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Der USA Bären-Thread

Seite 2510 von 6257
neuester Beitrag: 06.07.25 13:32
eröffnet am: 20.02.07 18:46 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156420
neuester Beitrag: 06.07.25 13:32 von: Frieda Friedl. Leser gesamt: 25817148
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17.05.10 23:38
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2696 Postings, 6671 Tage Ischariot MDNur ganz kurz

wieder ein Artikel zur Situation der Logistiker. Container-Umschlag erhöht sich in HH, u.a. dank Asien.

Hamburger Hafen spürt Aufwärtstrend

Die Weltwirtschaft zieht wieder an, doch in der Hansestadt werden immer noch weniger Container umgeschlagen als vor der Weltwirtschaftskrise. Allerdings gibt es seit März einen Aufwärtstrend, der sich im zweiten Quartal fortsetzen könnte ...
http://www.ftd.de/unternehmen/...-spuert-aufwaertstrend/50115323.html
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Die Würde des Steuerzahlers ist unantastbar

17.05.10 23:41
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2696 Postings, 6671 Tage Ischariot MDUnd dann noch aufgeschnappt

Das Kapital (ftd) - must read

Das Kapital: Alles nur zum Wohle des Sparers

Die Kreditgeber müssen unter allen Umständen geschont werden, heißt es, weil sonst das ganze System kollabiert. Also wird inflationiert. Nur dass das die Sparer härter trifft als jede Umschuldung von Staatskrediten.

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/...ers/50115439.html
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Die Würde des Steuerzahlers ist unantastbar

17.05.10 23:58
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2696 Postings, 6671 Tage Ischariot MDUnd dann noch: Mysterium Anleihemarkt

(ich gebe zu, ich lese immer noch ziemlich viel ftd, alte Gewohnheit, wollte das eigentlich ja ändern)

Tobias Bayer - Mysterium Anleihemarkt     (stark gekürzt)

Der Minicrash der US-Börsen gibt Rätsel auf. Noch undurchschaubarer ist der europäische Bondhandel (...)

Schließlich tappen wir seit Wochen genauso im Dunkeln: Warum kam es in  Griechenland und dann auch in Portugal und Spanien zu einem  Anleihencrash? (...)  Und wer verkaufte die ganzen Staatspapiere? Hedge-Fonds? Pensionsfonds?  Versicherer? Wissen wir alles nicht (...) Das Mindeste, was zu tun ist, ist, den Handel mit sämtlichen  festverzinslichen Wertpapieren - dazu zählen Staats-, Unternehmens- und  besicherte Anleihen - transparenter zu machen (...) 

Anders dagegen der Anleihenhandel. Er entzog sich  immer dem Licht der Öffentlichkeit. Die großen Banken torpedierten jede  Reformanstrengung. Im Juni 2006 ging die EU-Kommission der Frage nach,  ob die Mifid-Vorschriften auf den Bondmarkt ausgeweitet werden sollten.  Der Wertpapieraufseher CESR wurde mit der Untersuchung beauftragt und  knickte ein. Am Ende empfahl er im Juni 2007 die Selbstregulierung.  Warum? Die Finanzbranche argumentierte, dass nur institutionelle  Investoren handelten, kleine Privatanleger seien gar nicht aktiv und  deshalb auch nicht zu schützen. Außerdem würde allzu viel Transparenz  die Liquidität verringern.
 
Also: Alles blieb  im Dunkeln. Nach Schätzungen des Beratungshauses Celent werden 51  Prozent der Staatsanleihen von Banken über das Telefon ge- und verkauft.  Bei den restlichen Anleihen liegt der Wert sogar bei 87 Prozent. Eine  Pflicht, die Daten eines bilateralen Kaufs oder Verkaufs zu  veröffentlichen, existiert nicht. Es ist kein Wunder, wenn viele Fragen  hinsichtlich der europäischen Schuldenkrise unbeantwortet bleiben. Wie  liquide ist der griechische Anleihemarkt? Wie entwickelte sich das  Handelsvolumen? Wie hoch sind die Kauf- und Verkaufspositionen der  Marktteilnehmer? Wie verteilen sie sich auf unterschiedliche  Anlegerklassen? Wie viele hellenische Papiere lagern bei der EZB als  Repo-Sicherheiten? Wer einschätzen will, was genau passierte, wird ohne  diese Informationen nur Vermutungen anstellen können (...)

