"Der Double Dip '79 '82 war eine Folge der Intervention Volckers, welcher mit FED-Zinsen bis über 20% 1981/82 die Inflation kappte und damit den USA die Droge Geld kurzzeitig entzog. Der [erste] Dip 1979/80 war eine Folge der II. Ölkrise (Iran-Revolution)"
2008/2009 brachte die Housing-, Kredit- und Bankenkrise, die zu Großbankenpleiten und Mega-Bailouts durch die Staaten führte, den ersten Dip.
Den zweiten Dip in 2010/2011 (= Doppel-Dip) könnten auslösen:
1. Staatspleiten, wie sie nun in Griechenland drohen (heute kam das Junk-Downgrade von Moody's - # 610). Es droht ein Domino-Effekt, nicht nur innerhalb der PIIGS. Selbst Frankreich und Belgien bekamen kürzlich Illiquiditäts-Probleme im Handel mit Staatsanleihen. In Griechenland sind es Solvenz-Probleme, die sich mit Krediten und Aufschiebereien nicht aus der Welt schaffen lassen. Die aufschiebenden Kredite erhöhen letztlich nur die Gesamtkosten der kaum verhinderbaren Griechen-Pleite. Wird diese zum Fakt (bzw. wird die Pleite als nicht mehr verhinderbar erkennbar) , dürften in der EU einige Großbanken in schwere Schieflagen kommen.
Staatspleiten sind eine Spätfolge der Bailout-Maßnahmen, mit denen die Finanz- und Banken-Krise (Dip 1) "bekämpft" wurden.
2. "Geldentzug" durch Sparmaßnahmen. Der Double Dip in 1982 kam von Volckers Hochzinspolitik, mit der er die damals sehr hohe Inflation bekämpfte. Volckers extrem hohe Leitzinsen bremsten zwar das US-Wirtschaftswachstum stark (daher Doppel-Dip), brachten aber längerfristig erfolgreich die galoppierende Inflation unter Kontrolle. Aktuell sehen wir rigide Sparmaßnahmen in Griechenland, Spanien (65 Mrd. Etat-Kürzung), Irland und Portugal, die zur Konsolidierung von der EU verordnet und teils von den Rating-Agenturen erzwungen werden. Sie wirken in gleicher Weise "Geld-entziehend" wie Volckers Hochzinspolitik. Auch China steht auf der Liquiditätsbremse.
3. Die noch immer nicht beseitigten Folgen der ersten Dips. US-Banken dürfen seit Frühjahr 2009 mit staatlicher Billigung die Schulden in ihren Bilanzen ignorieren. Damit sind die Schulden aber nicht aus der Welt. Die Fed hofft, mit nachhaltigen Nullzinsen, gekoppelt mit Fast-Gratis-Geld für die Banken, die Schieflagen zu kurieren: Die Banken kaufen von dem Fed-Geld massiv Assets wie Staatsanleihen, die über 3 % Rendite bringen, und zahlen keine Zinsen darauf. So haben sie narrensichere Einkünfte. Wenn sie die Käufe hebeln, können sie über die Zinseinnahmen und Eigenhandelsgewinne in ein paar Jahren genügend Geld verdienen, dass die Bilanzen wieder faktisch (und nicht nur kosmetisch wie jetzt) ins Reine kommen. Im Gegenzug erhalten die US-Sparer keine Zinsen mehr. Man könnte sagen, dass die US-Banken auf Kosten der US-Sparer ausgebailt werden.
Sollte Inflation aufkommen (nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen), wird die Fed die Nullzinspolitik nicht mehr fortsetzen können, ohne große Inflation zu riskieren. Die beiden wichtigsten US-Großbanken - Fannie und Freddie (mit zusammen 5 Billionen Bilanzsumme) - hängen nach wie vor am Tropf des Staates. Es fallen laufend Verluste an, die aus Steuermitteln ausgeglichen werden müssen. In Zukunft dürften die Verluste noch deutlich größer werden, weil die Amis neuerdings als "Volkssport" ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen und das Geld stattdessen "verkonsumieren".
Die fortdauernde Krise in der US-Realwirtschaft führt dazu, dass immer mehr US-Bundesstaaten vor der Pleite stehen. Es gibt einen deflationären Abwärtsstrudel: Die Bundesstaaten müssen sparen, d.h. sie entlassen Leute, setzen Dienste wie Altenpflege usw. aus. In der Folge fallen immer weniger Steuern an, während sich die Zahl der Transferempfänger (Lebenmittelmarken usw.) ständig erhöht. Wenn die ersten US-Bundesstaaten pleite gehen, wird es auch in USA zu einer Transfer-Union kommen. Dann müssen Gelder aus dem Federal budget zur Rettung der Bundesstaaten aufgewandt werden - ähnlich wie in der causa Griechenland. Das wird dem Dollar nicht guttun, auch dem AAA-Rating von USA nicht. Kippt es, wird die Überschuldungspolitik bald nicht mehr finanzierbar. Auch dies wirkt in der Summe "Geld-entziehend", weil es die Neuverschuldung erschwert.
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