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Der USA Bären-Thread

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neuester Beitrag: 11.03.25 20:09
eröffnet am: 20.02.07 18:46 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156412
neuester Beitrag: 11.03.25 20:09 von: Katzenpirat Leser gesamt: 24407088
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22.05.12 14:09
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79561 Postings, 9268 Tage KickyPiraeusbank verklagt Reuters

http://www.athensnews.gr/portal/9/55259

....Piraeus Bank has sued both the news agency, a unit of Thomson Reuters Corp, and the article's author, reporter Stephen Grey. The lawsuit accuses Reuters of malicious defamation and of wishing "to harm the entire Greek banking system."

The Reuters special report, headlined "A Greek banker's secret property deals" and published on Apr. 2, reported Piraeus had rented at least seven properties that were owned by a series of private investment companies directed among others by the wife and two children of the bank's executive chairman, Michalis Sallas, and financed by Piraeus bank loans.....

und hier der Artikel von Reuters:
http://www.reuters.com/article/2012/04/02/...us-idUSBRE83107P20120402
Sallas and his wife and his two children have also run a series of private investment companies that public records show have sealed millions of euros in real estate business with Piraeus, deals that were not disclosed to shareholders.

In wealthy locations in Athens and its suburbs and on at least one Greek island, these companies bought properties with loans from Piraeus and then rented at least seven of the buildings back to the bank, which used them as branches. Piraeus also bought properties from the companies and financed other buyers to buy properties from them.

Among the most unusual deals were transactions involving companies linked to Staikou, Sallas' children Giorgos and Myrto, as well as key former Piraeus executives. These centered on the sale to Piraeus in April 2006 of three different properties, via three different private businessmen. According to property records, each of the businessmen bought a property for a knock-down price from the family companies and then sold them on to Piraeus for more than double that price. On paper, they generated a 160 percent total cash profit for the men, nearly 6 million euros, within the space of three weeks.

According to real estate and legal experts in Athens, a pattern of quick sales is often used in complex tax avoidance schemes. Such deals are legal if all taxes were paid. But one businessman named in the sales documents told Reuters his name had been used without his knowledge. He had "never owned property in Athens in my life," he said.....

jaja AL pass nur auf!  

22.05.12 18:00
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23534 Postings, 6813 Tage Malko07#96374: Die Frage, die zu beantworten

wäre: Wieviele Marktteilnehmer erwarten im Hochsommer eine ungeordnete Pleite Griechenlands und sind über den weiteren Gang der Dinge nach einer derartigen Pleite verunsichert?

Eine weitere Stufe kann man mMn nicht ausschließen. Eurobonds werden sicherlich keine Rolle spielen.  Die Europäische Investitionsbank legt schon seit langer Zeit Anleihen auf, die von allen EU-Mitglieder garantiert werden, also Eurobonds nach den Investitionsvorgaben der EU, primär Finanzierungen der Struktur. Die Rettungsfonds legen Eurobonds auf, garantiert von den Mitglieder der Eurozone zwecks staatlicher Finanzierung unter Auflagen. Quasi bedingungslose Eurobonds für einen definierten Anteil der Staatsschulden wird es frühestens nach der Absegnung des Fiskalpaktes geben, also nicht mehr in diesem Jahr.

Wesentlich für die Entwicklung der Zinsen in den Fluchtländern wird die Entwicklung der Lage nach einer Griechenpleite sein. Sollte es bei weitem nicht so schlimm werden wie manche es uns weismachen wollen, würde viele Fluchtgelder den Rückweg antreten.

Ob Deutschland und andere allerdings Obama versprochen haben Griechenland nicht vor der gelaufenen Wahl Pleite gehen zu lassen und die USA im Gegenzug helfen werden, weiß ich nicht. Es könnte also sein, dass die Griechenpleite erst im nächsten Winter stattfindet. Nach Schäuble wird es noch ungefähr 2 Jahre krisenhaft in der Eurozone zugehen. Diese Aussage hat vieles für sich.  

