der Euro/Dollar Long Thread
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neuester Beitrag: 25.04.21 10:13
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eröffnet am: | 15.05.04 15:07 von: | börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4305 |
neuester Beitrag: | 25.04.21 10:13 von: | Mariejpgpa | Leser gesamt: | 239871 |
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Die EU-Finanzminister haben heute grünes Licht für die Aufnahme Sloweniens in die Euro-Zone mit 1. Jänner 2007 gegeben. Das sagte der deutsche Ressortchef Peer Steinbrück (SPD) in Luxemburg.
Eine entsprechende Empfehlung gehe an den EU-Gipfel kommende Woche, formalisiert werde der Beschluss dann im Juli. "Wir begrüßen außerordentlich, dass Slowenien das Inflationskriterium und alle anderen Konvergenzkriterien erfüllt," sagte Steinbrück und fügte hinzu: "Wir bedauern, dass Litauen das jetzt in einem ersten Anlauf nicht tut." Litauen sei aber in der Euro-Zone willkommen, sobald es die Bedingungen erfülle.
Uneinigkeit über Litauen
Slowenien führt damit im kommenden Jahr als 13. Land den Euro ein. Steinbrück bezeichnete das als Beleg dafür, dass die Euro-Zone grundsätzlich offen für Neuzugänge sei. Die dafür geltenden Kriterien könnten aber nicht im Nachhinein verändert werden, sagte Steinbrück mit Verweis auf die von Litauen und anderen Staaten vorgebrachte Kritik an der strengen Auslegung des Inflationskriteriums.
Vor allem die Minister aus den neuen Mitgliedsstaaten hätten Litauen bei seiner Forderung, die Kriterien für den Beitritt zur Euro-Zone zu überdenken, unterstützt, hieß es aus Diplomatenkreisen. Aus den alten Mitgliedsstaaten habe es dagegen, wie schon aus der Euro-Gruppe geheißen: Die Kriterien müssen gelten, "Vertrag ist Vertrag".
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Beim EU-Finanzministertreffen in Luxemburg bemängelten Mitgliedsländer wie Polen, beim abgewiesenen Euro-Kandidaten Litauen hätte das Inflationskriterium flexibler angewendet werden können. Es droht eine Spaltung der EU, da alte EU-Staaten wie Deutschland auf eine strikte Auslegung des EU-Vertrages pochen und Ausnahmen kategorisch ablehnen.
Litauen draußen, Slowenien drin
„Es kann nicht sein, dass im Nachhinein die Spielregeln verändert werden“, sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) nach mehrstündigen Beratungen. Der von Litauen gewünschte Beitrittstermin zum kommenden Jahreswechsel sei definitiv vom Tisch. Litauen und andere Länder seien zum Beitritt herzlich eingeladen, wenn sie alle Kriterien erfüllten. Grünes Licht bekommt dagegen das Musterland Slowenien, das am 1. Januar des kommenden Jahres 13. Mitglied des Euro-Clubs wird.
Die Staats- und Regierungschefs der EU werden bei ihrem Gipfeltreffen am 15. und 16. Juni in Brüssel über die Erweiterung der Euro-Zone sprechen. Ein neuer Beschluss zu Litauen ist nicht zu erwarten. Die EU-Kommission hatte im Mai mit Rückendeckung der Europäischen Zentralbank das Veto für Litauen ausgesprochen. Ein endgültiger Beschluss zur Aufnahme Sloweniens soll beim EU-Finanzministertreffen Mitte Juli fallen – nötig dazu ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit.
Litauen erfüllt ansonsten alle Aufnahmekriterien. Auch aus dem Europaparlament war die Blockade Brüssels als zu dogmatisch und hart kritisiert worden.
Die Währungsunion war 1999 mit zunächst elf Mitgliedern gestartet. Griechenland erfüllte erst 2000 die Konvergenzkriterien und führte im Folgejahr den Euro ein. Derzeit umfasst die Eurozone zwölf Länder mit knapp 310 Millionen Menschen.
Die zehn neuen Länder in Mittel- und Osteuropa sowie im Mittelmeerraum sind vertraglich zur Euro-Einführung verpflichtet, sobald sie die Konvergenzkriterien erfüllen. Die Inflation in Litauen beträgt 2,7 Prozent und übersteigt den Referenzwert um 0,1 Punkte.
