CORESTATE Capital Holding S.A
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neuester Beitrag: 20.12.24 10:15
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eröffnet am: | 26.10.15 15:15 von: | Zuckerberg | Anzahl Beiträge: | 8076 |
neuester Beitrag: | 20.12.24 10:15 von: | vw-porsche | Leser gesamt: | 3052323 |
davon Heute: | 585 | |||
bewertet mit 18 Sternen |
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Das würde aus Sicht der Mehrheitsaktionärin in zweierlei Hinsicht Sinn machen, da sie im Innenverhältnis für ein Interesse des CEO an steigenden Aktienkursen sorgt (-> Shareholder Value) und die Transaktion zu einem über dem Börsenkurs liegenden Preis zudem ein Vertrauenssignal an die übrigen Aktionäre sendet.
Obendrein konnte Aggregate Holdings die 9 Mio € u.a. für die finanzielle Absicherung des FÜRST-Projekts vermutlich gut gebrauchen. Das mit dem Verkauf der 13,3% Adler-Beteiligung verbundene Darlehen von Vonovia hat Aggregate ja offenbar für die Tilgung der Fremdfinanzierung der Adler-Beteiligung verwendet. Somit dürfte die verbliebene Adler-Beteiligung nun schuldenfrei sein.
Möglicherweise haben die Shortseller genau darauf gewettet, dass Aggregate bezüglich der Adler-Fremdfinanzierung einen Margin-Call erhält und sodann Aktien unlimitiert auf den Markt werfen muss. Sollte das die Investitionsthese gewesen sein, hat Vonovia dieses Szenario zunächst vereitelt. Offenbar war man angesichts eines ohnehin stark angeschlagenen Immobiliensektors nicht an einem Zusammenbruch der Adler Group interessiert. Bei LEG Immo dürfte ebenfalls die Angst vor einer Erschütterung des deutschen Immobilienmarktes eine Rolle gespielt haben.
Ein signifikanter Einbruch der Immobilienpreise infolge eines unkontrollierten Zusammenbruchs eines Players mit mehr als 75000 Wohnungen könnte für viele hochverschuldete börsennotierte Immo-Konzerne zur bilanziellen Kernschmelze führen. Ein auf dem aktuellen Preisniveau noch tragbares Leverage von 50% würde bei einer Preiskorrektur um lediglich 10% bereits zu einem Leverage von 55,56% führen, welches bereits über dem aus Sicht vieler Anleger untragbarem Leverage der Adler Group i.H.v. ca 54% liegt... In der Folge müssten die nunmehr ebenfalls überhöht geleverten Immo-Konzerne erhebliche Immo-Portfolios zum Schuldenabbau veräußern, was die Immo-Preise weiter unter Druck setzen würde... Im Ergebnis hätten wir eine Immo-Krise vom feinsten...
Letztendlich beruhen die Geschäftsmodelle der seit Einführung der Nullzinspolitik zu Giganten herangewachsenen Immo-Konzerne alle auf der schuldenfinanzierten Spekulation auf permanent weiter steigende Immobilienpreise. Schon der Wegfall der in den Analystenschätzungen fest eingeplanten Neubewertungsgewinne im Fall einer Preisstagnation stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Geschäftsmodelle der hochverschuldeten Immo-Konzerne dar. Was im Fall eines Preisverfalls und signifikanter Neubewertungsverluste mit den Konzernergebnissen und Aktienkursen geschehen würde mag man sich lieber nicht vorstellen...
Insofern gehe ich davon aus, dass insbesondere die börsennotierten Immo-Konzerne alles daran setzen werden, die Adler Group und mithin auch deren Hauptaktionär Aggregate Holdings zu stabilisieren, um eine Immobilienkrise zu verhindern.
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... durch die Vorgänge um Adler bekommen Corestateaktionäre deutlich vor Augen geführt, dass sie auch eng in diesem Kontext stehen ... denn die Hoffnungen beruhen aktuell auf AFS und vermutlich auf deren Netzwerk (siehe: Projekt Fürst) (= Spekulation)
Ich bleibe dabei, NK wird nicht ohne Grund ausgestiegen sein (= Spekulation)
VG
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Insofern gehen bei mir alle Alarmzeichen auf Rot, wenn diese WP-Kanzlei mit im Spiel ist.