22.05.12 19:52
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79561 Postings, 9268 Tage KickyMit Eurobonds in die Schuldenunion

....Noch wehrt Bundeskanzlerin Merkel das Verlangen nach offenem Rechtsbruch der EU-Verträge ab, die eine Haftungsunion ausdrücklich verbieten. Doch der Druck der europäischen und amerikanischen Partner wächst. Seltsamerweise kann auch der Opposition in Deutschland der Marsch in die Schuldenunion nicht schnell genug gehen. Sie alle wollen die Eurokrise vom Tisch bekommen, indem sie einfach die Deutschen und zwei, drei andere Nationen die Rechnungen zahlen lassen. Niemand fragt, ob Deutschland, die Niederlande oder Finnland unter den Lasten auch noch zusammenbrechen könnten. Legitime Rechtsfragen werden als lästige Einwände kleinkarierter Buchhalter beiseite gewischt. Wer die Frage stellt, warum ausgerechnet jetzt in der Eurozone Schulden vergemeinschaftet werden sollen, ohne dass man Staaten daran hindern kann, neue Schulden aufzunehmen, wird als Antieuropäer verunglimpft.

Das kann man nur aus Sicht der Schuldensünder verstehen. Bei ihnen sind die sozialen Kosten der Anpassung so hoch wie zuvor die kreditfinanzierten Übertreibungen. Die Gemeinschaft erwartet aber keine bessere Zukunft, wenn das süße Leben auf Pump auf Kosten der letzten soliden Schuldner Europas so lange fortgesetzt wird, bis auch diese zusammenbrechen. Eurobonds setzen solche falschen Anreize. „Wenn man auf Risiken anderer Geld ausgibt, ist das eine Versuchung, der keiner widerstehen kann.“ Das sagte aus gutem Grund Finanzminister Schäuble zum Jahresbeginn in Davos. Hoffentlich widersteht er der Versuchung, auch noch diesen Grundsatz auf dem Altar der „Euro-Rettung“ zu opfern. Es ist schon schlimm genug, dass Schäuble höheren Inflationsraten das Wort redet, während sein Haus, auch wegen Kapitalflucht aus Südeuropa, erstmals eine Anleihe mit einem Kupon von null Prozent begibt.


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...-schuldenunion-11760311.html  

22.05.12 19:54
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79561 Postings, 9268 Tage KickyDie Bundesregierung will null Prozent Zinsen zahle

22.05.2012 ·  Der deutsche Staat will erstmals Anleihen über zwei Jahre mit einem Kupon von null Prozent ausgegeben. Die Nachfrage dürfte trotzdem hoch sein, Deutschland gilt im Euroraum noch immer als sicherer Hafen......

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...nt-zinsen-zahlen-11759733.html  

22.05.12 20:02
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79561 Postings, 9268 Tage KickyEgan Jones Cuts Spain To BB- From BB+

Love them or hate them, Egan Jones is always about 1 month ahead of the other rating agencies.

   Spain has been weakened by the government deficit of 8.9%, the 24+% unemployment, the IIF's recent estimate of additional bank loan losses up to EUR260B, and possible depositor withdrawals. Over the past three fiscal years (i.e., from 2008 to 2010), Spain's GDP declined from EUR1.09 trillion to EUR1.07 trillion. Meanwhile, its debt mushroomed from EUR381B to EUR563B. The recently-reported quarters are of little comfort since the debt has risen to EUR 641B while GDP has been more or less flat resulting in a 67% debt to GDP as of 2010 (near 88% currently) and are rising. Social benefits are a major problem; while payments to the govt have been more or less flat over the past four years (up EUR 8 billion),  payments from the government have been up EUR 44B). As a result, Spain is short about EUR50B per year for social payments, EUR20B per year for interest, and an additional EUR 30B for asset growth; hence the EUR100B per annum increase in debt. Unemployment is at depression levels of 24% while adjusted wage rates have declined.

     Spain will inevitably be faced with sizable payments to support its banking sector and for its weaker provinces. Assets of Spain's largest two banks exceed its GDP. We are slipping our rating to "BB"; watch for requests for support from the banks.


http://www.zerohedge.com/news/egan-jones-cuts-spain-bb-bb  

22.05.12 23:06
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4330 Postings, 5961 Tage DreiklangHerrliche Lachnummer: Der Null-Bund

Anleihen für 2 Jahre mit Null Prozent Zins herauszugeben ist nichts anderes als allen "Marktteilnehmern" klarzumachen, dass der Euro als Währung "fertig hat".