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Der Markt wird sich heute in erster Linie auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank konzentrieren. Seit Wochen wird darüber spekuliert, wie hoch die Zinserhöhung der EZB ausfallen wird. Die Prognosen gehen von einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte aus, aber in Anbetracht der außergewöhnlich positiven Wirtschaftsdaten und angesichts der Falkenposition, die von der EZB vertreten wird, rechnen einige Experten heute mit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte. Das halten wir allerdings für eher unwahrscheinlich, und dafür gibt es eine Reihe von Gründen: 1. Obwohl sich die EZB derzeit keine Sorgen um die Bewertung des Euro macht, könnte sie durchaus beunruhigt reagieren, wenn der Euro über 1,30 gehandelt wird. Der österreichische Finanzminister Grasser sagte, daß es nicht problematisch sei, solange der Euro zwischen 1,20 und 1,30 gehandelt wird. Eine Zinserhöhung von 50 Basispunkten würde die meisten Marktteilnehmer sehr überraschen, was ohne Zweifel dazu führen würde, daß das Währungspaar EUR/USD über 1,30 klettert, wobei dieser Kurswert wahrscheinlich die Schmerzgrenze für die meisten Entscheidungsträger der Eurozone darstellt. 2. Bei ihrem Treffen am letzten Dienstag haben die Finanzminister die Zentralbank gebeten, die Zinserhöhung auf ein Minimum zu beschränken. Wahrscheinlich wird die EZB konservativ vorgehen und lediglich einen Zinsschritt von 25 Basispunkten durchführen, um sich einen Spielraum für die Zukunft vorzubehalten. Die EZB könnte durchaus ein außergewöhnliches Treffen zwecks Zinserhöhung anberaumen, falls unerwartete Inflationsgefahren drohen sollten. Vermutlich wird die Europäische Zentralbank ihre Falkenposition beibehalten, und dafür haben sie auch allen Grund angesichts der überraschenden Wirtschaftsdaten. Die Einzelhandelsumsätze und der Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe, die gestern veröffentlicht wurden, bestätigen die anhaltende wirtschaftliche Erholung der Eurozone.
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15:17 08.06.06
Die Stimmung ist zu gut - geht das schief?
In kaum einem anderen Markt beobachte ich derzeit ein so ausgeprägt einseitiges Sentiment: "Der US-Dollar wird einbrechen, dies sei nur eine Frage der Zeit" - das höre ich einfach zu oft. Lediglich der angebliche "Super-Zyklus" im Rohstoffsektor kann es mit diesem einheitlichen Marktkonsens aufnehmen. Wie schätzen wir die Situation ein?
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Sorglose Situation
Es scheint eine ausgemachte Sache zu sein. Der Dollar wird zwangsläufig einbrechen. Aber Stopp! Denken wir einmal gemeinsam nach. Wenn alle kritisch gegenüber dem US-Dollar eingestellt sind, viele Notenbanken ihre Reserven in Euro anlegen und auch die arabischen Länder den US-Dollar eher meiden, wer verkauft denn überhaupt noch US-Dollar? Die Dollar-Pessimisten haben ihre Positionen längst geschlossen bzw. sind im Euro "long" und im Dollar "short" engagiert. Eine brisante Mischung! Das Überraschungspotential liegt eher auf der Short-Seite.
Seltsame Kommentare
In den letzten Tagen höre und lese ich immer wieder, dass die Zinsdifferenz den Dollar zukünftig belasten sollte, da die Differenz kleiner werden wird. So weit, so gut. Denken wir wieder kurz nach: Was bedeutet denn eine Differenz und wie entstehen die so genannten "carry trades"? Sie leihen sich dort Geld, wo die Zinssätze günstiger sind und legen es dort kurzfristig an, wo die Zinssätze eben höher sind. Die Zinsdifferenz ist in diesem Jahr sogar weiter angestiegen und beträgt per heute 2,5% (in Europa 2,5% und in den USA 5%).
Was ändert sich nun, wenn diese Differenz kleiner wird?
Basteln wir uns ein einfaches Beispiel. Sie essen in der Mittagspause eine Currywurst. An der linken Imbissbude kostet diese 2,50 Euro und an der rechten Imbissbude 5 Euro. Wo kaufen Sie Ihre Currywurst? Richtig. An der linken Bude zu 2,50 Euro. Nun erhöht die linke Bude den Preis auf 3,50 Euro. Wo kaufen Sie dann - bei einer geringen Differenz - Ihre Currywurst? Natürlich immer noch lieber zu 3,50 Euro als zu 5 Euro. Eine schrumpfende Differenz ist eben immer noch eine Differenz!
Ein Blick zurück
Erinnern Sie sich an das Jahr 2004. Der Leitzins in den USA betrug damals zu Anfang des Jahres 1,00% und die EZB-Leitzinsen lagen bei 2%. Während die amerikanische Notenbank ihren Leitzins bis zum Jahresende ständig weiter erhöhte - und die Differenz also beständig kleiner wurde - stieg der Euro gegenüber dem US-Dollar trotzdem weiter an! Erst als die amerikanische Notenbank ihren Leitzins über das europäische Niveau anhob, begann der Euro nachhaltig schwächer zu werden. Warum sollte dies nun anders sein? Würde der Euro weiter ansteigen, so wäre die sich verringernde Zinsdifferenz sicher nicht der Grund dafür.