Bei Corestate ist der (nahezu) Totalverlust der Streubesitzaktionäre doch eigentlich nur eine Frage der Zeit. Die Fälligkeitszeitpunkte der (Wandel)-Anleihen sind bekannt. Im zweiten Halbjahr 2022 könnte der Tag der Tage anstehen.
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Wenn die Refinanzierung tatsächlich scheitern sollte, dann würden sämtliche Aktionäre Verluste erleiden, egal ob Groß- oder Kleinaktionär... und die Großaktionäre müssten in absoluten Zahlen selbstredend am meisten bluten...
Auch das Szenario Barkapitalerhöhung mit oder ohne Bezugsrecht wäre für die Großaktionäre ein finanzielles Desaster, zumal dann, wenn sie finanziell nicht in der Lage wären, eine Verwässerung ihrer Beteiligung durch Zeichnung neuer Aktien zu verhindern.
Ich bezweifele, dass der CEO und seine beiden Vorstandskollegen in der Lage wären, einen zweistelligen Millionenbetrag zusätzlich aufzubringen, um ihre Beteiligungsquote nach einer Kapitalerhöhung in dreistelliger Millionenhöhe wenigstens zu halten.
Aggregate Holdings, mit zuletzt gemeldeten 19,73% mit Abstand größter Corestate Aktionär, dürfte im Hinblick auf die Adler-Misere aktuell nicht einmal entfernt daran denken, weitere Millionen in Corestate Aktien zu investieren.
Eine zur Ablösung der 2022 fällig werdenden Anleihen ausreichende Barkapitalerhöhung würde die Eigentumsverhältnisse bei Corestate voraussichtlich umfassend verändern und die Gewinnanteile der bisherigen Eigentümer massiv verwässern.
Ich kann aktuell bei keinem der Großaktionäre auch nur den Ansatz eines wirtschaftlichen Interesses an diesem Szenario erkennen. Insofern halte ich das Szenario einer großen Barkapitalerhöhung aktuell für sehr unwahrscheinlich.
Viel plausibler erachte ich das Szenario einer Refinanzierung durch erneute Ausgabe unbesicherter Anleihen mit einem attraktiven Zinscoupon und einer Wandlungsoption zu einem deutlich über dem aktuellen Kursniveau liegenden Wandlungspreis. Das hierzu erforderliche bedingte Kapital wurde im Rahmen der letzten HV bereits genehmigt.
Dieses Szenario hätte zunächst keinerlei Verwässerung der Bestandsaktionäre zur Folge und wäre selbst im Fall einer späteren vollständigen Wandlung deutlich vorteilhafter als eine Barkapitalerhöhung.
Wie mehrfach gesagt ist das entscheidende Finanzierungskriterium die Bonität des Unternehmens.
Sowohl im letzten Conference Call als auch im persönlichen Gespräch mit der Investor Relations Abteilung wurde seitens des Managements die überragende Bedeutung der Erreichung des für 2021 angekündigten Verschuldungsziels (<3,0 x EBITDA) hervorgehoben.
Meines Erachtens nach ist (Stand heute) in keinster Weise klar, dass die Anleiherefinanzierung zwingend auf einen Totalverlust der heutigen Aktionäre hinausläuft.
Wenn die aktuell bei Factset einsehbaren Umsatz- und Gewinnprognosen für 2021 und 2022 einigermaßen zutreffen, wird Corestate im Zeitraum 01.07.2021 bis 30.06.2022 ca 100 Mio € Konzerngewinn erwirtschaften und somit gegenüber dem Stand zum Halbjahresbericht 2021 ca. 100 Mio € zusätzliches EK erwirtschaften.
Die für die Refinanzierung wesentlichen Bilanzkennziffern (u.a. EK-Quote, Verschuldungsgrad, Nettofinanzverbindlichkeiten etc.) werden sich bis zum Zeitpunkt des Auslaufens der bisherigen Anleihen - aller Voraussicht nach - deutlich positiv verändern.
