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Der USA Bären-Thread

Seite 2503 von 6257
neuester Beitrag: 18.08.25 16:45
eröffnet am: 20.02.07 18:46 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156421
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15.05.10 15:08
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912 Postings, 7164 Tage Svartur@musicus1

Nun mußte ich lachen, ich denke Du weißt genau warum  :-)


Es gibt hier im Forum echt Leutz, da ist selbst ne Hohlraumversiegelung Verschwendung.

Aber macht ja nix, wir hatten es auch früher mal im Quoa Vadis, andere angehen, bei sich selbst mimosenhaft reagieren und selbst genau das tun, was sie sich verbitten.

Hey, nen witzig oder uninteressant hat dieser text schon verdient, damit jeder weiß, von wem ich spreche.

Koppschüttel....watt Dummbatzen  

15.05.10 15:11
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80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingLeo and Kate

Real love never dies...  
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15.05.10 15:13
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80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingTitanic - es geht auch "anders rum"

 
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15.05.10 15:56
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20752 Postings, 7941 Tage permanentHyperinflation oder Hyperdeflation?

Hyperinflation oder Hyperdeflation?

Veröffentlich am 15.05.2010 08:54:00 Uhr von Prof. Antal E. Fekete
 



Die Geldmengentheorie

James Turks Artikel "Hyperinflation droht" (vom 20.04.2010) stützt sich auf die Geldmengentheorie (Quantity Theory of Money, QTM). In ihm wird ein Vergleich zwischen der Weimarer Republik 1923 und den Vereinigten Staaten 2010 gezogen. Beide Ausgangspunkte sind unzulässig. Was die QTM angeht, so reicht es schon, den von Turk eingeräumten Fakt anzusprechen, dass es gleichzeitig eine Geldknappheit und eine Überstrapazierung der Druckerpresse geben kann. Hyperinflation ist nicht dasselbe wie ultimative Inflationierung des Geldangebots. Es ist die ultimative Abwertung der Währungseinheit. Diese beiden Konzepte unterscheiden sich stark, ungeachtet der QTM.

Dass die Geldmengentheorie praktisch nicht zum Tragen kommt, liegt daran, dass Geld nicht eindimensional ist. In Wirklichkeit ist es zweidimesional. Quantität ist die eine und Umlaufgeschwindigkeit die andere Dimension. Zentralbanken kontrollieren die erste und die Märkte haben die zweite fest unter Kontrolle. In Schönwetterperioden kann die Umlaufgeschwindigkeit ignoriert werden. Aber sobald es ungemütlich wird, rächt sich die Umlaufgeschwindigkeit. Wenn sie zunimmt, reden wir von Inflation. Wenn sie abnimmt, reden wir von Deflation. Im Extremfall könnte sich die Steigerung der Umlaufgeschwindigkeit selbst antreiben und schließlich grenzenlos anwachsen. Menschen kaufen dann alles, was sie in die Hände kriegen, denn sie gehen davon aus, dass die Preise weiter steigen werden. Das ist Hyperinflation, die Vernichtung des Wertes der Währungseinheit. Dieser Prozess ist unumkehrbar: Sobald eine Fiatwährung an Wert verliert, ist dieser endgültig verloren: Das Pendel hat aufgehört zu schwingen. Wenn der Kurs nach oben geht, dann ist es nur ein letztes Aufbäumen.

Auf der anderen Seite des Spektrums ist es nun genauso möglich, dass die Umlaufgeschwindigkeit nicht aufhören will zu sinken; die Verlangsamung würde sich nun selbst generieren. Menschen schieben ihre Käufe auf unbestimmte Zeit auf, da sie von weiter fallenden Preisen ausgehen. Das ist Hyperdeflation. Sie manifestiert sich in einem ständig steigenden Wert der Währungseinheit. Wichtig hierbei ist jedoch auch, dass auch während einer Hyperdeflation bestimmte Preise weiter steigen können. Neben Gold sind hier Lebensmittel und Energie die wichtigen Ausnahmen. Menschen müssen essen, sie brauchen Wärme und wollen mobil bleiben, was immer auch passiert. Paradoxerweise kann dies die Deflation verstärken. Aufgrund steigender Lebensmittel- und Energiepreise werden die Menschen nicht mehr so viel für andere Güter ausgeben können, was die Preisrückgänge in anderen Sektoren beschleunigt. Das macht die Argumente Turks und anderer zunichte, die behaupten es könne keine Deflation geben, da die Preise für Lebensmittel und Energie hoch oder im Steigen begriffen sind.