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...rium-anleihemarkt/50115399.html
__________________

>>> im Klartext also: keiner weiß also so recht, inwieweit Ende vorletzter Woche tatsächlich ein Austrocknen des Bondsmarktes bestand. Theoretisch hätte ein Stille-Post-Spiel der üblichen OTC-Händleradressen ("Heute einfach mal keine PIIGS- und Franz-Bonds kaufen, Weitersagen!") ausgereicht, der EZB Anlaß für wohlwollende Panik zu geben. Und schon stehen 750 Mrd taxpayers' money bereit, um den beteiligten Banken und Versicherungen all ihre fauligen high-yields abzunehmen. Eine win-win-win-Situation, loser bleibt der Steuerzahler und die strunzdummen Parlamentarier, die das dem Trichet alles für bare Münze nehmen.

UNFASSBAR !!

 

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Die Würde des Steuerzahlers ist unantastbar

18.05.10 07:13
10

5878 Postings, 6487 Tage maba71There´s no money left!

Liam Byrne, ehemaliger Staatssekretär im britischen Finanzministerium, schrieb in der vergangenen Woche einen Brief an seinen liberaldemokratischen Nachfolger David Laws, in dem es hieß: “Es tut mir leid, es Ihnen mitteilen zu müssen, aber es ist kein Geld mehr übrig.” Auf einer gestern abgehaltenen Pressekonferenz sagte Laws: “Als ich zum ersten Mal an meinem Schreibtisch als neuer Staatssekretär saß, fand ich dort einen Brief des ehemaligen Labour-Staatssekretärs, der mir – wie ich bis dahin glaubte – einen Ratschlag geben wollte, wie ich in den vor mir liegenden Monaten vorzugehen hätte. Als ich diesen Brief öffnete, stand in ihm jedoch leider nur ein Satz zu lesen, der auf simple Art und Weise folgendes sagte: ’Lieber Herr Staatssekretär, es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, dass kein Geld mehr übrig ist’, was zwar ehrlich, jedoch ein Ratschlag gewesen ist, der weniger hilfreich war, als ich es erwartet hätte.” Der Brief – von dem Byrne annahm, dass er humorvoll gemeint gewesen ist – repräsentiert allerdings Anzeichen für die enormen Herausforderungen, denen die neue Regierungskoalition nunmehr entgegen blickt, um Großbritanniens Rekorddefizit in Höhe von £163 Milliarden zukünftig abzubauen. In einer Mitteilung von Laws an das Finanzministerium geht folgendes hervor:

Dear Paul,

My Labour predecessor, Liam Byrne, left me a note saying ‘Dear Chief Secretary, There’s no money left.’ He may claim this is joke, but sadly it is all too true.

Labour have left the nation’s finances in an utterly ruinous state and we face a colossal task ahead of us. That is why today the Chancellor and I announced the creation of the Office of Budget Responsibility as well as the date for the emergency budget in six weeks time on 22nd June.

It is also why over the next week I will be working to identify £6bn of wasteful government spending that we can save in order to start to pay down the disastrous deficit left to us by Labour.

In addition to this, every new spending commitment and pilot project signed off by Labour ministers since the turn of the year will be individually reviewed in a bid to find additional savings. This is simply due diligence by the new coalition government in relation to some of the irresponsible decisions we have inherited.

I would like to give you my personal guarantee that whilst the decisions ahead will be tough I will always put social justice as their heart. I have, and I will continue to reject any proposals which would damage key services or put at risk those on lower incomes.

This is not merely a coalition of competent accountants. The challenge we face is how to address the deficit while protecting the quality of key services, making this a fairer country and ensuring that those on the lowest incomes are protected as far as possible from the actions that are necessary.

This will not be easy. But there is more chance of it being achieved with Lib Dem presence in HM Treasury than without it.

Best wishes,

David Laws MP
Chief Secretary to the Treasury

http://www.youtube.com/watch?v=HKiJ7ujVZns&feature=player_embedded

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"Heute geht es uns schlechter als gestern, aber besser als morgen!"
"In Zeiten der universellen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zur revolutionären Tat!" (George Orwell)

18.05.10 07:18
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5878 Postings, 6487 Tage maba71Will the DOW go under 5.000 this year?

