Der USA Bären-Thread
Seite 2545 von 6257
neuester Beitrag: 06.07.25 13:32
|
||||
eröffnet am: | 20.02.07 18:45 von: | Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 156420 |
neuester Beitrag: | 06.07.25 13:32 von: | Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 25783843 |
davon Heute: | 2093 | |||
bewertet mit 468 Sternen |
||||
![]() ![]() |
--button_text--
interessant
|
witzig
|
gut analysiert
|
informativ
|
Fitch stuft Spanien herab
Spanien kommt nicht aus den Schlagzeilen: Die Ratingagentur Fitch senkt die Bonitätsnote für das hochverschuldete Land auf "AA+" von zuvor "AAA". Unterdessen kommt es für die Spanier noch dicker: Die Regierung muss die Ausgaben auch 2011 drastisch senken....»
Fitch stuft Spaniens Kreditwürdigkeit herunter
Kaum hat sich der Euro wieder erholt, droht neuer Gegenwind von den Ratingagenturen. Fitch stuft Spanien um eine Note herunter. Der Euro verliert daraufhin im Vergleich zum US-Dollar an Wert. Auch der Dow Jones knickt ein. Das neue Rating ist ein herber Rückschlag für die zuletzt so sparfreudigen Spanier.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/devisen/...keit-herunter;2590487
Optionen
Hier ein paar Schlaglichter auf die Sch...., die immer stärker hervorquillt und gewaltig stinkt:
http://globaleconomicanalysis.blogspot.com/2010/...rs-bankruptcy.html
http://globaleconomicanalysis.blogspot.com/2010/...surance-hikes.html
O...O...O...Obama, welch ein Drama!
Optionen
Talks with unions and business to overhaul Spain's rigid labor laws are going badly, a government spokesman said on Friday, casting doubt over reforms crucial for reassuring markets of the country's long-term solvency.
If unions and business can't agree on a consensual labor reform by a looming end-of-May deadline, the government will push through changes to labor market laws against union opposition, the parliamentary spokesman for the governing Socialists, Jose Antonio Alonso, told radio.
This would raise the prospect of a general strike and also raise pressure on a Socialist government already struggling to pass major legislation and hang on to power.
The government was set to make a last-ditch attempt to get an agreement with unions and business in three-way talks over the weekend.
"I am aware that things are not going too well and it is possible that the government will have to reform the labor market through a royal decree," Alonso said.
Growing industrial unrest could unnerve investors who fear the kind of unrest seen in Greece could spread to other euro zone countries, undermining fiscal consolidation efforts.
Such doubts have already led investors to question the long-term survival of Europe's single currency.
A spokeswoman for the largest union confederation, Comisiones Obreras, said "things are difficult, complicated."
Unions are already set for a one-day strike over public sector pay cuts for June 8 and warned on Thursday that reform by decree would prompt a general strike. Unions represent less than 20 percent of the workforce.
But public anger has been rising at the government of Prime Minister Jose Luis Rodriguez Zapatero, which is trailing the opposition conservative Popular Party in opinion polls.
The government seemed to narrowly avoid being brought down on Thursday when parliament approved a vital 15 billion euro austerity package by just one vote.
Unions Protecting Their Members
If labor reform was passed by decree, it would come into effect immediately but still have to be approved by parliament — where analysts were unsure whether it would find sufficient support.
Economists say cutting the cost of hiring and firing is vital if Spain is to regain competitiveness lost during years of relatively high inflation and to achieve sustainable growth.
The labor reform is likely to focus on reducing the number of temporary contracts and could include moves to cut youth unemployment, currently running at over 40 percent. The cost of firing Spanish workers is among the highest in the OECD.
But unions are keen to avoid any erosion of the benefits of workers already protected by long-term contracts, who tend to earn more and are harder to fire than other workers.
"The problem that the unions have is that they don't want to touch the rights of workers on long-term contracts, which is who they have as their members," said Juan Carlos Rodriguez, an analyst at Analistas Socio Politicos.
"The unions want as little change (from the reform) as possible," said Nicolas Lopez, an analyst at M&G.
Unlike Greece, Spain's level of debt to gross domestic product, below 70 percent this, is not yet particularly problematic. But debt markets fear that without labor reform, unemployment, already at 20 percent, will stay high, pushing the government down the path of fiscal unsustainability.
Labor minister Celestino Corbacho said the government will not waver even if threatened with a general strike.
"The government's hand will not falter ... we will protect the general interest of Spain even though this means hard measures which mean losing votes," Corbacho said in an interview with right-wing newspaper ABC.
The government's austerity drive aims to reduce the the budget deficit to 9.3 percent of GDP this year and to 6 percent in 2011, down from 11.2 percent in 2011.
Optionen
(mir ist übrigens schon klar, dass das die einzigen "anerkannten" Ratingagenturen weltweit sind ;-)
Sehr erstaunlich eigentlich, dass trotz massiver Fehlbewertungen der letzten Jahre - insbesondere die massive und peinliche AAA-Bewertung schrottiger Subprimes etc. - obendrauf allseits bekannter "Sternchenvergabe" an diejenigen, die viel Geld für die Sternchen bezahlt haben, diese unfassbar unfähigen bzw. korrupten Ratingagenturen weltweit "immer noch" wahrgenommen werden. Und nicht nur, dass man diese wahrnimmt, NEIN, man orientiert sich und handelt sogar noch weiterhin nach deren "gut gemeinten, gut analysierten und vor allem wohl "sehr gut bezahlten" Analysen.
WARUM? Warum ignoriert man diese Bande nicht einfach?
