Der USA Bären-Thread
Seite 2547 von 6257
neuester Beitrag: 06.07.25 13:32
|
||||
eröffnet am: | 20.02.07 18:46 von: | Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 156420 |
neuester Beitrag: | 06.07.25 13:32 von: | Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 25781558 |
davon Heute: | 6930 | |||
bewertet mit 468 Sternen |
||||
![]() ![]() |
--button_text--
interessant
|
witzig
|
gut analysiert
|
informativ
|
Dies ist der technisch schwächste aller Sektoren. MA14 hat - wie ein Messer Butter - alle übergeordnete MAs geschnitten. MA100 und MA150 drehen bereits nach unten. Ein höchst gefährliches Setting!
Optionen
Von Winand von Petersdorff
DruckenVersendenSpeichernVorherige Seite
linkfurloneviewyiggwebnewsfacebookwongdeliciousdigg
Der Wohlstand in Spanien bröckelt: Denn das Land verdankt ihn vor allem der Baubranche
Der Wohlstand in Spanien bröckelt: Denn das Land verdankt ihn vor allem der Baubranche
29. Mai 2010
Eliza, die Putzfrau, hat es in Spanien zu zwei Wohnungen gebracht. Eine bewohnt sie mit Mann und Tochter. Sie liegt in einer Urbanisacin vor Madrid, die nie ein Tourist besuchen würde. Eliza aber redet in den höchsten Tönen von ihrem Quartier und ihrer Wohnanlage, sauber ist sie, und einen Swimming Pool hat sie auch.
Die zweite Wohnung liegt ebenfalls irgendwo im Großraum Madrid. Diese Immobilie verdüstert ihre Laune. Darin wohnt eine Familie aus Ecuador, die ihre Miete nur noch unregelmäßig zahlt. Eliza, die kleine Immobilieninvestorin, muss jetzt neu rechnen.
Weiter oben auf der sozialen Skala haben Familien den Immobilienerwerb fast wie ein Gesellschaftsspiel betrieben, berichtet der Ökonom David Bach vom Instituto de Empresa Business School in Madrid. Wer schafft es, ohne Geld eine Wohnung zu kaufen, hieß eine beliebte Variante des Spiels. Wer Chuzpe hatte, erwarb drei neue Wohnungen auf Kredit, nutzte die dramatische Preissteigerung, verkaufte zwei Wohnungen wieder und beglich mit dem Erlös alle Schulden. Die Preise stiegen schneller und auf höhere Niveaus als in amerikanischen Boomregionen. Die Wohnungen, zumindest jene, die zur Spekulation vorgesehen waren, wurden zum Teil bewusst leer gelassen, damit man sie später besser verkaufen konnte. Spaniens Gesetze schützen die Mieter so gut, dass Vermieter sie nur schwer loswerden. Wie groß das Phänomen der bewusst leerstehenden Spekulationsobjekte war, ist schwer zu ermitteln.
Im schlimmsten Fall allerdings fanden Leute, die mieten wollten, deshalb keine Wohnungen und sendeten das Signal an die längst verrückt gewordenen Immobilienentwickler, dass noch Wohnraum gebraucht wird. Und das ist die Quittung: Mindestens 1,5 Millionen Wohnungen stehen leer, ganze Geisterstädte verdorren. Immobilen-Entwickler schulden Banken geschätzte 325 Milliarden Euro, die mit Immobilien gesichert sind die täglich ihren Wert verlieren.
Spaniens Aufschwung der letzten Jahre war vor allem dem Bau zu verdanken. Jetzt lernt das Land gerade, dass man auf Sand gebaut hat. Die Suche nach Ursachen und Schuldigen hat längst begonnen. Auf der Verdächtigenliste stehen die Finanzkrise als solche, Spekulanten ohnehin und Rating-Agenturen wie zuletzt Fitch, die die Kreditwürdigkeit der spanischen Regierung herabstuften von „supergut“ auf immer noch „gut“ (Ratingagentur Fitch stuft Spanien herab ).
Nur das Häuschen steht nicht zur Debatte. Das Land hat zweifelsohne eine besondere Beziehung zu den eigenen vier Wänden. Irgendwo tief in der spanischen Seele scheint die Sehnsucht nach dem Eigenheim verwurzelt zu sein. Die Tatsache, dass mehr als 80 Prozent der Spanier in eigenen Wohnungen und Häusern leben und nur 50 Prozent der bausparenden Baden-Württemberger, kündet davon.
