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Der USA Bären-Thread

Seite 2566 von 6257
neuester Beitrag: 18.08.25 16:45
eröffnet am: 20.02.07 18:46 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156421
neuester Beitrag: 18.08.25 16:45 von: ARIVA.DE Leser gesamt: 25834113
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bewertet mit 468 Sternen

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06.06.10 17:17
11

1234 Postings, 6299 Tage Keno77@AL: Weltregierung II

Vielleicht sind die Unterschiede in unseren Ansätzen noch nicht deutlich genug geworden. Ich denke sie liegen darin:

- Dein Standpunkt ist mehr ein idealistischer Ansatz

- ich gehe hingegen mehr von der Natur des Menschen aus.

Ich meine man sollte effiziente Systeme wie den Marktmechanismus nicht in Frage stellen, nur weil einzelne dieses System missbraucht haben, evtl. sogar mit krimineller Energie.

Der Focus sollte mehr auf die "Schädlinge" gerichtet sein, als auf das "System" selbst. Aber da vermisse ich bis fast heute alles. In Deutschland gibt es mittlerweile für den aktienrechtlichen Vorstand ein Vorstandsvergütungsgsetz. Aber das war dann schon alles. Kein Gesetz zur Regelung der Rating - Agenturen, kein Gesetz zur Verbesserung der Transparenz von komplexen Finanzprodukten.  Diese beiden Faktoren waren aber wesentlich für das Entstehen der Finanzkrise.

Leute mit kimineller Energie (und die werden vorrangig zur Macht gelangen) werden auch Dein System EINER Weltregierung zum Scheitern bringen. Du möchtest etwa die Zuweisungen aus einem EU - oder Welthaushalt strikt nach der Wirtschaftsleistung der Staaten vornehmen. Das dann von mir prognostizierte Ergebnis wird die  w e l t w e i t e  Beschönigung aller BIP- Statistiken sein ("Wer nicht betrügt hat selber Schuld").

Wir haben das an Griechenland gesehen.  Wir sehen das in China. Die Summe der von den Gouverneuren aus den Provinzen gemeldeten BIP - Zahlen soll wohl bei 180% des von der Zentralregierung ermittelten BIPs liegen.
Bisher stattgefundene gerichtliche Verurteilungen haben wenig bewirkt.

Es geht um Ethik, nicht um die Frage des Systems.  

06.06.10 17:22
2

12993 Postings, 6600 Tage wawiduDOW weekly

In diesen Chart habe ich MA 40 und EMA 40 eingetragen, da diese den 200-Tage-GDs entsprechen. Die Lage ist kritisch.  
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06.06.10 17:26
11

12996 Postings, 6122 Tage daiphongdas Super-V scheint mir abgeschlossen

der Rohrkrepierer am Freitag könnt das ins allgemeine Bewußtsein heben  
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06.06.10 17:32
6

12993 Postings, 6600 Tage wawiduECRI Frühindikatoren-Wachstumsrate

im "Crash-Modus":  
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06.06.10 17:39
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80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingKeno - in USA hat es bislang zumindest

insoweit funktioniert mit der "zentralen Regierung" in Washington, als dass der Dollar stabil und "globaler Fluchthafen" blieb.

Dass wir etwas Vergleichbares in Europa nicht haben, wird dem Euro auch künftig Probleme bereiten. Eventuell müssen sogar einige Staaten wieder eigene Währungen einführen.

Mein obiges "Konzept" (Weltregierung auf Sicht von 100 Jahren) ist in der Tat idealistisch. Aber der Mensch wird ja mit der Zeit immer besser ;-) - wobei auch dies eine "idealistische Vermutung" (um nicht zu sagen: Heilserwartung) ist:

http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2562#jumppos64064

In einer Generation werden sich die Probleme voraussichtlich nicht lösen lassen. Max Planck hat mal sinngemäß gesagt, dass schlechte Ideen nicht dadurch aus der Welt scheiden, dass die Träger dieser Ideen sich eines Besseren belehren ließen, sondern nur dadurch, dass diese wegsterben.

