ich kann mir nach wie vor nicht vorstellen, dass Lieferdienste für fertiges Essen, und auch für frische Lebensmittel allgemein, auf Sicht erfolgreich sein können. Das geht aus rein praktischen und kaufmännischen Erwägungen heraus nicht.
Irgendwas zu liefern kostet viel Geld, Ausfahrer, LKW / PKW. Auch DHL kann das nur, weil sich die Anfahrziele konzentrieren, die haben praktisch täglich in jedem Haus Umsatz. Wären die Empfänger der Pakete so weit auseinander wie bei DH die Essensbesteller, würde auch DHL nicht mit Gewinn arbeiten. Und trotzdem kostet das Paket bei DHL irgend was um die 5 Euro. So viel Gewinnspanne kann DH im Einkauf gar nicht raus schlagen, um die Lieferkosten zu egalisieren.
Also wird DH nur ein temporärer Zeitvertreib für jugendliche Erwachsene :o) bleiben, und zu Coronazeiten einen gewissen Auftrieb haben. Danach ist dann Schluß. Mag sein, dass die Börse und diese luftigen Kommentare von JP Morgan mit Letzterem rechnen, also nicht ganz neben der Spur sind. Leute, die weiter voraus denken, und keine Hasardeurspiele mit Geld mögen, sehen DH nur als Geldvernichter.
Schreiber mit seinem Riecher für Geld bezeichnet DH ja als Essen auf Rädern :o), völlig richtig.
Viele auf dem Internet basierende neue Geschäftsideen sind Humbug, weil die Initiatoren irgendwas nicht bedacht haben. Z.B. habe ich ganz direkt erfahren, dass Sperrguttransport als Beifracht / Leerfahrten von Möbelspediteuren über ein Vermittlungsportal (AnyVan) einfach nicht funktionieren kann wie gedacht. Es mangelt an tatsächlichen Transportmöglichkeiten durch echte Möbelspeditionen, zudem ist es Glückssache, Start- und Zielpunkt des Transports mit denen der Möbelspeditionen unter einen Hut zu bringen, Umwege können die nicht fahren, zu teuer..
Nur die Nutzung echter Beifracht würde tatsächliche Synergien freisetzen.
Wollte vor 2 Jahren ein Sofa von Ilsede bei Hannover hierher transportieren lassen 500 km über AnyVan, ein Vermittlungsportal von Transportlogistik. Preis 1 Sofa 1 Strecke 150 plus 50 Vermittlung an AnyVan. Das klappte nicht, jedenfalls nicht mit Möbelspedition, statt dessen meldeten sich über das AnyVan etliche der rasenden Mercedes Sprinter Fahrer Herkunft Balkan.
Die Abmachung mit einem sehr höflichen, gut englisch schreibenden Bulgaren aus Sofia, George Serban, der vermutlich beim Rasen mit dem Sprinter auf der deutschen Autobahn nebenbei in das Handy mails eintippte :o), mußte ich nach mehreren mails hin und her dann abbrechen, relativ ruppig, weil ich nicht an die Flexibilität balkanesischer Abmachungen gewohnt bin.
Nicht mal den drastischen Ton meinerseits dabei hat der gute George krumm genommen und blieb diplomatisch. Vermutlich auch balkanesische Eigenschaft.
Jedenfalls die Erfahrung aus der Geschichte war, dass es auch genug Rohrkrepierer gibt bei bahnbrechenden neuen Internetideen. Wobei wir wieder bei Delivery Hero wären, aber auch vielen anderen tollen Start-Ups.
Dein BayWa z.B., Theo, ist das komplette Gegenteil davon. Invest Strategie wie Buffett, simpel, alltagstauglich, aber sehr sehr solide.
|