EUR-USD Tageschart
Der Aufwärtstrend des Euro ist noch voll gültig. Das letzte Hoch wurde von einigen Indikatoren nicht mehr bestätigt. Diese negative Divergenz macht eine größere Korrektur zunehmend wahrscheinlich. Alle Kurse über 1,27 USD sind im Zweifel noch bullish zu werten, darunter bis 1,230 USD / 1,2350 neutral. Unter 1,23 Euro droht dem Euro ein deutlicher Kursrutsch.
EUR-USD Wochenchart
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Fazit
Die Stimmung ist eindeutig bullish für den Euro. Die angeführten Belastungsfaktoren für den US-Dollar sehen wir jedoch im Markt als weitgehend eingepreist an. Ein heftiger Rücksetzer des Euros sollte viele Marktteilnehmer in Bedrängnis bringen. Kennen Sie noch einen Dollar-Bullen? Ich nicht!
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aber so richtig g... wär natürlich ein massives einbrechen des euro, das wird aber wohl wie IMMER ein traum bleiben (eine put-rackete im depot zu haben). bin zwar mit puts drin, aber das wird alles seine zeit brauchen. sowenig ist sicher.
juri
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Die EU-Staaten bleiben vier Tage vor dem geplanten Beginn konkreter Beitrittsverhandlungen mit der Türkei uneins über das erforderliche Mandat.
Die EU-Botschafter vertagten heute in Brüssel die Entscheidung. Die Beratungen sollen morgen Vormittag fortgesetzt werden, hieß es in Ratskreisen.
Streitfalls Zypern
Laut Diplomaten blockiert Zypern eine Entscheidung, die einstimmig gefällt werden muss. Nikosia drängt demnach auf eine Verankerung der EU-Erklärung an Ankara vom September 2005 in dem gemeinsamen EU-Standpunkt zum ersten Beitrittskapitel über "Wissenschaft und Forschung".
In der Erklärung hatte die EU die Türkei aufgefordert, Zypern im Rahmen des Beitrittsprozesses diplomatisch anzuerkennen. Dem Vernehmen nach lehnt Großbritannien die Forderung Zyperns ab.
Grünes Licht für Kroatien verkündet
Die österreichische EU-Präsidentschaft wolle nunmehr einen neuen Text ausarbeiten, hieß es in Ratskreisen. Laut Diplomaten will eine Mehrheit von EU-Staaten de Forderungen Zyperns zumindest teilweise entgegen kommen.
Bereits in der Früh hatten die EU-Botschafter offenbar grünes Licht für die Eröffnung des ersten von 35 Verhandlungskapiteln mit Kroatien gegeben. Das Kapitel soll bereits am Montag beim EU-Außenministerrat in Luxemburg abgeschlossen werden.
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Vor allem die Zinsdifferenz-Argumente (Beispiel Curry-Wurst) von Grüner stimmen. Das Geld geht halt dahin, wo es mehr Zinsen gibt.
Freut mich, dass das notorisch Euro-bullische Sentiment endlich mal einen Knacks kriegt. Die Kommentatoren sahen ja alles nur noch durch die rosa-rote Euro-Brille.
Interessant ist, wie es jetzt weitergeht. Die Irrsinns-Mengen an Euro-Long-Futures (10-Jahres-Hoch!) der Large Specs/Hedgefonds sind bestimmt noch nicht alle rückabgewickelt. Ich werde meine Dollarbestände erst wieder zu lichten beginnen, wenn in den COT-Daten die blaue Linie der Commercials oberhalb der roten der Trader steht - d.h. erst nachdem sich beiden Linien wieder gekreuzt haben. Zuletzt kreuzten sich die Linien im Dez. 05 bei EUR/USD = 1,19.
Übrigens scheint nach wie vor der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend zu gelten, dass der Euro schwächer zum Dollar wird, wenn die Börsen nachgeben.
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Die EZB müsse die Unterstützung für die Konjunktur zunehmend reduzieren, wenn sich das Wachstum weiter wie von der Zentralbank erwartet festige, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag nach der EZB-Ratssitzung in Madrid. Die EZB geht von einem anhaltenden Aufschwung der Wirtschaft mit Wachstumsraten um zwei Prozent aus. Der Leitzins sei auch nach der Erhöhung um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent noch historisch niedrig, und es gebe noch immer Risiken für die Preisstabilität. "Wir werden weiter eingehend alle Entwicklungen beobachten, um Preisstabilität mittel- bis langfristig zu gewährleisten", sagte Trichet und betonte zugleich, der EZB-Rat habe weiter keinen festen Fahrplan für weitere Zinserhöhungen.
