4 Euro gehandelt...

..also wenns schief geht: ausliefern lassen

..beste grüße aus Deutschlands Süden( Heidelberg) in dessen Norden..  

20.03.02 10:00

7149 Postings, 8981 Tage LevkeHallo Depothalbierer

schau' Dir mal die News unter dem AG-Filter an;
habe ich gestern auch alle gelesen.
Hier wurde in Berlin viel Mist verzapft - keine Frage;
von daher erwarte ich auch nicht, daß die Aktie wieder alte
Kurse erreicht, aber bei der anhaltenden Konsolidierung und
daraus vielleicht resultierenden besseren News, könnte die
EUR 3,00 mal wieder in Sicht sein.
Auch eine Übernahme scheint nie ausgeschlossen.

Meine Kaufaktion ist auch nur als "langfristiger" Zock zu sehen
mit dem Vorteil, daß man bei einem Kaufkurs von 2,10 - 2,15 sicher
nicht viel verlieren kann  

20.03.02 10:01

10587 Postings, 8837 Tage 1Mio.€Wo es effektive stücke gibt ist Ulrich nicht weit

Gruss und guten morgen ins schöne Heidelberg.

@Levke
Liest sich ja interessant werde die sache bei Dir gespannt verfolgen :-)

Gruss Mio.
 

20.03.02 10:02

7149 Postings, 8981 Tage Levkena das ist ja was ulrich14

muss in diesem Jahr sowieso nochmal mein Büro tapezieren...)))

Viele Grüße in den Süden  

20.03.02 10:11

2538 Postings, 8430 Tage ulrich14@Levke: Luxustapete mit qm-Preis von 40.-€ o.T.

20.03.02 10:27

7149 Postings, 8981 Tage LevkeHallo @Kicky - was meinst Du ?

Als Berlinerin dazu ?
Schließlich ist die Bankgesellschaft auch ein Politikum;
die neue Regierung konnte sich bisher ja noch nicht zum Teilverkauf
durchringen.
Das Hamburger Gegenstück, die Hamburger Sparkasse, hatte auch schon
Kaufinteresse signalisiert; die Haspa ist eine Paradebeispiel dafür,
daß man auch regional als Bank Erfolg haben kann.

Viele Grüße nach Berlin + ignoriere bitte die Anfeindungen
Levke  

20.03.02 12:10

7149 Postings, 8981 Tage LevkedZdM - Meinung ? heheh o.T.

03.04.02 10:39

7149 Postings, 8981 Tage LevkeAm 09.04. passiert endlich mal was........

Am 9. April 2002 plant das Berliner Abgeordnetenhaus die Abstimmung über die Abschirmung des Konzerns Bankgesellschaft Berlin von den wesentlichen Risiken aus dem Immobiliendienstleistungsgeschäft durch das Land Berlin. Danach tritt die Sanierungsvereinbarung mit Unterschrift der Vertragsparteien in Kraft. Die Arbeitnehmer werden damit einen maßgeblichen Beitrag zur Sanierung des Konzerns leisten; dies wird die separat geplanten Sachkosteneinsparungen in Höhe von 150 Mio. Euro ergänzen.

Sollte die Abstimmung Erfolg haben, kann sich die Bankgesellschaft
wieder auf das profitable Kerngeschäft konzentrieren..........

Ich will ja nur die EUR 3,00............
 

03.04.02 10:46

10365 Postings, 8647 Tage chartgranatesieht wirklich nicht uninteressant aus und vor

allem leistest Du ein grosses Stück für den Wiederaufbau der Berliner Bankenszene und das als Hamburger....Hut ab levke.... :-)))  

05.04.02 11:00

7149 Postings, 8981 Tage Levkehehe "Die Fuchsbriefe" lesen meine Postings...

Hop oder Top am 09.04. ??

05.04.2002
Bankgesellschaft Berlin halten
Fuchsbriefe  

Die Aktie der Bankgesellschaft Berlin AG (WKN 802322) ist für die Experten der "Fuchsbriefe" lediglich eine Halteposition.

