Hier ist ein gesperrter Artikel vom Handelsblatt:
https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/...ke/100129395.html
Es geht im Kern darum, dass die Leiterplatten-Hersteller Deutschlands nun darauf hoffen, dass die Politik den Worten Taten folgen lassen.
Hier Auszüge daraus:
Die Forderungen der Industrievertreter seien durchaus berechtigt, meint Peter Fintl, Elektronikexperte der Beratungsgesellschaft Capgemini : „Wir dürfen diese Industrie nicht aufgeben.“ Aber es koste eben auch Geld, sich aus der Abhängigkeit der Anbieter aus Fernost zu befreien. Um die Kosten in den Griff zu bekommen, sei es wichtig, sich innerhalb der EU abzustimmen. So könnten schlagkräftige Hersteller in der bislang zersplitterten europäischen Industrie entstehen.
Die Hersteller fordern, nicht mehr nur die Chipindustrie finanziell zu unterstützen. Die abgewählte Ampelkoalition hatte in den vergangenen Jahren Milliarden an Konzerne verteilt, um eine Aufholjagd bei den Halbleitern zu starten. So erhält der Taiwaner Halbleiterproduzent TSMC für sein neues Werk in Dresden fünf Milliarden Euro, der Münchener Dax-Konzern Infineon bekommt für seine Fabrik an der Elbe eine Milliarde. „Bislang lag der Fokus der staatlichen Förderung ganz klar auf Halbleitern. Das ist aber etwas kurz gedacht. Die Politik muss die gesamte Elektroniklieferkette betrachten“, sagt ZVEI-Manager Otte.
Die Anbieter der Leiterplatten appellieren unterdessen nicht nur an die Koalition in Berlin. Sie setzen auch auf ein Umdenken in den Vorstandsetagen. Schließlich habe die sprunghafte Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump erneut gezeigt, wie schnell Lieferketten reißen können. „Es muss in die Köpfe der Chefs, dass es nicht so weitergehen kann, immer nur beim Billigsten zu kaufen“, sagt Unternehmer Michels.
Auch wenn es noch an Rückendeckung aus Berlin mangelt: Das Geschäft bessert sich nach einem schwierigen Jahr 2024 wieder. „Die Lager der Kunden sind leer, die Bedarfe ziehen an. Das macht uns Mut“, sagt Würth-Manager Klein.
Mir ist schon klar, dass AT&S nur einen vergleichsweise kleinen Umsatzanteil in Europa bzw. Deutschland hat. Das muss aber nicht so bleiben. Auch hier könnte das Geschäft mit Rückenwind aus der Politik wieder stark anziehen.
Gerade in der Rüstungsindustrie, aber auch bei kritischer Infrastruktur muss es „Buy European“ heißen.
Wenn man sich TTM aus den USA ansieht, dann sieht man wie es gehen könnte. Die machen zu fast 50% ihrer Umsätze in den Bereichen Aerospace & Defense. Ihre Produktionsstätten betreiben sie großteils in Asien. Entscheidend kann ja nur sein, unter welcher Kontrolle das Unternehmen steht.
Aber natürlich sollte AT&S gleichzeitig auch technologisch führend bleiben und weiterhin auf Innovationskraft setzen, damit man auch die Tier 1 US Kunden behält.
Warum sollte beides nicht möglich sein?