Nach Einschätzung von Analysten ist damit der nächste Zinsschritt erst Ende August zu erwarten, wenn der EZB-Rat das erste Mal nach der Sommerpause wieder mit einer anschließenden Pressekonferenz tagt. Mit der Aussicht auf ein weiter vorsichtiges Agieren der Zentralbank verbilligte sich der Euro um fast anderthalb Cent auf 1,2640 Dollar. Einige Marktteilnehmer hatten aggressivere Töne von Trichet erwartet.
ÖLPREIS HÄLT INFLATION HOCH
Die Zinserhöhung begründete der EZB-Chef mit den Gefahren für die Preisstabilität, die unter anderem von hohen Ölpreisen, geplanten Steuererhöhungen und dem starken Kreditwachstum in der Wirtschaft ausgingen. Trichet räumte ein, dass einige Ratsmitglieder für eine stärkere Zinserhöhung um 50 Basispunkte waren. Doch die überwiegende Mehrheit habe den moderaten Schritt von 25 Basispunkten für angemessen gehalten. Bei den Aussichten für die Preisentwicklung, zu denen neue Projektionen des EZB-Volkswirtestabes veröffentlicht wurden, gab Trichet keine Entwarnung. Die Teuerung bleibe in diesem und im kommenden Jahr erhöht und könne weiter steigen. Die EZB rechnet für 2006 im Mittel nun mit einer Jahresrate von 2,3 Prozent nach 2,2 Prozent in der März-Prognose. Stabile Preise sieht die EZB erst bei Raten knapp unter zwei Prozent erreicht. Die Vorhersage für 2007 blieb unverändert bei 2,2 Prozent. Die leichte Aufwärtsrevision erklärte Trichet mit dem gestiegenen Ölpreis.
Das Wachstum stabilisiert sich aus Sicht der EZB bei Raten um zwei Prozent. Die Prognose für 2006 lag unverändert bei 2,1 Prozent im Mittelwert, für 2007 machten die EZB-Experten Abstriche von zwei Zehntel Prozent auf 1,8 Prozent, die Trichet zufolge ebenfalls dem Ölpreis geschuldet sind. Die EZB fördere auch nach drei Zinserhöhungen noch die Konjunktur. Die geänderte Prognose-Annahme für den Kurzfristzins, bei dem die EZB nun den am Markt erwarteten Zins und nicht länger einen als konstant angenommenen voraussetzt, habe keinen Einfluss gehabt.
EZB BEI GELDPOLITIK NICHT FESTGELEGT
Wie oft und wann die EZB weiter an der Zinsschraube drehen wird, ließ Trichet bewusst offen. Die EZB hatte im Dezember erstmals den seit zweieinhalb Jahren auf einem Rekordtief von zwei Prozent liegenden Zins angehoben. Dass die Notenbank seither drei Mal im Quartalsabstand zeitgleich mit der Bekanntgabe neuer Prognosen die Geldversorgung drosselte, sei kein vorab abgestimmter Plan, betonte Trichet. Die Währungshüter beurteilten die Lage jeden Monat neu: "Wir werden tun, was notwendig ist, wenn es notwendig ist - und wir kleben nicht an einer Vorabfestlegung." Elwin de Groot, Volkswirt von der Fortis Bank in Amsterdam, bezweifelte das. "Das ist wie Tanzen - es gibt einen Rhythmus, in dem sie erhöhen, und an den halten sie sich." Trichet habe nur den Eindruck vermeiden wollen, die EZB sehe Grund zur Eile.
Der EZB-Chef habe der Erwartung einer schärferen Zinspolitik den Wind aus den Segeln genommen, sagte auch Rainer Guntermann von Dresdner Kleinwort Wasserstein. "Wir sollten keine Zinserhöhung im Juli erwarten, aber die Tür für weitere Erhöhungen bleibt offen." Wie einige andere Experten rechnet er mit dem nächsten Schritt Ende August. Nach Einschätzung von Norbert Braems von Sal. Oppenheim ist danach Schluss. Eine weitere Euro-Aufwertung werde das Preisniveau dämpfen und der EZB die Arbeit abnehmen. Bisher setzten die meisten Volkswirte auf 3,25 Prozent zum Ende diesen Jahres.
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Die Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen im Wert von 8 Milliarden US-Dollar brachte am Mittwochabend ein gutes Ergebnis. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage lag mit 2,73 über dem letzten Durchschnittswert von 2,47, während die Nachfrage indirekter Bieter, zu denen die ausländischen Zentralbanken gehören, mit 13,8% etwa auf dem Niveau des jüngsten Durchschnitts von 14,1% lag. EUR/USD reagiert kaum auf die Auktionsergebnisse und läuft am Donnerstagabend nach seinem heftigen Kurssturz vom Tage seitwärts; gegen 21:00 Uhr CET wird das Währungspaar mit 1,2638 gehandelt.