Es geht ja erkennbar voran mit den Deutschen. Wenn man die Frische und Frechheit einer Lena mit dem Muff der 1950er vergleicht, den die CDU und andere "ewig Gestrige" angesichts der Krise gern wiederbeleben möchten (wie oft fiel in letzter Zeit der Name Ludwig Ehrhard ...), gibt das schon Hoffnung - im "Prinzip" ;-)  

06.06.10 17:47
4

12996 Postings, 6122 Tage daiphonginflationsbereinigt entspricht das Super-V

und obiger Chart (es könnte nach dem Sommer  noch einmal ein Run auf die 10.800 geben, und dann tschüss)dem größeren Fahrplan.

http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=1728#jumppos43225  
Angehängte Grafik:
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06.06.10 17:50
10

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingDas böse Omen des Flash-Crash vom 6. Mai

Der DOW fiel am 6. Mai an einem Tag um 1000 Punkte, mehr als je zuvor in der US-Börsengeschichte, erholte sich dann aber wieder. Eilfertig erklärte Bubblevision, es handele sich um einen "fat-finger"-Fehler, sprich: um einen riesigen Misstrade. Ich hatte das bereits am 6. Mai und später in weiteren Postings hier im Thread als "Mär" bzw. Notlüge bezeichnet.

Wenn es wirklich nur ein Computer- oder Eingabefehler gewesen war, warum fiel dann der DOW innerhalb der nächsten zwei Wochen erneut um 1000 Punkte - und letzten Freitag sogar deutlich unter die 10.000-Marke?

Hier eine technische Analyse, die - wenn auch auf den Goldseiten erschienen - einen Blick wert ist:

http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=13644  
Angehängte Grafik:
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06.06.10 17:55
1

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingDaiphong - Dein Super-V

entspricht im Prinzip den Wellen A und B gemäss Elliott. Die Chartanalyse im letzten Posting (# 132) deutet auf die nun kommende C-Welle hin.

Details hatte ich in einer vielbeachteten Analyse bereits vor 10 Wochen genannt:

http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2360#jumppos59015  

06.06.10 18:05
8

8485 Postings, 6879 Tage StöffenAnti Lemming - Der eloquente Utopist

der seinen Zwiespalt dahingehend offenbart, nämlich in der beinharte Differenz zwischen dem was IST und dem, was seiner Meinung nach sein sollte. Es gehört scheinbar zu den schwierigen Dingen in der Welt, auf irgend etwas einfach zu schauen.

Kommen wir zu dem, was ALs Meinung nach sein sollte:

Ich wehre mich, um noch mal auf Dein Posting zurückzukommen, gegen ein starres Menschenbild, das unterstellt, wir seien biologisch immer noch auf dem Stand der Steinzeitmenschen und dies werde sich historisch auch nie ändern, weil wir "genetisch" dazu verdammt seien und dies "nun mal die menschliche Natur" sei.  Das ist nichts anderes als Sozial-Darwinismus - die das Niedermachen anderer zum eigenen Vorteil ("Kampf ums Dasein") zu einem ehernen, scheinbar unüberwindbaren Prinzip erhebt ("Der Mensch ist nun mal schlecht und eigennützig, was zählt ist der Erfolg...").

http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2562#jumppos64064

Schauen wir mal entspannt auf das, was IST:

Rüstungsausgaben steigen trotz Krise / FTD 02.06.2010

Trotz der Bemühungen zur Abrüstung, trotz Finanzkrise und Staatsschulden: Die weltweiten Militärausgaben sind im vergangenen Jahr gestiegen.

Die weltweite Finanzkrise und riesige Staatsschulden haben den Anstieg der Militärausgaben bisher nicht gebremst. Im vergangenen Jahr kletterten sie um 5,9 Prozent auf 1500 Mrd. $. Das teilte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri mit. Nach den am Mittwoch veröffentlichten Angaben aus dem neuen Sipri-Jahrbuch sind die Militärausgaben in den vergangenen zehn Jahren global um 49 Prozent gestiegen.

