das ist doch alles viel zu früh, jetzt schon über die Folgen der Übernahme zu spekulieren.
Erstens ist es eine geplante Übernahme, also noch keine vollzogene. Zweitens gibt es bisher noch keine Informationen über mögliche Auswirkungen (z.B. Integrationskosten, etc.) und die wird es auch nicht am 20. Juli bei Q2 Zahlen Bekanntgabe geben, denn auch dann ist die Übernahme noch nicht vollzogen. Ich erwarte dann frühestens mit den Q3 Zahlen dann auch ein paar Details zu den möglichen Auswirkungen. Also bleibt bis dahin Unsicherheit und das wirkt sich dann eher erst mal in einer abwarteten Haltung aus, so dass der Kurs dann eher leicht nach unten gehen könnte. Was man jedoch nicht vergessen darf: auch der Termin 20. Juli könnte positive Impulse geben, z.B. mit einem guten Ausblick auf das Q3. Da gibt es diesmal eher umgekehrte Vorzeichen: Unsicherheit bzgl. des möglichen Q3 Umsatzes (Anstieg auf über 160 Mio. Euro?) und eher "Klarheit" bzgl. der Marge (nochmal ein Anstieg gegenüber Q2 auf event. 9% bei der Obergrenze, also 6-9%). Das sollte dann erstmal den Kurs stabilisieren. Wenn dann noch ein paar schmeichelnde Worte zur geplanten Übernahme kommen, dann sollte der Kurs event. schon vor der Bekanntgabe der Q3 Zahlen im Okt. wieder über 10 Euro gehen.
Zur geplanten Übernahme selbst: der Markt ist derzeit sehr stark in Bewegung. Neue Produkte in der Branche lassen dort recht schnell auch die Kunden abwandern bzw. zuwandern. Ich glaube, dass dieser Trend nicht mehr aufzuhalten ist, letztendlich wirbt ja auch ADVA selbst für eine offene Plattform (mit Ensemble), so dass es in Zukunft einen noch stärkeren Preiskampf geben könnte, und es noch wichtiger sein wird, dass man mit seinen Produkten technologisch ganz vorne dabei ist. Und da ist eben auch ein Zukauf von Technologie völlig richtig, um eben vorne dabei zu sein und wachsen zu können. Und da vertraue ich auf den Track-Record der letzten Übernahmen, wo ADVA ein gutes Händchen bewiesen hat (was sich teilweise natürlich auch noch zeigen muss), so dass ich gutter Dinge bin, dass erstens die Integrationskosten nicht so hoch sein werden wie bei der Overture-Übernahme und dass man es relative schnell schaffen wird einen positiven Ergebnisbeitrag hinzubekommen. Was man nicht vergessen sollte, ist eben der Zugewinn an Kunden, was dann alles zusammen den Umsatz schon in 2018 auf etwa 750 Mio. Euro bringen könnte und das bei einer guten Marge. Ich sehe daher die derzeitgen EPS Schätzungen für 2017 und 2018 nicht unbedingt in Gefahr, sondern eher die Chance in 2018 noch etwas daraufzupacken.
Aber bis zur vollzogenen Übernahme und mehr Klarheit über die Auswirkungen wird es eben erstmal Unsicherheit geben.
Viele Grüße long-term-investor
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