Apropos Elektroautos und Solarwahnsin:
"Wie verlängert man das Leben eines veralteten Produkts? Man senkt den Preis, findet neue Käufer – und hält sich damit die fortschrittliche Konkurrenz vom Leib. Die Stromkonzerne machen es heute vor, die Automobil- und Erdölindustrie hat die Taktik in der 90er Jahren erfolgreich praktiziert. Mit der Folge: Wir fahren heute noch mit ölgetriebenen „Stinkern“ herum und die Elektroautos sind angeblich technisch noch immer nicht serienreif (sprich: bezahlbar).
Dabei gab es schon vor 14 Jahren ein elektrisches Auto, das 130 km/h schnell fuhr und mit einer Batterieladung bis zu 220 km weit kam: Den „EV1“ von General Motors. Er wurde konstruiert, nachdem der Staat Kalifornien 1990 nach etlichen Smog-Alarmen ein Gesetz zur Luftreinhaltung beschlossen hatte. Es sah vor, dass bis 1998 mindestens zwei und bis 2003 zehn Prozent der Autos emmisionsfrei angetrieben sein müssen. Die Automobilgigant General Motors ließ die Gehirnmuskeln spielen und brachte 1996 als erster ein Serien-Elektroauto auf den Markt: den EV1. Man konnte den Wagen allerdings nicht kaufen, sondern nur mieten. Gut 800 Kunden ergatterten ein Fahrzeug, darunter etliche Hollywood-Promies.
Doch nachdem Auto- und Ölindustrie das Gesetz weggeklagt (weggeschmiert?) hatten, zog GM die Fahrzeuge wieder ein und ließ sie allesamt verschrotten – angeblich, weil das Modell nicht rentabel war. Ganze drei Exemplare überlebten in Museen bis heute. Die Akkutechnik wurde an den Ölkonzern Texaco verkauft.
Tatsächlich sank der Rohölpreis in den 1990er Jahren von anfangs 60 auf unter 20 Dollar ab und die Zeit der spritfressenden SUVs und Hummers brach an. An diesen Boliden verdiente die Industrie zweifellos viel mehr, als an den auf Spitz gerechneten, smarten Elektrofahrzeugen. Öl- und Autoindustrie hatten sich die Bälle geschickt zugespielt. Die wichtige Ressource Erdöl wurde in Riesenmengen verschleudert und das verhinderte den technischen Fortschritt, der den Menschen und der Umwelt zu Gute gekommen wäre.
15 Jahre Stillstand in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen war die Folge. Heute wäre man froh, wieder einen EV1 vom Band laufen lassen zu können. Das ist bislang nur der Firma Tesla gelungen, dank des Engagements von unabhängigen Internet-Milliardären: dem Gründern des Bezahlsystems PayPal und den beiden Google-Chefs. GM plant mit dem Opel Ampera einen elektrischen Neustart.
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