Bei jedem dieser Geld-Krankheitsbilder steht aber eines fest: Regierungen sind hier ohne Macht. Sobald der Punkt erreicht ist, ab dem es kein Zurück mehr gibt, können die Regierungen nichts mehr tun, um die Menschen von der Endlichkeit dieses Prozesses zu überzeugen - außer man lässt es zu, dass Gold und/ oder Silber wieder aus Zahlungsmittel eingeführt werden. Aus den alltäglichen Erfahrungen schlussfolgern die Menschen, dass es nun auch fortan so weitergehen wird.

Ich will mich nicht als Richter aufschwingen, der zwischen beiden Denkschulen zu entscheiden hat (zwischen jener, die behauptet, eine Hyperinflation des Dollars wäre unausweichlich und jener, die behauptet, eine Hyperdeflation des Dollars wäre unausweichlich). Ich möchte nur auf bestimmte Fakten bezüglich Deflation aufmerksam machen, die den meisten nicht geläufig sind oder die sie lieber ignorieren.

Vorab möchte ich jedoch Folgendes festhalten: Es ist nicht unmöglich, dass der Dollar während der nächsten 12 Monate in eine Hyperinflation übergeht. Nehmen wir zum Beispiel den Fall eines heißen Krieges am Persischen Golf zwischen den USA und dem Iran an: Nach anfänglicher Euphorie könnte das amerikanische Militär Rückschläge zu Boden, zu See und zu Luft erleiden - ganz einfach wegen der längeren Kommunikationswege zur Heimatbasis und auch weil der Aggressor den Nachteil hat, dass ihm der patriotische Eifer der Verteidiger entgegenschlägt (siehe Vietnam). In diesem Szenario wäre eine Hyperinflation ein möglicher Ausgang. Aber ohne einen Krieg, der potentiell zur Zerstörung von Beständen und Produktionseinrichtungen führt, klingt das Wort "Hyperinflation" nicht sehr überzeugend.





Deutschland nach dem 1.Weltkrieg versus USA nach dem Kalten Krieg

Eine Parallele zwischen der Weimarer Republik und den heutigen USA zu ziehen, was Turk macht, ist grotesk unrealistisch. Im Jahr 1923 war die einst mächtige deutsche Armee geschlagen, die Kriegsflotte versenkt, das Staatsgebiet durch die Verträge von Versailles stark beschnitten, das Rheinland militärisch besetzt, während der Rest des Landes immer noch einer teilweisen Blockade unterlag. Kein Spekulant wollte etwas von der Reichsmark wissen, außer, um sie anschließend leerzuverkaufen.

Die USA des Jahres 2010 haben hingegen eine Armee, eine Kriegsmarine und eine Luftwaffe, die innerhalb weniger Minuten in Alarmbereitschaft versetzt werden können. Ihre Militärbasen überziehen den Globus wie Pockennarben. Es ist nun einmal mehr als augenscheinlich, dass die Welt immer noch bestrebt ist, ihre Waren auf den amerikanischen Märkten abzusetzen und auch glücklich, die Erlöse wieder zurück verleihen zu können, um zukünftige Käufe aus den USA zu finanzieren. Tatsache ist zudem auch, dass der Markt für US-Staatsschulden immer noch der größte und am stärksten liquide Markt der Welt ist. Bezeichnenderweise hat dieser Markt auch noch Wachstumspotential - er bietet den Spekulanten somit saftige Profite zu einer Zeit, in der es an den Aktien- und Immobilienmärkten nicht mehr rosig aussieht. Wie kann man also die Umstände eines Bettlers mit denen eines Kaisers vergleichen - so verschwenderisch und bankrott der letztere auch sein mag?