"Die USA als einzige Supermacht und andere maßgebliche Staaten wie Brasilien, China, Russland und Indien haben sich offenbar beim langfristigen Streben nach globalem und regionalem Einfluss strategisch für zunehmende Militärausgaben entschieden", hieß es seitens des Instituts über die Reaktion der wichtigsten Länder auf Wirtschaftskrise und Staatsverschuldung.

Ihre Militärausgaben überdurchschnittlich gesteigert haben seit dem Jahr 2000 Staaten mit eigenen Öl- und Gasquellen. Sipri nannte Aserbaidschan als auffälligste Beispiele, die ihre Ausgaben annähernd verfünffacht haben. Kasachstan steigerte den Militärhaushalt um 360 Prozent seit dem Jahr 2000. Tschad vermehrte seine Rüstungsausgaben um 663 Prozent, während Algerien und Nigeria sie jeweils verdoppelten.

http://www.ftd.de/politik/international/...-trotz-krise/50121555.html
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Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!

06.06.10 18:19
4

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingStöffen - was "ist"

droht in der Tat ungemütlich zu werden. Wir füllen ja nicht ohne Grund laufend den Bärenthread mit Untergangspostings.

Was in ferner Zukunft mal sein wird, darüber darf man aber doch wohl - bei aller "Bärigkeit" - auch mal ins Blaue philosophieren, oder? ;-)

Es handelt sich um Entwicklungen in einer Zeit, die wir vermutlich nicht mehr erleben werden. Schon allein deshalb sind sie für aktuelle Spekulationen, um die es hier vorrangig geht, müßig. Sie sind eher Stoff für ein "Wort zum Sonntag".

Morgen beim Schwarzen Montag kommt dann wieder braunbärige und braun-unterhosige Realitätsnähe auf.  

06.06.10 18:26
4

80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingBritische Ökonomen erwarten Euro-Crash

Schlechte britische Ideen kommen nicht dadurch aus der Welten, dass die Briten sich eines Besseren belehren ließen, sondern nur dadurch, dass sie wegsterben. Da dies noch eine Weile dauert, könnten sie den Euro überleben.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,699006,00.html  

06.06.10 18:47
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7360 Postings, 6643 Tage relaxedNach der Pause ist vor der Pause.

Zwei Wochen weg und der Dax "crasht" immer noch nicht - dafür haben sich einige meiner "Lieblingspolitiker" entsorgt.

Sollte öfter mal ne Pause machen, das kann der politischen Landschaft nur gut tun. ;-))  

06.06.10 18:54
14

12993 Postings, 6600 Tage wawiduDeutscher Analyst erwartet Pfund-Crash

Laut dem renommierten deutschen technischen Analysten Willi Wawidu bewegt sich das Währungspaar GBP/USD aktuell in einer großen C-Welle, die durchaus zur Währungsparität führen könnte.  
Angehängte Grafik:
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06.06.10 19:02
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20752 Postings, 7941 Tage permanent@64136 von AL

Warten wir eine Woche ab und sehen dann ob sich die folgende Prognose bewahrheitet:

"Besonders pessimistisch äußerte sich Douglas McWilliams, ein Forscher des Centre for Economics and Business Research. Er sagte, er habe Zweifel, dass der Euro "die nächste Woche überlebt".
 

Da sind schon ein paar Knaller die in den Artikel zu Wort kommen.

Permanent

 

06.06.10 19:04
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20752 Postings, 7941 Tage permanentper Eilantrag

Kläger wollen deutsche Euro-Hilfe blockieren

Von Tobias Kaiser

Gleich mehrere Klagen gegen den Euro-Rettungsschirm sind in Karlsruhe anhängig. Ziel der juristischen Aktion: Die deutsche Hilfe per Eilantrag stoppen. mehr...

 

06.06.10 19:11
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20752 Postings, 7941 Tage permanentWochenend-Wellenreiter

Wochenend-Wellenreiter vom 5. Juni 2010
Die Dominosteine fallen

Die Verschuldungskrise der Staaten rückt von der Peripherie ins Zentrum. Vor einem halben Jahr kamen die ersten Negativ-Meldungen aus Griechenland.´Die Renditen für griechische Staatsanleihen begannen anzuziehen. Parallel dazu begann die Spekulation gegen den Euro, nachdem der Euro/Dollar noch Anfang Dezember bei 1,50 seinen Hochpunkt markierte. 

