"Milliarden-Kapitalerhöhung: Commerzbank setzt auf Inhouse und Hengeler Früher als erwartet will die Commerzbank die stillen Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) zurückführen: Rund 14,3 Milliarden Euro der 16,2 Milliarden Euro will die Bank bis Juni 2011 ablösen. Rund 11 Milliarden Euro sollen über eine Kapitalerhöhung, zusätzliche 3,27 Milliarden Euro aus eigenen Mitteln erzielt werden.
In einem ersten Schritt sollen bedingte Pflichtumtauschanleihen, sogenannte CoMEN (Conditional Mandatory Exchangeable Notes) platziert werden, die dann später in Commerzbank-Aktien getauscht werden. Dieses Produkt wurde nach Angaben von Beteiligten für die Transaktion neu entwickelt. Die erforderlichen neuen Aktien stammen aus der Einlage des SoFFin, der im Gegenzug später den Bruttoerlös aus den CoMEN-Aktien erhält. Um die rund 25 Prozent der Anteile an der Commerzbank zu halten, wird der SoFFin zusätzliche stille Einlagen in Aktien umwandeln.
Als zweiter Schritt ist eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsaktien geplant. Auch hier wird der SoFFin stille Einlagen einbringen, um seinen Anteil von rund 25 Prozent nicht zu verwässern. Am Kapitalmarkt sollen rund 8,25 Milliarden Euro aufgenommen werden. Ein internationales Bankenkonsortium mit der Deutschen Bank als globalem Koordinator hat diesen Emissionserlös garantiert. Insgesamt werden vermutlich rund 25 Banken an diesem Konsortium beteiligt sein.
Wolfgang GroßBerater Commerzbank Inhouse (Frankfurt): Günter Hugger (Group Management Legal), Christoph Trapp, Carina Erlenwein, Dennis Heidschmidt, Anke von Lojewski, Dr. Kerstin Neumann, Victoria Nunez-Francisco, Dr. Andreas Reinhardt, Dr. Bernd Singhof Hengeler Mueller: Dr. Wolfgang Groß (Federführung; Gesellschaftsrecht/Kapitalmarktrecht; Frankfurt), Dr. Hartwin Bungert (Gesellschaftsrecht; Düsseldorf), Dr. Hendrik Haag (Regulierung), Dr. Martin Klein (Steuerrecht; beide Frankfurt), Dr. Thomas Schmidt-Kötters (Öffentliches Recht; Düsseldorf), Dr. Emanuel Strehle (Gesellschaftsrecht; München); Associates: Dr. Andreas Stoll, Christine Messing, Dr. Philipp Hanfland, Dr. Sebastian Max Hauser, Dr. Lars Kloster, Dr. Martin Mohr (alle Frankfurt), Dr. Christian Horn, Dr. Gunnar Janson (beide Düsseldorf), Dr. Philipp Scheuermann (München) Gleiss Lutz (Brüssel): Dr. Ulrich Soltész – EU-Fragen Cleary Gottlieb Steen & Hamilton (Frankfurt): Dr. Ward Greenberg (US-Recht), Frank Lohrmann, Volker Junge (Steuern); Associates: Dr. Peter Polke, Joseph Choi (alle Frankfurt), Dr. Kristina von der Linden (Köln), Olivier de Moor (New York; Steuern) – aus dem Markt bekannt
Berater Deutsche Bank/Bankenkonsortium Sullivan & Cromwell (Frankfurt): Dr. Wolfgang Feuring, Dr. Carsten Berrar, David Rockwell (London); Associates: Dr. Volker Wiegel – aus dem Markt bekannt Inhouse (Deutsche Bank; Frankfurt): Dr. Ulrich Brandt – aus dem Markt bekannt
Berater SoFFin Hogan Lovells (Frankfurt): Prof. Dr. Michael Schlitt (Kapitalmarktrecht; Federführung), Dr. Tim Brandi (Bankaufsichtsrecht), Dr. Susanne Schäfer, Dr. Karsten Müller-Eising, Rainer Süßmann (alle Kapitalmarktrecht), Dr. Martin Sura (Fusionskontrollrecht), Dr. Marc Schweda (Beihilferecht), Bernhard Kuhn (Öffentliches Recht/Haushaltsrecht), Dr. Michael Dettmeier (Steuerrecht), Dr. Christian Ries (Kapitalmarktrecht); Associates: Dr. Thorsten Becker, Dr. Roman Kasten (beide Kapitalmarkrecht), Thomas Stoll, Olena Tokmann, Alexander Kramer, Dr. Friedemann Kiethe (alle Bankaufsichtsrecht), Dr. David Juentgen (Fusionskontrollrecht), Dr. Philip Raidt (Beihilferecht), Jan Winzen (Kapitalmarktrecht). Inhouse (Frankfurt): Bernd Giersberg (Leiter Recht), Eva Bauer
Hintergrund: Die Commerzbank hat sich zu einem erheblichen Teil wieder einmal auf ihr Inhouse-Team verlassen. Die Gespräche mit der Kommission und der Bundesregierung wurden von den Juristen der Commerzbank geführt. Das Team hatte schon den Einstieg des Bundes 2009 selbst gestemmt (mehr…). Punktuell haben die Juristen auf externe Berater zurückgegriffen: Vor allem den Prospekt und einzelne gesellschaftsrechtliche Fragen bearbeitete Hengeler, Gleiss hat mit dem Brüsseler Büro zu Aspekten des Europarechts Unterstützung geleistet. Cleary Gottlieb beriet zum US-Recht.
Beteiligte Juristen betonten, dass die Inhouse-Abteilung der Commerzbank in diesem Mandat eine ganze Reihe von Aufgaben übernommen hat, die bei anderen Emittenten von externen Anwälten erledigt werden.
Sullivan ist sehr regelmäßig für die Deutsche Bank tätig, unter anderem 2007 beim Börsengang von Tognum (mehr…). Darüber hinaus war sie auf Seite der Commerzbank tätig, als diese die Dresdner Bank erwarb (mehr…) sowie 2008, als die Commerzbank 8,2 Milliarden Euro als stille Einlage vom SoFFin erhalten hat (mehr…).
Auch SoFFin-Berater Schlitt, der erst zum Februar von Willkie Farr & Gallagher zu Hogan Lovells gewechselt war (mehr…), ist ein solider Kenner der Commerzbank. Er stand an ihrer Seite, als es um die Refinanzierung bei Schaeffler ging (mehr…). In Hinblick auf die Dauer der Transaktion hatte Schlitt das Mandat vermutlich schon zu Willkie-Zeiten. Die neuen Kollegen bei Hogan Lovells kannten den SoFFin allerdings ebenfalls: Müller-Eising und Brandi waren für die Bundesregierung tätig, als der SoFFin bei der Commerzbank eingestiegen ist." Zitat Juve
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