Alle Anzeichen deuten auf Deflation hin. Das Geldangebot wird in bisher ungekannten Ausmaßen hochgefahren, doch vergeblich - nichts rührt sich. Man kann nicht mit dem Fakt argumentieren (was Turk aber versucht), dass sich der Rohölpreis von seinem jüngsten Tief aus verdoppelt hat. Fakt ist nämlich auch, dass der Rohölpreis im Vergleich zu seinem Allzeithoch um 45% gesunken ist. Wir müssen den generellen Verfall der Weltpreise betrachten, auch wenn sich dieser in manchen Fällen hinter den Machtverlust der Produzenten bei der Preisgestaltung verbirgt. Es stimmt zwar, dass die Preisspiegel nicht zurückgegangen sind, aber die interessieren im Handel nicht. Sie sind nur zur Dekoration.

Um erklären zu können, was gerade passiert, bedarf es ganz offensichtlich einer anderen Theorie als der Geldmengentheorie. Ich habe eine solche Theorie vorgestellt. Ich habe sie Schwarzes Null-Zins-Loch genannt. Wenn die Federal Reserve (die Fed) die Zinssätze auf Null drückt (insofern sie dazu Druck benötigt), kommt es zu einer übergreifenden Zerstörung von Kapital - unauffällig aber nichtsdestotrotz effektiv. Deflation ist der Maßstab für Vermögen auf dem Weg zur Selbstzerstörung - endgültig verlorenes Vermögen. Die Fed schüttet Öl ins Feuer, wenn sie versucht, auch die langfristigen Zinssätze zu drücken - nachdem sie schon die kurzfristigen erfolgreich auf Null drücken konnte. Damit zerstört sich nur noch mehr Vermögen selbst und den Anziehungskräften des Schwarzen Lochs kann nicht mehr widerstanden werden.

Aber woran liegt es, dass die übermäßige Geldschöpfung der Fed keine bleibende Wirkung auf die Preise hat? Daran, dass die Fed so viel Geld schöpfen kann, wie sie möchte - sie kann ihm jedoch nicht befehlen bergauf zu fließen. Die neue Geld fließt abwärts, dort wo es rund geht: in den Anleihemarkt. Bond-Spekulanten haben ihren großen Tag. Die Wetten gehen auf Haus: Wenn Sie verlieren, werden die Verluste von den öffentlichen Kassen aufgefangen. Aber warum steht die Fed für Verluste der Bond-Spekulanten gerade? Wir haben hier ein riesiges Ponzi Scheme. Das US-Finanzministerium stellt für Billionen Anleihen aus und verspricht den Bond-Spekulanten risikofreie Profite, um sie zum Kauf zu bewegen. Die meisten Spekulanten glauben, das Finanzministerium blufft nicht - und sie kaufen. Vielleicht glauben mache auch, die Fed würde scheinheilig Zweifel anmelden und sie verkaufen. Aber jedes Mal wird nur auf die aufgegebenen Profite geschaut. Hier haben wir eine seltene symbiotische Beziehung zwischen Staat und Spekulanten.

Als Charles Ponzi auf Druck der Gerichte seine Geschäfte einstellen musste und seine Kunden alles verloren, was sie investiert hatten, erklärte Ponzi, er hätte ihnen wie vereinbart jeden einzelnen Cent zurückgezahlt, wenn man ihn nur gelassen hätte. Es gibt keinen Grund, an seinen ehrlichen Absichten zu zweifeln. Heute, 90 Jahre später, ist Charles Ponzis Traum Wirklichkeit geworden. Die US-Regierung dupliziert Ponzis Pyramidensystem im Anleihemarkt. Der einzige Unterschied ist, dass viel mehr auf dem Spiel steht. Es geht um die nationale…ach was...die Weltwirtschaft. Und vor allem - dieses Mal besteht überhaupt keine Gefahr, dass die Gerichte den Schwindel stoppen. Die Welt möchte geradezu betrogen werden.