Die Verschuldungsdiskussion, in deren Mittelpunkt im Jahr 2009 noch Länder in geo-graphischer Nähe Großbritanniens (Irland und auch Island) standen, verlagerte sich dank Griechenland in den südeuropäischen Raum. Angelsächsische Medien war dieser Wandel sehr willkommen, lenkte des doch von den eigenen Unzulänglichkeiten ab. Schnell wurden mit Portugal und Italien sowie mit dem früheren Erzfeind Spanien weitere Ziele ausgemacht, gegen die Attacken geritten werden konnten. Die Angst kroch den angel-sächsischen Investoren die Hosenbeine hoch, und man begann, sich  vermehrt gegen Ausfallrisiken abzusichern. Auf den Zug sprangen Spekulanten auf, die als Trendfolger in die Märkte hineingingen und Kasse zu machen versuchten. So kam eins zum anderen.

Cui bono? (Wem nützt es?). Dieses geflügelte Wort wird Cäsar zugeschrieben. Es drückt aus, dass der Verdacht bei einem Verbrechen am ehesten auf denjenigen fällt, der daraus den größten Nutzen zieht. Dahinter steht die Frage nach dem Motiv. Wer hat etwas davon, dass die Renditen in den südeuropäischen Ländern anziehen?

Da gibt es gleich mehrere Profiteure. Die erste Gruppe ist die offensichtlichste, nämlich diejenige der Spekulanten. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Selbst wenn der eine oder andere ohne Zweifel von den Bewegungen profitiert hat, so gibt es viele, die mit dem schnellen Auf und Ab – gerade im Fall Griechenlands – auf die Nase gefallen sind.

Viel interessanter ist doch die Betrachtung einiger anderer Gruppierungen bzw. Staaten, die zum Teil miteinander verzahnte Interessen haben. Alle paar Jahre sieht „der ewige Zweite“ Frankreich seine Chance gekommen, wirtschaftlich an den „deutschen Barbaren“ vorbeizuziehen. „La Grande Nation“, die sich als Sieger (von angelsächsischer Gnade) nach dem zweiten Weltkrieg als die große Macht auf dem Kontinent sah, hatte dem Aufstieg Deutschlands und seiner Währung fassungslos zusehen müssen. Die vielen Francs-Abwertungen waren ständige Messerstiche in den Rücken der Nation. Die deutsche Wiedervereinigung drohte Deutschland endgültig zum übermächtigen Herrscher des Kontinents zu machen. Kanzler Kohl wurde von Mitterrand das Zugeständnis abgerungen, die Deutsche Mark abzuschaffen, damit Frankreich im Gegenzug der Wiedervereinigung zustimmt. Die Messerstiche der Währungsabwertung hatten so wenigstens ein Ende.

Frankreich denkt in Wirtschaftsfragen politischer als Deutschland. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die an den französischen Eliteschulen ausgebildeten Akademiker durchaus mehr zu einer Karriere in den oberen Ebenen des öffentlichen Dienstes neigen, während die klugen Köpfe Deutschlands eher in die Wirtschaft gehen. Solange das Wirtschaftsgeschehen tatsächlich aus der Wirtschaft heraus bestimmt wurde, was dies ein Vorteil für Deutschland. Jetzt aber, wo die Politik in den Industriestaaten weltweit massiv in die Wirtschaft eingreift, zockt die eloquente politisch-wirtschaftliche Schnittstelle Frankreichs die in diesem Bereich nur tumb besetzten Deutschen gnadenlos ab. Frankreich hält – dank geschickter Personalpolitik – die Fäden in der Hand. Der Franzose Dominique Strauss-Kahn ist IWF-Präsident, und der Franzose Jean-Claude Trichet ist Präsident der europäischen Zentralbank. Im Hintergrund zieht Nicolas Sarkozy die Fäden. Geschickt macht sich Sarkozy zum Anwalt südeuropäischer Interessen. Der Norden – und dabei insbesondere Deutschland – soll für den angeschlagenen Süden zahlen. So nebenbei werden dabei die französischen Banken, die als Groß-Gläubiger Italiens und Spanien viel zu verlieren haben, gestützt. Sarkozy hat in Euroland jetzt die Führungsrolle übernommen, die er schon immer spielen wollte. Die deutschen Politiker und Bundesbankvertreter schauen hilflos zu.