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Während der letzten vier Tage ist der Euro um 300 Punkte gefallen, wobei die gestrige Kursbewegung die bisher größte war. Der US-Dollar hatte bereits an Stärke gewonnen, was auf die Nachricht vom Tod des Stellvertreters von Bin Laden, Sarkawi, zurückzuführen war, als die Ratssitzung der EZB in Madrid begann, aber die Tatsache, daß bei der anschließenden Pressekonferenz keine falkenmäßige Stellungnahmen von der EZB zu hören war, gab den Dollar-Bullen einen noch trifftigeren Grund, um das Währungspaar EUR/USD nach unten zu befördern. Wie erwartet, hat die EZB ihren Leitzins um 0,25 Punkte auf 2,75 Prozent angehoben. Dieser Zinsschritt war an den Aktien- und Devisenmärkten erwartet worden. EZB-Präsident Trichet erklärte den Märkten, daß die Zinsen immer noch akkommodativ seien, was vermuten läßt, daß noch weitere Erhöhungen bevorstehen, aber die Auslassung des Wortes "wachsam" weist auf eine weniger falkenmäßige und eher neutrale Position hin, womit der Markt nicht gerechnet hatte. Die Märkte mögen Überraschungen überhaupt nicht, und somit hat die Umstellung auf eine straffere Geldpolitik der Fed und eine neutralere Position der EZB zu einer Erhöhung der Volatilität geführt. Wir erwarten, daß die Volatilität weiterhin hoch bleiben wird, da sich die Märkte möglicherweise wieder umstellen müssen, wenn die Fed ankündigt, daß sie ihren Zinserhöhungszyklus beenden wird. Der Anstieg der Volatilität ist nicht auf die Devisenmärkte beschränkt, sondern gilt auch für den CBOE-Marktvolatilitätsindex, der ein Dreijahreshoch erreicht hat. Die EZB hat mit einer Erhöhung um 0,25 Punkte eine konservative Entscheidung getroffen, was auf die Stärke des Euro, den hohen Ölpreis und den Absturz der Finanzmärkte zurückzuführen ist. Sie hatte befürchtet, daß eine Erhöhung um 0,5 Punkte zu einem weiteren Absturz des Aktienmarktes führt. Zudem wurde die Wachstumsprognose für 2007 von 20% auf 1,8% heruntergesetzt, was mit dem hohen Ölpreis begründet wurde.
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Händler begründeten dies mit der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zinsen nur um 0,25 Punkte auf 2,75 Prozent anzuheben. Einige Investoren hätten mit einem Anstieg von 0,5 Punkten gerechnet, hieß es. Zudem habe EZB-Präsident Jean-Claude Trichet nach dem Entscheid nicht so scharf auf Inflationsgefahren hingewiesen wie jüngst etwa der Chef der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke. Die Händler würden daher noch im Juni eine weitere Zinsanhebung in den USA erwarten, die dem Dollar noch weiteren Auftrieb geben werde.
Ein Euro wurde mit 1,2640 Dollar bewertet nach 1,2650 Dollar im späten New Yorker Handel. Der Dollar wurde mit 113,94 Yen gehandelt nach 114,15 Yen in den USA. Der Schweizer Franken notierte zum Euro mit 1,5581 und zum Dollar mit 1,2326.
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Freitag, 09.06.2006 | Woche 23 | |||
• 00:45 | NZ Gästeübernachtungen April | |||
• 03:30 | AU Kreditfinanzierung April | |||
• 08:00 | DE Außenhandel April | |||
• 08:00 | DE Inslandstourismus April | |||
• 08:45 | FR Industrieproduktion April | |||
• 09:00 | EU Rede EZB-Ratsmitglied Tumpel-Gugerell | |||
• 10:00 | IT BIP 1. Quartal | |||
• 11:00 | EU Produktion Baugewerbe 1. Quartal | |||
• 11:30 | EU Rede EZB-Ratsmitglied González-Páramo | |||
• 12:00 | FR OECD Arbeitsmarktdaten April | |||
• 12:00 | FR OECD Frühindikatoren April | |||
• 12:00 | DE Produktion prod. Gewerbe April | |||
• 14:30 | US Handelsbilanz April | |||
• 14:30 | US Ausfuhrpreise Mai | |||
• 14:30 | US Einfuhrpreise Mai | |||
• 14:30 | CA Arbeitsmarktdaten Mai | |||
• 14:30 | CA Handelsbilanz April | |||
• 16:00 | US Rede Fed-Chairman Bernanke |
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Den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen zufolge rechnet die Regierung von Präsident George W. Bush für das Bruttoinlandsprodukt mit einem Plus von 3,6 Prozent; im Dezember lagen die Schätzungen hierfür noch bei 3,4 Prozent. Beim Verbraucherpreis-Index, aus dem sich die Inflationsentwicklung ablesen lässt, erwartet die Regierung für 2006 jetzt einen Anstieg von 3,0 Prozent, zuvor waren es 2,4 Prozent.