© Antal E. Fekete
Professor of Money and Banking San Francisco School of Economics
aefekete@hotmail.com

 

15.05.10 16:40
3

12993 Postings, 6600 Tage wawiduSPX weekly

Im technischen Setting dieses Charts liegt aktuell eine sehr "pikante" Situation vor.  
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15.05.10 16:48
10

2174 Postings, 6037 Tage fkueblerAL #543: AUD/USD und EUR/AUD

"EU-Krise und purzelnde Rohstoffpreise setzen den "Aussi" unter Druck ... Dies führte am Freitag dazu, dass AUD/USD fast noch schneller fiel als EUR/USD"

Ja, das ist wohl so.

Ich hatte vor 1.5 Monaten einen short Put EUR/USD mit Strike 1.28 damals sehr weit aus dem Geld geschrieben (zusätzlich zu einem short Call EUR/USD Strike 1.42), der aber mittlerweile trotzdem kräftig im Verlust ist. Gleichzeitig war ich aber in ungefähr gleicher Grösse short AUD/USD gegangen und zusätzlich noch short Call AUD/USD. Die daraus entstandenen Gewinne überwiegen zwar den Verlust aus EUR/USD, aber trotzdem stinkt mir das natürlich (frei nach Gekko: ohne Gier geht garnix ;-)

Allerdings bin ich trotzdem nicht so total bärisch für EUR/USD wie du (bzw. wie deine veröffentlichte Meinung :-) und werde bei vielleicht 1.20 oder so "verbilligen" (aka 'wütend nachshorten' :-).

FX-Trends können zwar ziemlich lange gehen, und man sollte sich nicht leichtfertig gegen sie stellen, aber bei EUR/USD glaube ich, dass wir den Grenzen langsam näherkommen (so wie ja 'oben' auch). Viel eher als zum Beispiel bei Gold, das rein Sentiment-getrieben eine sehr lange Irrationalität zulässt, gibt es bei Währungen die Leitplanken der 'Fundamentals', die bei Gold schlicht nicht existieren. Die 'Leitplanken' sind zwar weit aussen und ausserdem aus Gummi, aber sie existieren...

Jim Rogers ist lustigerweise auch für Euro (US-Investmentguru zur Währungskrise: Ich setze auf den Euro), contrarian. Was zugegeben ein schwaches Argument ist, weil er auch für Commodities ist. Aber auf die Gefahr, dass ich es im letzten Monat schon mal gesagt hatte: leichtverdientes Geld gibt's halt nicht ;-)

Zu deinem Zyklikerzitat, dass du als genussvolle Steilvorlage für ein nicht uneitles, aber zugegeben verdientes "habe ich doch immer schon gesagt" nimmst: ;-)

"Um was es mir geht ist nicht, den Bärenthread vorzuführen, denn Fehler machen wir alle. Sondern vielmehr zu zeigen, dass man sich bei Währungen extrem verschätzen kann, wenn man Trends mental fortsetzt. ... Vor einem halben Jahr war der USD noch das "Klopapier" der Welt, heute vermeintlich stabile Fluchtwährung....Für den Privatanleger ergibt sich daraus die Folgerung, dass es keinen Sinn macht, eine Währung vorherzusagen."

Das sind Kinder. Die können unter dem Strich garnix vorhersehen, nicht nur FX nicht. Deshalb beschäftigen die sich auch nicht mit Börse, sondern nur damit, dass die Bärenthreadler doof sind... ;-)

 

15.05.10 17:12
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2174 Postings, 6037 Tage fkueblerErgänzung zu #556: Long EUR/AUD mMn günstiges CRV

Wenn ich nicht schon in den beiden Paaren EUR/USD und AUD/USD engagiert wäre, dann würde ich nach dem ewiglangen Absturz konkret jetzt einen long EUR/AUD eingehen und durchhalten. Das Low ist mMn bereits erreicht oder nicht mehr allzu fern, und daraus kann man mit gestaffelten short Puts (Put EUR Call AUD) und Direktpositionen etwas machen.

Der Euro ist eine viel solidere Konstruktion, als man im Augenblick an der veröffentlichten Meinung ablesen zu können glaubt. Er wird auf keinen Fall auseinanderbrechen.