Am 09. April entscheide das Berliner Abgeordnetenhaus über die Zukunft der maroden Bank. Wie auch immer sich die Abgeordneten entscheiden, der alte Name dürfte wohl der Vergangenheit angehören.

Zwei Szenarien seien möglich. Werde die Haftungsübernahme durch das Land abgelehnt, werde die Aktie nochmals deutlich an Wert verlieren. Im "Glücksfall" werden immerhin Spekulanten kurzfristig ihren Reibach machen.

Neuengagements sind vernünftigen Anlegern nicht zu empfehlen. Bereits investierte sollten sich bei einer Wiederbelebung im Falle einer "positiven Entscheidung" von Bankgesellschaft Berlin-Aktien trennen, so lautet der Ratschlag von Experten der "Fuchsbriefe".


 

07.04.02 01:20

79561 Postings, 9150 Tage Kicky7.04.2002 Die letzte Rechnung

7.04.2002    
 
Tagesspiegel

 
Bankgesellschaft Berlin  
 
Die letzte Rechnung  
 
Soll das Land für die Bankgesellschaft geradestehen? Berlins Abgeordnete stehen vor einer schweren Aufgabe  
 
Daniel Rhee-Piening  
 
Noch zwei Tage haben die 141 Abgeordneten des Berliner Parlaments Zeit, dann sollen sie entscheiden. Bewilligen sie eine so genannte Risikoabschirmung in Höhe von 21,6 Milliarden Euro für das Immobiliendienstleistungsgeschäft der Bankgesellschaft Berlin, oder - so die Drohung - schicken sie den Konzern in die Insolvenz. Natürlich nimmt dieses Wort niemand offen in den Mund, es wäre grob geschäftsschädigend und würde zu beträchtlicher Unruhe bei Mitarbeitern und Kunden führen. Hartmut Friedrich, Berliner Vize der Gewerkschaft Verdi, hat nochmals eindringlich an die Abgeordneten appelliert, der Risikoabschirmung im Interesse von mehr als 16 000 Arbeitsplätzen zuzustimmen. Und Claus Guggenberger, Sprecher des Finanzsenators Thilo Sarrazin, sagt: "Das mag ich mir gar nicht vorstellen."

Doch vorstellen kann man sich die Situation schon. Beim Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAKred) in Bonn würde man dann feststellen müssen, dass die Eigenkapitalquote der Bankgesellschaft nicht mehr hoch genug ist, die gesetzlichen Bestimmungen zur Führung eines Bankbetriebs nicht mehr erfüllt werden. Der Bankbetrieb müsste untersagt werden. Doch natürlich sagt auch ein Sprecher des BAKred: "Wir gehen davon aus, dass die Risikoabschirmung am 9. April vorgenommen wird."

Angefallen sind diese Risiken in 54 Immobilienfonds, in rund 400 Einzelfirmen, deren "Obergesellschaften" die IGB, die IBAG und die LPFV sind. Da wurden Immobilienfonds mit Mietgarantien und einer Laufzeit bis zum Jahr 2030 aufgelegt, da wurden Grundstücke für Milliarden Euro auf Vorrat gekauft. Nach den Erfahrungen in der Vergangenheit könnte da noch "manche Mine liegen", sagt ein Abgeordneter. Nicht wenige seiner Kollegen haben Bedenken, der Risikoabschirmung zuzustimmen. Allen voran die Grünen haben Bedingungen gestellt. Bei SPD/PDS und CDU hingegen heißt es, die Abgeordneten seien sich ihrer Verantwortung bewusst. Ein Konkurs sei keine Lösung. Was aber würde die Pleite der Bankgesellschaft für Sparer, Land und Mitarbeiter bedeuten?