Gerade eben hörte ich in der Tagesschau, dass Spanien von (ich meine, es war Fitch) herunter gestuft wurde. Mit der interessanten Begründung, dass die angekündigten Sparmaßnahmen der Spanier ganz klar die wirtschaftliche Erholung, das Wachstum, die Konjunktur stark lähmen würden.
Die spinnen, die Amis. Und sie drehen sich scheinbar alles Denkbare immer gerade so, wie sie es für ihre eigenen Zwecke und Geschäftchen gebrauchen können.
Während USA im akuten "Griechenland-fast-Pleite-Szenario" sich aufschwang und über die hohen Schulden einiger Länder, insbesondere der, der so genannten PIIGS, lästerten, sich trotz eigener, teilweise sehr viel höherer Verschuldung, als "Moralapostel" und "Mahner der Schulden" selbst feierten, so bestrafen sie gleichzeitig daraus erfolgte Sparmaßnahmen.
Das Perverse daran ist ja, dass Spanien sowohl im Vergleich mit USA oder auch GB, Japan, Frankreich und sogar Deutschland trotz aller derzeitigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten IMMER NOCH SEHR GUT dasteht, was die Relation Verschuldung und BIP angeht.
Die Spanier haben nur aufgrund der "Griechenland-Krise" in "vorauseilendem Gehorsam" gegenüber USA und GB bzw. FTD ;-) Sparmaßnahmen beschlossen, die eigentlich noch gar nicht zwingend verlangt wurden, da die Spanier bis gerade eben noch den Status AAA = absolut sicher - genossen haben.
Nach jeglicher vorher gehender angelsächsischen Propaganda bezüglich Griechenland, Verschuldung bestimmter Länder und Staaten in Europa und der damals eingeforderten dringend notwendigen Sparmaßnahmen, müsste Spanien jetzt eigentlich ein 4-fach AAAA mit Doppelplus = AAAA++ für seine vorausschauenden Sparanstrengungen erhalten.
Stattdessen werden sie von den irren Ratingagenturen, die ja nun ausschließlich in den USA sitzen, mit einer Herabstufung abgestraft.
Also, das ist doch so dermaßen durchsichtig und unfassbar, dass ich mich wirklich wundere, WIESO diesen Ratingagenturen immer noch eine dermaßen hohe Beachtung geschenkt wird. Dass immer noch - ob Pensionsfonds, Rentenfonds, LV´s, Staaten, Länder sich immer noch an diesen unsäglichen Bewertungen orientieren und sogar noch danach handeln.
Sorry, aber das übertrifft einfach jeglichen gesunden Menschenverstand. Zumindest meinen und ganz bestimmt auch Euren. Komischer Weise aber nicht den, derjenigen, die Entscheidungsgewalt besitzen. Erbärmlich und einfach nur traurig.
Die Wikinger, die Spanier, die Engländer kamen damals mit ihren Schiffen und Waffen und eroberten andere Länder und beraubten sie und deren Völker und nisteten sich dort über viele Jahrhunderte als "Kolonialherren" ein.
Die Deutschen haben es leider auch versucht und sind zum Glück gescheitert.
Die Amerikaner haben auch schon nachweislich sehr viel Schaden in der Welt angerichtet (z.B. Hiroshima...), sogar in ihrem eigenen Land. Auch traten und treten sie immer noch die Menschenrechte ihrer "eigenen Landsleute" mit Füßen (Indianer, Indios, Sklaven, Schwarze, Homosexuelle, Häftlinge (Guantanmo...)
Trotzdem galten und gelten immer noch als eine Art "Weltpolizei". Sie wollen scheinbar immer nur das Beste für alle Länder und Menschen dieser Welt - vorausgesetzt natürlich, sie haben einen möglichst hohen Nutzen von ihrem entsprechenden Engagement bzw. Investment. Jedoch sind sie darin sehr geschickt. Großes Entertainment.
ABER: WER IST AMERIKA eigentlich? Aufgrund meines nur sehr spärlichen Wissens in Sachen Geschichte, besonders der amerikanischen Geschichte kann und darf ich natürlich keine ernsthaften Schlussfolgerungen anbieten. Irgendwie scheint es mir aber so, dass die "Amerikaner" kaum noch echte Wurzeln haben. Und wer regiert Amerika? Egal, welcher Präsident da oben steht? Sind es am Ende tatsächlich nur ein paar Banken und sehr einflussreiche Reiche? Ein paar Unternehmen noch? Keine Ahnung. Dazu reicht mein geschichtliches und politisches Wissen definitiv nicht aus, das halbwegs beurteilen zu können. Jedoch habe ich ein ausgesprochen gutes, intuitives Bauchgefühl, welches mir zumindest erlaubt, Ahnungen und Annahmen, seien sie auch noch so delikat, in einfache Fragen an die Fachwelt zu stellen und formulieren.
Ruanda z.B. hat Amerika m.M. nach nämlich gar nicht interessiert (Menschenrechte? Wozu braucht man die, wenn dort im Land sonst nichts zu holen ist in Form von z.B. Öl, Gold, Technologie etc.) - im Gegensatz zum Iran - warum wohl?
Mir scheint, als befinden wir uns mitten in einem Krieg. Einem Wirtschafts- und Währungskrieg. Komplett Computer- Daten- und Ratingagenturen gesteuert.
Die Ratingagenturen scheinen zur Zeit die schärfsten Waffen der Amerikaner mit ihren engsten Verbündeten, wie GB zu sein.
Denn die Amis sind derzeit die einzigen Besitzer dieser Waffen weltweit. Sie können sie täglich abschießen gegen Jeden. Jedem Land allein durch entsprechende Abwertungen Todesstöße versetzen, ohne die Länder mit Atom zu verseuchen oder durch Bomben zu zerstören. Das wäre wohl auch dem Schulden gebeutelten Amerika mittlerweile viel zu teuer. Ist doch viel, viel billiger, den Ratingagenturen "x-Dollar-fuffzig" zu überweisen - für abwertende Ratings gegen den Rest der Welt. Und auch wesentlich effektiver.