Um es klar zu sagen... Corestate muss die Bonität bis zur Refinanzierung deutlich verbessern, um sich bestmögliche Finanzierungsoptionen zu erschließen. Die Gesamtverfassung der sich unverändert positiv entwickelnden Immobilienmärkte in der DACH-Region und die bereits erfolgte Umstrukturierung der Corestate lassen die Erreichung des vom Management mehrfach bestätigten Ziels einer signifikanten Bonitätsverbesserung aus meiner Sicht als plausibel und wahrscheinlich erscheinen.
Das Bestehen eines nicht lediglich marginalen Risikos einer Zielverfehlung kann niemand leugnen. Die bestehende Unsicherheit ist im Chart deutlich sichtbar.
Ich selbst spekuliere (Stand heute) unverändert darauf, dass die im Conference Call bestätigten Jahresziele erreicht werden... definitiv wissen werden wir es leider erst im Frühjahr 2022...
Um Unsicherheit aus dem Markt zu nehmen sollte Corestate zeitnah vorläufige Q3-Zahlen berichten...
Ich fürchte allerdings, dass sie erneut auf Zeit spielen werden, um Gewissheit über die zur Schuldenreduktion angekündigten Zahlungseingänge (-> u.a. 50 Mio € aus Mezzanine Finanzierung) zu haben. Zum Stichtag 30.09. waren diese aus Immobilienverkäufen mehrerer Kunden erwarteten Tilgungszahlungen offenbar noch nicht vollständig eingegangen...
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Im übrigen gehe ich davon aus, dass in einem ersten Schritt den bestehenden Anleihegläubigern ein Umtauschangebot mit höherem Zinscoupon und niedrigerem Wandlungspreis unterbreitet wird.
Im Fall eines Anleihetauschs oder einer schlichten Verlängerung der Anleihen entfiele die Notwendigkeit einer Investorensuche...
Natürlich ist der Free Cashflow für Fragen der Unternehmensfinanzierung wichtig, er ist allerdings nur eine mehrerer relevanter Kennzahlen.
Hast du im übrigen einmal überprüft, wie Cashflow und Zinsniveau im Zeitpunkt der Anleihebegebung aussahen und wie sie sich bis heute verändert haben?
Ohne eine detaillierte Überprüfung der historischen Zahlen bin ich sehr zuversichtlich, dass Corestate nach erfolgreicher Umstrukturierung und AFS-Übernahme im kommenden Geschäftsjahr 2022 mit hoher Wahrscheinlichkeit einen nachhaltig höheren Cashflow als "in den guten alten" Ketterer-Zeiten erzielen wird, zumal in den Jahren 2016 bis 2019 auch noch hohe Dividenden ausgeschüttet wurden, die zur Bedienung der Anleihegläubiger selbstredend nicht mehr zur Verfügung standen.
Ein wunderschön aussehender FCF ohne Vereinbarung einer Ausschüttungsbeschränkung und Einhaltung bestimmter vertraglich fixierter (Bilanz-) Kennziffern (-> Covenants) ist für Fremdkapitalgeber absolut nichts wert!
Betriebswirtschaftlich gilt eine Verschuldung grundsätzlich als tragfähig, solange eine Zahlung fälliger Zinsen aus dem frei verfügbaren Cashflow jederzeit sicherstellt ist. Daneben setzen Banken und sonstige Fremdkapitalgeber die Einhaltung bestimmter Bilanzkennziffern voraus. Aus diesem Grund strebt das Corestate Management zum 31.12.2021 eine Nettoverschuldung i.H.v. < 3,0 x EBITDA an.
Der für das 2. HJ 2021 geplante FCF i.H.v. 30 Mio € reicht für die Zinszahlungen des vollständigen Geschäftsjahres 2021 locker aus (11,5 Mio € Brutto-Finanzierungskosten im 1.HJ 2021 ohne Verrechnung von Zinserträgen i.H.v. 1,9 Mio €)
In 2022 wird der FCF allein wegen des Wegfalls von Restrukturierungskosten und Einmalaufwendungen für Vorstandswechsel etc. voraussichtlich deutlich steigen und dürfte (vor Abzug von Investitionen) in etwa dem von Analysten prognostizierten bereinigten Konzerngewinn 2022 i.H.v. ca. 77 Mio € entsprechen.
