Deines Links oben (memetisches Ziel): Klingt verrück, oder? Aber man kann es auch so sehen: Wir nähern uns den 100.000 Dollar – bevor die USA überhaupt begonnen haben, die von Trump versprochene strategische Bitcoin-Reserve aufzubauen. Und es gibt noch den Entwurf der Senatorin Cynthia Lummis, deren Reserve noch weit über die von Trump vorgeschlagene hinausgeht. Und andere Staaten, die bereits begonnen haben, Bitcoins zu horten; Bailey weiß von ihnen, nennt sie aber nicht. Die Spieltheorie, die alle vage im Kopf haben, „entfaltet sich nun schneller als irgendjemand erwarten konnte,“ kommentiert er. Ein „memetisches Ziel“ meint eine Art Anker, den man auswirft, um sich dahin zu ziehen, was kognitionspsychologisch vielfach erwiesen auch funktioniert. Man ankert bei 850.000 Dollar, und dann, erklärt Bailey, kommt man vielleicht zwischen 300.000 und 400.000 raus. Das war schon bei der letzten Blase so, 2021. Das memetische Ziel lag bei 100.000 Dollar, was nicht erreicht wurde, aber den Markt auf 70.000 Dollar trug. Ein Anker hat den Effekt, dass man Größen, die man vorher noch für irre hoch hielt, mit der Zeit für normal erachtet. Es gehört auch zum Setzen des Ankers, wenn Bailey darüber spekuliert, wie es wäre, wenn Bitcoin einmal eine Million Dollar wert sind. Die 1,2 Millionen Bitcoins, die noch zu minen sind, wären bei dem Preis 1,2 Billionen Dollar wert. Wenn die Hälfte davon in den USA geschürft wird, und zwei Drittel des Ertrags in den Strom gehen – dann entsteht eine Nachfrage nach Strom für 400 Milliarden Dollar. Bitcoin-Mining finanziert gigantische Energiekapazitäten. Je öfter man darüber redet, desto normaler erscheint etwas. Wenn man mal gewohnt ist, mit einer Million Dollar zu kalkulieren, wirken selbst 350.000 Dollar maßvoll, oder? Schon fast enttäuschend unspektakulär?
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