Denn pikanter Weise wurden die USA bzw. GB noch nicht einmal halbwegs ernsthaft in die Abstufungsüberlegungen der vorgenannten Ratingagenturen erwähnt, geschweige denn, mit einbezogen bzw. trotz aller Fundamental-Daten herab gestuft. Nein, nein, NICHTS dergleichen ist passiert. Hmmmh - schon sehr, sehr merkwürdig.
Daher schlage ich allen relevanten Institutionen, Ländern, Staaten, Medien vor:
US-Ratingagenturen EINFACH KOMPLETT IGNORIEREN!
Beste Grüße an ALLE
Kosto
P.S.
Ich bin grundsätzlich keinesfalls antiamerikanisch eingestellt. Insbesondere nicht gegen amerikanische Bürger. Mir fallen halt nur ein paar Dinge auf. Wäre natürlich froh, wenn sich meine Gedanken als nichtig herausstellen würden.
Mein noch nicht von der Lehre der Wirtschaftswissenschaften zum Glück berührte Verstand sagt mir: Wenn nicht gespart wird und das Wirtschaftswachstum prozentual höher ist als das prozentuale Anwachsen der Schulden, ist es der richtige Weg, aber nur dann.
Wenn gespart wird und trotzdem das prozentuale Wirtschaftswachstum niedriger ist das prozentuale Anwachsen der Schulden, ist es der falsche Weg.
Man sollte Schäuble fragen. Schäuble verbietet das Anwachsen der Schulden. Er macht einfach ein neues Gesetz. Die Lösung ist das Transferieren der Schulden. Wird über ein Mitglied zu viel gemeckert, schießen die anderen eben einfach zu, zunächst durch Bürgschaften, anschließend fließt aber der Saft durch die Pipeline. Der Transfertourismus läuft dann solange, bis alle die Hosen unten haben. Willkommen in der TUE ( Transferunion Europa ).
- eine eigene europäische, wirklich unabhängige (wirtschaftlich und politisch), Ratingagentur zu schaffen.
- bis dahin einige Vorschriften bezüglich Rating für Pensionen und Versicherungen still zu legen. Bei uns würde dazu eine Verordnung reichen.
- den Unsinn mit den Kreditversicherungen auszutrocknen, nicht nur für Staatsanleihen.
Auch dann können Anleihen problemlos im Kurs steigen oder fallen. Bei schlechten Schuldner fallen sie sogar früher. Aber der Manipulation der Kurse ist dann der Hahn abgedreht.
Optionen
Nachdem nun schon die EZB ihre Unabhängigkeit verloren hat und Schrott ankaufen muss, ist eine unabhängige Ratingagentur doch eine Illusion geworden.
Wir sind doch inzwischen hier viel weiter. Wir sehen zu, wie EU-Verträge gebrochen werden und dieser Bruch noch eine Gesetz "legitimiert" werden soll.
"Vergessen Sie den EU-Vertag." Eindeutige, klare Aussage seitens der Franzosen.
FAZ 28. Mai 2010
Im Gespräch: Mark A. Calabria
„Geithner und Co verteidigen nur den Status Quo“
Finanzminister Schäuble traf seinen amerikanischen Amtskollegen Geithner in Berlin. Die beiden Wirtschaftsnationen fahren völlig unterschiedliche Kurse. Gerade der amerikanische ist nicht nachhaltig, erklärt Mark Calabria vom Cato Institute.
Wie würden Sie den Zustand der amerikanischen Wirtschaft im Moment beschreiben?
Sie erholt sich auf kurze Sicht, allerdings bleibt der Arbeitsmarkt schwach. Dagegen sind die langfristigen Ungleichwichte weiterhin ungelöst.
Was meinen Sie damit?
Die finanzwirtschaftliche Lage des Landes ist nicht aufrecht zu erhalten.
Was muss sich ändern?
Die Staatsausgaben müssen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt früher oder später zurückgefahren werden. Der öffentliche Sektor des Landes lebt ganz einfach über seine Verhältnisse. Die Diskrepanz zwischen Einnahmen und Ausgaben lässt sich nicht durch Steuererhöhungen ausgleichen.
Wieso nicht?
Das Ausgabeverhalten in den Vereinigten Staaten ist schlicht und einfach völlig außer Kontrolle geraten. Die Struktur der Ausgabenpolitik, die vor allem durch Medicare und das Sozialversicherungssystem bestimmt wird, lässt sich so nicht halten.
Wie sieht die amerikanischen Finanzsituation aus im Vergleich mit Europa?
Etwas besser. Denn erstens stellt sich die demographische Entwicklung in den Vereinigten Staaten etwas besser dar. Zweitens sind die Gewerkschaften der öffentlichen Bedienstenten nicht so stark wie in Europa und stehen deswegen notwendigen Veränderungen weniger im Weg.
Was muss sich ändern?
Man muss für einen glaubhaften Reformplan sorgen, der Anwartschaften begrenzt. Kurzfristig lässt sich zum Beispiel das Renteneintrittsalter erhöhen.
Wie stehen die amerikanischen Banken da?
Ihre wirtschaftliche Situation verbessert sich zwar langsam, allerdings sind substanzielle Verluste noch nicht gebucht. Ich gehen davon aus, dass etwa weitere 100 kleinere und mittlere Banken in diesem Zyklus vom Markt verschwinden werden.
… und Fannie und Freddie?