Doch Immobilien haben den Nachteil, dass sie eben Immobilien sind und damit das Gegenteil von Dynamik. Sie fördern eine Unbeweglichkeit, die das spanische Leben durchzieht und die von der spanischen Politik begünstigt wird: Wer einen festen Job hat, kann auf Grund strenger ArbeitnehmerSchutzrechte nur gegen hohe Abfindungen gefeuert werden. Wer mietet, dem kann kaum gekündigt werden. Und Arbeitslosigkeit ist kein Grund, Heimat und Eltern zurückzulassen, um sein Heil anderswo zu suchen. Die Familie füttert schon durch und dämpft in einem Land mit niedrigem Sozialstaatsniveau die kleinen und großen Lebenskatastrophen.
Das größte Hindernis gegen Mobilität aber war der Erfolg Spaniens selbst. Das Land wuchs in den ersten Jahren des Jahrzehnts schneller als die meisten anderen Länder des Euro-Raums. Es wurde sogar so etwas wie ein Musterknabe, was die Haushaltsdisziplin angeht. Die Staatsschulden im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt sind immer noch niedriger als die deutschen. Jahrelang meldete der Finanzminister sogar Haushaltsüberschüsse.
Die deutsche Bonität importiert
Der Boom des Landes folgte auf Spaniens Eintritt ins Euroland. Damit bekam das Land nicht nur viel Geld aus Brüssel und eine stabile Währung, sondern es verließ auch die zweistelligen Zinsen, unter denen die iberische Volkswirtschaft lange geächzt hatte. In gewisser Weise importierte Spanien die deutsche Bonität. Das einstige Hochzinsland kam damals dank des vom Euro-Verbund erwarteten Anlageschutzes in den Genuss niedriger Zinsen, schreibt der Ökonom Hans-Werner Sinn.
Das erst löste in Spanien einen Investitionsboom im Immobiliensektor aus. „Neubautätigkeit und Preise legten zu. Die Bauindustrie boomte, die Bauarbeiter kamen zu Geld, die Immobilienbesitzer wurden reicher, was sie zu zusätzlichen Konsumgüterkäufen veranlasste. Die Wirtschaft wurde in den Rausch einer Hochkonjunktur versetzt.“ So beschreibt Sinn die Kettenreaktion, die sich als unselig herausstellen sollte.
Eine Folge war, dass die Löhne und die Inflation deutlich kräftiger stiegen als in Ländern wie Deutschland oder Frankreich. Die Europäische Zentralbank aber, deren Kerngeschäft Inflationsbekämpfung ist, richtete ihr Augenmerk nahezu zwangsläufig auf die Inflationsraten in den wichtigsten Volkswirtschaften statt auf Spanien und ließ die Leitzinsen niedrig.
Damit war das Wirtschaftswunder Spaniens zu einem beträchtlichen Teil eine Folge der dort expansiv wirkenden Geldpolitik, schreibt das Wirtschaftsforschungsinstitut DIW schon 2004. Das steigende Lohnniveau in Kombination mit der niedrigen Produktivität der Arbeitnehmer hatte aber noch eine weitere Konsequenz: Spanische Produkte wurden im Ausland weniger konkurrenzfähig.
Die iberische Volkswirtschaft erhöhte ihre Abhängigkeit vom Bau und von der Konsumlaune ihrer Bürger. Leute wie Eliza kauften munter ein, weil sie sich dank der Wertsteigerungen ihrer Immobilien reicher als zuvor fühlten und weil sich die Arbeitslosigkeit bis Mitte dieses Jahrzehnts halbiert hatte auf rund zehn Prozent. Dazu kamen vier Millionen konsumierende Einwanderer, die Spanien in den letzten zehn Jahren aufgenommen hat und vor allem auf dem Bau und im Service beschäftigte.
Die Folge eines Strukturfehlers
Die wichtigste Ursache für die Blase lag nicht in der Hand der spanischen Regierung, sondern ist Folge eines Strukturfehlers im europäischen Währungssystem, der Inflation in kleinen Ländern verstärken kann. Die Regierung allerdings hat Immobilien steuerlich privilegiert und damit dem Boom noch verstärkt. Eine liederliche Haushaltsführung kann niemand dem Land vorwerfen, der Stabilitätspakt wurde hier bis zum Beginn der globalen Finanzkrise ernster genommen als in Deutschland, dem Land seiner Erfinder.
Die Versäumnisse der spanischen Politik der letzten zehn Jahre sind trotzdem gravierend. Die Leute sind deutlich schlechter ausgebildet als im europäischen Durchschnitt. Fast 60 Prozent haben eine niedrige Qualifikation im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 35 Prozent. Einer von drei Schülern beendet die Schule nicht, im restlichen Europa sind es halb so viele. Das schlägt sich nieder in einer Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen, die inzwischen auf 41 Prozent geklettert ist. Die Jobs für die Ungebildeten verschwinden, seit der Bausektor am Boden liegt.
