Pfingsten üblicherweise mit Ölpreis-Hoch
Die Tankstellenpreise täuschen nicht: Üblicherweise ziehen die Kraftstoffpreise vor den ausflugsintensiven Feiertagen Ostern und Pfingsten stark an. In einem Video hatten wir auf das markante Verlaufsmuster des Ölpreises um Ostern (ein temporäres Hoch) aufmerksam gemacht. Für Pfingsten gilt diese Aussage umso mehr. Wie die folgenden Grafiken zeigen, bedeutet Pfingsten im Durchschnittsverlauf der letzten 10 Jahre ein markantes Hoch. Auch ein längerer Zeitraum (seit 1987) zeigt ein ähnliches Bild.
Gemessen wurden jeweils ab 20 Handelstage vor bis 50 Handelstage nach Ostern. Das Pfingstfest findet immer 49 Tage nach Ostern statt, das sind etwa 35 Handelstage.
In den vergangenen 18 Jahren finden sich lediglich 3 Jahre, in denen der Ölpreis nach Pfingsten weiter stieg: 1987, 1994 und 1999. Das Ausnahmeverhalten dieser drei Jahre lässt sich erklären: - Im Frühjahr 1986 fiel der Ölpreis in einer crashartigen Bewegung von 33 auf 10 Dollar; 1987 dauerte die noch 1986 eingeleitete Gegenbewegung noch an. - 1994 erholte sich der Ölpreis von einer seit 1990 anhaltenden Abwärtsbewegung, das Jahreshoch wurde Mitte Juni erzielt. - Das Jahrestief im Dezember 1998 bei 10 Dollar für das Fass Öl dürfte einigen noch in Erinnerung sein; 1999 zog der Ölpreis in einer Gegenbewegung stark an. Die Ausnahmejahre 1987, 1994 und 1999 haben demnach gemeinsam, dass in den Jahren zuvor deutliche Abwärtsbewegungen im Ölpreis zu verzeichnen waren. Das ist 2005 nicht der Fall. Wir schätzen deshalb die Wahrscheinlichkeit, dass der Ölpreis in den kommenden Wochen auf neue Hochs steigt, als gering ein, zumal das saisonale Chartmuster eine Handelsspanne bis Ende Juli vorsieht.
Deutsche Welle-TV hat uns zu dieser Thematik befragt und sendet das Interview am Pfingstmontag. Vertreter der Energiebranche äußern sich ebenfalls. (15min nach der vollen Stunde alle zwei Stunden; auch Live-Stream via Internet).
Robert Rethfeld Wellenreiter-Invest
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