For jou ...
Da stand Sie noch bei 1,2 ...
Gruß LALI
Am 11.9.2001 fand im Europasaal im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München um 10:30 Uhr die ordentliche Hauptversammlung der digital advertising AG (d|a AG) statt. Die da-ag mit Sitz in Unterhaching ist ein Anbieter für Komplettlösungen im Internet. Dr. Prof. Gerhard Picot, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, stellte zunächst seine Kollegen Dr. Peter Ulrich und Werner Maier und die Vorstände Raimund Alt, Dr. Florian Schmid und Kamilo Kolarz vor. Nach der Bekanntgabe der gesetzlichen Vorschriften übergab er das Wort an Raimund Alt. Dietmar Stanka von GSC Research erstellte diesen Bericht und verfasste einen Artikel für die Süddeutsche Zeitung.
Bericht des Vorstands In freier Rede ging Raimund Alt auf die Inhalte seiner Ausführungen ein, die er in drei Abschnitte unterteilte. Erstens wollte er auf das abgelaufene Geschäftsjahr eingehen, zweitens auf das laufende und drittens einen Ausblick auf den allgemeinen Markt, den Wettbewerb und die Strategie geben. Als Highlight bezeichnete der Vorstand die Steigerung des Umsatzes um 200 Prozent auf 11,6 Mio. Euro, ebenfalls als Erfolg verbuchte er die Integration von hippo tv und d|a fractales. Als Neukunden erwähnte er stellvertretend die Allianz AG, die HypoVereinsbank AG und GRUNDY UFA. Eine kunden- und lösungsorientierte Weiterentwicklung der gesamten Organisationsstruktur soll das Unternehmen für die Zukunft stärken. Herr Alt erwähnte die beiden Standorte Gütersloh und München und meinte dazu, man sei im Norden und im Süden Deutschlands damit gut positioniert. Eine weitere Expansion bzw. eine Eröffnung weiterer Niederlassungen ist momentan nicht geplant. Die strategischen Partnerschaften mit der Unternehmensberatung A.T. Kearney und dem Systemhaus EDS sind weitere Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens. Mit dem BCM-Modell (Brand - Content - Media-Technology) sollen als Ziele die Messbarkeit sowie die Optimierung aller Instrumente und die Integration dieser Instrumente zu Gesamtlösungen erreicht werden. Für GRUNDY UFA wurde ein neuer Webauftritt für die Fernsehserie "Gute Zeiten Schlechte Zeiten" gestaltet, unter anderem mit einem Chatroom für die Fans der Serie. Für die Allianz AG realisierte man nach der bereits vorhandenen Präsenz für Privatkunden in den vergangenen dreieinhalb Monaten einen B2B-Webauftritt. Dort sollen ab sofort die Geschäftskunden der Versicherung schneller bedient werden. Auch für die Deutsche Post AG wurde die Internet-Homepage gestaltet. Herr Alt präsentierte dazu mit einigen Charts die neu gestalteten Seiten. Der Umsatz innerhalb der d|a AG verteilte sich im vergangenen Jahr auf die einzelnen Unternehmensteile wie folgt: 0,9 Mio. Euro entfielen auf die hippo tv, die ihren Sitz in Unterföhring bei München hat, 1 Mio. Euro erwirtschaftete orchidproject in München, d|a fractales in Gütersloh trug 3,2 Mio. Euro bei, und d|a in Unterhaching erzielte einen Umsatz von 6,5 Mio. Euro. Insgesamt 220 Mitarbeiter beschäftigt die d|a AG, davon sind 176 Vollzeitangestellte. Die Liquidität der AG betrug zum Ende des Geschäftsjahres 56 Prozent der Bilanzsumme, die aktuelle Liquidität zum 30.6.2001 belief sich auf 8,3 Mio. Euro. Mit einem Blick auf den Markt der Anbieter von Internetdiensten setzte Herr Alt seine Ausführungen fort. Dort gingen Umsatz- und Ergebniserwartungen um 50 Prozent zurück. Bei der d|a AG setzt man allerdings immer noch auf Wachstum. Durch die Konzentration auf das Kerngeschäft und Kunden vor allem aus der Old Economy hat sich die Gesellschaft unter den größten 15 Agenturen in ihrem Marktsegment positioniert. Dazu führte allerdings auch die Insolvenz einiger in diesem Segment tätiger Unternehmen. Mit einem "fit for future-Programm" möchte man unter anderem mit der Reduzierung der Sachkosten, der Optimierung des Risikomanagements und der Erhöhung der Wettbewerbsstärke für die Zukunft gerüstet sein. Ein mittelfristiges Ziel, so der Vorstand, ist ein EBIT von 15 Prozent. Schließlich stellte Herr Alt auch noch einige Unterschiede zu den Mitbewerbern fest. Im Gegensatz zu vielen anderen in diesem Markt agierenden Firmen erzielt man nur wenig bis gar keinen Anteil des Umsatzes mit dot.com-Unternehmen, bei der Konkurrenz wurde oftmals zu wenig Wert auf das Kerngeschäft gelegt, und man tätigte hohe Investitionen. Diese Fehler, so der Vorstand, wurden von der d|a AG vermieden. Trotz allem konnte der Aktienkurs nicht auf hohem Niveau gehalten werden. Er ging mit dem Index in die Knie, und es wird eine wesentliche Aufgabe des Vorstands sein, den Aktienkurs wieder nach oben zu bringen. Dazu gehören die Intensivierung der Investor Relations-Aktivitäten und die Entwicklung zu einem renditestarken Unternehmen. Der Substanzwert der d|a-Aktie, so Herr Alt, entspricht zur Zeit einem Kurswert von 2,60 Euro. Nach seiner Rede wurden zwei Trailer eingespielt. Der erste zeigte die Aktivitäten des Unternehmens und der zweite, der letzte Woche bei der Berlinale große Erfolge erzielte, präsentierte den neuen Kunden der Gesellschaft, Premiere World. Vor der allgemeinen Diskussion ging Herr Alt ausführlich auf die Tagesordnungspunkte ein und bat um die Zustimmung der anwesenden Aktionäre.