Frankreich kann auch deshalb eine starke Rolle einnehmen, weil seine Interessen mit denen der USA und Großbritannien in wichtigen Teilen deckungsgleich sind. Die USA und auch Großbritannien sind – in weit höherem Maß als Deutschland – auf niedrige Renditen angewiesen. Es nutzt den Angelsachsen sehr, wenn das Geld in die vermeintlich sicheren Häfen USA und Großbritannien fließt und flieht. Eine Rendite von 3,2 Prozent für 10jährige US-Anleihen ist bei einer öffentlichen Verschuldung von 13 Billionen US-Dollar lächerlich gering. In 2009 war der Verkauf von Staatsanleihen im Wert von 5,3 Billionen US-Dollar nötig, um die Haushalte der Industrieländer in der Balance zu halten. Allein die USA emittierten Anleihen im Wert von 3 Billionen US-Dollar (etwa 60% des weltweiten Staatsanleihen-Ausgabevolumens). Die USA verfügen über einen großen Staubsauger, in den sie die Gläubiger hineinziehen, so wie die Motten vom Licht angezogen werden. Zudem verschafft ein niedriger Eurokurs Investoren aus dem Dollar-Raum (u.a. USA, Golf-Staaten, China) die Möglichkeit, europäische Assets billig aufzuschnappen. Und welches Land in Europa hat die werthaltigsten Sachwerte? Die Frage beantwortet sich von selbst. Ohne den Euro wäre Deutschland stets schwierig zu attackieren gewesen, da die starke D-Mark Deutschland vor den „Heuschrecken“ geschützt hätte. Dieser Schutzmechanismus ist weggefallen. Wir werden bald entsprechende Übernahme-Schlagzeilen in den Medien sehen.

Zudem kommt den Angelsachsen aus einer Ecke Hilfe zugeflogen, die rein zufälligerweise Ungarn als Einfallstor benutzt. Seit Ungarn in der vergangenen Woche erklärt hat, dass das Staatsdefizit viel höher ist als bisher von den Märkten angenommen, sind nicht nur die Renditen in Ungarn gestiegen: Auch die österreichischen Renditen zogen – aufgrund der finanziellen Verwobenheit mit Ungarn - an. Der Anstieg des Zinsspreads zwischen Österreich und Deutschland war die Folge (nächster Chart).

Aus der Südost-Richtung kamen sowohl in der Bankenkrise 1931 als auch in der Welt-Wirtschaftskrise von 1873 entscheidende Negativ-Impulse. Am 9. Mai 1873 kam es zum sogenannten „Wiener Börsenkrach“, denen vier Tage später (am 13. Mai) ein Crash an der damaligen deutschen Leitbörse (Berlin) folgte. Im Gefolge kam es zu zahlreichen Banken-Pleiten. Auch im Jahr 1931 spielte der Monat Mai den Schicksalsmonat: Am 11. Mai 1931 musste die „Österreichische Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe“ - damals die größte Bank Österreichs - ihre Zahlungen einstellen. Diese Pleite erschütterte das Vertrauen in Großbanken. Am 13. Juli 1931 musste die Darmstädter und Nationalbank, eine der vier deutschen Großbanken, ebenfalls ihre Zahlungen einstellen.

Im Jahr 1989 rollte die Ausreisewelle der DDR-Bürger aus Ungarn auf Österreich zu. Die Durchtrennung des Stacheldrahts an der österreichisch-ungarischen Grenze war ein Wegbereiter für die Wiedervereinigung Deutschlands. Die Dominosteine fielen, Deutschland feierte. 21 Jahre später fallen die Dominosteine erneut. Der ungarische Stein ist gefallen, der österreichische droht umzukippen und droht auch den deutschen Stein in Mitleidenschaft zu ziehen. Die Dominosteine fallen, Deutschland zittert. Ausgleichende Gerechtigkeit?

