GEZ: Adressenkäufer in den Lüftungsschächten
Eine Gesetzesänderung soll der GEZ erlauben, sich Adressen über dunkle Kanäle zu besorgen. Der neue Rundfunkstaatsvertrag erlaubt es der Gebühreneinzugszentrale, sich bei bei Adresshändlern einzudecken. Das Aus für Schwarzseher?
Die "große Samstagsabendunterhaltung" kostet Geld. Unsummen, um genau zu sein. Egal, ob Karl Moik samt seinen ewiggestrigen Spießgesellen nach China verfrachtet wird oder Thomas Gottschalk Celine Dion anfummeln soll, die öffentlich-rechtlichen Sender scheuen keine Mühen, um das Publikum ab 50 mit ausgefallenen Aktionen zu unterhalten.
Knappe Kassen bei ARD und ZDF
Entsprechend knapp sind die Kassen der Rundfunkanstalten, entsprechend aggressiv agiert die GEZ. Die sucht nach Schwarzsehern, Bürgern, die sich weigern, die monatlich 16,15 Euro Gebühren abzudrücken, die gerne als "Rundfunksondersteuer" bezeichnet werden. Das hängt damit zusammen, dass jeder zahlen muss, sobald er einen Fernseher hat. Selbst, wenn er den Rentner-Terror der Rundfunkanstalten ignoriert und sich stattdessen dem Gehirnfick der Privatsender widmet.
Die Schwarzseher sind entsprechend unbeliebt bei der GEZ und werden von Kopfgeldjägernn gejagt. Die heißen "Gebührenbeauftragte" oder "GEZ-Menschen" und klingeln gern zu ungünstiger Stunde. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht, um die Gebühren einzutreiiben. Schließlich arbeiten sie auf Provisionsbasis - für jeden gefangenen Schwarzseher gibt es Bares.
Deutschland: Land der Schwarzseher
Und es gibt viel abzugreifen, schließlich sind rund 18 Prozent aller Haushalte nicht bei der Gebühreneinzugszentrale gemeldet. Dummerweise sind diese Haushalte auch nicht gewillt, zu zahlen. Sie schaffen es immer wieder, den Bluthunden der GEZ durch die Maschen ihrer Netze zu schlüpfen. Grund genug für die Landtage, den Rundfunkstaatsvertrag zu ändern, um die Treffsicherheit der Gebühren-Fahnder zu erhöhen.
Es faucht der GEZ-Mensch
Deshalb ist GEZ auch geil auf Geld. Und schickt ihre bösen Flugäffchen los, die das Geld eintreiben sollen. Und die stehen dann, nachdem sie durch die Lüftungsschächte gekrochen sind, unangemeldet auf der Matte. Der Bürger steht bei der GEZ unter Generalverdacht, ein potentieller Gebührenhinterzieher, der nicht "GEZahlt" hat. Wofür auch? Für das Musikantenstadl und Frauenfußball?
Nach dem Willen des Radiosenders Big-FM soll bald Schluss sein mit der GEZ. Der Radiosender aus Baden-Würtemberg sammelt nämlich fleissig Unterschriften gegen den GEZ-Terror. Eine halbe Millionen Zuhörer haben bereits online unterschrieben, um dem Gebühreneinzug den Garaus zu machen. Weitere 100.000 sollen es werden. Aktion GEZ-Abschaffung
Mit diesen Unterschriften möchte der Radiosender am 15. Oktober zum Kanzleramt gehen, um sie dort abzugeben und um "auf den Gebührenterror aufmerksam zu machen". Als ob der Kanzler das nicht wüsste, ist er doch als Gleicher und Gleichen ebenfalls zur Zahlung der leidigen Gebühren verdonnert.
Jeder, der bei der Aktion mitmacht, hat die Chance auf die Übernahme der GEZ-Gebühren für ein Jahr durch Big-FM. Einzige Voraussetzung: Er muss den lieben langen Tag Big-FM hören. Stündlich wird einer der GEZ-Feinde namentlich im Radio genannt und muss binnen 15 Minuten zurückrufen, um die 200 Euro GEZ-Erstattung zu gewinnen. Nerviger Hitmix
Das mag für Freunde der "besseren Musik" kein Problem sein, doch normale Menschen werden von dem seltsamen Charts- und Klassiker-Mix ziemlich schnell ziemlich rammdösig. Zumal das Vollprogramm alle paar Minuten von Werbung oder Jingles unterbrochen wird, einmal abgesehen von dem unsäglichen Nervpotential der beiden Moderatoren "Carmen und Morgenhans".
Ebenfalls unklar, was eine solche Aktion bringen soll, schließlich ist zum einen ein Volksbegehren nur auf Länderebene möglich, zum anderen hätte selbst auf Bundesebene das Kanzleramt vergleichsweise wenig bis garnichts mit der Abschaffung der Fernsehgebühren am Hut. So sollte ein sinnvoller Einsatz der Unterschriften wohl besser im Landtag von Baden-Würtemberg eingebracht werden. Dummerweise hätten sich dann aber wesentlich weniger Zuhörer, nämlich die aus Hessen, Rheinland-Pfalz und NRW, an der Aktion beteiligen.
Quelle: Netzwelt
...be invested Der Einsame Samariter
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