Auch die Innovationskraft des Landes liegt im Argen. Das erzählt die globale Patentstatistik, die in Korea rund 2500 Patente je eine Million Einwohner und Jahr, in Deutschland wenigstens noch 580 und in Spanien ganze 60 zählt. Als Stützen bleiben der Tourismus, die Landwirtschaft und eine Handvoll internationaler Unternehmen.
Eliza sucht eine neue Putzstelle. Das ganze Land sucht ein neues Geschäftsmodell.
Optionen
Es explodierten die Einkommen, Gewinne, Vermögen der wirtschaftlichen Oberschicht. Sie wurden gespeist von den Überrenditen der wirtschaftlicher Monopol- und Kartellstrukturen wie Banken, Versicherungen, Groß- und Außenhandel, Pharma, Telekom, Rohstoffe, Energie, Export Die Effizienzgewinne durch Globalisierung, Chinaimporte, Technologiesprünge, Monopolisierung, Kapitalexport wurden dagegen mangels effektiver Konkurrenz lange Zeit nicht mit sinkenden Preisen in den Markt und an den Endkunden und damit in die organische wirtschaftliche Dynamik weitergereicht, in den USA wie in Deutschland nicht.
Dadurch hat man auf der anderen Seite große Arbeitslosigkeit und entwertete Löhne produziert, die man nur teilweise durch ein Dienstleistungsparadies für sich selbst ausglich. (das Hotel-WWSt-Gesetz ist der Hohn pur, die auf Lebensmittel soll nun steigen)
Natürlich hat man sich längst mit der privaten Krankenversicherung aus dem System herausgestohlen, natürlich verlagert man Kapital und Gewinne ins Ausland, wo es nur geht, natürlich ist man für Steuersenkungen und Steuerschlupflöcher, man hält sich dazu den weltweit grö0ten Steuerberatungssektor, und natürlich für das große Sparen an allen Sozialleistungen. Und natürlich möchte man in den besseren Regionen und Bundesländern wie Bayern mit den schlechteren möglichst gar nichts mehr zu tun haben, in den besseren Stadtvierteln nichts mehr mit den schlechteren, in den besseren Schulen, Kindergärten...
Und natürlich möchte man Staat und Politik wegen der Gefahr von Umverteilungen und Transfers und Mischungen einfach zusammenstutzen. Für jeden besseren Vermögensbesitzer, mittleren Selbständigen oder Entscheidungsträger in der Wirtschaft sind alle staatlichen Gehälter und Pensionen ein Witz. contrade in #63636, Westerwelle, Koch zeigen gut, wohin der Hase läuft: Plötzlich können wir uns "eigentlich" keine Vollzeit-Abgeordneten und Parlamente und Minister und Demokratie und Verwaltung mehr leisten. Und natürlich auch keine Krankenversicherung und Kindergärten und vernünftige Schulen mehr für alle. sehr witzig.
Optionen
Preis 1: 9,50 EUR - Preis 2: 11,50 EUR! Auch die "Ente mit Orangensauce" in einem chinesischen Restaurant zu 11,00 EUR war sehr reichlich und fantastisch. Und trotzdem ist die Gästezahl in diesem Zeitraum, der aus Sicht von Freunden, die seit zehn Jahren zwischen Dezember und Februar und Mai/Juni einen Urlaub in San Agustin verbringen, zu den "normalerweise besten" zählt, seit etwa drei Jahren deutlich rückläufig.
Für Januar 2011 haben wir bereits gebucht!
Und nun der "Hammer": In 2009 eröffnete in Maspalomas das Luxus-Hotel einer großen spanischen Hotelkette: "EL BOABAB". Sehr schön für den, der nordafrikanisches Styling mag - aber fast "gähnende Leere". Diese Anlage halte ich für einen absoluten Flop.
Optionen
Die guten 60 Jahre sind vorbei. Nur eine reduzierte Grundversorgung wird allgemein noch möglich sein, und das angesichts der Löhne auch nur, wenn man bis 70 arbeitet. Die besseren Leute werden sich alle zusatzversichern müssen. Nur so ist eine längst überfällige Anpassung der Honorare der 135.000 niedergelassenen Ärzte und 180.000 sonstigen Ärzte noch möglich.
Die stellen sonst ihre Arbeit ein, streiken aus Not, flüchten den Standort Deutschland, im Osten reichen selbst die bayerischen Transfers offenbar nicht, viele Praxen sind wegen Einkommensmangels bereits nicht mehr besetzt. Die niedergelassenen Ärzte werden inzwischen in der Oberschicht inzwischen sozial ausgegrenzt von Chefärzten, Pharmaärzten, Bänkern, Steuerberatern, Immobilien- und Finanzakrobaten, verlacht, verhöhnt.