Die US-Wirtschaft hatte in den in den ersten drei Monaten dieses Jahres das schnellste Wachstum innerhalb eines Quartals in den vergangenen zweieinhalb Jahren verzeichnet. Gewachsen sind allerdings auch die Inflationsängste. US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte zuletzt vor zunehmender Inflationsgefahr gewarnt und weitere Zinserhöhungen angedeutet.
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Dass Trichet das Wort "wachsam" ausgelassen hat, liegt vermutlich auch am hohen EUR/USD-Kurs, der Europa schadet, wenn er in Regionen um 1,30 kommt.
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Der Wert der ausgeführten Waren und Dienstleistungen kletterte zum Vormonat um 4,3 Prozent auf 69,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Zum Vorjahr erhöhten sich die Exporte um 8,4 Prozent. Vor allem die Lieferungen in Länder außerhalb des Euro-Währungsgebietes stiegen kräftig an. Experten sprachen von beeindruckenden Zahlen und einem guten Einstieg in das Frühlingsquartal. Mit einem starken Euro hätten die Unternehmen mittlerweile Erfahrung, außerdem dämpfe der Kursanstieg die Teuerung der Importe zum Beispiel von wichtigen Rohstoffen wie Erdöl.
Im März hatten die Exporte noch überraschend um gut drei Prozent zum Vormonat nachgegeben. Jürgen Michels von der Citigroup sprach deshalb von einer technischen Korrektur im April. Die Importe stiegen um 13,4 Prozent über das Niveau vom April 2005 auf 58,7 Milliarden Euro und übertrafen damit saisonbereinigt die Importe im März um 2,5 Prozent.
Die Handelsbilanz schloss mit einem Exportüberschuss von 11,2 Milliarden Euro ab. Die Leistungsbilanz wies unter dem Strich ein Plus von 7,0 Milliarden Euro aus. Analysten waren von einem weitaus geringeren Exportzuwachs ausgegangen.
Trotz der Verteuerung des Euro zum Dollar - alleine im April um rund vier Cent - stiegen die Ausfuhren in Länder außerhalb des Währungsgebietes überdurchschnittlich an. So wurde in EU-Länder außerhalb der Euro-Zone elf Prozent mehr ausgeführt, in Drittländer knapp elf Prozent mehr. Die Exporte in andere Euro-Zonen-Länder legten nur um 5,6 Prozent zu. Michels sagte, noch profitierten die Exporteure neben der starken weltweiten Nachfrage von der schwachen Währung des Jahres 2005.
"Das wichtigste Standbein der deutschen Wirtschaft weist eine gute Dynamik auf", sagte Alexander Koch von der HypoVereinsbank: "Wir hatten bis zuletzt noch eine sehr gute Auftragslage aus dem Ausland, in den nächsten Monaten dürfte sich jedoch ein leichter Rückgang bemerkbar machen." Noch schlage der stärkere Euro nicht durch, aber in den kommenden Monaten werde er bei den Aufträgen und Exporten dämpfen.
Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim sagte, die Firmen hätten mit einer Euro-Aufwertung mittlerweile Erfahrungen und sie seien gut aufgestellt im internationalen Wettbewerb. Da zum Beispiel Rohöl in Dollar abgerechnet wird, sei der Euro auch eine Entlastung: "Per saldo ist die Aufwertung nicht negativ."
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Charttechnischer Ausblick: Dieses Verkaufsignal muss jetzt durch einen Rückfall unter die multiple Unterstützungszone bei 1,2589 - 1,2627 USD bestätigt werden. Und solange EUR/USD unter 1,2694 US notiert, bleibt der Korrekturmodus an! Fällt EUR/USD auf Tages- und Wochenschlussbasis unter 1,2589 USD zurück, wird eine Abwärtsbewegung bis 1,2460 und 1,2267 - 1,2323 USD wahrscheinlich. Bei 1,2267 - 1,2323 USD verlaufen wichtige mittelfristige Unterstützungselemente. Ein solcher Rückgang würde das übergeordnet bullische Szenario zunächst aber nicht gefährden! Steigt EUR/USD jetzt allerdings wieder auf Tagesschlussbasis über 1,2694 USD an, wird das Verkaufsignal wieder neutralisiert. Gelingt anschließend auch die signifikante Rückkehr über 1,2800 USD, wird die übergeordnete Aufwärtsbewegung reaktiviert. Die Ziele liegen dann am Jahreshoch bei 1,2973 USD und darüber bei 1,3130 - 1,3200 und 1,3666 USD.