On Thursday, Squawk on the Street guest David Hefty, CEO of Cornerstone Wealth Management, said the Dow would go to 5,000 this year. Do you think he's right or wrong? Will the Dow slip to 5,000?



http://www.cnbc.com/id/37183911
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"Heute geht es uns schlechter als gestern, aber besser als morgen!"
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18.05.10 07:25
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20752 Postings, 7939 Tage permanentEurogruppe will Finanzmärkte in die Pflicht nehmen

Eurogruppe will Finanzmärkte in die Pflicht nehmen

Die Finanzminister der Eurogruppe wollen die Verursacher der Finanzkrise stärker zur Kasse bitten: Unter den Politikern zeichnet sich eine breite Mehrheit für die Finanztransaktionssteuer ab. Unterdessen werden die Eckpunkte des zukünftigen Brüsseler Haushaltsdiktats immer deutlicher – auch Steuererhöhungen und -senkungen sollen bald mit den Euro-Partnern abgesprochen werden.

http://www.handelsblatt.com/politik/international/...t-nehmen;2582905

 

Die Finanzminister der Euro-Staaten haben sich auf eine Steuer auf Finanztransaktionen verständigt. Die Banken müssten sich stärker an der Krisenbewältigung beteiligen, sagte der Vorsitzende der Euro-Finanzminister, Juncker. Der in Deutschland umstrittenen Steuer habe sich kein Land widersetzt.mehr...

 

 

18.05.10 07:36
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22764 Postings, 6377 Tage MaxgreeenLondon und Finanztransaktionssteuer das wäre die

Zusammenführung von Feuer und Wasser.  
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Nur im Wörterbuch steht Erfolg vor Fleiss.

18.05.10 07:43
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20752 Postings, 7939 Tage permanentBriten werden wohl überstimmt

Briten werden wohl überstimmt

Hedgefonds sollen an die Leine

In der Frage der Regulierung der Finanzmärkte wollen die EU-Finanzminister heute einen großen Schritt machen. So sollen die Hedgefonds strengeren Kontrollen unterworfen werden. Großbritannien wird dem wohl nicht zustimmen. Unterdessen nimmt in Brüssel der Plan einer Finanztransaktionssteuer Gestalt an. ...»

 

18.05.10 07:54
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80400 Postings, 7774 Tage Anti LemmingPermanent - change of character

Rev Shark, der gestern (von mir gepostet) geschrieben hatte, dass ein Change of Character" vorliegen könnte, kann man kaum als Bulle oder Bär einstufen. Er ist vielmehr ein reiner Chartist. Seine Beschreibung des Anlegerverhaltens (bei dem er zuweilen einen Change of character vermutet, z. B. Ende Jan. - zutreffend - , und jetzt) widerspiegelt die Psychologie der Anleger. Nach einem knapp 10 % Verlust ab dem Top im SP-500 sinkt z. b. die Dip-Buy-Mentalität spürbar. (Gestern wurde vermutlich zum Marktschluss von den BigBoyz ein großes  "Buy"-Programm angeworfen, um eine Kaskadisierung des Downmoves zu vermeiden. Sinn des Programm-Einsatzes ist, zu "suggerieren", dass es noch reale Dip-Buyer gäbe, und diese letztendlich "reinzulocken").

Grund ist, dass Dip-Buyer oft brutale Trendfolger sind. Solange es aufwärts geht und sich der Markt von High zu High hangelt, ist es relativ risikoarm, die Rücksetzer zu kaufen. Denn kaum jemand ist mit seinen Käufen unter Wasser, und der Anstieg "suggeriert" weiteren Anstieg. Hat der Markt jedoch, wie jetzt, deutlich nach unten gedreht (China ist heute morgen nahe den Tiefs vom letzten Spätsommer angelangt), dann gibt es viele Leute, die den Dip gekauft hatten und mit diesen Positionen nun im MInus sind. Der "Change of character" besteht darin, dass diese Leute - zumal der Downtrend bereits eine Weile anhält und sich sogar verstärkt (der 1000-Punkte Sturz im DOW hat sicherlich Einigen schlaflose Nächte bereitet...) - zunehmend den Wunsch haben, ihre Verluste mit möglichst geringem Gesamtschaden "loszuwerden". Sie lauern daher nun auf Erholungen, um in diese hinein ihre Unter-Wasser-Posis zu verkaufen. Bären nutzen das aus und shorten die Erholungen weg, so dass sich der Druck auf die Posi-Ausdünner weiter erhöht.