"Wir" gucken immer aus der Perspektive der Deutschen und fühlen uns ziemlich hilflos dem Schlendrian der PIGS ausgeliefert (mal etwas kontrastverstärkt formuliert :-). Dieses 'ausgeliefert-sein-Gefühl' macht unterschwellig Euro-bärisch.

In dieses Bild passt dann aber zum Beispiel nicht recht, dass die Spanier und Portugiesen letzte Woche auf einmal "freiwillig" drastische Sparmassnahmen angekündigt haben, obwohl sie vorher noch kräftig Rethorik dagegen gemacht hatten.

Das wird mMn aber ziemlich leicht nachvollziehbar, wenn man sich mal in die Haut eines PIGS versetzt:
1. stehen die halt wirklich jede Woche unter der sehr konkreten Bedrohung, dass die Excutive keine Kohle mehr von den Märkten kriegt. Sowas können wir uns gar nicht wirklich vorstellen...
2. gibt es den IWF (unter dem Franchie Strauss-Kahn zwar nicht mehr so brutal, aber mit dem Grossaktionär USA sicher auch keine Schmuseveranstaltung), der vor jedem Kohlewaggon die Schrauben kontrolliert und wieder anzieht,
3. ist die Vorstellung, wenn die sich auf einmal alleine gelassen sehen würden, sei es in einem Resteuropa ohne Germanen-Euro, oder natürlich auch mit Drachme/Lira/oder sonstigem Klopapier, sicherlich keine besonders erheiternde.

Insofern gibt es mMn hinter den Kulissen viel mehr Druck auf den Euro als man so denkt, vermutlich auch mehr als auf den USD (muss ja auch, weil die Europäer leider keine sechste Flotte haben :-)

Und mit so vernebelten Testosteronbomben wie Sarkozy kann eine Merkel sicher zwar nicht leicht, aber unter dem Strich immer noch ganz erfolgreich umgehen, wie das Beispiel Schröder gezeigt hat.

So, das war jetzt das aufbauende Wort zum Euro-Sonntag... ;-)  

15.05.10 17:15
9

8485 Postings, 6879 Tage StöffenVon der Titanic auf die Lusitania wechseln?

"Die Eurozone vor dem Untergang" oder "Gemeinschaftswährung: Ein gescheitertes Experiment", so oder ähnlich lauten seit geraumer Zeit die reißerischen Schlagzeilen in den USA.
Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Anleger das Augenmerk auch wieder auf die USA richten und sich fragen, ob die dortige Regierung und Notenbank tatsächlich noch das Vertrauen der Märkte in hinreichendem Maße verdienen.

US-Staatshaushaltsdefizit auf Rekordhöhe im April
Die USA sind ein marodes Fass ohne Boden
http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2010/05/...sdefizit-mit.html

Aber, so sinniert Lucas Zeise treffend im Herdentrieb:
„Herrschernationen gehen halt anders pleite als Griechenland oder Argentinien.“

Was bedeutet die Niederlage Berlins?
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2010/05/13/...niederlage-berlins_1835

Und einem Gerald Celente, der davon abrät, "von der Titanic auf die Lusitania zu wechseln, denn die wurde bekanntlich auch versenkt".

„Wir laufen in eine große Depression“
http://www.handelsblatt.com/finanzen/...ine-grosse-depression;2576378
-----------
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!

15.05.10 17:51
5

2174 Postings, 6037 Tage fkueblerTöffel #558: Lustig, wie die gleiche Sache von 2 S

"Was bedeutet die Niederlage Berlins?
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2010/05/13/...niederlage-berlins_1835"

... Seiten betrachtet komplett verschieden aussehen kann. Zeise schreibt:

"Die Bundesregierung wird darauf beharren, dass die EU-Kommission gemeinsam mit dem IWF das Heft in Griechenland in die Hand nimmt und eine Art Generalgouvernement dort ausübt. (Weil der IWF die nötige Expertise beim Druckmachen auf verschuldete Staaten hat, hat Frau Merkel darauf bestanden, ihn gegen den Rat der EZB in die Griechenlandrettungs- und -unterwerfungsaktion miteinzubeziehen. Ein weiterer Grund war, dass den Griechen die Möglichkeit genommen werden sollte, sich angesichts der extrem harten, von Frau Merkel durchgesetzten Konditionen, an den IWF als alternativen Retter zu wenden.) Zugleich wird sie darauf beharren, dass sie selbst nie und nimmer auch nur mit der höflichen Aufforderung konfrontiert werden wird, eine expansivere Wirtschaftspolitik zu betreiben"

