Siemens will offenbar beim russischen Turbinenhersteller Power Machines doch noch zum Zug kommen. Nun ist nicht mehr von einer Mehrheitsübernahme die Rede, sondern von einer 25-Prozent-Beteiligung. Noch hat Siemens die Nachricht nicht bestätigt. Das russische Energieministerium hatte am Freitagabend gemeldet, Siemens strebe eine Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent plus einer Aktie an. Dies würde eine Sperrminorität bei dem Hersteller von Turbinen und Kraftwerksausrüstungen darstellen.
Die Großwetterlage in Russland hat sich für die Beteiligung ausländischer Unternehmen inzwischen verändert. Die russischen Kartellbehörden hatten im Frühjahr eine mehrheitliche Übernahme von Power Machines durch Siemens verhindert. Die Behörde hatte eine Übernahme der Beteiligung des Industrie-Konglomerats Interros durch Siemens nicht zugelassen. Interros verfügt über einen 22,43 Prozent-Anteil an Power Machines. Nun scheint sich Stimmung pro-Siemens verändert zu haben. Das Energieministerium zumindest signalisierte am Freitag schon einmal Unterstützung für die Offerte. Mehrheit über Zusammenarbeit Offenbar kann Siemens über eine Zusammenarbeit mit dem Energiekonzern Unified Energy Systems (UES) doch noch sein Ziel erreichen, maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftspolitik von Power Machines zu nehmen. Denn der russische Versorger plant, die Interros-Anteile zu übernehmen und hält bereits einen kleinen Anteil an Power Machines über seine Tochtergesellschaft Lenenergo.
UES hat bereits Siemens als denkbaren Partner für eine Zusammenarbeit bei Power Machines ins Spiel gebracht. Gemeinsam mit UES würde Siemens dann mehr als 50 Prozent der Anteile von Power Machines halten. Die Münchener wollen ihren Geschäftsbereich Kraftwerkstechnik mit dem Deal stärken und gleichzeitig auf dem russischen Markt stärker präsent sein.
Die Siemens-Aktie reagierte am Freitag im Parketthandel mit einem kleinen Aufschlag von einem halben Prozent auf die Nachricht.
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