Am schnellsten beantworten lässt sich die Frage für die Sparer, die rund 13,5 Milliarden Euro beim Konzern angelegt haben. Die Spareinlagen bei der Landesbank mit der Sparkasse und bei der Berliner Bank sind sicher. Selbst im Falle einer Pleite des Konzerns würden für die Sparer bei der Berliner Bank (rund sieben Milliarden Euro) zunächst der Einlagensicherungsfonds der privaten Banken aufkommen. Der Einlagensicherungsfonds würde allerdings versuchen, dieses Geld vom Land zurückzubekommen. Das Geld für die Sparbuchbesitzer (rund 6,5 Milliarden Euro) bei der Sparkasse würde wohl auch das Land aufbringen müssen.

Doch dies ist erst der geringste Teil. Relativ unbestritten ist, dass das Land gesetzlich verpflichtet ist - die Fachbegriffe lauten Anstaltslast und Gewährträgerhaftung (siehe Erklärung) - für alle Verbindlichkeiten der Landesbank aufzukommen. Berlin müsste sogar den weiteren Betrieb von LBB und Sparkasse aufrechterhalten. Da aber die Landesbank für die Risiken aus dem Fondsgeschäft der Immobilientöchter der Bankgesellschaft geradestehen muss, etwa für Mietgarantien und Rücknahmegarantien, käme auf das Land Berlin eine weitere Forderung in Höhe von rund 3,1 Milliarden Euro zu. Dies wäre unter Umständen sogar noch zu verkraften, lautet die schnelle Rechnung. Das Land könnte doch seine Verpflichtungen aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich der Bankgesellschaft erfüllen und den privatrechtlichen Teil in die Insolvenz gehen lassen. Wenn dem so einfach wäre!

Das Beziehungsgeflecht zwischen Bankgesellschaft und Landesbank ist außerordentlich eng. Die Landesbank muss nach den bestehenden Verträgen auf vielfältige Weise für Verpflichtungen der Bankgesellschaft geradestehen. Die LBB wäre von einer Pleite der Bankgesellschaft massiv betroffen. Die Landesbank hat der Bankgesellschaft rund 21,8 Millionen Euro geliehen. Das Geld wäre zu einem erheblichen Teil weg, ginge die Bankgesellschaft pleite. Schließlich ist die Landesbank mit einer stillen Einlage in Höhe von rund 800 Millionen Euro an der Bankgesellschaft beteiligt, auch diese Beteiligung wäre kaum noch etwas wert.

Der Finanzsenator hat die Risiken Ende Februar einmal zusammengerechnet und ist auf Summen zwischen drei und sechs Milliarden Euro gekommen. Der Europäischen Union hat er im Beihilfeantrag für die Bankgesellschaft rund 21,6 Milliarden Euro genannt. In der Detailvereinbarung mit der Bankgesellschaft zur Risikoabschirmung fand sich sogar die Zahl von 35,34 Milliarden Euro. Dieser Betrag enthält allerdings Doppelzählungen. Rechnet man diese heraus, kommt man wieder auf die erwähnten 21,6 Milliarden Euro. Doch auch diese utopische Summe würde wohl nur erreicht, wenn alle Beteiligungen der Bankgesellschaft, alle ihre Grundstücke und alle Gebäude über Nacht wertlos würden, alle Fonds pleite gingen.

Auch wenn die Abgeordneten dem "Zahlensalat" aus dem Hause Sarrazin nur bedingt trauen, auch wenn sie weitere Milliardenrisiken befürchten, die Abschirmung erscheint die billigere Lösung.

Doch sie kann nur ein Schritt sein. Denn eigentlich müssten Sarrazin und der Vorstandsvorsitzende der Bankgesellschaft, Hans-Jörg Vetter, schon heute weitere Fragen beantworten. Fragen danach, wie sie sich die Zukunft der Bankgesellschaft vorstellen, wie sie einen Anschlusskonkurs ausschließen wollen, wie sie mit der Bankgesellschaft Geld verdienen wollen.  
 
und meine private Meinung ist eher die,dass ich es unglaublich finde,wenn hier 21 MILLIARDEN für das Immobiliengeschäft gebürgt werden sollen,für ein Geschäft von dem bekannt ist,dass es ein Riesenflop ist,aus einer Zeit der Euphorie nach der Wende in der man tatsächlich glaubte,man könne massenhaft Gewrbegebiete neu gründen,ja sogar die Plattenbausiedlungen rentabel sanieren.Kennt einer von Euch Hellersdorf oder Marzahn oder die Landsberger Strasse?
21 Milliarden während in Berlin 20000 Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen werden sollen-und dies zur angeblichen Rettung von 16000 anderen Arbeitsplätzen bei dieser Bank!Nee da frag lieber nicht mich,ich denke da eher anarchisch lasst sie doch Konkurs gehen
 
 

07.04.02 07:43

7149 Postings, 8981 Tage LevkeDanke Kicky ...

da sind wir ja mal gespannt....  