Ausgerechnet der "Europäer" Schäuble zeichnet dafür verantwortlich. Wer sonst als der Bundesfinanzminister könnte einen solchen, "den Markterwartungen entsprechenden" Bond politisch vertreten?

Es ist klar, dass KEIN DEUTSCHER so einen Bond kaufen wird!!!  Der Bond ist nur für die Bedürfnisse des Auslandes konzipiert, das dem Bund mehr vertraut als dem Euro. Stichwort Kapitalflucht

Draghi müsste angesichts dieser Frechheit eigentlich zurücktreten. Und Hollande, Barroso und sogar Malko (!) müssen einräumen, dass dieser Bond ein klarer Beweis dafür ist, dass die eigentliche Währung nicht mehr der Euro, sondern die Bundesanleihe ist.  

23.05.12 07:55
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79561 Postings, 9268 Tage KickySAP kauft für 4,3 Milliarden Ariba

Der Softwarekonzern SAP setzt seine Einkaufstour fort und verstärkt sich weiter im Wachstumsmarkt für Cloud Computing. SAP kündigte am Dienstag die Übernahme des amerikanischen Softwareunternehmens Ariba für 4,3 Milliarden Dollar an. Ariba ist unter anderem auf Software und Dienstleistungen für die Beschaffung in Unternehmen spezialisiert, ein Schwerpunkt liegt dabei auf Cloud-Angeboten. Dabei werden Anwendungen nicht bei Kunden vor Ort installiert, sondern sie befinden sich in der Datenwolke des Internet (Cloud), sprich externen Rechenzentren. Der vereinbarte Übernahmepreis von 45 Dollar je Aktie entspricht einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Ariba-Schlusskurs vom Montag. Ariba hat im Geschäftsjahr 2010/2011 (30. September) den Umsatz um 39 Prozent auf 444 Millionen Dollar gesteigert. SAP hat erst im Februar den Zukauf des Cloud-Spezialisten Success Factors für 3,4 Milliarden Dollar vollzogen......

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...lliardenzukauf-11760551.html  

23.05.12 08:15
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5913 Postings, 5703 Tage learnerParallelen zu den Verhältnissen

des heutigen Griechenlands gab es zum Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhundert in England. Damals führte die "Eiserne Lady" Reformen in England durch.

Sicher hatten auch diese negative Folgen, jedoch gab es in den darauf folgenden Lahren einen Boom für England.

http://www.google.de/...PFO&usg=AFQjCNEq0d2YEHI1z1UHb6KWe5p6heBjI

Brauchen wir jetzt eine eiserne Lady für Europa?
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Wenn Du kein Geld hast, hast Du die wenigsten Freunde, aber die besten!

23.05.12 08:59
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23534 Postings, 6813 Tage Malko07Die zu hohe Staatsverschuldung

im Verhältnis zu wirtschaftlichen Kraft und oder überschuldete scheintote Banken sind keine Frage der Währung und sind auch nicht monetaristisch oder devisentechnisch lösbar.

Nehmen wir z.B. Spanien:

Spanien hätte, auch bei eigener Währung, in der Geldschwemme des vergangenen Jahrzehnt genau so billig Geld für den Immobilienwahn bekommen wie die USA  Die Immobilkienkrise wäre sehr wahrscheinlich genau so verlaufen. Die Deutschen Finanzkonzerne hätten ihr Geld, das durch andauernde Ungleichgewichte entstanden war, genau so anlegen müssen und hätten dabei als Hebel auch zusätzlich Kredite von spanischen Banken über ihre nicht konsolidierten Töchter genutzt. Und da eine Blase nicht ewiglich funktioniert, wäre sie genau so geplatzt.

Und nun? Die überschuldeten spanischen Banken hätten viele Auslandsverpflichtungen in Währungen wie DM, Franc, Dollar usw. gehabt.  Würde jetzt eine Abwertung das Bankensystem retten? Es würde den sehr schnellen Tot bedeuten, eine Rettung wäre praktisch unmöglich.