Den aktuellen Konsensus hat Corestate übrigens als Service für ihre Aktionäre und Stakeholder neuerdings unter Investor Relations auf der Homepage verlinkt:
https://corestate-capital.com/wp-content/uploads/...ne-Disclaimer.pdf
Da die im Konsensus aktuell veröffentlichten Zahlen den offenbar zahlreichen Untergangspropheten im Corestate Forum eher kein Wasser auf ihre Mühlen spülen, kommt nun vermutlich der Einwand, dass es sich ja nur um Schätzungen handelt, die sich möglicherweise nicht bewahrheiten werden.
Das ist natürlich korrekt. Nur möge sich bitte jeder Kritiker fragen, ob er oder sie tatsächlich in der Lage ist, bessere Schätzungen als die aktuell frei zugänglichen Konsensschätzungen abzugeben.?.
Im Ergebnis sehe ich meine Prognose einer erfolgreichen Refinanzierung 2022 sowohl durch die publizierten Unternehmensziele als auch durch die aktuellen Konsensschätzungen fundiert.
Bessere Informationen sind ohne Zugriff auf die laufende Buchhaltung aktuell schlicht nicht verfügbar.
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... der Konsensus auf den Du verweist, ist für mich irrelevant ... wegen der viel zu geringen Anzahl (4 bzw. 2)
... Tip: verwechsle Kritiker nicht mit Realisten
VG
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https://www.aggregateholdings.com/media/pages/...eport-2021-09-07.pdf
-> Konzerngewinn 30.06.2021: 662.472.000 €
-> EK zum 30.06.2021: 2.459.668.000 €
-> frei verfügbare Finanzmittel zum 30.06.2021: 447.505.000 €
Die 26,59%-Beteiligung an der Adler Group ist im Konzernabschluss at equity, also mit dem anteiligen Eigenkapital bilanziert. Vereinfacht gesagt sind die von Adler berichteten Halbjahresergebnisse mit 26,59% im Halbjahresabschluss der Aggregate Holdings SA enthalten.
Halbjahresbericht der Adler Group:
https://ir.adler-group.com/download/companies/...2-2021-Report_de.pdf
-> Konzerngewinn 30.06.2021: 388.222.000 €
-> EK zum 30.06.2021: 4.426.945.000 €
-> frei verfügbare Finanzmittel zum 30.06.2021: 369.874.000 €
davon entfallen zum 30.06.2021 26,59% auf die Beteiligung der Aggregate Holdings:
-> Konzerngewinn 30.06.2021: 103.228.230 €
-> EK zum 30.06.2021: 1.177.124.676 €
-> frei verfügbare Finanzmittel zum 30.06.2021: 98.349.497 €
Selbst wenn die aus der Adler-Beteiligung zugerechneten Anteile an Gewinn, EK und Liquidität komplett storniert würden, hätte die Aggregate Holdings SA zum 30.06.2021 noch ein sehr ansehnliches Halbjahresergebnis (662.472.000€ - 103.228.230 € = 559.243.770 €) erzielt.
@Tubocharlotte:
Der Halbjahresbericht zum 30.06.2021 markierte für Corestate die Stunde Null nach Umstrukturierung und erstmaliger Konsolidierung der AFS. Daher erachte ich es keineswegs als "unzutreffende Legende", die künftigen Erwartungen für Umsatz, Gewinn, Cashflow etc. aus den vom Management für das 2. Halbjahr 2021 publizierten Unternehmenszielen abzuleiten. Wenn im 2. HJ 2021 tatsächlich mindestens 30 Mio € FCF erzielt werden und sich dieser Trend in 2022 fortsetzt (-> lt. Konsensus ca. 77,1 Mio € im Gesamtjahr 2022), ist die aktuelle Brutto-Zinslast i.H.v. ca. 23 Mio € p.a. in der Tat "locker" aus dem künftig erwarteten FCF finanzierbar und somit eine nachhaltige betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit der Verschuldung gegeben.