08.04.02 16:59

7149 Postings, 8981 Tage LevkeQuizfrage: Wie heisst das Wort mit X

Kleine Hilfe:

Fängt mit N an und in der Mitte ist ein I

Wieso geht es heute eigentlich schon ab ?
Was hören die Berliner im Radio ?  

08.04.02 18:02

10365 Postings, 8647 Tage chartgranate@levke

die hören eigentlich alle "Drugs FM" und das Word heisst doch seit neuestem "Hickenhacken"...wo bitte sind denn da die Buchstaben X,N oder I??? :-)  

08.04.02 19:34

7149 Postings, 8981 Tage Levkehehe charti - mach' morgen das Radio an

oder gehe am besten morgen persönlich ins
Parlament und sage sofort Bescheid, wie
Eure Abgeordneten abgestimmt haben.....

Ich finde, so einen Tag Urlaub kann man für
einen alten Zapf-Kumpel ruhig mal einreichen.....  

08.04.02 23:47

79561 Postings, 9150 Tage Kickyist einen Zock wert ,die Gigantische Garantie

so sehr es mich auch ärgert:die Alternative sei für Berlin 20 Milliarden teuer bei Insolvenz ....
hier die letzten Presseberichte von Frankfurter Rundschau und Berliner Zeitung:

Gigantische Garantie bereitet Berlins Abgeordneten Kopfzerbrechen
"Risikoabschirmung" des Landes für bis zu 21,6 Milliarden Euro soll die wankende Bankgesellschaft vor der Pleite bewahren
Von Pitt von Bebenburg
Mit einer milliardenschweren "Risikoabschirmung" soll das Land Berlin die wankende Bankgesellschaft vor der Pleite retten. Am heutigen Dienstag muss das Abgeordnetenhaus diese vermutlich gravierendste Entscheidung der Legislaturperiode treffen, die weitere harte Einschnitte im Land erfordern dürfte. Gespannt wird erwartet, ob die rot-rote Mehrheit dafür steht.
BERLIN, 8. April. In einer stundenlangen Sitzung haben Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) und der oberste Bankenaufseher Deutschlands, Jochen Sanio, die Berliner Abgeordneten am Montag davon zu überzeugen versucht, dass an der Garantie-Erklärung des Parlaments kein Weg vorbeiführt. Bis in den Abend hinein tagten die Fraktionen. In den Regierungsparteien SPD und PDS äußerten mehrere Parlamentarier Bedenken.
Die Oppositionsparteien CDU, Grüne und FDP forderten Nachbesserungen am Beschlusstext. Vor allem wollten sie "Kontrollmöglichkeiten des Parlaments" verankert sehen, betonte der CDU-Fraktionsgeschäftsführer Uwe Goetze.
Für welche Summen das Land bürgen soll, kann derzeit niemand beziffern. Senator Sarrazin nimmt an, dass im schlimmsten Fall sechs, in einem wahrscheinlicheren Fall 3,7 Milliarden Euro in Anspruch genommen werden müssen. Auf dem Papier geht es jedoch um eine Haftung in Höhe von 21,6 Milliarden Euro. Diese Summe entspricht den gesamten jährlichen Ausgaben des Landes. Sie gelte aber nur für den theoretischen Fall, dass der gesamte Immobilienbereich der Bankgesellschaft keinen Wert mehr besitze, betonte Sarrazins Sprecher Claus Guggenberger.
Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) sprach von einer "furchtbaren Erbschaft". Eine Alternative zur "Risikoabschirmung" sehe er aber nicht. Die Insolvenz sei "kein Weg, den man gehen kann". Es wäre die größte deutsche Bankenpleite aller Zeiten. Sie würde "verheerende Folgen" haben und "sofort sehr viel teurer" werden als ein Beschluss des Abgeordnetenhauses, sagte Gysi der FR. Auch CDU-Politiker Goetze hält es für notwendig, die Insolvenz zu verhindern, "aber nicht um jeden Preis". Er erinnerte daran, dass die Bankgesellschaft am Berliner Filialgeschäft einen "Kundenanteil von 50 Prozent" habe. Eine Bankenpleite "gäbe vor jeder Filiale mittlere Aufstände", meint Goetze.