Nicht an allem ist eben die Währung schuld und nicht alles kann man durch Währungsmanipulation lösen. Daran glauben nur sehr kleine Geister. Gilt sinngemäß genau so für Zinsmanipulationen.

Gäbe es in der beschriebenen Lage keine Geldflucht? Sie wäre noch massiver. Dagegen besteht jetzt die Möglichkeit den Zusammenbruch zu verhindern und wieder zu geordneten Verhältnissen zurück zu kehren. Sicherlich kein einfacher aber ein durchaus möglicher Weg. Und das liegt auch in unserem Interesse.  

23.05.12 09:20
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23534 Postings, 6813 Tage Malko07Sucht man die Ursache der

heutigen weltweiten Finanzkrise, so ist das keine Frage von Währungen. Die wirklichen Ursachen liegen in der ungeregelten Globalisierung mit den damit einhergegangenen nachhaltigen Ungleichgewichten im Handel. Diese Ungleichgewichte haben zu einer explosiven Vermehrung der Geldmenge geführt. Gleichzeitig glaubten die Staaten an ewiges Wachstum und erlaubten sich überhöhte Verschuldungen und wollten jede notwendige Marktkorrektur mittels billigem Geld verhindern. Diese Explosion der Geldmenge hat die von allen Fesseln gelösten Finanzindustrie explosionsartig wachsen lassen und sie hat die Produkte geschaffen welche den Absturz hinausgezögert und damit verschlimmert haben.

Die Verhinderung der Katastrophe liegt sicherlich nicht darin, dass sich jetzt jeder Staat in sein Schneckenhaus zurück zieht. Sie wird auch nicht verhindert in dem über weitere Verschuldung sinnlose Konjunkturprogramme in die Welt setzt - Planwirtschaft war noch nie effektiv. Man muss in kleinen Schritten konsequent umkehren: Die Finanzwirtschaft sauber schrittweise regulieren und eindampfen, die Globalisierung über Zölle in ein Gleichgewicht bringen und die Neuverschuldung in einem ersten Schritt auf Null bringen und dann den Schuldenabbau polyfunktional (geringe Inflation über längere Zeit, echte Tilgung und effektiveres Wirtschaften) zurückführen.

Das will weder die Finanzindustrie und die Politik ist über einen derartigen Weg auch nicht begeistert. Wer will schon eingedampft werden und wer will nicht wiedergewählt werden? Es muss also zu einer Mentalitätsänderung bei den Wählern kommen. Und die scheint sich zu entwickeln, nicht nur bei uns sondern sogar in manchen südlichen Ländern.  

23.05.12 09:25
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7360 Postings, 6483 Tage relaxed#96385 Diese Mentalitätsänedrung entwickelt

sich deshalb, weil die junge Generation vom bisherigen System nicht mehr profitiert ... und die "alten Profiteure" sterben weg.
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Das Copyright für den Inhalt (Text und Bilder) liegt bei relaxed.

23.05.12 09:32
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7360 Postings, 6483 Tage relaxed#96381

@ Dreiklang: Spontan wollte ich dir ein "witzig" geben ... doch bei etwas längerem Nachdenken blieb mir das Lachen im Halse stecken. Ich glaube zwar nicht, dass Schäuble so weit gedacht hat, der versucht einfach keine Zinsen zu zahlen ... doch die Motivation der potenziellen Käufer ist treffend beschrieben.
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Das Copyright für den Inhalt (Text und Bilder) liegt bei relaxed.

23.05.12 09:39
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20752 Postings, 7781 Tage permanentGute Ratschläge von guten Freunden

David Cameron´s Empfehlung Eurobonds einzuführen ist geradezu lächerlich würde er solche Maßnahmen niemals mittragen und Eurobonds aus britischer Sicht nicht einmal mit der Kneifzange anfassen.

Obama´s Emfpehlung mehr Schulden für mehr Wachstum ist ebenso lächerlich, versucht er es in den USA seit Jahren mit diesem Rezept erfolglos und türmt den Schuldenberg immer höher.

