Hamburg (aktiencheck.de AG) - Dr. Stefan Schröder, Analyst von SES Research, stuft die Aktie von UMS (ISIN DE0005493654/ WKN 549365) von "kaufen" auf "halten" herab. Mit den vorgelegten Zahlen zum Geschäftsjahr 2006 habe UMS bei Umsatz, EBIT und dem Konzernergebnis vor Minderheiten die Erwartungen der Analysten erfüllt. Das Nettoergebnis habe punktgenau die Schätzungen der Analysten getroffen. Der Konzernumsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche in Nord- und Südamerika habe um 17% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden können. Leicht belastend habe sich dabei der starke Kurs des Euro ausgewirkt. Währungsbereinigt belaufe sich das Umsatzwachstum auf über 18%. Hauptwachstumstreiber bleibe der margenstarke Geschäftsbereich Urologie, der mit einem Wachstum von 19% seinen Anteil an den Umsatzerlösen auf 67% leicht habe ausbauen können (Vorjahr: 66%), während sich der Anteil der Gynäkologie auf 28% verringert habe (Vorjahr: 32%). Der Anteil der Radiologie sei auf 4% gestiegen (Vorjahr: 3%). Aufgrund des margenstarken Neugeschäftes im Segment Urologie (Lithotripsie-Service in Michigan) sowie wachstumsbedingter Skaleneffekte, die eine verbesserte logistische Planung und Geräteauslastung erlaubt hätten, sei die Bruttomarge gegenüber dem Vorjahr kräftig von 43% auf 50% angegestiegen. Betrachte man hingegen den Jahresverlauf, sei die Bruttomarge im vierten Quartal - auf hohem Niveau - unter Druck gekommen (48,5%), nachdem in den vorangegangen Quartalen Rohertragsmargen von 49,6% (Q2) und 51,7% (Q3) erzielt worden seien. Das Unternehmen begründe dies einerseits mit der Ausweitung des Servicegeschäftes bei urologischen Lasern im vierten Quartal und dem damit einhergehenden veränderten Produktmix: Mit jeder Laserbehandlung sei der Einsatz von Verbrauchsmaterial verbunden, das von UMS als Ergänzung zum Servicegeschäft vertrieben werde, jedoch geringere Rohertragsmargen erwirtschafte als der reine Dienstleistungsanteil. Andererseits würden sich Margen senkende Effekte aus der Saisonalität ergeben. Insbesondere im Umfeld der großen Feiertage, Thanksgiving und Weihnachten, sei eine geringere Geräteauslastung zu beobachten, wodurch durchlaufende Posten der Umsatzkosten wie etwa Abschreibungen stärker belasten würden. Die EBIT-Marge der fortzuführenden Bereiche sei im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 31% (Vorjahr: 25%) gestiegen und habe im vierten Quartal mit 31,4% zwischen den Werten der beiden vorangegangenen Quartale (Q2 und Q3) gelegen. Einschließlich der aufgegebenen Bereiche habe UMS im Geschäftsjahr 2006 ein Konzernergebnis nach Steuern von EUR 7,8 Mio. erzielt, von dem nach Abzug der Minderheitenanteile ein Nettoergebnis von EUR 3,0 Mio. verbleibe. Das Ergebnis pro Aktie (EpA, unverwässert) belaufe sich für den Konzern auf 0,49 EUR. Für die fortgeführten Geschäftsbereiche ergebe sich nach Finanzergebnis und Steuern ein Konzernergebnis vor Minderheiten von EUR 8,4 Mio. sowie ein Nettoergebnis von EUR 3,6 Mio. (Nettomarge: 10%), entsprechend einem Ergebnis pro Aktie von EUR 0,60. Das Unternehmen bekräftige erneut seinen bisher gegebenen positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr und erwarte 2007 ein anhaltend hohes Umsatzwachstum von rund 15% sowie eine Steigerung des Ergebnisses pro Aktie auf EUR 0,70. Bei diesen Prognosen unterstelle das Unternehmen einen Kurs des Euro von durchschnittlich USD 1,30. In ihren Prognosen für den Zeitraum 2007 bis 2010 würden die Analysten eine Rohertragsmarge von rund 50% und EBIT-Margen von 30 bis 31% berücksichtigen. Zugleich würden sie die auf den Konzern entfallende effektive Steuerquote deutlich nach unten korrigieren. Die Analysten würden ihren Schätzungen dabei eine US-Steuerquote von rund 40% für die von den Anteilseignern des Konzerns getragene Einkommenssteuerlast zugrunde legen. Die Versteuerung der Minderheitenanteile erfolge nicht zulasten des Konzerns und habe keinen Einfluss auf das Nettoergebnis. Entsprechend verringere sich infolge des hohen Minderheitenanteils die effektive Steuerquote des Konzerns auf rund 22%. In ihren langfristigen Projektionen würden die Analysten darüber hinaus den Anteil der Minderheiten auf maximal 65% des Nettoergebnisses beschränken. Ihr Anteil belaufe sich derzeit auf rund 58% des Nettoergebnisses aus dem fortzuführenden Geschäft. In der Summe ergebe sich aus diesen Effekten ein Anstieg der Nettomargen. Ihr DCF-basiertes Kursziel würden die Analysten auf EUR 12,00 erhöhen. Aufgrund der rasanten Kursentwicklung der UMS-Aktien in den vergangenen Monaten durch den erfolgreich vollzogenen Turnaround würden die Analysten auf Basis des aktuellen Börsenkurses derzeit nur noch einen geringen Spielraum nach oben sehen. Die Analysten von SES Research stufen daher ihr Rating für die UMS-Aktie von "kaufen" auf "halten" zurück. (Analyse vom 19.04.2007) (19.04.2007/ac/a/nw)
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