Also ich war auch auf der KPS HV in München, musste aber - da ich meinen Zug nicht verpassen wollte - vor der Verkündung der Abstimmungsergebnisse gehen. Ich gehe aber stark davon aus, dass die HV der Dividendenausschüttung zugestimmt hat, ist ja vor allem auch im Interesse der Großaktionäre.
Zur KPS HV bin ich dieses Jahr zum ersten Mal gefahren, ich wollte die Sache live anschauen, da der Kursverlust in den letzten Wochen doch einige offene Fragen bei mir hinterlassen hatte.
Zusammengefasst kann ich meine Eindrücke - ergänzend zu dem oben bereits von anderen Teilnehmern Gesagten - wie folgt wiedergeben:
+ für mich war überraschend, wie stark der Aufsichtsrat (Herr Tsifidaris) wirkt. Er scheint die dominierende Figur zu sein; Herr Musso kam mir hier maximal als "Nummer 2" vor.
+ Die Option, KPS in eine SE zu ändern und somit weg von der Aufteilung Vorstand / Aufsichtsrat und hin zu einer Board-Verfassung zu kommen, wird geprüft. Diese Variante erscheint mir - gerade auch im Hinblick auf die handelnden Akteure - als sehr vielversprechend.
+ Das Geschäftsmodell ist solide und das prognostizierte Branchenwachstum (ca. 10% für 2018) ist gut. + Die genannte Vollauslastung der Berater bezieht sich auf jeweils 200 Manntage p. a.; dies finde ich stark.
Die Frage, welcher Großkunde denn nun ausgefallen / abgesprungen ist und das geringer als erwartet ausgefallene Umsatzwachstum verschuldet hat, wurde mit dem Hinweis, man gebe keine Informationen zu einzelnen Kunden, nicht beantwortet.Es kam mir jedoch im Zusammenhang mit der Beantwortung anderer Fragen so vor, als ob der Kunde in den USA angesiedelt sein könnte.
Grundsätzlich fand ich einen Punkt bemerkenswert: Obwohl mehrfach die gute Branchenkonjunktur mit +10% p. a. betont wurde und explizit auch darauf hingewiesen wurde, dass KPS deutlicher Marktführer im entsprechenden Segment ist, wurde nur die schon bekannte, sehr moderate Angabe zum Jahresausblick gegeben. Dies erscheint mir unlogisch - warum sollte der Branchenführer nicht zumindest mit dem Markt wachsen??
Daher hier abschließend eine etwas provokante Frage in die Runde: Wäre es möglich, dass KPS übernommen wird? Eventuell dient der verhaltene Ausblick ja einer bewussten Deckelung des Aktienkurses und ist vielleicht Teil einer Absprache bzgl. Kaufpreis für das Unternehmen? Die verbliebenen Großaktionäre können sich ja nicht Kurs-unschädlich von signifikanten Stückzahlen ihrer Aktien trennen, dafür ist der Börsenumsatz zu gering. Doch falls es Vereinbarungen zur Abgabe großer Aktien-Anteile an einen übernehmenden Investor gibt, dann könnte dies zu am Börsenkurs festgemachten Preisen erfolgen. Im Rahmen der letzten großen Verkäufe wurde ja mit großem Erstaunen festgestellt, dass das Paket bei einem Börsenkurs von rund 16,50 Euro für 12,50 Euro an die Investoren abgegeben wurde. Der Abschlag hat dann ja für einige Verstimmung und zum bekannten Kursrückgang gesorgt. Warum also nicht gleich von Vorneherein den Kurs durch das bewusste Nennen von sehr sehr konservativen Prognosen drücken und dann die Pakete 1 zu eins zum dann aktuellen Börsenkurs - also ohne Paket-Abschlag - an anderweitige Investoren weiterleiten?! Dieses Vorgehen würde doch der KPS viele Fragen und Kritik ersparen...
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