Das Drama eines Berufsstandes im Niedergang in Zahlen:
"Einer Reuters am Donnerstag vorliegenden Berechnung des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung zufolge wird jeder Arzt einen durchschnittlichen Reinertrag von 164.000 Euro einfahren. Dies sind 22.000 Euro (15 Prozent) mehr als im Jahr 2007 und 30 Prozent mehr als 2003. Vom Reinertrag müssen die Mediziner noch Steuern und Abgaben für Rente und Krankenversicherung zahlen.
Zu den Ärzten mit den höchsten Einkommen zählen Radiologen mit 264.000 Euro im Jahr 2007, gefolgt von Orthopäden mit 186.000 Euro und Augenärzten mit 170.000 Euro. Das geringste Einkommen verzeichnen Allgemeinmediziner mit durchschnittlich 116.000 Euro."
Optionen
Sehr erstaunlich, dass mittlerweile von 25 Europa-Titeln nur noch ca. 5-6 Titel in entsprechenden "europäischen" Sprachen gesungen und dargeboten werden. Der Rest - also ca. 80 % findet in englischer Sprache statt. Und das, obwohl lustiger Weise weder GB noch USA viel bzw. gar nichts mit der EU zu tun haben;-)
Aber gut - aus kommerzieller Sicht - gerade im musikalischen Bereich - ist "englisch" nun mal maßgeblich.
Ähnlich erstaunlich ist aber, dass demnächst die Amtssprache demnächst auch für Europa "englisch" sein soll, obwohl beispielsweise auch "spanisch" eine sehr weit verbreitete "Weltsprache" ist.
Nicht auszuschließen wäre demnach, dass demnächst die entsprechenden "Gerichtsstände" in GB oder USA für "europäische Belange" sein könnten;-) - und das, obwohl die beiden vorgenannten Länder herzlich wenig mit der EU zu tun haben ;-) Einfach erstaunlich...
Nichts desto Trotz freue ich mich schon sehr, dass Deutschland wieder mal nach vielen Jahren der Peinlichkeiten einen Grand-Prix-Sieg mit einer wirklich sehr erfrischenden und sympathischen Sängerin und einem m.M. nach auch sehr gutem Song errungen hat - trotz englischem Text - grins -;)
Schlaft schön
Kosto
Investments in Bonds
Konsequenzen aus der Schuldenfalle
Kommentar Die meisten Privatanleger sehen Staatsanleihen noch immer als sicheren Hafen. Diese Fehleinschätzung könnte teuer werden. von Herbert Walter
Herbert Walter war von 2003 bis 2009 Vorstandschef der Dresdner Bank und arbeitet nun als selbstständiger Berater.
Noch vor wenigen Jahren wäre es völlig undenkbar gewesen, im Kauf von Staatsanleihen etablierter Industrieländer auch nur den Hauch eines Risikos zu sehen. Das hat sich im Verlauf der Finanzkrise, die sich zu einer veritablen Staatsschuldenkrise ausgeweitet hat, gründlich geändert. Öffentliche Schuldtitel sind nicht mehr automatisch eine risikofreie Anlage.
Das allerdings ist noch nicht in ausreichendem Maße bei den privaten Investoren angekommen. Zu viele von ihnen betrachten die Anlagewelt noch durch dieselbe Brille wie in den vergangenen 20 Jahren. Staatsanleihen der USA, der europäischen Industrienationen und Japans gelten ihnen als "sichere Bank".
Die Einführung des Euros hat den Kreis dieser Länder sogar noch erweitert, denn die Schuldpapiere Griechenlands, Irlands oder Portugals wurden von den Ratingagenturen nur wenig schlechter bewertet als die Frankreichs oder Deutschlands. Auch sie galten lange als sichere Anlage. Die Folge: Das Länderrisiko ist in Anlegerkreisen aktuell vermutlich die am meisten unterschätzte Risikokategorie. Viele private Investoren haben deshalb Handlungsbedarf, weil Staatspapiere in der Regel einen beachtlichen Teil ihrer Depots bilden und dort als stabile Basis betrachtet wurden.
Absolut falsch wäre es, sich bei diesem Thema nur auf Griechenland zu fokussieren. Wir stehen vor einer säkularen Veränderung mit grundlegenden, längerfristigen Auswirkungen, die viele Industrieländer betreffen wird. Wie ernst die Lage inzwischen ist, belegt die Erkenntnis, dass Länderrisiken heute in den entwickelten Volkswirtschaften ein viel größeres Problem sind als in den Schwellenländern.