Dennoch wollen nicht alle Parlamentarier der rot-roten Koalition zustimmen. Der SPD-Abgeordnete Hans-Georg Lorenz kündigte sein Nein an und sprach von "acht, neun Sozialdemokraten" in der Fraktion, die mit dem gleichen Gedanken spielten. "Diese Risikoübernahme ruiniert das Land Berlin zu einer bettelarmen Stadt, die ihre verfassungsmäßigen Pflichten nicht mehr wahrnehmen wird", sagte Lorenz. Zugleich werde der Parlamentarismus in Frage gestellt, wenn man den Abgeordneten sage, sie hätten keine Alternative zu einer Zustimmung. Auch der PDS-Abgeordnete Freke Over führte schwere Bedenken an und schätzte die Zahl möglicher Abweichler in seiner Fraktion auf "sechs bis zehn". Over sagte, es mache ihn "fuchsteufelswild, dass wir ein Risiko beschließen sollen, das wir nicht kennen". Die Insolvenz müsse nicht die schlechtere Lösung sein: "Lieber durch die Krise gehen als sich für die nächsten 30 Jahre diese Schulden ans Bein binden", sagte Over.
Gemeinsam verfügen SPD und PDS über 77 Stimmen im Abgeordnetenhaus, das 141 Mitglieder zählt. "Ich gehe davon aus, dass es eine Mehrheit der Regierungskoalition gibt", sagte Gysi. Er sehe die Abstimmung aber "nicht als Koalitionsfrage" an. Es gebe "eine gemeinsame Verantwortung des Abgeordnetenhauses".

BERLIN, 8. April. Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat ungeachtet der geplanten Milliardenhaftung des Landes weitere Risiken bei der Bankgesellschaft Berlin nicht ausgeschlossen. Niemand könne garantieren, dass der Konzern künftig keine Probleme mehr habe, sagte Sarrazin am Montag in Berlin. Am Dienstag muss das Parlament entscheiden, ob es für die verlustreichen Immobiliengeschäfte des Bankenkonzerns eine Garantie in Höhe von 21,6 Milliarden Euro übernimmt. Sollte die so genannte Risikoabschirmung keine Mehrheit finden, will die Bankenaufsicht den Berliner Konzern umgehend schließen.
Bis zur letzten Minute wurde am Montag im Abgeordnetenhaus um eine Mehrheit gerungen. In der rot-roten Regierungskoalition gibt es mehrere Abgeordnete, die den Gesetzentwurf ablehnen wollen. Bei der SPD erklärte der Spandauer Abgeordnete Hans-Georg Lorenz, er werde mit "Nein" votieren. In der PDS wollen fünf bis sechs Abgeordnete ihre Zustimmung verweigern. Wenn SPD und PDS bei der Sondersitzung des Abgeordnetenhauses keine eigene Mehrheit zu Stande bringen würden, drohe "eine Koalitionskrise", sagte die PDS-Abgeordnete Gesine Lötzsch. SPD und PDS stellen 77 von 141 Abgeordneten.
Finanzsenator Sarrazin äußerte Verständnis für die Bedenken vieler Abgeordneter. "Ich fühle mich auch unwohl", sagte er. Es gebe aber nur "zwei denkbare Alternativen" zur so genannten Risikoabschirmung. Zum einen eine weitere sofortige Kapitalzufuhr in Höhe von sechs Milliarden Euro, zu der das Land Berlin jetzt aber nicht in der Lage sei. Die andere Möglichkeit sei die Insolvenz des Konzerns, die das Land Berlin mindestens 20 Milliarden Euro kosten würde. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erklärte, es gebe zu der Übernahme der Milliardenrisiken keine Alternative. Er rechne mit einer eigenen Mehrheit der Regierungsfraktionen.
 

