vor Gericht zur "Urheberschaft" des NWS befragt wurden, ist nach meiner Kenntnis erstmalig im Lamberth-Prozess geschehen, vorher noch nicht.
Scotus hat, soweit ich weiß, nur Papiere gewälzt und dann eine Art Gesinnungs-Opinion ausgesprochen - im Sinne von: Das HERA-Rettungsgesetz segnet alles ab, was FHFA und die US-Regierung in der Zwangsverwaltung unternehmen.
Dazu zählen sogar Aktionen, die den beiden Firmen und den Aktionären schaden. Zu den besonders aktionärsfeindlichen Aktionen zählte 2012 der NWS. Welche Stellen bzw. Personen den NWS veranlasst haben, und mit welcher Absicht, hat Scotus offenbar im Detail nicht interessiert. Scotus hat sich nur formaljuristisch auf die angebliche Allmacht der Zwangsverwalter infolge des (faktisch vergifteten) HERA-Rettungsgesetzes berufen.
NWS nützt allein der US-Regierung, und damit angeblich auch dem US-Steuerzahler. Alles andere, meinte Scotus, sei demgegenüber sekundär, auch treuhänderische Pflichten der FHFA, den Firmen (wie von Bush/Paulson versprochen) nach nur temporärer Zwangsverwaltung dabei zu helfen, später wieder finanziell auf eigenen Beinen zu stehen.
Ugoletti und DeMarco hingegen wollten FnF nicht schützen und bewahren, sondern "kastrieren": DeMarco hat im Lamberth-Prozess ausgesagt, dass es sein Ziel gewesen sei, die GSE zu schrumpfen und abzuwickeln. Außerdem hat DeMarco behauptet, der Bankenausschuss im Senat hätte bereits einer Abwicklung von FnF zugestimmt. Das war jedoch eine Lüge, wie die Klägeranwälte nachweisen konnten (# 098, unterstrichene Sätze).
Die Zeugenaussagen im Lamberth-Prozess haben außerdem offenbart, dass die Regierung den NWS zum Abkassieren einführen wollte, aber - wohl weil sie die Gesetzwidrigkeit der Aktion ahnte - keine Dokumente dazu verfasst/hinterlassen hat. DeMarco hat erklärt, der NWS sei seine ganz persönliche Entscheidung gewesen, die allerdings dem Wesen nach auch von der US-Regierung getragen werde. (Vielleicht nimmt DeMarco auch pro forma alle Schuld auf sich, um Top-Mitglieder der damaligen Regierung schützen.)
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