Auch wenn Staaten wie Frankreich versuchen, sich als Krisengewinnler zu positionieren: In der hochbrisanten aktuellen Situation ist dies ein Spiel mit dem Feuer. Fiele Deutschland, fiele auch Frankreich. Politisches Geschachere ist fehl am Platz. Vielmehr sollte Europa als Einheit auftreten und den Angelsachsen Paroli bieten. Die USA, Großbritannien und Japan sind deutlich anfälliger für steigende Zinsen als beispielsweise Kerneuropa. Es sind auch diejenigen Staaten, die unter einem Zusammenbruch der Finanzwirtschaft am stärksten leiden würden: Die USA und Großbritannien haben ihre industrielle Basis verloren. Ohne den Finanzdistrikt der Londoner City (über den fast 25 Prozent aller internationalen Finanztransaktionen laufen) wäre das BIP Großbritanniens deutlich geringer.

Europa sollte jetzt geschlossen auftreten und sich nicht von den Angelsachsen auseinander dividieren lassen. Dann hat Europa eine große Chance, zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Dekade an einem breiten weltwirtschaftlichen Aufschwung zu partizipieren. Auch wenn es derzeit nicht danach aussieht: Der US-Dollar dürfte nach der Phase der Neuordnung als Weltreservewährung ausgedient haben. Der chinesische Yuan dürfte den US-Dollar als Leitwährung ersetzen. Der Euro könnte - genau wie jetzt auch – als „zweite Geige“ fungieren. Deutschland dürfte das Land sein, das – dank starker Realwirtschaft - vom nächsten echten Weltwirtschaftsaufschwung profitieren wird. Der Traum der französischen Eliten, in Europa die Führungsrolle zu übernehmen, dürfte in dem Moment ausgeträumt sein, in dem die Wirtschaft wieder weitgehend unabhängig von der Politik agieren darf.

Verfolgen Sie das Geschehen an den Finanzmärkten in unserer handelstäglich erscheinenden Frühausgabe.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

 

06.06.10 19:12
13

7360 Postings, 6643 Tage relaxedMein Fazit zu Europa:

Nachdem ich wieder halb Europa "abgeklappert" habe, musste ich feststellen: Nirgends ist der Sprit so teuer wie in D. Wir haben wohl die weichste Währung, sind das ärmste Land oder die größsten Idioten.  

06.06.10 19:34
11

23630 Postings, 6973 Tage Malko07Briten schalten in Deflationsmodus um.

From The Sunday Times
June 6, 2010
Cameron: 'Years of pain ahead'
Jonathan Oliver, Political Editor

DAVID CAMERON has warned that the economy is in a far worse state than previously thought and signalled that Britain faces years of “pain” as the spending axe falls.

The prime minister indicated a sharp downgrade in official growth forecasts and revealed that welfare and public sector pay would bear the brunt of budget cuts.

It is understood that tough measures being considered to help control the £156 billion budget deficit include benefit freezes and cuts in child tax credits. There are also likely to be below-inflation pay rises for state employees on top of next year’s planned freeze.

In an interview with The Sunday Times, Cameron said: “Proper statesmanship is taking the right action, explaining to people the purpose behind the pain.”
The prime minister said there would be no “trampoline recovery” of the economy. He warned there was a “serious problem” with forecasts inherited from Labour of robust 3% growth next year.

“There is a huge amount of debt that has got to be dealt with. Crossing our fingers, waiting for growth and hoping it will go away is simply not an answer,” he said.

“The country has got an overdraft. The interest on that overdraft is swallowing up things that the nation should otherwise be spending money on. We have got to take people with us on this difficult journey.”

Cameron gave a clear hint of the priorities for the emergency budget in two weeks’ time.

“You have to address the massive welfare bills,” he said. “You have to address public sector pay bills. You have to address the size of the bureaucracy that has built up over the past decade.

“Otherwise you will have to make reductions across the board which you don’t want to do. We need to address the areas where we have been living beyond our means.”

