Es spielt keine Rolle, ob eine oder viele Zellen. Die können alle zusammen in 6 min geladen werden, zumindest theoretisch. Der Ladestrom muss dafür entsprechend hoch sein, was durchaus ein Problem sein könnte. Nehmen wir mal Powertools mit 5 Zellen in Reihe, dann haben wir eine Spannung von 5*3.7V=18,5V. Die Ladespannung ist 5*4,2V=21V. Eine gute 21700 hat eine Kapazität von vielleicht 6Ah. Wenn die in einer Stunde geladen würden, bräuchten wir entsprechend 6A. Jetzt laden wir aber in 6 Minuten, also 10 mal so schnell. Da brauchen wir eine Stromstärke von 60A. Das ist schon recht ordentlich. Da muss das Netzteil und die Kabel eine recht gute Qualität haben. Ist möglich, allerdings momentan nicht für Billiganbieter.
Beim E-Auto sind vielleicht 3200 solcher Zellen drin, Tesla Model 3 hat eine Betriebsspannung etwa 400V sein, also etwa 100 Batterien in Reihe. Das wären 32 Reihen zu je 60A, d.h. insgesamt etwa 2000A. Das ist schon eine Nummer. Da müsste man mit 800kW laden können. Zur Zeit liefern die Ladesäule meist 50kW. Momentan ist aber eher eine andere Fähigkeit von Interesse. Durch den geringen Innenwiderstand, kann die V4Drive die Leistung schnell abgeben. Deswegen als Booster für Sportwagen, für Hybride bei Kurzstrecken absolut sinnvoll oder eben sehr interessant für Motorräder, wo wir ja deutlich weniger Batterien haben und damit auch mit 50kW auskommen. Für Autos die komplett mit der V4Drive ausgestattet wären, müssen die Ladestationen erst noch getunt werden. Das dauert noch etwas.
Und Varta kann ja auch noch nicht morgen soviel Zellen produzieren, auch das dauert. Stellt euch mal vor, Porsche wollte nur V4Drive ins Auto bauen. Da wären dann vielleicht 5000 Stück drin. Varta kann nächstes Jahr vielleicht 100 Mio Zellen produzieren. Das wären 20.000 Porsche. Porsche verkauft pro Jahr über 200.000 Autos. Ihr seht die Diskrepanzen, aber auch die Dimensionen, von denen wir hier reden. Da ist noch massig Potential nach oben.
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