Diese beiden Institute müssen komplett liquidiert werden, denn sie sind in der derzeitigen Form nicht zu retten. Man muss die Hypothekenfinanzierung komplett privatisieren und die massive Subventionierung des Hausbaus beenden.
Würden sie die Aktien von Finanzunternehmen kaufen?
Auf keinen Fall.
Was muss getan werden, um eine weitere Krise zu vermeiden?
Die geldpolitischen Strategien der Zentralbanken sind fehlgeleitet und müssen geändert werden. Außerdem müsste etwas gegen die globalen Ungleichgewichte in der Ersparnisbildung getan werden. Das heißt, die Vereinigten Staaten sollten weniger Kredite bei der restlichen Welt aufnehmen. Generell müssen die Steuersysteme reformiert und neue Schulden vermieden werden.
Welche Rolle spielen maßgebliche Akteure wie Obama, Summers, Geithner, Volcker et cetera?
Im großen und ganzen tun sie zu wenig und verteidigen nur den Status Quo.
Das Gespräch führte Christof Leisinger
http://www.faz.net/s/...77BA3B161F5EFFE89A~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Bisher wurden nie irgendwelche Derivate verboten.
http://www.mmnews.de/index.php/politik/...kulation-auf-euro-verbieten
Es geht um einen Gesetzesentwurf zur Finanzmarktstabilisierung.
Dort wird geschrieben, dass sogar Derivate und Optionsscheine z.B. auf den Euro verboten werden sollen.
Die vorgesehenen Regelungen zu Leerverkaufsaktivitäten sollen schon nächste Woche in ein neues Gesetz eingebracht werden, und zwar das "Gesetz zur Stärkung der Stabilität der Finanzmärkte".
Leerverkäufe und Geschäfte in Derivaten
§ 30h Verbot ungedeckter Leerverkäufe in Aktien und bestimmten Schuldtiteln
§ 30i Mitteilungs- und Veröffentlichungspflichten für Inhaber von Netto-Leerverkaufspositionen
§ 30j Verbot von bestimmten Kreditderivaten
§ 30k Verbot von bestimmten Währungsderivaten
Spekulationsverbot auf den Euro:
§ 30k
Verbot von bestimmten Währungsderivaten
(1) Es ist verboten, Währungsderivate im Sinne des § 2 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe b, d oder e, deren Wert sich unmittelbar oder mittelbar vom Devisenpreis des Euro ableitet, abzuschließen oder in solche rechtsgeschäftlich einzutreten, soweit diese Derivate nicht der Absicherung eigener Währungsrisiken dienen.
(2) Ausgenommen von den Verboten nach Absatz 1 sind Geschäfte von Personen, die sich vertraglich verpflichtet haben, dauerhaft Finanzinstrumente im Wege des Eigenhandels zu selbst gestellten Preisen zu kaufen oder zu verkaufen, soweit das jeweilige Geschäft zur Erfüllung dieser vertraglichen Pflichten erforderlich ist.
Strafen:
Der Bußgeldrahmen für Verstöße gegen die neu eingefügten Verbote der §§ 30h, j und k WpHG wird auf 500.000 Euro festgesetzt.
Zitat:
"Das ist ja ein nobler Rat allerdings nicht immer realistisch da einige Institutionen aufgrund von Gesetzen nur bestimmte Bonds halten dürfen. Da sind Ratings die -wie du richtig schreibst keine Aussagekraft besitzen- sehr wichtig."
Lieber Perma, mit Deiner Anmerkung bezüglich der bestehenden Gesetze hast Du natürlich Recht. Diese Gesetzgebung ist mir, wie den Meisten Thread-Teilnehmern hier allerdings auch bekannt, so dass ich in meinem Posting 63605 nicht explizit darauf hingewiesen habe.
Aber in Deiner Feststellung, was die Gesetzmäßigkeit der Ratings betrifft, befindet sich eben jener Widerspruch, den ich dann - in alter "Kosto-Manier" ;-) etwas ausführlicher darzulegen versuchte: Nämlich:
Das Ratings, OBWOHL sie KEINE AUSSAGEKRAFT BESITZEN, SEHR WICHTIG SIND. Tja - und das war eigentlich meine Frage: WIESO haben eben diese Ratings ohne jegliche Aussagekraft einen derart hohen Stellenwert, der sogar noch gesetzlich verankert ist?
Ich hätte vielleicht besser fragen bzw. konstatieren sollen: WIESO genießen derart korrumpierte, bezahlte, analytisch unbrauchbare Ratings eigentlich noch einen gesetzlichen Schutz? Und warum und wieso reagiert niemand zumindest in Form von Ignorieren? (klar - die diesbezüglichen noch bestehenden Gesetze kann und darf natürlich kein Institutioneller ignorieren. Keiner darf auf seinen gesunden Menschenverstand hören und bauen und muss sich strikt an teils unsinnige Gesetze halten...siehe Lehmann...
Fazit: Deutschland - bzw. deutsche Finanzinstitute, institutionelle Anleger, Unternehmen, sind wohl von USA verdonnert und gezwungen, sich entgegen ihrer eigenen Beurteilungen "BLIND" den "BEWERTUNGEN" USA-ansässiger Rating-Agenturen zu unterwerfen. Wenn USA-Rating-Agenturen noch drei Tage VOR der Lehman_Insolvenz HÖCHSTBEWERTUNGEN in Punkto Sicherheit bescheinigt haben, MUSSTEN ja PER GESETZ die institutionellen Anleger den Lehman_Schrott halten, statt vielleicht mit teilweise noch vorhandenem gesunden Menschenverstand und nach Insiderinformationen schnellstens abzustoßen..