In den vergangenen zwei Jahren sind die Regierungen der Industriestaaten mit bis dahin unvorstellbaren Summen eingesprungen, um eine Implosion der Immobilienmärkte, des Finanzsystems und der Konjunktur zu verhindern. Dadurch sind die Staatsschulden in diesen Ländern mit einer noch nie erreichten Geschwindigkeit gestiegen - in den USA zum Beispiel um stattliche 20 Prozentpunkte, gemessen am Bruttosozialprodukt. Gleichzeitig hat sich Großbritannien auf Platz eins der öffentlichen Schuldenskala katapultiert. Da ist es wenig beruhigend, dass die Schulden in Europa, Japan und den USA in den nächsten zehn Jahren weiter steigen werden.
Leider sind die Ratingagenturen bisher keine sonderlich große Hilfe, wenn es darum geht, die gestiegenen Risiken zu beurteilen. Zwar haben sie ihre Einschätzung für einzelne Länder nach unten angepasst. Aber dennoch erfassen sie heute nicht ausreichend die Realität und die Zukunftsperspektiven der Krisenstaaten. Sie sind erneut zu langsam bei der Anpassung ihrer Bewertungen an veränderte wirtschaftliche Situationen.
Das alles sind keine guten Aussichten, und sie werden den staatlichen Schuldnern und den privaten Gläubigern gleichermaßen zu schaffen machen. Die Regierungen der Industrieländer stehen vor einem viel härteren Wettbewerb um das Vertrauen ihrer Gläubiger. Alle brauchen immer mehr Abnehmer für ihr weiter wachsendes Volumen an Schuldtiteln. [Bestätigt meine These vom internationalen Kampf um die letzten freien Anlegergelder, die ich als Hauptursache für die Schmierenkampagne der Amis gegen Europa sehe - A.L.]
Die potenziellen Käufer aber werden genauestens darauf achten, wer seine Hausaufgaben macht. Die Absicht der Anleger ist klar erkennbar: Sie wollen möglichen Inflationsrisiken vorbeugen und diversifizieren ihr Vermögen entsprechend. Sie werden beim Kauf von Staatspapieren viel stärker auf Qualität achten und zwischen Staaten genauestens differenzieren.
Auf diesen Trend müssen sich die Regierungen einstellen. Sie müssen Vertrauen durch konsequente Haushaltsdisziplin zurückgewinnen. Für Staaten, die diese Herausforderung auf die leichte Schulter nehmen, wird der Investor vom Freund zum Feind. Sie werden gezwungen sein, höhere Zinsen für ihre Schuldtitel zu bieten. Gerade das kann aber wie ein Brandbeschleuniger wirken. Höhere Kapitalmarktzinsen belasten die Staatshaushalte zusätzlich und machen deren Sanierung noch schwieriger. Mit anderen Worten: Der Druck der Finanzmärkte zu fiskalischer Disziplin ist heute ungleich größer als vor Ausbruch der Krise und zwingt die Industrieländer zum Erfolg.
Auch Deutschland ist diesem Zwang unterworfen. Wenn der deutsche Staat immer mehr Garantien und Kreditrisiken für andere Euro-Länder übernehmen muss, könnte er überfordert werden und am Ende ähnlich schlecht dastehen, wie die Länder, für die er bürgt. Damit allerdings wäre niemandem geholfen. Im Gegenteil: Immens gestiegenen Staatsschulden stünden unbefriedigende Sanierungserfolge bei den öffentlichen Haushalten gegenüber. Vermutlich würde ein solches Szenario der Inflation Tür und Tor öffnen - als letztem Fluchtweg aus der öffentlichen Schuldenfalle.
Herbert Walter war von 2003 bis 2009 Vorstandschef der Dresdner Bank und arbeitet nun als selbstständiger Berater.
(Sieht nicht gerade aus wie ein hysterischer Doom-Prophet ... - A.L.)
walter2.jpg
Weiter oben auf der sozialen Skala haben Familien den Immobilienerwerb fast wie ein Gesellschaftsspiel betrieben, berichtet der Ökonom David Bach vom Instituto de Empresa Business School in Madrid. Wer schafft es, ohne Geld eine Wohnung zu kaufen, hieß eine beliebte Variante des Spiels. Die Preise stiegen schneller und auf höhere Niveaus als in amerikanischen Boomregionen. Die Wohnungen, zumindest jene, die zur Spekulation vorgesehen waren, wurden zum Teil bewusst leer gelassen, damit man sie später besser verkaufen konnte. Spaniens Gesetze schützen die Mieter so gut, dass Vermieter sie nur schwer loswerden. Wie groß das Phänomen der bewusst leerstehenden Spekulationsobjekte war, ist schwer zu ermitteln. Im schlimmsten Fall allerdings fanden Leute, die mieten wollten, deshalb keine Wohnungen und sendeten das Signal an die längst verrückt gewordenen Immobilienentwickler, dass noch Wohnraum gebraucht wird. Und das ist die Quittung: Mindestens 1,5 Millionen Wohnungen stehen leer, ganze Geisterstädte verdorren.