Das ist genau der psychologische Hintergrund, auf dem die Chartechnik basiert. Allerdings wurden im letzten Jahr die Regeln häufig verletzt. Anstiege bei dünnem Volumen, wie wir sie seit März 2009 die meiste Zeit sahen (meist über Nacht), sind aus Anlegersicht nicht vertrauenswürdig, weil die "Überzeugungskraft" fehlt. Sprich: Hier haben nicht reale Investoren Aktien gekauft, die sie für unterbewertet hielten, sondern die HFT-Maschinen der Großzocker haben mittels Futures den Markt gehoben, um Eigenhandelsgewinne zu erzeugen. Letzteres wiederum ist nur durch die Geldflutungen der Zentralbanken in dem Umfang möglich gewesen. Im Endeffekt erhält man eine liquiditätsgetriebene "Fake"-Rallye.

Die rein liquiditätsbedingten, aber wegen mangelnder Teilnahme echter Buyer "irrationalen" Anstiege können gleichwohl Momentum lostreten - worauf die Zockerbanken ja auch gesetzt hatten. Dabei entsteht jedoch eine relativ "ungeliebte Rallye" (die teils sogar "gehasst" wird) mit wenig Teilnahme wirklicher Investoren. Die Hoffnung der Zockerbanken besteht darin, dass (Klein-)Anleger irgendwann von den Anstiegen "überzeugt" sein werden und diese Käufe dann nachholen. Bei der Gelegenheit würden sie ihnen, den Zockerbanken, die dann überteuerten Posis abnehmen, was ein bequemer Exit für sie wäre. Dies funktioniert aber nur, wenn die Großzocker das Momentum unablässig am Köcheln halten. Gibt es fundamentale Querelen wie jetzt in Euroland, wird das zunehmend schwieriger.

Außerdem ist die "Schere" zwischen Main Street und Wall Street für jeden Ami leicht erkennbar. Sie bekommen kaum Jobs und verlieren reihenweise ihre Häuser. Die Wirtschaft wächst nur langsam, und auch dies nur wegen unhaltbarer, da die Verschuldung hochtreibender Staatsprogramme. Das ist eigentlich kein Umfeld, um in Aktien zu investieren.

FAZIT: Sharks Credo ist: "Don't fight the trend." Das hat er in den Bullenphasen des Marktes, trotz "unglaubwürdiger" V-Erholungen aus dem Maschinen-Handel, auch auf der Long-Seite empfohlen. Es ist normalerweise einfach nicht lukrativ, gegen einen intakten Uptrend anzushorten, weil kein Verkaufsdruck besteht und Dip-Buyer sogar laufend belohnt werden. Hat der Markt jedoch erst mal gedreht - und das könnte jetzt der Fall gewesen sein - gilt das Umgekehrte: Don't fight the trend ist dann gleichbedeutend mit "avoid bottom-fishing".

Unten "zur Demonstration" der angeschlagene Chart eines bisherigen Hedgefonds-Momentumlieblings: Green Mountain Coffee Roasters (GMCR). Die Aktie hat ein KGV von 100 und wurde rein charttechnisch von Momentumzockern (darunter viele Hedgefonds) "ballistisch" hochgekauft. Nach dem Einbruch am 6.5. gab es eine leichte technische Erholung, die aber abverkauft wurde.

Was bleibt, ist ein typischer "Finger-weg"-Chart für die Longs (wegen "overhead resistance). Für Shorts hingegen zeigen sich Einstiegssignale.



CHART von GMCR:

Zu dem Absurditäten des "Momentum-Investings" zählt, dass man GMCR von Feb. bis April 2010 im Kursbereich zwischen 85 und 100 Dollar "relativ gefahrlos" kaufen konnte, weil der Uptrend hielt und Tausende "Geier" long waren. Aktuell hingegen ist die Aktie trotz "relativ niedriger" Kurse um 70 Dollar ein Short, weil das Momentum gebrochen ist und ein Abverkauf bei riesigem Volumen erfolgte, der viele alte Halter "unter Wasser" gebracht hat und psychologisch die Dip-Buy-Mentalität unterläuft (= Change of character).

