Relaxed - # 460:
Da den deutschen Kommunen 15 Mrd. fehlen (# 453) - wegen steigender (Sozial-)Kosten und sinkender Steuereinnahmen - muss nun auch in D. kräftig gespart werden. Merkel und Co. dürften aber extreme Probleme bekommen, der Bevölkerung die Notwendigkeit dieser drastische Kürzungen zu vermitteln - wenn gleichzeitig laufend zweistellige Milliarden-Beträge per Dauerauftrag an die "notleidenden" Griechen überwiesen werden. Geld, dass wir laut Ackermann höchstwahrscheinlich NIE wiedersehen...
Die Kombination aus nötigen Sparpaketen in D. und angeblich unverzichtbaren Transferzahlungen an die Griechen - die ihre Schulden ja nur haben, weil sie eben NICHT sparen und sogar Geld buchstäblich zum Fenster rausschmeißen (z. B. Fortzahlung von Pensionen, die Eltern bis zum Tod erhalten hatten, an unverheiratete oder geschiedene Töchter - bis 2500 Euro monatlich...) - dürften in der öffentlichen Debatte noch für Sprengstoff sorgen.
Im Endeffekt fließt dann nämlich das, was "hier" eingespart wird, an die "Prasser" aus Griechenland. Die Griechen agieren dabei wie die GS-Pokerspieler (kein Zufall, dass sie gerade die zum Schuldenverstecken "gebucht" hatten). Sie nutzen aus, dass bei den nordeuropäischen Banken, die ihnen zu viele Staatsanleihen abgekauft hatten, eine systemische Notlage (manche sprechen von einem " zweiten Fall Lehman") entstehen würde, wenn sie (die Griechen) in die Pleite schliddern.
Nennt sich auch: Sozialhilfe-Erpressung.
Es ist schlicht unfassbar, was da läuft.
Ich bin - trotz und GERADE wegen meines sozialen Verantwortungsbewusstseins! - nach wie vor dafür, die Griechen ohne wenn und aber sofort aus dem Euro rauszuschmeißen. Wozu Leute, die sich mit Betrug die EU-Mitgliedschaft erschlichen haben und die EU nun betrügerisch-erpresserisch aussaugen, alimentieren? Lieber geben wir das Geld den Bedürftigen hier zu Lande. Oder sollen jetzt Kitas geschlossen, Lehrer entlassen und U-Bahnfahrkarten verteuert werden, damit den deutschen Banken die Griechenanleihen im Portfolio nicht faul werden?
Die zweistelligen Milliardenbeträge an die Griechen - laut Ackermann verlorenes Geld - könnten wir bereits JETZT einsparen. Auch für Staaten wie Griechenland gilt das unternehmerische Prinzip: Wenn Du auf Dauer über Deine Verhältnisse gelebt hast, dann wirst Du am Ende zur Verantwortung gezogen und gehst Pleite. Für Firmen, die solches Fehlverhalten zeigen, gibt es keine "Solidarität". Wieso soll es dann Solidarität mit "den Griechen" geben?
Was soll das ganze heuchlerische "Solidaritätsgeschwätz" auf Staats-Ebene?
Wenn die deutschen Politiker ehrlich werden, würden sie keine staatstragenden Reden vom "hehren Europäer" schwingen, der für das Wohl des "Gemeinschaft" zahlt und selber edelmütig verzichtet, um "den Euro zu retten" usw. usf.. Wenn der Euro das ist, als was er sich jetzt darstellt - ein Transferzahlungs-Grab - , dann ist er definitiv nicht rettenswert! Wenn es sich überhaupt lohnt, irgendwelche Opfer zu bringen, dann für eine starke und tragfähige Zukunftsvision - z B. einen neuen starken Euro ausschließlich für die EU-Kernstaaten, deren Ökonomien nicht mit der Stärke der Währung überfordert sind.
Anderenfalls laufen wir Gefahr, dass sich Euro dauerhaft der Wirtschaftsschwäche der PIIGS anpasst. Wollen wir das wirklich? Wollen wir uns der Griechen wegen um die Früchte unserer Ersparnisse prellen lassen und unsere Währung systematisch entwerten?
Was faktisch läuft ist doch Folgendes: Mit den "Griechenland-Zahlungen" werden in Wahrheit die verzockten deutschen Banken ausgebailt. Das ist nichts anderes als der AIG-Bailout im Herbst 2008 in USA. Auch die Amis haben von Solidarität gefaselt. Heute machen Goldman und JPM wieder Rekordgewinne - die Lasten für die Ami-Bevölkerung aus der 700 Mrd.-Dollar-HIlfe hingegen bleiben über Jahre erhalten und schmälern den "Massenwohlstand".
Wenn Merkel und Co. wirklich ehrlich wäre, würde sie einer wirklich tragfähigen Lösung den Vorzug geben: Die Griechen und andere Schwachmaten aus dem Euro rauszuschmeißen, das Euro-Projekt (inkl. PIIGS) für gescheitert erklären, KEINE Transferzahlungen an die PIIGS leisten. Dafür müssten dann die mit PIIGS-Anleihen verzockten Banken in einer inländischen Lösung ausgebailt werden. Auch DANN müsste die deutsche Bevölkerung durch Einsparungen Opfer bringen, aber das Geld würde direkt an die hiesigen verzockten Banken fließen. Und dies würde dann als rückzahlbarer Kredit (wie jetzt schon bei der Commerzbank) gezahlt - und eben nicht als sinnlose Transferzahlung ins Ausland, die wir nie wiedersehen werden.
Fast hat man den Eindruck, als ob Griechenland als Mittelsmann dazwischengeschoben wird, damit die Banken um einen rückzahlbare Kreditlösung herumkommen. Denn wenn - im jetzigen Modell - die Griechen am Ende nicht zahlen (was Ackermann ja bereits vorhersagt), dann hat der deutsche Steuermichel mit seinen Transferzahlungen halt "Pech gehabt". Er hat das beste gewollt für die "europäische Idee", aber die Griechen haben es "leider" verhindert.
Bei einer inländischen Transferlösung könnten sich die Banken nicht so billig rausreden. Sie müssten - wie man es von verantwortungsvollen Unternehmern auch erwarten sollte - für ihre Verzockereien selber gerade stehen. Und wenn sie nur mit einem Bailout gerettet werden können - auch gut - aber dann bitte TATSÄCHLICH rückzahlbar, nach deutschem Recht und auf Heller und Pfenning. Ohne spätere Schuldzuweisungen an "die Griechen", die "leider" ihre Rückzahlungsversprechen nicht einhalten können...
Die Konstruktion "mit den Griechen dazwischen" verschleitert im Grunde nur, dass "das Volk" in Deutschland kürzer treten soll, um hiesige Großbanken auszubailen. Zur Garnierung wird noch ein bisschen "europäischer Edelmut" obendrauf geschleimt - damit die hässliche Pille nicht im Hals steckenbleibt.
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