In Dubai war es noch schlimmer. Da gab es Schachereien mit Wohnungen in den Wüstenwolkenkratzern, die noch gar nicht fertiggestellt waren. D.h. die Wohnungen wurden nicht wie in Spanien für den besseren Weiterverkauf leer gelassen, sondern es handelte sich um "virtuelle Einheiten" mit stark steigendem Preismomentum, das - wie in Spanien und USA - Immobilien-Spekulanten (oft Normalbürger) das schnelle Glück wähnen ließ.
Die Quittung für den Wahnsinn: Dubai war im Nov. die erste der jüngsten Fast-Staatspleiten. Nur dank Billionen-schwerer Hilfe aus dem reichen Abu Dhabi konnte der Zusammenbruch des relativ kleinen Landes verhindert werden.
Wer bailt nun Griechenland und Spanien aus? Deutschland, Frankreich, die EZB oder "der liebe Gott"?
Schweizer Banken haben Milliardenkredite nach Osteuropa vergeben – nun können die Kunden die Gelder nicht zurückzahlen. Der Schweiz drohe das Schicksal Islands, sagt Wirtschaftsexperte Artur P. Schmidt.
In Ländern wie Polen, Ungarn und Kroatien ist der Franken zur wichtigen Fremdwährung geworden. Tausende Haushalte und Kleinfirmen nahmen ihre Kredite wegen tieferen Zinsen in Franken auf, und nicht in den Landeswährungen Zloty, Forint oder Kuna. In Ungarn sind 31 Prozent aller Kredite in der Schweizer Währung ausgestellt, bei den privaten Haushaltskrediten sind es fast 60 Prozent.
Kreditnehmer in Nöten
Nun hat die Finanzkrise die Ära der günstigen Kredite beendet: Die Ostwährungen sacken ab. Ende September musste man für 100 polnische Zloty noch 46 Franken bezahlen, heute sind es 30 Franken. Das heisst: Immer mehr Kreditnehmer kriegen Probleme mit den Zinsen und bei der Abzahlung. Die Frage ist also, wie sich das auf den Schweizer Finanzplatz auswirkt. .....
as System hat nur so lange funktioniert, wie die Wechselkurse zwischen Franken und diesen Währungen einigermassen stabil waren. Das ist aber zurzeit nicht mehr der Fall: So haben der ungarische Forint und der polnische Zloty in den letzten Wochen gegenüber dem Franken über ein Drittel an Wert verloren. Wegen der Abwertungen der Landeswährungen haben sich die Schulden gegenüber der Schweiz um mehr als einen Drittel gesteigert. Viele der osteuropäischen Länder haben ernste Zahlungsschwierigkeiten und stehen quasi vor dem Staatsbankrott.
Was bedeutet das für die Schweiz?
Es ist anzunehmen, dass ein beträchtlicher Teil der insgesamt 200 Milliarden Dollar Osteuropa-Kredite in Schweizer Franken ausgestellt wurden. Gemäss einem Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sind weltweit Frankenkredite im Gegenwert von rund 675 Milliarden Dollar im Umlauf – davon wurden etwa 150 Milliarden direkt von der Schweiz, 80 Milliarden von Grossbritannien sowie rund 430 Milliarden Dollar über Offshore-Finanzzentren vergeben. Wie viele dieser Kredite faul sind, ist nicht bekannt. Doch schon wenn die Ausfallrate 20 Prozent beträgt, würden die Banken viel Geld verlieren.
Wenn die Banken einen massiven Abschreibungsbedarf durch solche Kredite haben, muss ab einer bestimmten Grössenordnung der Staat eingreifen. Dies geschieht bereits durch die schweizerische Nationalbank: In Polen hat sie der dortigen Zentralbank mehrere Milliarden Franken zur Verfügung gestellt, damit polnische Banken die Kredite decken können. Zugleich hat die schweizerische Nationalbank bereits bei der Europäischen Zentralbank angefragt, ob ihr diese im Notfall Geld ausleihen könnte. Dies ist ein klares Warnzeichen, dass der schweizerische Franken in Bälde unter einen enormen Abwertungsdruck geraten könnte.
......Der Schweiz droht wie Island der mögliche Staatsbankrott. Eine Folge davon wäre, dass die schweizerische Währung massiv an Wert verlieren könnte, möglicherweise sogar crasht. Eine andere wäre, dass die Schweiz in ihrer Kreditfähigkeit massiv zurückgestuft würde. Das wäre ein Trauma für das Land: Die Schweiz galt immer als Hort der Stabilität. Der Franken könnte zu einer instabilen Weichwährung werden. Dann würde die Schweiz vielleicht gezwungen sein, den Franken aufzugeben und den Euro zu übernehmen.