09.04.02 00:10

9123 Postings, 8811 Tage ReilaDr. Jürgen Schneider

hat eine Menge top-sanierte wunderschöne Immobilien zurückgelassen und vergleichsweise wenig Schulden. Dafür hat er persönlich gehaftet.

Die Herren der Bankgesellschaft hinterlassen ein schwarzes Loch und haften nicht. Vermutlich haften die Steuerzahler auch für deren Pensionen.

R.  

09.04.02 00:13

79561 Postings, 9150 Tage Kickyirgendwas wird schon übrig sein,aber bestimmt

keine 21 Milliarden !(54 Immobilienfonds, in rund 400 Einzelfirmen, deren "Obergesellschaften" die IGB, die IBAG und die LPFV sind)  

09.04.02 10:31

7149 Postings, 8981 Tage LevkeHallo meine Berliner Freunde......

Wann genau wird abgestimmt ? Uhrzeit ?

Und wer von Euch hat das Radio an und meldet sofort ?  

09.04.02 10:56

2184 Postings, 8556 Tage boomer@Levke, betr.: Abstimmung, mfG

Abgeordnetenhaus-Sondersitzung: Erst der zweite Teil ist öffentlich


Zu der mit Spannung erwarteten Sondersitzung, in der über das Risikoübernahme-Gesetz zur Absicherung der Landesbank Berlin beraten und abgestimmt wird, tritt das Abgeordnetenhaus von Berlin am Dienstag (9.4.) zusammen.
Die Plenarsitzung beginnt um 15 Uhr.

Einziger Tagesordnungspunkt: die Zweite Lesung des "Gesetzes zur Ermächtigung für die Übernahme einer Garantie für Risiken aus dem Immobiliendienstleistungsgeschäft der Bankgesellschaft Berlin AG und deren Tochtergesellschaften" (gemäß Beschlussempfehlung des Hauptausschusses), in Verbindung mit der Beschlussempfehlung des Hauptausschusses zur "Übernahme von Risiken der Bankgesellschaft Berlin AG aus den Tochtergesellschaften IBAG/IBG/LPFV" .

Die Plenarsitzung beginnt öffentlich, doch wird Präsident Walter Momper voraussichtlich schon nach wenigen Minuten die Öffentlichkeit ausschließen, weil in der Aussprache auch auf vertrauliche Geschäftsunterlagen der Bankgesellschaft Bezug genommen wird. Hinter geschlossenen Türen sind ein Bericht der Hauptausschuss-Vorsitzenden oder des Vermögensausschuss-Vorsitzenden sowie Stellungnahmen der Fraktionen und des Senats vorgesehen. Ebenfalls nichtöffentlich wird dann eventuell eine Fragestunde stattfinden. Anschließend nehmen die Fraktionen und der Senat - nun in öffentlicher Sitzung - zu dem Themenkomplex Stellung, bevor abgestimmt wird.

In Vorbereitung dieser Entscheidung tagte am Montag der Unterausschuss "Vermögensverwaltung". Am Dienstag wird der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses in nichtöffentlicher Sitzung über dieses Thema beraten.

Bei der Plenarsitzung am Dienstag handelt es sich um die zweite Sondersitzung des Parlaments innerhalb kurzer Zeit. Erst am 28. März hatten die Abgeordneten hinter verschlossenen Türen über ein Vermögensgeschäft diskutiert, das aus Vertragsgründen kurzfristig genehmigt werden musste.


 

09.04.02 11:01

7149 Postings, 8981 Tage LevkeDanke boomer

dann kann ich ja noch ein Weilchen arbeiten......))  

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