With the budget of the Department for Work and Pensions set to face cuts of up to 20% over the next five years, ministers are hoping for large savings from schemes to force claimants off incapacity benefit and into work.

More draconian measures are also on the table. Freezing all benefits for 12 months next year would raise £4.1 billion. Executing a Liberal Democrat pledge to axe child credits for couples on a joint income of more than £26,000 could save more than £1 billion a year. It is understood that ministers have ruled out means-testing child benefits and winter fuel payments.

All public sector workers earning more than £18,000 a year already face a pay freeze next year, but it is understood that curbs in wage rises beyond 2011 are likely to be unveiled in the budget on June 22.

Cameron said he had not seen the report being prepared by Sir Alan Budd, the head of the government’s new budget watchdog. MPs expect that Budd will scale down the current growth forecasts to somewhere nearer the average predictions of independent economists, who believe next year’s growth will be a sluggish 2%.

The prime minister insisted the figures that the coalition had inherited were wildly over-optimistic. “There were two levels of optimism in what the [Labour] government was forecasting,” Cameron said. “One was trampoline growth of 3% and above, and the second theory was that interest rates would always stay low.

“One of the most shocking things is the extent of the interest we are paying on our debt. If we don’t do anything about it, it is going to be £50, £60, £70 billion.

“It is going to be huge. We will be spending more on debt interest than we do on educating our children and defending our country. It is totally irresponsible what we are left with.”

Despite the challenge of cutting the deficit, Cameron said he was still confident that most of the gap could be closed by cuts in public spending.

“Sometimes politicians haven’t tried hard enough to reduce inefficient spending and reach for the taxes too quickly,” he said. “We shouldn’t do that.”

However, he refused to rule out an increase in Vat, which many analysts believe will go up from 17.5% to 20%.

“We want expenditure to bear the burden of what needs to be done,” he said.

Cameron signalled a softening of his stance on capital gains tax, which is due to go up this month from 18% to nearly 40% to help pay for the Lib Dem aim of taking the low-paid out of income tax.

Facing a growing rebellion from Tory backbenchers, the prime minister said he was considering some sort of relief for investors selling assets such as shares or second homes that they had held for a long time. “I totally understand the arguments,” Cameron said. “I did not come into politics to punish people who want to do the right thing and save.”

Giving his own gloss on the budget cuts, Nick Clegg, the deputy prime minister and Lib Dem leader, warned there would be no return to the “sink or swim” economics of the Thatcher era. “Fiscal retrenchment does not mean a repeat of the 1980s,” Clegg told The Observer. “We are going to do this differently.”

George Osborne, the chancellor, claimed a significant victory yesterday as the G20 group of leading nations backed the British government’s stance on spending cuts.

www.timesonline.co.uk/tol/news/politics/article7144906.ece  

06.06.10 19:56
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8485 Postings, 6879 Tage StöffenNochmals für dich, AL

wobei es mir scheissegal ist, ob die Börsen morgen oder übermorgen aufgrund irgendwelcher Animositäten bei Godman, ausgelutschten technischen Indikatoren, nicht zu regulierenden Flatulenzen der Fed oder sonstwas steigen oder fallen werden.

Unsere Gesellschaft ist pervers und produziert sehr viele seelisch kranke Menschen, speziell bei sensiblen Personen. Aber das ist gewollt. Den ganzen Tag werden wir nur mit dem Streben nach Materialismus, Konsum, Befriedigung von Bedürfnissen und des Egos konfrontiert. Es wird uns über die Medien eingebläut, Gier ist gut, Egoismus ist gut, Rache, Hass und Gewalt sind gut, der Stärkere gewinnt, der Schwache ist ein Loser. Wir sollen einer Karriere nachgehen und nach oben streben, nach immer mehr, egal, über wie viele Leichen wir gehen müssen, der Zweck heiligt die Mittel, alles ist erlaubt, lügen, betrügen, stehlen ist alles in Ordnung, nur der Erfolg zählt, „the Winner takes ist all“. Das wird uns vorgelebt, das sind die Beispiele die wir anhimmeln sollen.

Sick of it all???