Wer von uns die Unternehmensaussichten der Corestate auf Basis der aktuell bekannten Informationen letztlich "realistischer" eingeschätzt hat, wird die Zukunft zeigen. Der Kursverlauf gibt Deiner eher skeptischen Haltung bislang Recht. Wir werden sehen, ob das auch zukünftig so bleibt...
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... wenn die Aggregate Holdings so "potent" dasteht, wie Du schreibst, dann frage ich mich erst recht, warum diese 13% der Adler Beteiligung für 14,00 EUR abzugeben bereit ist ... m.a.W., ich werde noch misstrauischer
... Stunde "null" gab es bei Corestate schon zig Mal
... Du machst wieder ganz schön Werbung für einen Corestateaktienkauf
VG
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VG
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das darbende Immo-Asset-Management, das eigentliche Kerngeschäft, zu retten, leuchten bei mir alle Warnleuchten. Dubios auch, wie Fees aus EUR 28 Mrd under Management so versickern können, dass am Ende nichts übrig bleibt.
Oder versteht ihr das?
10,32
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"EBITDA of €822.0 million (H1 2020 ex-Consus: €192.7 million) reflected the very strong income from the fair value increase of investment properties. The great majority of this increase resulted from the acquisition of the portfolio of 10 properties at the end of June, where an increase of over €742.5m was achieved across the 10 properties. This again demonstrates the group’s ability to successfully acquire high quality assets at attractive prices. The remaining increase in fair value from investment properties was spread across Quartier Heidestrasse and Fürst, reflecting a combination of capex spent on the projects and some tightening of yields and developer’s profit as the project progresses."
Der Löwenanteil des Gewinns stammt demnach aus dem am 30.06.2021 von der Corestate Bank gemeldeten Project "Castle"
http://corestate-bank.com/public/de/news/project-castle
Es ist das Geschäftsmodell eines Projektentwicklers, dass die von dir monierten operativen Cashflows erst nach Projektabschluss in Form von Verkaufserlösen oder Mietzahlungen erfolgen. Hier ab 2024.
Dass hingegen Gewinne bereits nach Projektfortschritt zu bilanzieren sind, liegt an dem Ziel der Informationsfunktion der IFRS. Das dem handelsrechtlichen Vorsichtsprinzip entsprechende Realisationsprinzip läuft der Informationsfunktion der Rechnungslegung zuwider - weil während der Bauzeit systematisch stille Reserven gebildet würden - und ist in den IFRS daher ersetzt durch ein striktes Gebot zur Fair Value Bilanzierung von Entwicklungsprojekten. Zwecks Objektivierung der "Marktwerte" müssen die Fair Values selbstredend zu jedem Bilanzstichtag durch Gutachten eines (neutralen) Sachverständigen nachgewiesen werden. Dass bei Bewertungsfragen erhebliche Ermessensspielräume bestehen, keine Frage. Ich habe allerdings das Gefühl, dass du es dir zum Mantra deiner Investitionsentscheidungen gemacht hast, jeder anderen Person außer dir selbst per se die Redlichkeit und Gewissenhaftigkeit abzusprechen und faktisch nur dir selbst zu vertrauen.
Die Börsenwelt ist wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich infiltriert von Anlagebetrug, Bankrott, Bilanzmanipulation, Steuerhinterziehung und sonstigen Wirtschaftsstraftaten. Es ist allerdings ein schmaler Grat zwischen unbedingt notwendiger Vorsicht bei Investitionsentscheidungen und einer Paranoia, dass sich alle anderen Menschen kriminell verhalten...
Wenn du die Cashflow Rechnung auf Seite 30 des Aggregate-Halbjahresberichts anschaust, wirst du feststellen, dass Aggregate Holdings im ersten Halbjahr 2021 Nettozahlungsmittelzuflüsse aus Finanzierungsgeschäften (hier: Hybridkapital und Wandelanleihen) i.H.v. 1.524.502.000 € erzielt hat und dass sich (trotz Cash-Abflüssen für Investitionen i.H.v. 833.115.000 €) die frei verfügbaren Zahlungsmittel von 67.770.000 € am 01.01.2021 auf 447.505.000 € am 30.06.2021 erhöht haben.
