... dass eine Kapitulation nicht weniger Opfer einfordern würde, so wie du und einige Andere sich das in ihrem Wunschdenken vorstellen.
Die zu erwartende Folge wäre alles Andere als ein Frieden, sehr viel wahrscheinlicher wäre ein dauerhaft latenter bürgerkriegsähnlicher Zustand in der Ukraine, der über die Jahre sehr viel mehr Opfer einfordern wird.
Man darf nicht so naiv sein und zu glauben, dass nur weil man einen Menschen nicht umbringt, ein Mensch nicht zum Opfer fällt.
Ein Paradebeispiel dafür ist z.B. Nawalny, der laut einer naiven Friedensdefinition eben kein Opfer darstellt, obwohl er genau das ist. Und wenn Russland die Ukraine tatsächlich unter ihre Kontrolle bringen wollte, so wird das nur über massivste Freiheitsbeschränkungen und Unterdrückungsmaßnahmen funktionieren. Dann gibt es eben Millionen von Nawalnys, welche in Straflagern oder Gefängnissen verfaulen müssen, nur weil sie nicht nach der Pfeife des Regimes tanzen wollen.
Und zu glauben, dass sich das Verhältnis mittels Verhandlungen entspannen lassen, ist mehr als naiv und grenzt schon an Wahnsinn. Zu glauben, mit einem Regime an der Spitze, welches mit den übelsten Regimen dieser Welt gute Beziehungen pflegt, ist einfach nur Wahnsinn.
Deshalb ist jede Verlängerung des Krieges besser als eine Kapitulation oder mögliche Niederlage der Ukraine. Selbst wenn die Ukraine nicht als Sieger hervorgeht, wäre auch ein Patt sehr viel besser als eine Niederlage.
Eine Kapitulation aus Sicht der Ukraine ergäbe nur dann Sinn, wenn es keine Aussicht auf Erfolg gäbe. Erst dann wäre in der Tat zu überlegen, ob eine Kapitulation nicht das kleinere Übel darstellen könnte. Doch Anzeichen für eine bevorstehende Niederlage gibt es bislang nicht.
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