Anders als Cosha habe ich auch in meinem Arbeitsleben Glück. Ich habe mich nie als Malocher gefühlt, war nie von blöden Kollegen umgeben , hatte keine unfähigen Chefs , keine dummen Kunden oder Patienten usw.
Und da klingt jetzt vielleicht doof, aber das vorherrschende Streben nach (ich schätze 90% der arbeitenden Bevölkerung) "so früh wie es geht Rente und dann raus aus dem System", um danach den "Standardwünschen" Reisen + Freizeit zu frönen, na dieses Streben hatte ich wirklich nie. Aber da ist wirklich jeder anderes gepolt.
Konkret bei mir, wie macht man das mit dem Privatier? Naja klar musste ich Hypoport verkaufen. Und halte jetzt noch 50% vom Anfangsbestand. Das fing auch schleichend an. - erst Haus abbezahlt - dann alle größeren Anschaffungen/fetten Urlaube, die man schon immer mal wollte, erledigt - PKV raus - dann mal Versicherungen etc. bereinigt (z.B. brauch man keine Risikoleben mehr, da Haus ja durch) - dann fragt man sich, warum die Frau überhaupt noch arbeiten geht -- macht sie nicht mehr :-) usw. - ich selber habe verkürzt auf Arbeit, davon kann die Familie wunderbar leben. Haben keine "externen" finanziellen Verpflichtungen ausser Fressen, Strom, Netflix. - und dann habe ich noch ein paar HYP verkauft, damit wir die nächsten 20 Jahre uns weitere Extras leisten können
Wir leben somit normal weiter, führen keine anderes Leben deswegen. Aber das ist Geschmackssache.
Aus heutiger Sicht habe ich immer zu früh verkauft.
So wie Cosha, habe ich durch die Arbeit auch das Krankenkassenthema erledigt. Das ist , finde ich, eines der schwierigeren Themen als Privatier "kleinerer Klasse" vor allem bei Familie. Finde es auch etwas unangenehm, das wir hier als Familie (durch Familienversicherung) von weniger betuchten Leuten "subventioniert" werden. Aber da bin ich mal egoistisch. Die Arbeit ist übrigens auch, nicht lachen, für das Rententhema nicht schlecht. So als "Grundding". Später.
Wir (meine Frau und ich) hatten immer gesagt, das die Hälfte der Aktien uns und die andere Hälfte den Kindern gehört. Und da war der Kurs noch im unteren 2 stelligem Bereich. Unsere Hälfte haben wir faktisch ausgegeben. Und bei den Kursen bin ich auf dem Papier (die 50% der Kids) Privatier. Aber wir leben es nicht so.
Das ganze ist auch etwas blöd in der Familie. Keiner hat da viel Geld (meine Mutter/Vater sind auch ganz normale Arbeiter, die sich nicht viel leisten), kein Erbenreichtum wie im Westen usw. Da stechen wir schon richtig raus. Abbezahltes Haus, West-Model "Hausfrau/Kinder", 2 Autos, 3 mal Urlaub im Jahr und jeder hat mind. nen iPhone+iPad.
RL
PS: Aber auf deine Frage, @Unratgeber, wie macht man das mit Privatier, ab wann ist der Punkt -- da wird die das Geschriebene nicht viel helfen :-). Wir sind einfach mit steigenden Kursen irgendwie reingewachsen in das Thema und haben alles erst "danach" betrachtet. Wenn der Kurs stand. Und nicht vorher a la "wenn der Kurs dort steht, mache ich das, wenn dort dann der nächste Schritt". Viel zu anstrengend :-)
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