Der "unseriösen" Aggregate Holdings SA ist im 1. Halbjahr 2021 - unter Vermittlung der Corestate Bank - also genau das gelungen, was du bei Corestate permanent in Zweifel ziehst, nämlich eine umfassende (Re-) Finanzierung bei Investoren über die Ausgabe von Hybridkapital und Anleihen.
Es herrscht Anlagenotstand... die Adler Group konnte im 1 Halbjahr 2021 mehr als 2 MRD EUR frisches Kapital über Anleihen hereinholen... und damit die bisherigen Finanzierungskosten der von Aggregate Holdings übernommenen Consus halbieren!
-> siehe Halbjahresbericht 2021 der Adler Group
Unternehmensfinanzierung ist ein elementarer Bestandteil der Unternehmenspolitik. Wer sich (wie viele Gründer) ausschließlich auf das operative Geschäft und operative Cashflows fokussiert und Bilanzstrukturen, Finanzierungskosten etc. vernachlässigt, ist in Kürze pleite.
Bekanntermaßen sind die Corestate Anleihen in einer Stückelung von 100.000 € ausgegeben. Man darf davon ausgehen, dass da überwiegend Profianleger bzw. institutionelle Investoren engagiert sind. Dasselbe gilt für die von der Corestate Bank u.a. für Aggregate Holdings strukturierten Immobilienfinanzierungen. Diese Finanzierungsprodukte richten sich an Banken, Versicherungen, Pensionsfonds etc., die in der Lage sind bzw. sein sollten, Bilanzen zu lesen und Risiken einzuschätzen.
Der dem für sich genommen vollständig zutreffenden Hinweis auf fehlende operative Cashflows und einen ausschließlich auf Bewertungsgewinnen basierenden Halbjahresgewinn implizit anhängende Verdacht, dass Aggregate Holdings SA die tatsächliche Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens im Wege systematischer Bilanzmanipulation verschleiert, beinhaltet untrennbar auch die Vermutung, dass die Gläubiger der jüngst eingeworbenen 1,5 MRD € Anleihekapital leichtfertig und ohne intensive Prüfung der Chancen und Risiken (-> due Diligence) in eine Black Box investiert haben.
Es ist leicht, einen solchen Betrugs- oder Manipulationsverdacht in den Raum zu stellen und nahezu unmöglich, diesen zeitnah und umfassend auszuräumen (Stichwort: ich will erst Zahlen und Fakten sehen..), da die in Rede stehenden Immobilien-Entwicklungsprojekte - planmäßig - erst 2024 abgeschlossen werden.
Es ist unstrittig, dass potenziell hohe Renditen in einem Wettbewerbsmarkt untrennbar mit höheren Risiken verbunden sind (-> wirtschaftswissenschaftliches Fundament: Kapitalmarkttheorie).
Anleger hassen Unsicherheit... und lieben zugleich die aus Unbestimmtheit der Zukunft erwachsende Phantasie...
Ein Unternehmen, dem ich systematisch misstraue, ist meines Erachtens nach schlicht kein Investment und keine einzige Sekunde meines Lebens wert, mich mit diesem zu beschäftigen!
Und nein, ich mache keine Werbung für Corestate Aktien. Jedem, der das Corestate Geschäftsmodell nicht versteht und/oder dem Management nicht über den Weg traut, rate ich dringend von einem Investment ab!
Wie in meinem allerersten Post geschrieben, geht es mir um eine sachliche, an objektiven Fakten orientierte Auseinandersetzung über die Chancen und Risiken eines Corestate Investments.
Ich bin jedem Forenteilnehmer für zusätzliche Informationen jeder Art, sachlich geäußerte Kritik, Verbesserungsvorschläge, Tipps zur Risikostreuung etc. außerordentlich dankbar.