Allgemeine Diskussion Michael Ahrens von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) war, wie auch schon im letzten Jahr, von der Gesellschaft beeindruckt und meinte, diese könne gut mit Geld umgehen. Als Erstes stellte er die Frage, wie das Unternehmen das Delisting aus dem Neuen Markt behandelt. Die strategische Partnerschaft erbrachte bis dato einen Umsatz von 400.000,- DM, man erwartet allerdings auf Grund der Positionierung innerhalb von A.T. Kearney weitere Kundenkontakte, die sonst nicht hätten erreicht werden können. Als ein positives Zeichen bewertete der Sprecher der SdK die Erwähnung der Aktien und Optionsscheine, die den Vorständen gehören, im Geschäftsbericht. Eine weitere Frage bezog sich auf den Großaktionär, die Plenum AG. Herr Ahrens wollte wissen, ob man sich von Seiten der Plenum AG von dem Paket trennen will. Das konnte Herr Alt bestätigen, der vor kurzem ein Gespräch mit dem Vorstand von Plenum hatte. Diese Gesellschaft wird sich wohl von allen Minderheitsbeteiligungen trennen, so Herr Alt, und so stehe auch der Verkauf der 900.000 Aktien im Raum. Als Nächstes wollte Herr Ahrens wissen, wie hoch die Abhängigkeit von den Großkunden ist. Dazu antwortete der Vorstand, dass sich die Umsatzanteile der vier größten Kunden bei knapp 60 Prozent bewegen. Im Einzelnen liegt die Allianz bei 19,3 Prozent, RTL bei 17 Prozent, Microsoft bei 10,5 Prozent und die Deutsche Post bei 14,4 Prozent. Ein Zwischenrufer aus dem Publikum wollte bei der Beantwortung der Frage wissen, wie hoch der Anteil des Umsatzes der CSU ist, worauf er zur Antwort bekam, dieser liege unter 10 Prozent. Ein klares Nein bekam der SdK-Sprecher auf die Frage, ob man zukaufen möchte. Man wird zwar den Markt beobachten, aus Risikogründen und auch, um das Geld in der Kasse zu halten, wird man kurzfristig keine M&A-Aktivitäten entwickeln. Das angestrebte Aktienoptionsprogramm wurde von Herrn Ahrens befürwortet, wissen wollte er noch die Höhe der Mitarbeiterfluktuation, was mit 6 - 7 Prozent beantwortet wurde. Eine im letzten Jahr noch vorgesehene Internationalisierung werde momentan nur in Zusammenhang mit Auslandsaktivitäten der Kunden durchgeführt, so der Vorstand auf die abschließende Frage des SdK-Sprechers.
Abstimmungen Bei einer Präsenz von 63,31 Prozent (3.662.804 Stimmen) wurden die Verwendung des Bilanzverlusts (TOP 2) sowie die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) bei nur wenigen Neinstimmen genehmigt. TOP 5, die Wahl des Abschlussprüfers (Arthur Andersen) wurde einstimmig beschlossen, während bei TOP 6, der Schaffung eines neuen bedingten Kapitals III, 225 Enthaltungen und 905.768 Neinstimmen und bei TOP 7, der Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals I unter Aufhebung des bisherigen Kapitals I, 1.150 Enthaltungen zu verzeichnen waren. TOP 8, die Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, wurde einstimmig genehmigt eben so wie TOP 9, die Beschlussfassung über Änderungen der Satzung im Hinblick auf das Gesetz zur Namensaktie und zur Erleichterung der Stimmrechtsausübung. TOP 10, die Vergütung des Aufsichtsrats und hier die Beschlussfassung über die Übernahme der Prämien für eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung der Mitglieder des Aufsichtsrats, erhielt 40 Enthaltungen und 1.410 Neinstimmen.
Fazit und eigene Meinung digital advertising ist eine Gesellschaft, die in einem von Insolvenzen geplagten Marktsegment agiert. Sinkende Umsätze bei den Mitbewerbern kann die da-ag mit neuen Kunden aus der Old Economy und steigenden Umsätzen erwidern. Trotzdem ist der Börsenkurs im Keller, und hier könnte ein Investor Interesse zeigen, der mit nicht einmal 6 Mio. Euro eine funktionierende Gesellschaft und dazu noch über 8 Mio. Euro Liquidität erwerben könnte. Das Unternehmen hat den großen Vorteil, dass die meisten Kunden aus der so genannten Old Economy stammen. Das ermöglicht der d|a AG eine bessere Planung für die Zukunft. Ebenfalls wichtig ist, dass man sich von Anfang an auf das Kerngeschäft konzentriert hat. Die Strategie der Firma ist gut ausgerichtet, und durch die strategischen Partnerschaften mit A.T. Kearney und EDS können neue Kunden gewonnen werden.
Kontaktadresse digital advertising AG Biberger Straße 93 82008 Unterhaching Tel.: 089 / 61534 - 100 Fax: 089 / 61534 - 101 Internet: www.da-ag.com
Investor Relations Denise Sinnhuber Tel.: 089 / 61534 - 160 Email: denise.sinnhuber@da-ag.com
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