"Genau! Bravo! Toll!" möchte ich rufen, aber dann merke ich, dass das von Zeise eher als eine Realhöllen-Beschreibung gemeint war ;-)

In dem ganzen doch eher gutmenschlich angehauchten ZEIT-Getümmel äussert sich dann als erster Kommentator aber Gott-sei-Dank noch der gute alte Henry Kaspar und rückt die Sache zurecht. Den Rest brauchte ich dann sicherheitshalber nicht mehr zu lesen... ;-)

1.

Danach erhielte dann etwa die deutsche (und die niederländische) Regierung den Auftrag, den Verbrauchermarkt anzukurbeln, für eine egalitärere Einkommensverteilung und egalitärere Bildungschancen zu sorgen und eine Anhebung der Unternehmenssteuern vorzunehmen.

Der Satz spiegelt vielleicht Zeises feuchte Jugendtraueme wieder, die er in die Pensionierung hinuebergerettet hat, aber keine nachvollziehbare oekonomische Analyse (Rest des Artikels: geschenkt).

Noch haarstraeubender ist allerdings der verlinkte Kommentar RvHs in der FR (vermutlich traut sich Robert nicht mehr, sowas hier einzustellen). Wer vom IWF auch nur nur ein bisschen Ahnung hat weiss dass die Stellung der Europaer dort im Verhaeltnis zu ihrem weltwirtschaftlichen Gewicht staerker ist als die der USA. Wobei noch gar nicht eingerechnet ist dass der IWF von einem ebenso ambitionierten wie versierten franzoesischen Politiker geleitet wird.

Dass der IWF jetzt einen dermassen grossen Teil seiner Leihkapazitaet in der Euro-Zone versenkt, unter hoechst riskanten Umstaenden (der Erfolg des Unternehmens basiert auf interner Abwertung, von welcher der IWF spaetestens seit Argentinien 2001 weiss wie schlecht die Erfolgsaussichten sind) sorgt in den USA fuer erhebliche Bauchschmerzen. Eine republikanische Administration haette in den vergangenen Wochen wohl Schwierigkeiten gemacht.

 

 

15.05.10 18:07
1

12993 Postings, 6600 Tage wawiduRating-"Glanzleistung"

In 2009 noch "hui", nun "pfui":

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20602093&sid=arnyykQtFRUM

Ich enthalte mich diesbezüglich eines drastischen Kommentars, sonst würden die Modz das Posting löschen.  

15.05.10 18:08
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22879 Postings, 7568 Tage pfeifenlümmelDer Euro

ist eine politische Währung; Länder verschiedener Leistungsfähigkeit wurden in die gleiche Währung gepresst.

Nun zeigt sich, dass dies nicht funktioniert. Ackermann hat nun endlich mal Klartext geredet und eine Rückzahlung der Megaschulden Griechenlands in Frage gestellt. Er hat auch klar gesagt, dass er als Vorsitzender des Bankenvereins die Interessen der Banken verteten will (muss) und deshalb eine Umschuldung Griechenlands nicht empfehlen konnte. Nach seinen Angaben war die Deutsche Bank bei den Griechenlandanleihen kaum involviert, andere Banken wären aber hops gegangen.

Will man den Euro weiter erhalten, besteht die Lösung? in einer fortwährenden Alimentierung einiger Schwachländer; die Darlehen können diese sowieso nicht zurückzahlen, also wird man ihnen das Geld schenken müssen.

Die Frage ist, ob die Steuerzahler der nördlichen Länder diesen Kurs tragen wollen. Es wird ihnen nicht viel anderes übrigbleiben; Volksentscheide werden nicht zugelassen, weil das Volk als zu dumm dargestellt wird ( als Rechtfertigung ), um die Tragweite der Entscheidungen zu begreifen.  