Nationalbank sieht keine Gefahr
Laut Nationalbank (SNB) sind in Zentral- und Osteuropa Frankenkredite in der Höhe von 75 Milliarden im Umlauf. Die Nationalbank glaubt nicht, dass die Frankenkredite in Osteuropa einen Einfluss auf die Stabilität der Schweizer Währung haben. Sie stützt sich dabei auf zwei Studien: Diese kommen zum Schluss, dass die Risiken im Zusammenhang mit Frankenkrediten im Ausland kleiner sind als befürchtet.
Die Kredite seien in Haushalten und Firmen konzentriert, die entweder eine hohe Risikofähigkeit besässen oder Einkünfte in fremder Währung aufwiesen. Die Schweizer Banken sind laut SNB im Detailgeschäft mit Krediten in Osteuropa kaum aktiv. Die Frankenkredite werden durch lokale Banken vergeben.
Optionen
Der folgende Chart von Standard & Poor´s zeigt die Entwicklung der Risikoprämien auf spanische Staatsverbindlichkeiten in den letzten Monaten.
Man muss ich also eher fragen, ob Ratings von Fitch überhaupt zeitgemäß und glaubwürdig sind. Dies gilt erst recht, wenn man sich die Begründung anschaut. Fitch schreibt sinngemäß: Die Sparanstrengungen der spanischen Regierung würden das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten belasten. Bisher hatte ich ja stets gedacht, dass Sparanstrengungen einer Regierung eher positiv auf das Rating wirken.
Angesichts der Zeitpunktes der Herabsetzung muss man also mal wieder einmal ein Fragezeichen hinter die Aktivitäten de´s Bonitätsbewertungsoligopols setzen. Joseph Stiglitz hatte die Kritik an den Agenturen kürzlich in einem Interview mit der TAZ zugespitzt:
Stiglitz: Das wahre Problem sind die mangelhaften Geschäftsmodelle der Rating-Agenturen. Weil deren Bewertungen von Immobilienhypotheken und Kreditversicherungen miserabel waren, tragen die Agenturen eine große Verantwortung für die Finanzkrise. Und auch die Schuldenkrise Griechenlands haben sie massiv verschärft, indem sie die Bewertung von Staatsanleihen zum falschen Zeitpunkt auf nicht nachvollziehbare Weise herabgesetzt haben. Einer Gruppe von Leuten, die ihre Inkompetenz so klar unter Beweis stellt, dürfen die Regierungen nicht die Macht überlassen. Es ist frappierend, welche einflussreiche Stellung die Rating-Agenturen nach wie vor einnehmen. Wir brauchen eine strikte Aufsicht, die einfache Registrierung reicht keinesfalls aus.
Egghat weist übrigens darauf hin, dass die Agentur Moody’s Spanien immer noch auf AAA eingestuft hat, aus welchen Gründen auch immer.
Das Urteil ist in Wirklichkeit peinlich für Fitch. Es unterstreicht zum wiederholten Mal, dass Ratingagenturen nur auf den “Markt” reagieren.....
Optionen
In einer Welt in der Unsicherheit vorherrscht sind die Menschen auf der Suche nach Sicherheit. Traditionell sind dieses Immobilien, Staatsanleihen, Aktien von erstklassigen Unternehmen.
Nach der Immoblienkrise hat sich für die Menschen vieles verändert. Die Immoblie scheint nicht mehr sicher, Staatsanleihen sind in Verruf geraten und der Aktienmarkt gilt als Zockerstube.
Für die Masse ist dieses ein Trauma, es wird ein stabiles Rahmenumfeld gesucht, in dem langfristig geplant, für das Alter vorgesorgt werden kann. Diese Rahmenbedingungen scheint die Welt heute nicht mehr oder nur kaum noch zu bieten.
So ist die Frustration verständlich mit der die Menschen reagieren. Die Wirtschafts-, Finanz- und Immobilienkrise hat ein Stück heile Welt genommen, die es vielleicht nie gab, aber auch schon sehr lange so offensichtlich nicht gab.
Gruß
Permanent
Optionen
Briten befürchten "Double Dip"
Zwei Jahre nach Beginn der Wirtschaftskrise werden Befürchtungen laut, Großbritannien könnte mitten in der Erholung in die Rezession zurückkippen. Damit würden sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten....»
Optionen
Man brauch jetzt nicht auf mich einzuschlagen. Ich fordere das nicht. Ich beurteile nur die Entwicklung und leite davon meine Prognosen ab. Auch bei uns hier im Thread kann man die aktuelle Widersprüchlichkeit sehen. Zuerst wird in den Postings die explosive Staatsverschuldung dokumentiert und komm zum richtigen Schluss, dass das nicht mehr lange so weiter Laufen kann. Im nächsten Moment lehnt man aber alle Veränderungen ab und dann wiederum sieht man die Welt untergehen. Es wird also depressiv werden weil die Realitäten und nicht die Wünsche die weitere Entwicklung bestimmen werden.