GCMR ist damit zu einer typischen Falle für Kleinanleger geworden. Sie sahen das starke Momentum und denken nun, da die Aktie ab dem Top 30 % korrigiert hat, dass sie nun "billig" sei. Das ist sie aber frühestens bei 25 Dollar, wenn der "Kirchturm-Chart", den die Momentumritter lostraten, wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist. Wer jetzt bei 70 Dollar "das Schnäppchen" kauft, macht 60 % Verlust - und dies vermutlich sogar in wenigen Monaten. (Bären, die GCMR jetzt shorten, machen entsprechende Gewinne, aber Shorten ist immer riskant und kein leicht verdientes Geld).  
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18.05.10 08:16
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80400 Postings, 7774 Tage Anti LemmingChinas SSE ist auf dem Stand von April 2009

Unter dem Aspekt halte ich es für fraglich, dass sich der Hamburger Hafen (HHLA), der relativ viel nach China verschifft, wirklich "weiter erholen" wird (# 726). Die positiven Quartalszahlen zeigen die glorreiche Vergangenheit. Da China die Ersparnisse bereits auf den Kopf gehauen hat und nun kürzer tritt, könnte ebensogut bald wieder eine Durststrecke angesagt sein. Der schwache Euro ist ebenfalls ein Hemmnis für chinesische Exporte, da der Yuan am Dollar hängt. Waren aus China werden entsprechend teurer.

Das Problem bei HHLA ist typisch: Die Zahlen belegen eine Erholung, und Analysten schreiben diesen Erholungstrend extrapolierend (d.h. "das Beste hoffend") fort. Die tatsächliche Zukunft zeigt der stark angeschlagene China-Chart SSE:  
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18.05.10 08:34
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23627 Postings, 6971 Tage Malko07Als der Euro hochschoss

sanken die Produktpreise der Importeure nicht entsprechend. Bei denen stiegen Primär die Gewinnmargen. Jetzt werden die Gewinnmargen eben wieder auf das ursprüngliche Niveau sinken da Preiserhöhungen nicht beliebig durchsetzbar sind. Von China kommen ca. 20% ihrer Exporte in Europa an. Ebenso 20 % gehen nach den USA. Die USA hingegen exportieren 20% nach Europa (6% nach China). Sie sind also in der aktuellen Lage die größeren Verlierer.

Für unsere Exportfirmen, die einen großen Importbedarf an Rohstoffen und Halbzeugen haben, ist der Verfall des Euros nur dann von Vorteil wenn mindestens ein größerer Verfall der Importpreise damit einher geht, ansonsten wirkt er sich eventuell negativ aus. Prinzipiell sind stark volatile Devisenrelationen für Exportnationen Teufelszeug. Das erfreut nur die Finanzbranche die dick Devisenabsicherungen verkaufen kann. Allerdings geht von uns relativ wenig in die USA oder nach China. Ein großer Teil unserer Exporte bleibt in der EU. Da ist dann die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Länder wichtiger als irgendwelche Devisenrelationen. Unsere Exporte außerhalb der Eurozone gehen auch nur zu einem kleineren Teil in den $-Raum.

Alles nicht so einfach wie es auf den ersten blick scheint.  

18.05.10 08:34
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234316 Postings, 7761 Tage obgicounochmal #62679

http://www.ariva.de/Trichet_t283343?pnr=8025119#jump8025119

das war durchaus ernst gemeint; mit der Ankündigung die durch die Gov-Käufe ausgeschüttete Liquidität wieder einzusammeln, durchkreuzt er die Pläne der Angelsachsen; diese hatten gehofft, Trichet nun auch endlich zum quantitive easing gezwungen zu haben.
Aber der alte Franzose gibt sich nicht so schnell geschlagen.  

18.05.10 09:20
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8485 Postings, 6877 Tage StöffenNa ja, die Deutschen bewerten die Situation

mit dem ihnen eigenen, aus der Geschichte herrührenden pessimistischen Kultur-Code.