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The U.S. currency fell for the first day in five on anticipation the shortfall increased to $65 billion from $62 billion the previous month, according to a Bloomberg survey. The dollar is still poised for its biggest weekly advance against the yen since March on speculation the Federal Reserve will lift borrowing costs a 17th straight time this month.
`There is a risk we'll see a wider trade balance than people are expecting,''
erwartet werden 65 Milliarden
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Westerburg, 9. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Das US-Handelsministerium stellte für April 2006 einen geringer als erwarteten Anstieg des Defizits beim Handel mit Waren und Dienstleistungen vor.
So hat sich das Handelsbilanzdefizit um 2,5 Prozent auf 63,4 Mrd. Dollar erhöht, während Volkswirte einen Zuwachs auf 65,0 Mrd. Dollar geschätzt hatten. Für März wurde der Passivsaldo von vorläufig 62,0 Mrd. auf 61,9 Mrd. Dollar leicht nach unten revidiert.
Beim Außenhandel mit China hat sich der Passivsaldo auf 17,0 Mrd. Dollar vergrößert, im Vergleich zu 14,8 Mrd. Dollar im Vorjahresmonat.
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Neues Referendum gefordert
Im Streit um die EU-Verfassung hat der amtierende EU-Ratspräsident Wolfgang Schüssel eine Volksabstimmung in allen Mitgliedstaaten ins Gespräch gebracht. "Eine Volksabstimmung, die in allen EU-Staaten gleichzeitig stattfindet, kann ich mir gut vorstellen", sagte Österreichs Bundeskanzler der "Bild am Sonntag" laut Vorab-Bericht. "Angenommen wäre die Verfassung, wenn die Mehrheit der europäischen Bevölkerung und die Mehrheit der Staaten zustimmt."
Er sei davon überzeugt, dass etwas Neues zu der Verfassung hinzu kommen müsse, etwa ein neuer Name oder eben ein neues Verfahren. "Solche Vorschläge müssen aber von jenen Ländern kommen, in denen die Verfassung abgelehnt wurde - also von Frankreich und den Niederlanden." Die EU-Verfassung werde gebraucht, weil es derzeit in der EU äußerst komplizierte Entscheidungsstrukturen gebe. "Die müssen wir drastisch vereinfachen, sonst droht der Gemeinschaft mit demnächst 27 Mitgliedern die Handlungsunfähigkeit. "
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte jüngst nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident Jacques Chirac angekündigt, sie wolle die Debatte über eine gemeinsame europäische Verfassung während der deutschen EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 wiederbeleben. Unter französischer Führung sollten dann in der zweiten Hälfte 2008 Entscheidungen fallen.
Die Verfassung liegt seit den gescheiterten Referenden in Frankreich und den Niederlanden vor einem Jahr auf Eis. Das Nein der Franzosen, deren Land zu den Gründungsmitgliedern der Union zählt, hatte Europa schockiert. Wenige Tage später lehnten auch die Niederländer das Vertragswerk ab. Viele Menschen wehrten sich damit gegen eine verstärkte Integration der Staaten und gegen soziale Rückschritte, die sie aus der Aufnahme weniger entwickelter Länder befürchteten. Zumindest in Frankreich war die Abstimmung aber in Teilen auch ein Protestvotum gegen die konservative Regierung unter Chirac und deren Wirtschaftspolitik.
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Der US-Dollar erhielt in dieser Woche durch einen ganzen Reigen von Ereignissen Unterstützung. Da sind zum einen die Entschärfung des Konflikts mit dem Iran und die Tötung des Topterroristen Al-Zarqawi. Für den Devisenmarkt noch wichtiger ist Folgendes: Die Zinsdifferenz zwischen US-Dollar und Euro dürfte sich auch in den kommenden Monaten nicht verringern, obwohl die EZB mit einer Zinserhöhung von 2,50 auf 2,75 Prozent eigentlich das Ihrige dazu beitrug – aber die US-Notenbank dürfte bei ihrer Sitzung am 28./29. Juni nachziehen.