VG
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Die von Dir genannten Gewinne der Aggregate 2021 basieren aus Bewertungserträgen. Punkt.
Cash flow (ich rede von operativem cash flow, wie Dir bekannt) erzeugt man damit nicht. Punkt.
Adler muss derzeit mutmaßlich Zwangsverkäufe tätigen, ebenso wie Aggregate, was insbesondere eine Liquiditätsfrage sein dürfte (= Spekulation).
Liegt es dann nicht nahe sich zu fragen, ob Aggregate Kapital/Liquidität für Corestate zur Verfügung stellen in der Lage ist?
Betrugs- und/oder Manipulationsverdachte habe ich nicht geäußert, auch nicht angedeutet, mit keinem einzigen Wort ... damit Aktionäre oder z.B. Gläubiger ihr Kapital reduzieren, ggfs. sehr deutlich, bedarf es keines Betruges (z.B. Insolvenz Level One)... den Reaktionen im Forum nach und angesichts des Aktienkursverlaufs seit Juli 2017 (!) gehe ich davon aus, dass einige hohe (Buch) Verluste auftürmen
VG
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https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/...-machen-will/27710984.html
... jede/r kann sich selbst ein Bild über Cevdet Caner machen
VG
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#7441 Cadillac: wird der Wert bald einstellig?
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Also Xetra-Tief war heute bei 10,13€. Von daher wären es ja nurnoch wenige Cent bis zur Einstelligkeit. Könnte somit also diese Woche durchaus passieren. Besonders wenn wiedermal, wie heute Nachmittag, höheres Volumen plötzlich aufkommt in einen wenig aufnahmebereiten Markt. Durch die jüngste Geschichte rund um ADLER sind quasi alle Immo-Aktien scheinbar unter Verdacht bei den Bewertungen zu sehr geschönt zu haben und bei Aufdeckung drohen manche Firma dann in Verschuldungsprobleme zu kommen. Von daher mal abwarten, ob hier nur Sippenhaft eine Rolle spielt oder auch bei Corestate vielleicht nochmal Fragen zu überhöhten Bewertungen auftauchen könnten. Vorstand schweigt seit langer Zeit. Also irgendwie alles wenig vertrauensbildend. Muß man mal abwarten was man mit den Q.3 Zahlen erzählen wird und auch schauen, ob und wieweit man mit einem Abbau der Schulden vorangekommen ist.
Investoren treibt die Sorge vor einer Ansteckungsgefahr im deutschen Immobilienmarkt um - https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/...rkt/27699994.html "....„Niemand will was mit deutschen Immobilien zu tun haben, die Zweifel an der Branche sind real“, sagt Benoit Soler, Senior Portfolio Manager bei Keren Finance in Paris. „Man könnte sich auch fragen, warum einige Mitbewerber so schnell mit Geboten für Adlers-Assets sind, anstatt auf einen Notverkauf zu warten? Weil sie so ihre eigenen Bewertungen absichern.“...Anleihen von Aggregate handeln inzwischen auf Ramschniveau. Jene von Corestate Capital Holding – einem Unternehmen, in dem auch der Eigentümer von Aggregate investiert war – und die von Accentro Real Estate – hier ist Adler seit langem beteiligt – sind in den vergangenen drei Wochen um mehr als zehn Cent gefallen und werden nun bei 85 Cent gehandelt, zeigen Bloomberg-Daten.
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#7443 "....Erwarte hier noch einen großen Knall..."
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Nach über 82% Kursverlust in den letzten Jahren hat es aber hier schleichend schon zum großen Teil "geknallt". Von daher ist schon sehr viel Luft bereits raus und die Erwartungshaltungen nicht mehr so hoch wie früher. Letztendlich muß sich noch zeigen, ob z.B. zuletzt der Kursdruck in erster Linie aufkam, weil vielleicht nur ein größerer Aktionär abgibt oder weil man unschuldig mit den Vorwürfen rund um ADLER in Sippenhaft genommen wird, und ob es wirklich gelungen ist (anderes als im mauen 1.Hj.2021) im Q.3 doch schon deutlich am Verschuldungsgrad zu arbeiten und es auch in Q.4 planmäßig weiter fortgesetzt wird. Das wird man am 11.11. erkennen. Ich vermisse einfach beim Management unter René Parmantier eine aktivere Kommunikation mit dem Kapitalmarkt zwischen den Q.Zahl Terminen. Es macht den Eindruck, daß dem Management der Aktienkurs egal ist bzw. man keine Gegenargumente liefern kann warum der fortlaufende Kursrückgang ungerechtfertigt wäre. Hoffen wir mal es gibt es keine " hidden agenda" warum man alles hier so stillschweigend laufen läßt (in die Einstelligkeit).