Deutschland im Goldrausch

Das Telefon steht nicht mehr still. Seit Wochen können sich die Mitarbeiter in der Münzprägeanstalt in Germiston, etwa zehn Kilometer östlich von Johannesburg, vor Bestellungen kaum retten. In der Fabrik wird der Krügerrand hergestellt - die mit rund 50 Millionen Stück wohl verbreitetste Goldmünze der Welt. Und die Nachfrage nach ihr steigt und steigt.

Es sind vor allem Anrufer aus Deutschland. "Wir verzeichnen außergewöhnlich hohe Verkäufe an deutsche Kunden", sagt Deborah Thomson von der Münzwerkstätte. Normalerweise verkauft die Prägeanstalt rund 2000 Münzen an einen einzelnen Kunden, in der Vorwoche erhielt sie Bestellungen von mehr als dem Zehnfachen.

[…..]

Und seit der Vorwoche herrscht regelrecht Panik - die Nachfrage übersteigt selbst den Goldrausch in den Tagen nach der Lehman-Pleite. Viele Menschen fürchten, das milliardenschwere Rettungspaket für die hoch verschuldeten Euro-Staaten und das Aufkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) für Anleihen dieser Länder werde in eine Inflation münden.

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...ium=rss_feed&utm_campaign=/
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Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!

18.05.10 09:22
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12996 Postings, 6120 Tage daiphongAL, China hat keine Ersparnisse auf den Kopf

gehauen, die liegen in den westlichen Staatsanleihen fest. Davon kaufen sie aber aus einigen Gründen heraus nicht mehr zu und erzeugen damit hier einiges Tohuwabohu, sondern sie geben ihr Geld jetzt real aus, sie erzeugen Nachfrage im Ausland. In der Sparphase hatte man die aufgestaut und nach innen gelenkt zum Aufbau der eigenen Industrie.
Schwache europäische und US-Konsumenten erhöhen den Bedarf an asiatischen Billiwaren, WallMart etc. kaufen vorrangig dort ein. Wenn man die Margen der Asien-Importeure sieht, macht ein stärkerer Euro da absolut nichts aus. China ist weder ein Statistik-Fake noch eine verlängerte Werkbank.  

18.05.10 09:47
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12996 Postings, 6120 Tage daiphong#62739 macht ein "schwächerer" Euro da absolut....

18.05.10 10:09
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20752 Postings, 7939 Tage permanentDas große Zittern vor dem Zahltag

Allein die fünf Wackelkandidaten Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien müssen bis Jahresende mehr als 300 Mrd. Euro für fällige Staatsanleihen aufbringen. Griechenland ist mit dem milliardenschweren Hilfspaket inzwischen aus dem Gröbsten heraus. Ein sorgenvoller Blick geht nach Spanien, wo in diesem Jahr der größte Brocken wartet.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/anleihen/...-dem-zahltag;2582821

 

18.05.10 10:12
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23529 Postings, 6328 Tage schlauerfuchsIch mach mir die Welt,

wie sie mir gefällt. (frei nach Pipi Langstrumpf)

Ein Blick auf die Meldungen gestern zeigt: wir sind umgeben von Checkern und Super-Checkern.
Um 18:00 wird vermeldet, dass ein schwacher Euro die Märkte stützt, um 22:00 ist es dann ein sich stabilisierender Euro, der für positive Stimmung sorgt. Wenn der Euro sich jetzt mal gar nicht bewegt, ist das dann positiv oder negativ oder bleibt dann nur: Wer? Wie? Was? Warum?
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Sie sind mir noch nicht reif genug, ich mag keine sauren Trauben.
Angehängte Grafik:
nachrichten.jpg (verkleinert auf 65%) vergrößern
nachrichten.jpg

18.05.10 10:20
2

10180 Postings, 6082 Tage Eidgenosse@Fux

Der schwache Euro half dem Dax, während der stabilisierte Euro (und damit ein nicht mehr so stark erstarkender Dollar) dem Dow half. Eigentlich zweimal das sinngemäss selbe aber du hast auch recht.
Die Kurse machen die Nachrichten.
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Man sollte den Leuten das denken beibringen und nicht das gedachte.

18.05.10 10:26
6

20752 Postings, 7939 Tage permanentDie Situation in Spanien ist nicht dramatisch,

der Schuldenstand liegt unter dem der großen Industrienationen. Dramatisch ist, dass es kein Konzept für die Zukunft gibt.