Malko07 hat diesbezüglich ja auch schon ein sehr gutes Posting (63609) geschrieben:
Malko07: permanent (608), umso wichtiger ist es 22:05 #63609
zu reagieren:
- eine eigene europäische, wirklich unabhängige (wirtschaftlich und politisch), Ratingagentur zu schaffen.
- bis dahin einige Vorschriften bezüglich Rating für Pensionen und Versicherungen still zu legen. Bei uns würde dazu eine Verordnung reichen.
- den Unsinn mit den Kreditversicherungen auszutrocknen, nicht nur für Staatsanleihen.
Auch dann können Anleihen problemlos im Kurs steigen oder fallen. Bei schlechten Schuldner fallen sie sogar früher. Aber der Manipulation der Kurse ist dann der Hahn abgedreht.
Jedoch frage ich mich, ob denn letztendlich eine eigene europäische Rating-Agentur "wirklich unabhängig" wäre bzw. sein kann - sowohl wirtschaftlich und politisch.
Ich befürchte nicht. "Unsere" europäischen "Rating-Agenturen" würden dann wahrscheinlich ebenso auf die USA mit Abwertungen feuern und schießen, wie die USA das derzeit gegen Europa tun. "Der Krieg der Rating-Agenturen" (schöner Filmtitel eigentlich :-)
Eine wirklich "unabhängige" Rating-Agentur könnte wohl nur von "Außerirdischen auf dem Mond, Mars, Saturn oder so" ;-) betrieben werden.
Denn, egal, auf welchem Kontinent oder auf welchen Kontinenten so genannte Rating-Agenturen, die gesetzmäßig hohe Relevanz haben und somit Macht und Einfluss auf das gesamte Weltwirtschafts- und Finanzsystem haben - unabhängig von ihrer Qualifikation - sie handeln m.M. nach IMMER NUR im Sinne "ihres Landes, Kontinents bzw. Auftraggebers und am ehesten zu Gunsten desjenigen, der AM MEISTEN ZAHLT!
Bisher hatte ich noch gar keinen Rat ausgesprochen, vor allem keinen noblen Rat ;-)
Mir ist aber just einer eingefallen:
Nämlich, nicht nur, wie in meinem Posting 63605 vorgeschlagen, die Rating-Agenturen einfach zu ignorieren, was ja derzeit nach gesetzlicher Lage quasi gar nicht umzusetzen ist, sondern noch besser:
Per Gesetz diese Rating-Agenturen einfach zu liquidieren bzw. abzuschaffen. Diese korrupten Null-Nummern braucht doch kein Mensch. Abschaffen. Und jeder Insti soll doch bitte schön mit seinem vermeintlich hochrangigem Team beraten, entscheiden und "vor allem auch: SELBST VERANTWORTEN!" wie vorhandenes Cash worin angelegt wird oder auch nicht. Ausgerichtet nach relativ halbwegs nachzuvollziehenden menschlichen Maßstäben, wie etwa fundamentales Wissen, gesunder Menschenverstand, Bauchgefühl, von mir aus auch teilweise so was wie HS-Systeme und Zick-Zack-Krickel-Krackel ;-)
So wie ich Vieles heute sehe, läuft im Prinzip sehr viel darauf hinaus, dass letztendlich NIEMAND MEHR für SICH SELBST VERANTWORTLICH IST! Oder zumindest, sich nicht mehr für sich selbst verantwortlich fühlt und dementsprechend auch "ALLE ANDEREN" für sich "MACHEN LÄSST" - und sich im nach hinein allerdings sehr gerne und laut darüber beschwert, dass die Anderen nicht richtig gehandelt haben...Tja, was soll man da sagen...
Mein nobler Rat ;-) wäre also:
Keine Rating-Agenturen mehr, die für Geld irgendwas bewerten. Einfach gute Leute, die selbst in der Lage sind, entsprechende Risiken zu bewerten und entsprechend Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei Investoren erwecken können, die dann entsprechend bei ihnen investieren. Seien es Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Aktien, Fonds, etc. etc.
Und morgen werden wir mit Sicherheit NICHT den letzten Platz beim Grand-Prix belegen (trotz Ost-Europa-Ratings :-)))
In diesem Sinne, fröhliche, musikalische Grüße
Kosto
Trotzdem ist noch nichts beschlossen. Es ist ja nur ein Entwurf.
Würde mich doch sehr wundern, wenn dieses Gesetz in dieser Form kommen sollte.
* Verbot ungedeckter Leerverkäufe in Aktien, einschließlich hierauf bezogener Derivate,
* Einführung eines Transparenzsystems für Leerverkaufspositionen,
* Verbot ungedeckter Leerverkäufen in Staatspapieren (Schuldtiteln) der Eurozone,
* Verbot ungedeckter CDS auf Ausfallrisiken von Staaten der Eurozone,
* Verbot von Währungsderivaten auf den Euro, die nicht Absicherungszwecken dienen
Der Gesetzesentwurf ist ziemlich drastisch.
Das würde ja bedeuten man kann nichtmal mehr Puts auf den Dax kaufen.
Oder verstehe ich hier etwas falsch?
ich trau's mich kaum ... ein Artikel aus der ftd ... kommt wahrscheinlich gar nicht gut an heute ;o)
Nun gut, ich habe praktisch keine Erfahrung auf dem corporate bonds Markt, bin also auf "Sekundärliteratur" wie ftd angewiesen - und das liest sich wie ein déjà vue
>> Malko, any comments ?
________________________
Der Markt für Firmenanleihen friert ein
Neue Anleihen europäischer Industrieunternehmen gibt keine, bereits ausgegebene Papiere werden nicht mehr gehandelt: Obwohl Firmen wegen der zögerlichen Kreditvergabe durch die Banken dringend darauf angewiesen wären, können sie sich über Schuldverschreibungen kaum noch refinanzieren.
