Kerem Caliskan wird heute auf Spiegel Online mit den Worten zitiert: „Deutschland überaltert. Es kann die hier geborenen und aufwachsenden jungen Türken mit einer Bildungsoffensive als qualifizierte Arbeitskräfte und Rentenzahler gewinnen. Die Türken wollen nichts anderes als voll dazu zu gehören.“ Könnte heissen: In Deutschland geht der Anteil an Einheimischen zurück, die Türken wollen nichts anderes als nachrücken, die Lücken vollmachen, bis sie ebenso voll zu diesem Land gehören wie das Land dann de facto ihnen gehört. Erdogan will den Weg für die Vollendung der Tatsachen schaffen Aus demographischer Perspektive scheint es jedenfalls wenig Sinn zu machen, dass die Türken sich an die Deutschen assimilieren. Das wissen auch die deutschen Politiker, die seit Jahren daran arbeiten, Deutschland durch „europäische Orientalen“ kulturell aufzuwerten. Darum werden auch sie bald geschlossen fordern, dass türkische Kinder ausgiebig in der Muttersprache ihrer Eltern unterrichtet werden müssen. Dies nicht zu tun, würde ja auch von mangelnder Achtung vor einer anderen Kultur zeugen, wäre darum menschenverachtend, außerdem pädagogisch weltfremd, denn neuste Studien haben gezeigt. Überhaupt: Integration in Deutschland kann doch nicht bedeuten, dass die Herkunftskultur der in Deutschland lebenden Menschen zersetzt werden soll. Ohne Beherrschen der Muttersprache keine Identität. Also: Die "Teutonen" sollen ihr Selbstbewusstsein zeigen, indem sie die Andersartigkeit der anderen Stämme in Deutschland aushalten, nicht indem sie sie diskriminieren. Denn wohin das führt, wenn sich die Bildungspolitik Forderungen von Deutschtümlern anpasst, lehrt die Geschichte.
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