15.05.10 18:51
2

12993 Postings, 6600 Tage wawiduKatastrophale Entwicklung

 
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15.05.10 19:02
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8485 Postings, 6879 Tage Stöffen'n Problem mit Zeise, Kübel?

Für meinen Geschmack dröselt er a) die Geschehnisse um den "Rettungsschirm für die EU-Zone" recht gut auf und b) liegt er auch mit dem Aufzeigen der Konsequenzen folgerichtig.

Was ich bei Zeise wie auch bei vielen anderen Kommentatoren oftmals vermisse, das sind die Bezüge auf die Fehlentwicklungen der Vergangenheit, denn das überhastete, kopflose und teilweise fast panikartige Handeln von Politikern und Notenbankern lässt ja einfach nur den Schluss zu, dass wirklich "niemand die Krise hat kommen sehen können". Oder war die desolate finanzielle Verfassung Griechenlands (respektive der anderen Club Med-Staaten) erst seit einigen Wochen bekannt? Und welcher weltbekannte Zentralbanker hielt in 2007 die Subprime-Krise für "contained"?
Wenn Fehlentwicklungen zusätzlich mit Fehleinschätzungen maßgeblicher Entscheider einhergehen, so ergibt das eigentlich stets eine recht brisante Mischung, denn Minus mal Minus ergibt hier nicht zwangsläufig ein Plus.

Nochmals hier das Zitat von Lucas Zeise zu den Konsequenzen des EU-Rettungspakets:

"Der 750-Mrd.-Euro-Deal hat zwei ausgesprochen schädliche Konsequenzen. Ad 1 verhindert er nicht, dass es in den Südländern der Eurozone zu einem harten Schwenk in Richtung restriktiver Politik kommt. Das wird die Nachfrage und das Wachstum zusätzlich dämpfen – ganz abgesehen von den verheerenden sozialen Folgen. Ad 2 werden erneut die Finanzinstitutionen verschont. Der Finanzsektor bleibt fett und aufgeblasen. Die Staatsbudgets werden bis zum äußersten ausgeweitet, um Banken, Versicherungen und Fonds zu stützen. Die halbherzigen Versuche, über Boni-Abschöpfung oder Bankenabgabe einen Teil dieser Ausgaben hereinzuholen, werden zu nichts führen."
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Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!

15.05.10 19:27
3

2174 Postings, 6037 Tage fkueblerTöffel #563: Nein, kein Problem mit Zeise, aber...

"Für meinen Geschmack dröselt er a) die Geschehnisse um den "Rettungsschirm für die EU-Zone" recht gut auf und b) liegt er auch mit dem Aufzeigen der Konsequenzen folgerichtig"

... unter dem Strich eben doch eher anderer Meinung. Das ist artverwandt mit dem uralten Betrachtungsgegensatz zwischen "Rechten" und "Linken". Beide Betrachtungsrichtungen haben etwas für sich, und es ist, wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt, verdammt schwer zu sagen, was denn unter dem Strich in den einzelnen Facetten mehr richtig ist (oder weniger falsch)...

Wobei ich eines sagen muss: die derzeitige politisch-wirtschaftlich-psychologische Gesamtsituation, und das auch noch weltweit, führt zu einer so atemberaubenden Überkomplexität, dass einem ein begriff wie "Wahrheit" sowieso schlicht als ein Absurdum erscheinen muss...

Es sei denn...

... ja, es sei denn, man postet in einem Forum und braucht einfach nur 'auf die Kacke zu hauen'...

So wie du und ich und alle anderen... ;-)

Wenden wir uns deshalb doch lieber wieder so vergleichsweise todsimplen Zielen zu wie dem, an der Börse nachhaltig Geld zu verdienen...

 :-)

 

15.05.10 19:28
3

12993 Postings, 6600 Tage wawiduStandortbestimmung: Europäische Banken

 
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15.05.10 19:30
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12993 Postings, 6600 Tage wawiduStandortbestimmung: Europäische Versicherungen

 
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15.05.10 19:38
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12993 Postings, 6600 Tage wawiduStandortbestimmung: TECDAX

 
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15.05.10 19:52
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12993 Postings, 6600 Tage wawiduWie eine "China-Vision" platzt

 
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15.05.10 19:54
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10366 Postings, 6196 Tage musicus1Depression.....

dann wird auch die goldeuphorie verfliegen.........  