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chart_free_corestatecapitalholding.png
... ich gehe desweiteren davon aus, dass die ca. 800 MA (besser als diese kennt wohl keine/r das "Innenleben") Corestateaktien erworben hätten bzw. erwerben, sollte es "flutschen" (= Spekulation)
Ergebnis: Ich erwarte ein wieder maues Quartal, verbunden mit der Ankündigung, dass es zu Verzögerungen kommt (= Spekulation)
VG
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Erstens kaufen in Deutschland mangels Aktienkultur nur sehr wenige Menschen überhaupt Aktien, für die Mehrheit ist das weiterhin das Teufelszeug der Spekulanten. Das heißt auch wenn der Laden läuft wird zwar darüber gemeckert, welchen Reibach die bösen Aktionäre machen, aber selbst zu kaufen, auf diese Idee kommen nur sehr wenige.
Und darüber hinaus wären Käufe von einfachen Mitarbeitern doch gar nicht meldepflichtig, d.h. wird würden garnichts darüber erfahren.
Nichtsdestotrotz sind keine Meldungen in diesem Fall eher negativ.
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Corestate hat das Objekt "Galerie Neustädter Tor" in 2018 von einem Pramerica-Fonds gekauft.
https://www.thomas-daily.de/td-morning-news/...dter-tor-an-corestate/
https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/...-verkauf-11926369.html
Das Objekt konnte trotz guter Ankermieter bis heute nie vollständig vermietet werden.
Auf der Corestate Homepage kann man das Objekt und die aktuell leer stehenden Verkaufsräume virtuell besichtigen.
https://corestate-capital.com/de/giessen-outdoor/
Wie auf den Bildern gut zu sehen, steht das ursprünglich für ca. 120 Mio € errichtete Kaufhaus nicht in einer Toplage... sondern in einer optisch und vermutlich auch finanziell nicht wirklich reizvollen Innenstadt in Gießen...
Lt. Bericht der Gießener Allgemeine findet aktuell eine Modernisierung statt, die bis Jahresende abgeschlossen werden soll.
https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/...und-fach-90468038.html
Vor dem Hintergrund des teilweisen Leerstands, der laufenden Modernisierung und der pandemiebedingten Schwierigkeiten im Einzelhandel dürfte es Corestate außerordentlich schwer fallen, das Objekt zu einem attraktiven Preis zu verkaufen.
Mit fortschreitender Modernisierung und Gewinnung zusätzlicher Mieter dürfte das Objekt für Käufer deutlich attraktiver werden. Ein Firesale vor Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen und möglicherweise erstmaliger Vollvermietung wäre wohl das Letzte, was sich Corestate Aktionäre wünschen können.
Turbos Prognose, dass sich in Bezug auf das Schuldenreduktionsziel weitere Verzögerungen ergeben haben, halte ich für plausibel. Die Umsatz- und Gewinnziele für Q3 und Q4 dürften m.E. erfüllt werden. Aber der Markt interessiert sich aktuell eben nur für das Schuldenthema...
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In der Bilanz per 31.12.2018 wurde diese mit 57,216 Mio EUR erfasst; in der Bilanz per 30.06.2021 mit 70,4 Mio EUR
... der Plan dürfte es sein, Käufer zu 70,4 Mio EUR zu finden ... realistisch scheint das nicht zu sein (= Spekulation)
... möglicherweise gibt es dort bauliche Probleme, siehe Link
https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/...chlossen-91019976.html
VG