Was lange undenkbar schien, ist nun Realität: Der Markt mit Anleihen europäischer Industriefirmen trocknet aus. Weder werden bereits umlaufende Papiere nennenswert gehandelt, noch trauen sich die Firmen mit neuen Anleihen an den Markt - obwohl diese Geldquelle für sie angesichts knapper Bankenkredite wichtiger ist als jemals zuvor (...)
Fakt ist: Seit zwei Wochen hat es keine Emission mehr in größerem Umfang gegeben (...)
(...) die Risikofurcht der Investoren wird plötzlich zum Thema. Vor allem die heftigen Schwankungen an den Finanzmärkten verunsichert die Investoren. Der Handel mit den Papieren wird schwieriger, wie die deutlich breiteren Spannen der An- und Verkaufskurse verdeutlichen.
Wie schnell die Industriefirmen in echte Refinanzierungsnot geraten, können jedoch selbst Spezialisten kaum verlässlich sagen. "Viele haben gut vorgesorgt. Der Markt müsste schon zwei bis drei Monate dicht sein, bevor das Problem systemisch werden kann" (...)
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...leihen-friert-ein/50119766.html
Die Würde des Steuerzahlers ist unantastbar
http://www.weissgarnix.de/2010/05/17/morbus-koch/
Die Würde des Steuerzahlers ist unantastbar
Optionen
Ich persönlich fände eine solche "Pauschale" wohl gar nicht so doof - vorausgesetzt, die Pauschale driftet nicht komplett unter die bisher vom Staat übernommenen Mieten drastisch ab.
Denn, was mich bisher sehr an dem bestehenden System stört ist, dass eben NUR anhand von Personen die Quadratmeterzahl festgelegt und entsprechend bezahlt wird.
Nach dieser bisher geltenden Regelung kann folgendes passieren:
Einem arbeitslosen Pärchen stünden ca. 60 qm zu - unabhängig von der Miete - der Staat zahlt - weil eben 60 qm.
Angenommen, für diese 60 qm muss das arbeitslose Pärchen 600,-- Euro kalt zahlen - kein Problem - übernimmt der Staat, weil Quadratmeterzahl stimmt.
Nun könnte das vorgenannte Pärchen jedoch in einem etwas unbeliebteren Stadtteil eine 75 qm Wohnung beziehen, die erfreulicher Weise sogar nur 550,-- Euro kalt kostet.
Sprich: Das Pärchen hat 15 qm Wohnfläche MEHR für 50,-- Euro Kaltmiete WENIGER. Aber jetzt greifen die Verordnungen. Scheißegal nämlich, ob der Staat Geld SPAREN kann - hier geht es nur um "nackte Wohnfläche".
Somit wird nach derzeit geltenden Gesetzen das Pärchen dazu verdonnert, auf kleinerem Wohnraum für teurere Miete auf Staatskosten zu wohnen.
Daher finde ich die Idee einer Mietpauschale keineswegs uninteressant. Vorausgesetzt, die Relationen stimmen.
Denn würde man beispielsweise errechnen, dass einem Pärchen etwa 600,-- Euro kalt zustehen, einer Mini-Familie mit einem Kind dann ca. 700,-- bis 750,--, einer Familie mit 2-3 Kindern etwa 850,-- bis 1.000,-- Euro oder so ähnlich...,
wäre es ja völlig egal und hinge nicht mehr ab von manchmal "einem pupsigen Quadratmeter", ob der- oder diejenigen die Wohnung zu günstigeren Mieten für teilweise sogar mehr Quadratmeter wechseln könnten.
Dann hätte man halt eine Summe XY zur Verfügung und kann dann gucken, welche Wohnung man dafür in welchem Viertel mit wie viel Quadratmetern mieten kann.
Diese Regelung, sofern sie denn auch in den Relationen gerechnet, gerecht umgesetzt würde, fände ich persönlich dann jedenfalls wesentlich besser und einfacher handelbar, als die bisherige unsägliche "Quadratmeter-Regelung".
Denn, wenn man sich mal vorstellt, dass beispielsweise ein Pärchen, dass eine 75 qm - Wohnung zu 590,-- Euro kalt in Bochum bewohnt, beide damals bei Nokia Bochum angestellt, jetzt beide arbeitslos, umziehen müssten in eine 60 qm große Wohnung, die dann aber vielleicht 620,-- Euro kalt kosten könnte. Tja - schwachsinnig zwar, aber in Deutschland eben leider keine Seltenheit. Da zahlt der Staat dann am Ende lieber 30,-- Euro mehr an Mietdifferenz, wohlweislich in der Gewissheit, dass das Pärchen nun für 30,-- Euro mehr an Kaltmiete gar 15 qm weniger Wohnfläche hat.
Vom Verwaltungsaufwand mal ganz abgesehen.
Daher fände ich so eine Pauschale wirklich nicht doof - vorausgesetzt eben, die zahlen jetzt nicht nur 300,-- bis 400,-- Euros oder so - sondern schon regional und nach Personen angepasst eine entsprechende Summe.
Dann ist es nämlich egal, was der EINZELNE mit seinen 300,-- bis 800,-- oder auch 1.000,-- Euros anstellt und anmietet. Ob 30 qm oder 130 qm - egal in welchem Stadtteil oder weit weg von der Stadt.
Diese Idee finde ich schon ganz gut.
Was mir in diesem Gesamt-Zusammenhang noch einfällt ist, dass bis vor einigen Jahren den Vermietern "Sozialhilfeempfänger" eigentlich als Mieter sehr angenehm waren, da bis dato die Mieten DIREKT vom Sozialamt an den Vermieter überwiesen wurden.
