Zum 01.01.2010 startete UC als CEO bei der Solar Millennium AG. Das Medieninteresse an den unsauberen Geschäften im Allgemeinen und den frisierten Bilanzen im Besonderen war deshalb sehr hoch. Die Aufklärung des S2M Sumpfes erfolgte Anfang 2010 nahezu ausschließlich durch die Medien.
Die Staatsanwaltschaft benötige mehr als drei Wochen, für die zur Anzeige gebrachten Bilanzmanipulationen ein Aktenzeichen zu vergeben. Die Tätigkeit der Staatsanwaltschaft Nürnberg - Fürth beschränkte sich dann auch weitgehend auf diesen Verwaltungsakt.
Auf Seiten der Staatsanwaltschaft Nürnberg - Fürth hat sich im Vergleich zu 2010 nichts geändert. Eigene Ermittlungen scheitern entweder an der mangelnden Fachkenntnis oder den mittlerweile nicht mehr existenten Beweisen, die Beschuldigten werden es vermutlich für nicht mehr erforderlich halten, teure Gutachten zu erstellen. Die Vorermittlungsverfahren werden sich deshalb ewig in die Länge ziehen ohne dass irgendwelche verwertbaren Erkenntnisse zu Tage treten. Sobald ausreichend Zeit verstrichen ist (vermutlich irgendwann im Kalenderjahr 2013 spätestens 2014), werden die Vorermittlungsverfahren mangels Anfangsverdacht dann eingestellt.
Im Gegensatz zum Kalenderjahr 2010 ist das Medieninteresse an den Machenschaften der S2M - Verantwortlichen nahezu gleich Null. Die Risiken einer kritischen Berichterstattung sind durch das geringe Leserinteresse nicht mehr zu rechtfertigen. Die Medien (wie auch die Börse) haben S2M längst abgeschrieben. Für eine investigative Berichterstattung ist es zu spät. Die Medien würde vermutlich nur dann nochmals über S2M berichten, wenn die Staatsanwaltschaft mit spektalären Enthüllungen aufwarten würde - damit ist jedoch nicht zu rechnen.
Es bleibt dabei: S2M wird schnell und zügig abgewickelt. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass der IV großes Interesse daran hat, in der Vergangenheit herumzustochern.
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