Optionen
Insulinhersteller kappt Lieferungen
Viele Diabetiker in Griechenland werden wegen der Sparbeschlüsse Athens künftig ihre Medikamente nicht mehr bekommen. Der weltweit führende dänische Insulinhersteller Novo Nordisk stellt die Lieferungen seiner Insulinspritzen in Form von Füllfederhaltern ein, weil die Regierung alle Arzneimittelpreise um ein Viertel gekappt hat.
Die dänische Pharmagruppe Novo Nordisk will 17 Diabetes-Medikamente vom griechischen Markt nehmen, nachdem die Regierung in Athen drastische Preissenkungen angeordnet hatte.
"Die Produkte, die vom Markt genommen werden, sind die jüngste Generation von Insulin-Produkten mit Pen-System", sagte Novo Nordisks Sprecher Mike Rulis in Kopenhagen. Rulis erklärte, die Firma werde die Produkte zwar weiter zum alten Preis anbieten, doch da die Regierung eine Preissenkung um 25 Prozent angeordnet hat, würden die Großhändler nur noch mit Verlust verkaufen können.
50.000 betroffen
Bei traditionellen Insulinprodukten mit Röhrchen und Spritze habe Novo Nordisk eine Preissenkung akzeptiert, erläuterte der Sprecher. Die Pen-Produkte würden von 50.000 Griechen genutzt, rund 40.000 gebrauchten die Standardprodukte. Novo Nordisk würde in Griechenland ein Verlustgeschäft machen, wenn es alle Preissenkungen umsetzen würde, sagte Rulis. "Die finanziellen Folgen wären erheblich", sagte der Sprecher, "eine Preissenkung diesen Umfangs würde automatisch auch zu Preissenkungen in anderen Ländern führen".
Griechenland wurden von der EU und dem Internationalen Währungsfonds zur Abwendung eines Staatsbankrotts Notkredite in Höhe von 110 Mrd. Euro für die kommenden drei Jahre zugesagt. Im Gegenzug hat das Land ein Sparprogramm im Umfang von 30 Mrd. Euro auf den Weg gebracht.
Quelle: AFP
Optionen
http://www.ariva.de/...nti_Rohstoff_Thread_t340852?page=10#jumppos263
http://www.frank-schaeffler.de/aktuell/1281
Auszug:
Die Gründungsväter Europas wollten ein Europa des Rechts und der Rechtsstaatlichkeit. Die heutigen Regierungen des Euro-Raums, die EU-Kommission und die EZB verabreden sich hingegen zum kollektiven Rechtsbruch, obwohl die EU-Kommission als Hüterin der Verträge und die nationalen Regierungen zum Schutz des Rechts verpflichtet sind.
Angstsparen ist schlimm für die Wirtschaft. Nachgebende Preise die sich aus Produktivitätsfortschritten ergeben (Informationstechnologie) sind nicht nachteilig für die Wirtschaft. Es ist sogar Kernelement der Wirtschaftswissenschaften, dass sich aus Produktivitätsfortschritten und Skaleneffekten sinkende Preise ergeben und diese dann zu Wohlstandsmehrung führen.
Problematisch wird es wenn sinkende Preise zu Angstsparen führen. Oder wenn in der Hoffnung auf weiter fallende Preise Anschaffungen aufgeschoben werden.
Dieses muss nicht der Fall sein, wer ein LCD/Plasma TV kaufen möchte, kauft es auch wenn bekannt ist, dass die Preise weiter fallen oder das mit der LED Technologie bereits der nächste Technologiesprung vor der Türe steht.
Stillstand ergibt sich aus Lücken im technologisch wissenschaftlichen Fortschritt.
Permanent
Optionen
Wenn die Nicht-Käufe jedoch darauf zurückgehen, dass die Leute Angst vor krisenbedingtem Arbeitsplatzverlust oder vor drohenden Staatspleiten haben (hat mit technologischem Fortschritt nicht das Geringste zu tun), ist die Ausgangslage eine völlig andere. Dann kommt generelle Risikoscheu auf, die auch bei Aktien, Bonds und Rohstoffe mangels Nachfrage zu Preisrückgängen führt.
Unheil begann immer mit Rechtsbrüchen.
Überwachen, Ausspekulieren, Drangsalieren, Einschränken, das alles sind keine Wege zur Lösung, auch wenn mancher Technokrat hier offenbar sein Hobby gefunden hat.