15.05.10 20:01
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249 Postings, 7794 Tage alfastr@Al und alle anderen :)

Habt Ihr denn Angst, dass Euro in den nächsten 2-4 Jahren nicht mehr existiert?
Ich meine, wenn dies der Fall sein wird, dann lohnt es sich gar nicht etwas in euro umzuschichten, denn sonst könnte man im Endeffekt alles verlieren...
Wie hoch ist Eurer Meinung nach die Wahrscheinlichkeit, dass es im besagten ZEitraum soweit kommt?  

15.05.10 20:04
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22879 Postings, 7568 Tage pfeifenlümmelWas fällt Ihnen

zu Brüsseler Spitzen ein? Frage an verschiedene Vetreter von Berufsgruppen:

Textilingenieur: Veraltert und aus der Mode
Mathematiker: Kennen keine Konvergenzkriterien
Mediziner: Werkzeug zum Aushöhlen von Markknochen
Physiker: Masse mit geringer Dichte
Chemiker: Die finden die Formel nie und nimmer
Biologe: Springt begeistert auf: Gehören die noch zu Jungfauen?
Banker Ackermann: Macht grinsend das V-Zeichen, die Brüder habe ich voll im Griff
Hochwürden: Auffällig gläubig, haben schon wieder einen Wagen voll mit Rosenkränzen bestellt

Allerdings: Die Umfrage ist nicht repräsentativ.  

15.05.10 20:29
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10180 Postings, 6084 Tage EidgenosseFrau Merkel meinte kürzlich

das die Deutschen über ihre Verhältnisse gelebt haben und dass das nicht so weitergehen könne.

Ist die nicht ganz dicht? Wie kommt die auf so einen Schwachsinn?
Die deutsche Export-Wirtschaft hat doch hunderte mrd. Devisen gebracht die aber anscheinend völlig fehlgeleitet wurden. (Aufbau West und Süd)
Was hat die gute Frau zu so einer Aussage gebracht? Ich begreifs nicht wirklich.
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Man sollte den Leuten das denken beibringen und nicht das gedachte.

15.05.10 20:30
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12993 Postings, 6600 Tage wawiduWells Fargo´s "Drei-Stufen-Rakete"

WFC ist aktuell der relativ stärkste und dubioseste Bankenwert. Laut David Rosenberg hat dieses Unternehmen enorme "Schrottpositionen" aus der Bilanz in diverse Zweckgesellschaften ausgelagert, die relativ noch größer seien als bei anderen Großbanken.

Auch dieses "Rakete" hat den "Orbit" nicht erreicht. Gerät die an Bord befindliche "Raumkapsel" ins Trudeln, dürfte es bei den Financials sehr schnell sehr düster aussehen.  
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15.05.10 20:50

7885 Postings, 9373 Tage Reinyboy@Eidgenosse

Die meint bestimmt die Arbeitslosen und HartzIV-Empfänger.
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Je genauer du planst, umso härter trifft dich der Zufall

15.05.10 20:58
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12993 Postings, 6600 Tage wawidueidgenosse - # 62572

Frau Merkel hat in mancherlei Hinsicht sicher Recht:

a) Der Bund, die Länder (manche weniger und manche erheblich mehr) und sehr viele kommunale Körperschaften haben in den letzten Jahren zweifelsfrei über ihre Verhältnisse gelebt. Das BIP der "fetten Jahre" wurde Ausgaben-mäßig einfach in die Zukunft fortgeschrieben, doch in den "fetten Jahren" wurden keine Rücklagen gebildet.

b) Auch viele Bürger haben über ihre Verhältnisse gelebt. Die fast exponentiell steigende Quote an Privatinsolvenzen spricht für sich.

c) Viele Banker haben über die finanziellen Verhältnisse ihrer Institute hinaus Boni, Abfindungen und Pensionen erhalten. Ich denke da insbesondere an solche von Landesbanken, IKB und HRE.  

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