Die Pharmakonzerne verkaufen ihre Produkte nur um Profit zu machen, während sie das Leben von Millionen vernichten. Allein die Top Five der psychiatrischen Medikamente in Amerika, wie Zoloft, Adderall, Haldol, Lexapro und Clozaril bringen einen Gewinn von 18 Milliarden Dollar pro Jahr. Die ganze Psychiatriebranche sackt 330 Milliarden Dollar im Jahr ein. Laufend werden neue Verhaltensstörungen "entdeckt", die mit Pillen behandelt werden.

Nach einer Statistik der Betriebskrankenkassen aus dem Jahr 2009 hat sich die Zahl der Verordnungen von Psychopharmaka in Deutschland in den vergangenen drei Jahren verdoppelt!

Und daher nochmals speziell für dich, mein werter Freund

I’m the slime / Frank Zappa Lyrics

I am gross and perverted
I'm obsessed 'n deranged
I have existed for years
But very little has changed
I'm the tool of the Government
And industry too
For I am destined to rule
And regulate you

I may be vile and pernicious
But you can't look away
I make you think I'm delicious
With the stuff that I say
I'm the best you can get
Have you guessed me yet?
I'm the slime oozin' out
From your TV set

You will obey me while I lead you
And eat the garbage that I feed you
Until the day that we don't need you
Don't go for help . . . no one will heed you
Your mind is totally controlled
It has been stuffed into my mold
And you will do as you are told
Until the rights to you are sold

That's right, folks . . .
Don't touch that dial

Well, I am the slime from your video
Oozin' along on your livin' room floor

I am the slime from your video
Can't stop the slime, people, lookit me go

I am the slime from your video
Oozin' along on your livin' room floor

I am the slime from your video
Can't stop the slime, people, lookit me go

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Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!

06.06.10 20:01
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80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingGB - das alte Spiel

Die Banken verzocken sich und werden auf Staatskosten gerettet. Nun spart der Staat bei den Sozialleistungen.

Dasselbe plant Merkel in Deutschland, wo "bei Arbeitslosen und Familien" gekürzt werden soll. Gekürzt wird immer dort, wo der geringste Widerstand droht - d.h. bei den sozial Schwachen:

http://www.ftd.de/politik/deutschland/...milien-kuerzen/50123129.html  

06.06.10 20:11
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12993 Postings, 6600 Tage wawiduBuffets "Drei-Stufen-Rakete" ausgebrannt

 
Angehängte Grafik:
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06.06.10 20:12
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80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingStöffen - toxic psychiatry

Mit dem Prozac-Missbrauch in USA beschäftige ich mich bereits seit 1994:

http://scholar.google.de/...amp;as_sdt=0&as_vis=1&oi=scholart

http://metzelf.info/Book Reviews/Toxic.html  

06.06.10 20:25
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22879 Postings, 7568 Tage pfeifenlümmelNur gut,

dass die Kanacken nur alle paar Jahre ein Kreuzchen machen dürfen. Die wählen sowieso nicht Merkel, weshalb soll man also nicht bei denen sparen? Wir sollten uns lieber um die Banker sorgen, die nun von Ferrari auf Porsche umsatteln müssen.  

06.06.10 20:28
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12993 Postings, 6600 Tage wawiduEin Kernproblem der US-Wirtschaft

ist aktuell die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Es wird einfach zu viel gespart (Chart folgt).  
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06.06.10 20:37
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80400 Postings, 7776 Tage Anti LemmingKass zu "Dr. Copper"

Die Charts von Kupfer und SP-500 korrelieren stark. Doug Kass beobachtet dies sehr aufmerksam:

Many pay special attention to the price of Dr. Copper -- the commodity is famously said to have a PhD in economics. This is not surprising, for as seen in the chart below, the correlation between copper prices and the S&P 500 is unusually high.

Copper's 7.5% drop in May was steep, and represented the largest monthly drop since January. I have no plans to skip Dr. Copper's classes. Rather, I am attentively listening to his lecture right now.

http://www.thestreet.com/story/10774860/1/kass-copper-concerns.html



Kupfer (rot) und der SP-500 (grün)
.  
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