Spanien hält den Arbeitslosenrekord. Spaniens Staatsdefizit wächst rasant, Spanien will sparen, Spanien braucht ein höheres Steueraufkommen. Ein höheres Steueraufkommen ist nur in Sicht wenn mehr Menschen arbeit finden. Arbeit finden die Menschen nur wenn Nachfrage aufkommt. Die Nachfrage wird durch die Sparbemühungen der Staaten jedoch sinken.

Ein Kreislauf. Es gibt eine Aufwärts- und eine Abwärtsspirale.

Permanent

 

18.05.10 10:42
4

80400 Postings, 7774 Tage Anti LemmingSchlauerfuchs - zu den Euro-Kommentaren

"Es steigt" (bzw. es stieg gestern abend) weil die BigBoyz in NY ihre Kaufprogramme angeworfen haben, um ein komplettes Absacken des Marktes (das schwer zu korrigieren ist) zu verhindern. Dieser Anstieg ist somit völlig losgelöst von allen Fundamentalfaktoren. Bei Goldman legt der Ober-Trader einen Hebel um. Das Motiv ist: mehr Bonus am Jahresende.

Zeitungen/Gazetten/"Marktkommentatoren" stehen nun unter dem Zwang, diesem Geschehen "post festum" eine Rechtfertigung zu geben. Sie können ja schlecht schreiben: "Die Märkt stiegen, weil Goldman mit Buy-Programmen 'Notkäufe' veranstaltete, um zu verhindern, dass den Anlegern bewusst wird, dass die ganze Rallye seit März 2009 ein einziger Fake ist."

Als zur New Yorker Eröffnung die Märkte noch nachgaben, schwächelte auch der Euro - mit gutem Grund: Bei Marktschwäche verlieren auch die Rohstoffe - und mit ihnen EUR/USD wegen erhöhter Neigung von Dollar-Carrytrade-Auflösungen. Die Euroschwäche in Verbindung mit Aktien-Schwäche ist daher teils kausal bedingt und nicht nur Korrelation.

Nach dem starken Absacker begannen gegen 18:00 MEZ die Buy-Programm zu wüten. Dies führt dazu, dass in allen Sektoren Schnäppchenjäger wach werden, , die nach langen Rücksetzern immer darauf lauern, die fälligen technischen Korrekturen nach oben mitzunehmen (reines Gezocke, aber relativ sicher). Man könnte sogar sagen, dass derjenige, der das Buy-Programm anschaltete, diese Situation erahnte (auch ablesbar an Put/Call-Verhältnisse usw.) und die potenziellen Dip-Buyer vor seinen Karren spannen wollte. Das ist dann auch passiert. Die Börsen stiegen (wegen der Buy-Programme) und gleichzeitig stiegen die Rohstoffe, was auch den Euro wieder hochbrachte, weil dann die Dollar-CTs neu aufgenommen werden.

In den Meldungen steht dann nur, dass "der starke Euro die Märkte stützt". In Wahrheit war es eher andersrum.

MMn ist das neue Währungs-Leichtgewicht AERO noch lange nicht am Boden angekommen. Der gestrige Euro-Anstieg war vermutlich eine "Bear Flag", verbunden mit einer ebensolchen bei Aktien. Auf Sicht von einigen Wochen dürften Euro, Aktien und Rohstoffe tiefer stehen. Faber liegt mMn gar nicht so falsch, wenn er bei Aktien eine Korrektur im Bereich von 20 bis 30 %, bezogen auf das April-Top, erwartet. Das entspräche 900 im SP-500, Öl könnte auf unter 60 Dollar fallen und EUR/USD auf (vorerst) 1,10 bis 1,15.  

18.05.10 10:47
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8485 Postings, 6877 Tage StöffenIch mach mir wir die Welt passend

Bubble-Media verfährt doch ständig derart, die müssen halt täglich Quadratkilometer von Toilettenpapier bedruckt bekommen.
Also muss man daher auch für den "Random Walk" der Börsen oder den Währungsschwankungen ständig neue Begründungen nachfüttern. Der schwache US-Dollar ist gut für den US-Export (aktuell analog dazu schwacher Euro ist gut für den deutschen Export), hieß es vor nicht allzu langer Zeit. Nunmehr ist ein starker US-Dollar gut für den Zustrom von Kapital in die USA, blablabla…., usw., usf.

