"Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Der Gedanke, Fritz Joussen zunächst als Berater und dann in den Vorstand und Beirat zu holen, war ein geschickter Schachzug des Firmengründers Ralph Dommermuth. Spielen wir den Faden mal weiter, könnte ich mir vorstellen, dass 1&1 eines Tages die deutsche Tochter des Vodafone-Konzerns komplett übernimmt und ins eigene Unternehmen eingliedert."
Was soll denn so etwas? Bevor man so eine Einschätzung abgibt sollte man sich ein wenig informieren. 1&1 soll Voda übernehmen? Die gezahlten Multiples bei Übernahmen im Telco-Bereich beliefen sich in Europa in der letzten Zeit auf ungefähr 8-10 x dem Ebitda (z.B. der soeben vollzogene Verkauf von Telia Dänemark, der Verkauf von T-Mobile Niederlande oder der Voo-Deal mit Orange). Im Fall Vodafone wären das dann satte 48 Mrd. Euro Kaufpreis (Bereich Deutschlad: 5,323Mrd. Ebitda, siehe GB 2023 / Seite 9) bei einem eigenen "Wert" von 1&1 i.H.v. 2,8Mrd. Euro. Niemals würde so etwas eintreten bzw. kein Investor dieser Welt würde so etwas finanzieren, außer Dommi's Anteil an 1&1 bzw. UI würde auf unter 3% verwässert... und das glaube ich nicht, dass er "sein" Unternehmen auf diese Weise abgeben möchte (was hätte er davon).
Auch die Aussage "Von 1&1 könnte Vodafone Deutschland lernen, wie man Prozesse verschlankt und vereinfacht und damit Kosten senkt und so günstige Tarife ermöglicht" ist nicht zielführen: hier werden Äpfel (ein MNO) mit Birnen (MVNO) verglichen... nur weil das VW-Autohaus Buxtehude mit 10 Verkäufern schlank und effektiv aufgestellt ist können sie nicht den VW-Konzern kaufen und das Unternehmen (mit der Komplexität) "vereinfachen" und die Autos "einfach billiger" machen. Manchmal muss man sich echt fragen, was da alles so verbreitet wird
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