US-Notenbank überrascht den Markt
Eigentlich hat die Fed unter Führung ihres Vorsitzenden Ben Bernanke zuletzt stets betont, dass die weitere Zinspolitik von der Entwicklung der Daten abhängt. Doch tatsächlich dürfte die nächste Zinserhöhung schon fast beschlossene Sache sein – darauf scheinen die US-Notenbanker jedenfalls die Märkte vorzubereiten. So äußerte Bernanke seine Besorgnis über den Anstieg der Kerninflation und wurde prompt von seinen Amtskollegen in weiteren Statements diesbezüglich unterstützt. Damit entfällt erst einmal ein wichtiges Argument für einen weiteren Kursanstieg von EUR/USD. Das könnte sich aber ändern, wenn die nächsten US-Konjunkturdaten ähnlich schlecht ausfallen wie die letzten Arbeitsmarktdaten, denn das würde den Sinn weiterer Zinserhöhungen in Frage stellen. Es darf mit Spannung erwartet werden, ob das Beige Book am Mittwoch, das als Entscheidungshilfe für die US-Notenbank gedacht ist, diese Einschätzung bestätigt. Daneben werden in der nächsten Woche zahlreiche weitere US-Konjunkturzahlen mit marktbewegendem Potenzial veröffentlicht – allen voran die Preisdaten am Dienstag und Mittwoch.
Will Trichet die Euro-Aufwertung bremsen?
Kurzfristig zeigt sich der Markt aber enttäuscht, dass EZB-Chef Trichet angesichts der energischeren Äußerungen aus den USA selbst im Ton relativ moderat blieb und den Markt etwas in Ungewissheit ließ über die weitere Geldpolitik. Doch das könnte auch Strategie sein, um die aktuelle Euroschwäche noch zu unterstützen, denn ein zu starker Euro ist von der EZB nicht gewünscht. Eine Zinserhöhung im Juli oder August ist jedenfalls keinesfalls vom Tisch. Charttechnisch steht EUR/USD nach dem Bruch der Unterstützung bei 1,2700 nun erst einmal unter Abwärtsdruck. Mittelfristig werden sich jedoch wieder die den US-Dollar schwächenden Einflüsse durchsetzen. Wie Sie hiervon profitieren können, zeigen wir Ihnen im Devisen-Trader Börsenbrief.
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Allerdings stellen nach Einschätzung der G-8-Finanzminister der hohe Ölpreis sowie die wirtschaftlichen Ungleichgewichte weltweit weiter Risiken für die Konjunktur dar. Russland und Deutschland erreichten bei dem Treffen der Minister in St. Petersburg eine Teillösung zur vorzeitigen Rückzahlung russischer Schulden. Ein Pilotprojekt zur Entwicklung von Impfstoffen gegen Massenerkrankungen liegt vorerst auf Eis. Die Minister wollen sich aber für einen besseren Zugang der ärmsten Länder zu Energiedienstleistungen einsetzen.
In ihrer Abschlusserklärung von Samstag gaben sich die Finanzminister der G-8 damit deutlich gelassener als zuletzt die Anleger. Die hohen Energiepreise sorgten jüngst an den Finanzmärkten für heftige Schwankungen und lösten Zins- und Inflationssorgen aus.
Der Internationale Währungsfonds (IWF), dessen Chef Rodrigo Rato bei dem Treffen ebenfalls anwesend war, sieht ein Weltwirtschaftswachstum von 4,9 Prozent in diesem Jahr. "Wir teilen die Ansicht, dass sich trotz einiger Volatilität an den Finanzmärkten die Weltwirtschaft sehr positiv entwickelt", sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück dazu. Sein britischer Kollege, Schatzkanzler Gordon Brown, räumte ein, dass es einen zunehmenden Inflationsdruck wegen des hohen Ölpreises gebe und man deshalb sehr wachsam sein müsse. IWF-Chef Rato zeigte sich zudem mit der jüngsten leichten Abschwächung des Dollar gegenüber anderen Währungen zufrieden. An die Adresse Chinas gewandt sagte er, das Land würde von einem flexibleren Wechselkurssystem profitieren. In dem Abschlusskommunique gingen die Minister wie erwartet nicht auf das Thema Währungen ein.
Neben den Finanzministern aus den G-8-Ländern - Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada, Italien und die USA - waren auch Vertreter aus China, Indien, Südkorea, Nigeria, Australien und Brasilien zu Beratungen in Russland eingeladen.
In einer separaten Erklärung zum Thema Energie versicherten die G-8-Minister, den Zugang der ärmsten Länder zu Energiedienstleistungen verbessern zu wollen. Die Energiefrage müsse in die Armutsbekämpfung integriert werden, hieß es.
Auf ein Pilotprojekt zur Entwicklung von Impfstoffen gegen Massenerkrankungen konnten sich die Minister indes nicht einigen. Nicht nur Deutschland sehe sich im Moment nicht zu einer Teilnahme in der Lage, sondern auch zwei oder drei weitere G-8-Staaten, sagte Steinbrück. Er verwies dabei auf finanzielle Zwänge. Zu einem späteren Zeitpunkt bestehe aber die Möglichkeit, dies noch einmal zu überdenken, sagte er.
Vom 15. bis 17. Juli findet das Gipfeltreffen der G-8 in St. Petersburg statt. Hauptthema wird die Energiepolitik sein.