Man muss schon genau aufpassen, dass man nicht mittlerweile vollends im Sprachschlamm und Wortschutt absäuft.
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18.05.10 10:57
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2174 Postings, 6035 Tage fkueblerpermanent #744: Spanien? Bin mir nicht so sicher..

Insbesondere Malko hat betont, dass Spanien viel besser dasteht als den Marktgerüchten entspricht, geringe Staatsverschuldung etc.pp.

Nicht falsch, aber mMn auch nicht vollständig, weil kein hinreichend aussagekräftiges Abbild der Zukunft. Denn dabei handelte es sich überwiegend um Vergangenheitsbetrachtungen.

Man darf nämlich nicht vergessen, dass der relative spanische Wohlstand (der Finanzkennziffern) eben zentral um ein Goldenes Riesenkalb gekreist hatte, nämlich die spanischen Immobilien. Auch die Budgetüberschüsse wurden letzten Endes indirekt aus - aus heutiger Sicht - fiktiven Werten gespeist.

Wir wissen nicht, wo diese Werte in der Zukunft schlussendlich landen werden, aber man kann wohl annehmen, dass erheblicher auf die gesamte Volkswirtschaft zu verteilender Abschreibungsbedarf (=Entreicherung) zu erwarten ist. Und dann, wie du richtig schreibst, ...

"Spanien hält den Arbeitslosenrekord. Spaniens Staatsdefizit wächst rasant, Spanien will sparen, Spanien braucht ein höheres Steueraufkommen. Ein höheres Steueraufkommen ist nur in Sicht wenn mehr Menschen arbeit finden. Arbeit finden die Menschen nur wenn Nachfrage aufkommt. Die Nachfrage wird durch die Sparbemühungen der Staaten jedoch sinken"

... kann man sich auch fragen, ob spanische Bonds wirklich sowas supertolles sind...

Schlimm für Investoren (nicht Spekulanten!) sind oftmals nur die starken Swings. Das ist ja auch beim Euro so, wo die deutsche Exportwirtschaft sagt, dass nicht der Level das Problem ist, sondern die starke Schwankung.

Und artverwandt dürfte es vielleicht auch in Spanien sein. Allerdings, wenn ich das mit Irland vergleiche, wo die Situation sehr ähnlich war, mMn auch wegen der Paarung mit Club-Med-Mentalität. Die Brüder wollen's einfach nicht freiwillig upfront einsehen, es sei denn sie kriegen erstmal richtig eins auf die Birne...

 

18.05.10 11:03
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12993 Postings, 6598 Tage wawiduAL - # 62734

GMCR ist ein idealer "short call" Wert, den ich nicht von ungefähr gewählt habe. Hier mal die gesamte Kurzhistorie in linearer Skalierung:  
Angehängte Grafik:
gmcr16jdlin.png (verkleinert auf 82%) vergrößern
gmcr16jdlin.png

18.05.10 11:06
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2174 Postings, 6035 Tage fkueblerTöffel #746: Leute, die sich die Welt passend ...

... machen, die gibt's auch hier im Bärenthread nicht gar so furchtbar wenige... ;-)

Scheint 'ne menschliche Eigenschaft zu sein ;-)

 

18.05.10 11:09
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80400 Postings, 7774 Tage Anti LemmingRealzinsen in der Eurozone jetzt minus 0,5 %

Die Inflation lag bei 1,5 % (unten), bei der Bank gibt es 1 % Zinsen. Die 0,5 % Verlust sind eine Spende an Popokrastinow(*), oder wie heißt der griechische Zersetzungs-Chef?

(*)  pro·cras·ti·nate  =  (intransitiv)  hinausziehen, verschleppen




11:00 (MEZ)
Ort: Luxemburg, Luxemburg

Veröffentlichung der Zahlen zum harmonisierten europäischen Verbraucherpreisindex (HVPI) für April 2010


aktuell:

Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im April bei 1,5 %. Die offizielle Vorabschätzung war von 1,5 % ausgegangen. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 1,4 %. Der Monatsvergleich wird mit 0,5 % angegeben. Prognostiziert wurden hier 0,4 % nach zuvor +0,9 %.  

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