ist einfach nicht mehr passend und zeitgemäß. Diesen Versuch haben wir in den vergangenen Jahrzehnten gemacht, welcher von der russischen Seite mit dem Einmarsch in die Ukraine quittiert wurde, 2014 und vor allem nun 2022.
Nun weiterhin zu versuchen, dem russischen Regime auf dein Leim zu gehen, verbessert die Sache in keinster Weise, so wie der damalige Versuch, u.a. der Sowjetuntion unter Stalin, mit den Nazis einen Deal zu machen, letztendlich die Situation nicht verbessert, sondern weiter verschlimmert hat.
Mit Minsk II hat man einen möglichst gewaltfreien oder zumindest gewaltarmen Lösungsweg versucht, hat aus Sicht der Ukraine und des Westens sogar eine Annexion der Krim und Gebietsverzicht im Donbass wenn auch zähneknirschend toleriert, obwohl dies gegen jedes Völkerrecht sowie den UN-Prinzipien steht.
D.h. man hat Unrecht, d.h. die Verletzung der Souveränität der Ukraine auf Rücksichtnahme Russlands toleriert, in der Hoffnung, dass von Seiten Russlands eine Honorierung passiert und Russland von weiteren Angriffen absieht.
All das hat nicht geholfen, stattdessen verbündet sich Russland nun mit Nordkorea, dem Regime im Iran, in China und zuletzt den Taliban, die sie nun nicht mehr als Terrororganisation betrachten.
D.h. was wir gerade sehen ist eine Formation von Autokratien, welche gegen den Westen aufbegehren. Wenn hier Jemand einen Stellvertreterkrieg führt, dann ist es Russland stellvertretend für einen Anti-Demokratischen oder autokratischen Block und nicht der Westen, der sicherlich seine Interessen in der Ukraine vertritt, doch eben die Definition eines Stellvertreterkrieges nicht erfüllt. Denn würde der Westen einen Stellvertreterkrieg führen wollen, würde er die Ukraine nicht immer so zögerlich mit Waffen beliefern, sondern würde die Ukraine wesentlich offensiver unterstützen.
Denn die Ukraine hat nach wie vor wesentlich mehr Panzer russischer Bauart in ihren Reihen als der Westen hat je an westlichen Panzern bislang geliefert.
Wenn die demokratische Welt nicht von einem immer mächtiger werdenden autokratischen Block überrumpelt werden will, dann müssen wir anfangen die Zeichen der Zeit ernst zu nehmen und klare Kante zeigen.
Denn Fakt ist, dass der größte Feind von Autokratien und Diktaturen die liberale demokratische Welt ist. Und hier kommt dann u.a. das Internet hinzu, welches zu einem zunehmenden Austausch zwischen den Kulturen führt und somit zur zunehmenden Bedrohung selbst für relativ abgeschottete Länder wird.
Das sieht man u.a. an den sich verschärfenden Gesetzen in Ländern wie Russland oder auch China.
Es sind nicht irgendwelche wenige Tausende NATO-Truppen, welche immer näher an Russland stationiert werden, es ist nicht die militärische Bedrohung die Russland Sorge bereitet, sondern ist es die Demokratie, die immer näher heranrückt.
Putin hat keine Angst vor einer Ukraine die aufrüstet, denn als Nuklearmacht muss man keine Angst davor haben. Er hat vielmehr Angst vor der Orientierung gen Westen und der damit verbundenen Demokratisierung, womit sich der Grenzdruck / Abwanderungsdruck erhöhen kann.
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