Heute ist das anders. Das Sozialamt überweist das entsprechende Wohn/Mietgeld direkt an den Bedürftigen. Der wiederum kann und darf dann entscheiden, ob der das Geld tatsächlich an den Vermieter überweist oder doch lieber für anderweitige Bedürfnisse ausgibt. In vielen Fällen ist es leider so, dass der Vermieter seiner Miete dann "hinter her laufen" muss, bzw. den langen Weg der teuren Räumungsklage und Gerichtswege gehen muss...
Nun - wie dem auch sei. Mietpauschale unabhängig von Quadratmetern fände ich gut - sofern diese Pauschale Regionen bedingt in ihrer Höhe gerecht und vernünftig angesetzt würde. Überdies hinaus fände ich es eben so gut, dass die alte Regelung wieder in Kraft treten würde, nämlich, dass das Sozialamt oder wie immer sich das heute nennt, diese Mietzahlungen DIREKT an den Vermieter vornimmt.
Tja, das waren meine nächtlichen Gedanken zur Mietpauschale. Schlaft schön. Ich jetzt auch :-)
Beste Grüße
Kosto
Das Kapital
Dieser Aufschwung macht Angst
Die amerikanische Wirtschaft wächst mit drei Prozent. Das reicht den Anlegern erst mal. Dabei bieten die US-BIP-Zahlen ein Bild des Grauens.
Diese Makro-Daten aus der größten Volkswirtschaft der Erde haben dem Aktienmarkt frischen Wind verliehen: Die reale inländische Endnachfrage ist nach den nunmehr vollständigen, aber immer noch vorläufigen US-BIP-Zahlen für das erste Quartal zum 16. Mal nacheinander unterhalb des historisch Üblichen gewachsen (um annualisierte zwei Prozent) und liegt damit nunmehr um 11,9 Prozent unter dem exponentiellen Trend seit Beginn der vierteljährlichen Angaben 1947. Dabei gibt der Staat nach wie vor - fast - alles, um die Nachfrage zu erhöhen, wie seine Finanzierungslücke von 10,9 Prozent des BIPs zeigt.
Nur wird auch für ihn die Luft dünner, sofern die staatlichen Investitionen ein Maßstab sind. Diese sind zum zweiten Mal in Folge rückläufig, diesmal mit einer nominalen annualisierten Rate von zehn Prozent. Und dummerweise hat die Fiskalpolitik die animalischen Triebe der Amerikaner nicht belebt.
Im Verhältnis zum BIP sind die privaten Anlageinvestitionen auf ein neues Tief gesunken; nach Abschreibungen belaufen sie sich auf 1,4 Prozent des BIPs, gegenüber mittleren 6,5 Prozent. Da zudem die Lohnsumme nach unten revidiert wurde, sind die marktbasierten Einkünfte der privaten Haushalte - private Gehälter, Selbstständigenverdienste, Mieten, Zinsen, Dividenden - auf 67,5 Prozent des Vorsteuereinkommens gesunken, selbstredend ein neuer Negativrekord.
Dank riesiger Transfers und mickriger Abgaben entsprechen die Auslagen der Verbraucher nun 130,5 Prozent des marktbasierten Einkommens - vor Steuern. Unterdessen ist das im Inland erwirtschaftete Nachsteuerergebnis der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften im ersten Quartal sogar gefallen, trotz rückläufiger Abschreibungen.
Der Deflator für die Bruttowertschöpfung der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften ist zum vierten Mal nacheinander gesunken und liegt um hübsche 1,9 Prozent unter dem Vorjahr (bei Renditen auf "BBB"-Firmenanleihen von über fünf Prozent). Dass ein Land, dessen gesamtwirtschaftliche Investitionsquote um 4,5 Prozentpunkte unter der "Norm" liegt, einen negativen Außenbeitrag von 3,4 Prozent des BIPs fabriziert, sagt im Grunde alles über seine realökonomische Lage aus. Noch schlimmer scheint jedoch die finanzielle Seite der Medaille.
Denn da die 14.601-Mrd.-$-Volkswirtschaft, deren nichtfinanzielle Sektoren - Verbraucher, Firmen, Staat - auf Schulden von 240 Prozent des BIPs sitzen, weiterhin eine nationale Nettoersparnis - brutto minus Abschreibungen - von minus 2,6 Prozent des BIPs aufweist, könnte sie aus eigener Kraft nicht mal ihren Kapitalstock erhalten. Doch was tun die Amerikaner, wenn ihre Zentralbank den Aufkauf von Wertpapieren in Billionenhöhe mal kurz einstellt? Sie sorgen sich um die Situation in der Euro-Peripherie. Lächerlich.
[Die von den Amis gezielt gestreuten "Sorgen" um die Euro-Peripherie ergeben Sinn, wenn man davon ausgeht, dass Staaten und Firmen (# 615) in immer stärkerer Konkurrenz um die verbliebenen freien Investorengelder stehen. Die angefachte "Europhobie" stärkt den Dollar (schafft Vertrauen, z. b. bei den Chinesen), senkt die Zinsen/Kosten bei den zahlreichen anstehenden US-Staatsanleihen-Emissionen (mit der Flucht in Treasuries betreibt quasi die ganze Welt QE) und lässt USA als die scheinbar bessere Anlagealternative dastehen. Psychologie ist Alles... -A.L.]
