Dax Prognose 08.06.2010 17:38 Uhr von Michael Sturm Dax und Co. haben ihre Volatilität deutlich erhöht und schlagen weiterhin Wellenbewegungen. Heute rauf und morgen runter. Je nachdem, welche Nachrichten gerade von der EU-Front, vom US-Arbeits- und Immobilienmarkt sowie dem Euro/USD-Verhältnis kommen. Für die charttechnische Analyse schauen wir dazu zunächst auf den 8-Monats-Chart des Dax-Index.  Dax-Index 8-Monate Zick-Zack mit großer Volatilität Anfang April erreichte der Index in seinem Aufwärtstrend (blauer Trendkanal) den oberen Widerstandsbereich und schien sich Mitte April bereits auf den Weg zu neuen Hochs zu machen. Der abrupte Absturz durch die Schuldenkrise führte den Index in kurzer Zeit bis an die untere Begrenzung des flachen Aufwärtstrends heran. Er drehte im Bereich der 200-Tage-Durchschnittslinie (dünne rote Kurve im Chart, 200-Tage MA) wieder nach oben und schien binnen einer Woche alle Verluste bereits ausgeglichen zu haben, bis der erneute Absturz mit ebensolcher Vehemenz wieder die untere Trendbegrenzung erreichte. Fehlsignale über Fehlsignale Vor 14 Tagen schien dann die untere Trendbegrenzung mit Intraday-Tiefs von fast 5.600 Punkten durchbrochen. Doch wieder einmal täuschte uns das deutsche Aktienbarometer und schoss in den darauf folgenden Tagen um 500 Punkte nach oben. Damit produzierte der Index nach einem Fehl-Kaufsignal im April ein Fehl-Verkaufssignal im Mai. MACD irritiert Der Kursrutsch und Kursanstieg mit weiterem Kursrutsch und wieder einem Kursanstieg der vergangenen Wochen hat dem Indikator einen irritierenden Aussetzer verpasst. Der "Moving Average Convergence Divergence", kurz MACD (rot-schwarzer Kurvenverlauf unterhalb des Chartbildes), hat bereits im Oktober 2009 und Anfang des Jahres (rote Doppelpfeile) eine ähnliche Konstellation gehabt und fallende Kurse angedeutet. Die nachfolgende Konsolidierungsphase dauerte jeweils 4 Wochen und zog den Dax stets um 600 Punkte nach unten. Diese 600 Punkte sind zwar ebenfalls abgearbeitet, doch sind die nachfolgenden Zacken als Rythmusstörungen zu bezeichnen und sollten aus dem allgemeinen Interpretationsbild ausgeklammert werden. Es besteht aktuell noch trotz angezeigter "überverkaufter Situation" durchaus Luft nach unten. Im Februar dieses Jahres stand das Barometer noch etwa 72 Wertpunkte tiefer. Langfristiger Aufwärtstrend ist in großer Gefahr Dazu betrachten wir den 3-Jahres-Chart:
 Dax-Index 3-Jahres-Chart Der Dax hat im übergeordneten Aufwärtstrend seit Beginn 2009 (dunkelblauer Trendkanal) bereits seit Oktober letzten Jahres nicht mehr die obere Trendbegrenzung erreichen können. Es hat sich ein flacherer mittelfristiger aufwärts gerichteter Trendkanal etabliert, welcher im 8-Monatschart dargestellt wurde. Sollte nun die untere Trendbegrenzung nicht halten, dann ist der Trend als gebrochen zu werten! Auch die 200-Tage-Linie (rot) würde wie schon zu Anfang 2008 nach unten durchbrochen. Doppelboden nach V-Formation scheint möglich Nach dem Doppelhoch in 2007 (rotes M) crashte der Markt von über 8.000 Punkte auf deutlich unter 4.000 Punkte. Der seit März 2009 begonnene Aufwärtssog fußt auf einer wackeligen V-Formation (graues V). Diese Konstellationen zeigten sich in der Historie als gefährdet für ein weiteres Abwärtsbein. Nimmt man die Historie ernst, dann liegt das Ziel der 2. Abwärtsbewegung irgendwo zwischen 4.500 und 5.000 Punkten (dunkelrote Kurve). Fazit: 6.250 entscheidend, 2. Abwärtsbein lauert Die Liquidität ist und bleibt zwar weiterhin "hoch" und kann den Absturz auch schnell wieder umkehren (siehe letzte Wochen), doch die Wahrscheinlichkeit eines 2. Abwärtssogs ist stark gestiegen. Es bleibt bei der "Overall-Strategie" für 2010 ! Erst rauf, dann runter; in 2011 dann irgendwann der Start in eine neue Hausse. Die V-Formation (graues V) im Chart ist prädestiniert dafür, ein weiteres Abgleiten in den Bereich um 4.500 - 5.000 Punkte zu provozieren. www.trading.gevestor.de/index.php ----------- An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil. André Kostolany
MfG Palaimon
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