die Finanzbranche momentan gerne sieht. Die Politik hat in der Vergangenheit falsch gehandelt, tut es noch heute, aber nicht nur in der Eurozone. Das Defizit von Großbritannien und den USA ist weit größer wie bei den meisten Euroländer. Wieso wird Spanien abgestuft und Großbritannien und die USA nicht? Auch bei dem Betrug mit dem US-Schrott waren die ach so objektiven Ratingagenturen fleißig beteiligt. Auch jetzt spielen sie weiter mit Griechenland so als ob Griechenland die Eurozone sprengen könnte. Ein Default Griechenlands würde die Eurozone etliches kosten, trotzdem würden die Defizitzahlen weiter weit unter denjenigen von Großbritannien und den USA bleiben. Alles zu durchsichtig.
Ja, die Politik schläft und das im Interesse der Finanzmafia. Macht sie erste Anstalten aufzuwachen wird es wichtig ihr die alten Fehler unter die Nase zu reiben. Man will ja nicht, dass sie sich ändert. Sie soll bei ihrem Fehlverhalten bleiben. Nur dann kann man breite Bevölkerungsschichten so richtig schön abmelken.
In einem Interview mit CNBC stellte Timothy F. Geithner fest, die USA könnten nicht in die Lage der Eurozone kommen, trotz Defizit in der Größenordnung von Griechenland, da sie ein größeres Wachstum hätten. Nach Prognosen wird das Wachstum der USA dieses Jahr 1,5% über dem der Eurozone liegen. Dieser popelige Unterschied (der mindestens zu 0 schrumpft wenn man die hedonistischen Bewertungen heraus nimmt) soll Verhältnisse à la Griechenland rechtfertigen, nur ohne abgestraft zu werden? Tut es natürlich nicht. Der einzige Grund ist die Flucht in den sicheren Hafen wenn es knirscht und kracht. Und dazu kann man immer etwas nachhelfen. Wichtig ist nur, dass die eigene Neuverschuldung problemlos über die Bühne geht.
Wir sollten uns klar sein, dass Krieg herrscht zwischen der Finanzmafia (nicht nur der angelsächsischen - DB ist kein Deut besser) und der normalen Bevölkerung. Wir sollte deshalb alle politischen Initiativen unterstützen welche diese Mafia zurück drängen. Das muss nicht perfekt und fehlerlos passieren, es muss einfach nur passieren. So wie es Paul Adolph Volcker sieht, brutal und einfach. Nicht versuchen alles mögliche zu berücksichtigen.
Der Euro ist übrigens aus 3 Gründen so stark und schnell abgestürzt (und ist immer noch überbewertet). Das waren
- Auflösungen im CCT (kennt eben nicht nur eine Richtung und hat weiteres Potential) - die Wirkungen der angelsächsischen Propaganda gegen den Euro - die Absicherungen der europäischen Exportindustie
Letzterer Punkt war am stärksten vertreten. Betrachten wir nur Deutschland. Deutschland ist nicht nur ein riesiges Exportland (bis vor kurzem Exportweltmeister) sondern ist immer noch Importweltmeister. Es besteht ein riesiger Bedarf an Rohstoffen und Halbfertigwaren aus dem $-Raum. Was tut da wohl ein guter Manager, wenn er den Euro abstürzen sieht? Richtig, er sichert sich die notwendigen $, was zur Folge hat, dass der Euro den Abstieg noch beschleunigt. Dieser Prozess läuft allerdings nicht ewig. Er kann schnell in die andere Richtung umkippen. Dabei geht es um riesige Summen.
|