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/...9.html?mode=print
Reale inländische US-Endnachfrage
kapital.gif
Die Franzosen hatten recht mit "vergessen sie den Vertrag". Wenn man sieht wie lange (Jahre) es gedauert hat den Lissabon-Vertrag durchzubrigen (gelang erst im zweiten Anlauf), kann man eine Krisenbewältigung nicht mit Vertragsänderungen angehen. Dieser Wunsch unserer Regierung spiegelte nur ihre innere Zerrissenheit wieder. Bis heute haben sie kein brauchbares Konzept wie sie politisch vorgehen sollten. Man kann nach der heutigen Rechtslage auch ohne weiteres einen Eurozonenstaat in die Insolvenz schicken. Wie mit den daraus eventuell entstehenden Kollateralschäden bei Banken und Versicherungen umzugehen ist, ist eindeutig eine nationale Angelegenheit. Auf diesem Sektor fehlen bei uns viele gesetzliche Regelungen (siehe HRE), die es in fast allen europäischen Staaten aber gibt. Bei uns standen diesen Regelungen bis jetzt ideologische Gedankensperren gegenüber. Es ist auch eine Untugend von unserer Politik dauernd nach neuen Gesetzen zu lechzen. Passiert irgend was, schreit die Politik nach einer Rechtsänderung. Dabei wird oft das vorhandene Gesetz nicht angewandt.
Eine "neutrale" Ratingagentur ist sehr wohl möglich (siehe EZB). Perfekt wird sie, wie alle durch Menschen geschaffene Institutionen, nicht sein. Aber unter Garantie besser als die US-Interessenvertreter. Kostolanya meinte, derartige Ratings wären nicht notwendig. Das sehe ich nicht so. Sie dienen primär dem Verbraucherschutz. Der Manager bei der Versicherung soll nicht das Geld der Kunden verzocken, nur wegen der Aussicht auf höhere Prämien. Seinen Geist sollte er trotzdem einsetzen. Man stelle sich vor, was bei den niedrigen Zinssätzen heute los wäre, wenn es keine Zügelung gäbe. Ein Ratingkrieg ist nicht zu erwarten. Wenn Europa seine eigene Regelungen hat, können die Amis nichts mehr tun. Und die USA oder andere Staaten wollen und sollten wir nicht bewerten, kommerzielle Firmen und Anlageinstrumente sehr wohl - auch die aus den USA. Die Kurse von Staatsanleihen wurden indirekt durch die Ratingagenturen in die Tiefe gerissen. Sie zwangen Allianz und co. zum Verkauf respektive zum Kauf von überteuerten Kreditausfallversicherungen deren Preise ohne jegliche Transparenz zustande kamen.
Optionen
The German Economics Minister Rainer Bruederle has just confirmed precisely what many have known and said for years, namely that the US Federal Reserve is active in the secondary markets, in this particular case in FX.
http://www.zerohedge.com/article/...onfirms-fed-manipulates-fx-market
USA attackieren deutschen Sparkurs
Die Äußerungen Geithners sind als scharfe Kritik an der deutschen Wirtschaftspolitik zu verstehen.
Nach dem forschen Auftritt Geithners ist klar: Deutschland und die USA kommen mit unterschiedlichen Positionen zum Finanzgipfel der G20-Staaten Ende Juni in Kanada. Die Differenzen über den Defizitabbau konnten Geithner und Schäuble ebenso wenig ausräumen wie den Streit über die richtige Regulierung. In der Sache habe es keine Annäherung gegeben, hieß es nach dem Treffen in deutschen Regierungskreisen.
http://www.fr-online.de/top_news/...tackieren-deutschen-Sparkurs.html
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!
Optionen
die Spekulanten drehen mit Unterstützung der Politik ein zu großes Rad. Dennoch könne wir Spekulaten nich per se verteufelen. Spekulanten sind das Korrektiv, welches die Politik braucht um wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen.
PE Fonds werden gerne als Heuschrecken bezeichnet wenn sie sich in Unternehmen einkaufen und diese Aussaugen. In diesem Fall sind es dann auch Heuschrecken und somit nachteilig für die Gesamtwirtschaft. Es gibt aber auch PE Fonds die als Agenten des Wandels Unternehmen in neue gesunde Regionen geführt haben, einem Unternehmen eine neue Zukunft eröffnet haben.
Es ist immer leicht zu schimpfen oder eine unpopuläre Gruppe zu verteufeln. Es ist jedoch nicht leicht nach den wahren tiefer liegenden Gründen für die Entgleisungen zu suchen. Die Wurzeln liegen häufig weit in der Vergangenheit.
Permanent
Optionen
Die ursprüngliche Dienstleistungsfunktion der Finanzwirtschaft für die Realwirtschaft ist in den letzten gut 20 Jahren mehr und mehr verloren gegangen. Die Finanzwirtschaft hat sich viel zu weit von der Realwirtschaft entfernt und die Politik hat die Weichen falsch gestellt.
Das Gewinnstreben ist von der Realwirtschaft auf die spekulative Finanzwirtschaft verlagert worden, denn das große Geld langweilt sich mit den in der Realwirtschaft erzielbaren Renditen. Noch in den siebziger Jahren waren Kapitalrenditen unter zehn Prozent in der Industrie gang und gäbe und die wurden auch akzeptiert. Heute müssen es mehr als 25 Prozent sein. Das ist die große Entkoppelung. Finanztransaktionen haben mit den realwirtschaftlichen Vorgängen kaum noch etwas zu tun. Hier wird nur noch gewettet und gezockt und das auch noch mit für Otto Normalverbraucher kaum vorstellbaren Summen. Dieser Sektor der Finanzwirtschaft ist zu einem Kasino degeneriert bzw. verkommen, in welchem nur noch Glücksspiel in exorbitantem Ausmaß betrieben wird.
Und dass hier unter Umständen bei diesem Gezocke ganze Volkswirtschaften in den Abgrund gerissen werden, das ist den nach noch mehr Boni gierenden Akteuren doch scheissegal.
Dass Moral und Geld nicht zusammengehen, das wusste schon Bertholt Brecht.
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!