Gute Ratschläge von guten Freunden gibt es nicht oder in der kompetetiven Welt gibt es keine guten Freunde sondern nur Eigeninteressen.

Permanent

 

23.05.12 09:58
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20752 Postings, 7781 Tage permanentRückholung einiger Dollargelder

Nachdem ich in den letzten Wochen Geld vom Konto in Deutschland auf mein US Konto verschoben hatte, werde ich einen Teil nun wieder rücküberweisen und dazu Dollar Shorts ins Depot legen.

Präsidentschaftswahljahre sind in der Regel gute Dollarjahre, allerdings sind die Euroshortpositionen auf einem ATH und der US Retailinvestor extrem stark Euroshort. So würde wahrscheinlich nur eine marginal positive Nachricht aus Euroland ausreichen um den Euro einige Cent höher zum Dollar notieren zu lassen.

Permanent

 

23.05.12 10:00
5

20752 Postings, 7781 Tage permanentDeutschland macht Schulden zum Nulltarif

Deutschland macht Schulden zum Nulltarif

 

Erstmals in der Geschichte muss der Bundesfinanzminister für deutsche Staatsanleihen keine Zinsen mehr bieten. Experten halten das für ungesund und warnen vor einer Spekulationsblase im Anleihenmarkt. Von Holger Zschäpitz mehr...

 

23.05.12 10:08
6

2436 Postings, 4742 Tage A.L.Malko # 384

"Gäbe es in der beschriebenen Lage keine Geldflucht? Sie wäre noch massiver."

Ob sie noch massiver wäre, darüber kann man streiten. In Vor-EMU-Zeiten würde eine Flucht der spanischen (und sonstigen PIIGS-)Banken in DM-Anleihen ja zugleich zu DM-Höhenflügen führen. Je teurer die DM zu Peso, Lire, Drachme, Escudo und Co. wird, desto unattraktiver wird die Kapitalflucht (es sei denn, da wären Charttechniker am Werk, die die DM-Anstiege ewig in die Zukunft verlängern). DM-Anleihen wären dann einfach zu teuer. Als Ausgleich wäre deren Zinsrendite dann vermutlich höher als heute, wo Schäuble auf 2-jährige fast gar keine Zinsen mehr zahlt.

Eine spanische Bank könnte dann 10-jährige Bunds zum Kurs von vielleicht 120 % mit 2,7 % Zinsrendite kaufen. Sie hätte dann aber - bei Peso-Tiefstkursen zur Mark, die von der laufenden Downgrade-Panik herrühren - auch ein erhebliches Währungsrisiko. Würde der Peso später zur Mark steigen, weil Spaniens Finanzen wieder ins Lot kommen, so ginge dies zu Lasten der spanischen DM-Bond-Panikkäufer.

Der Euro hingegen senkt diese Hemmschwelle, wie ja auch die maßlosen Target-2-"Überziehungen" der PIIGS-Notenbanken bei der Bundesbank offenbaren.

Ein Spanier, der Bunds bei 143,60 (heutiger Kurs) kauft, macht zwar bis Ende der Laufzeit Kursverluste, bekommt aber vermutlich sein Geld zurück. Außerdem sind die 1,44 % auf 10-jährige die tatsächliche Rendite (ex-Inflation), in die der Kursverlust von 143,60 auf 100 % bis Laufzeitende bereits eingerechnet ist. Wir haben hier also kalkulierbare Konditionen. Bei Peso-, Drachmen- und Lire-Achterbahnfahrten wäre kaum mehr was zu kalkulieren.

Dennoch sehen wir bei Bunds mit 143,60 % mMn ein Panik-Hausse, so dass der Bundfuture ein potenziell lukrativer Short-Kandidat bleibt.  

23.05.12 10:17
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2436 Postings, 4742 Tage A.L.Kicky # 380

Zerohedge: "Social benefits are a major problem; while payments to the govt have been more or less flat over the past four years (up EUR 8 billion),  payments from the government have been up EUR 44B). As a result, Spain is short about EUR50B per year for social payments..."

Zerohedge zeigt hier (nolens volens), dass mit den angelsächsischen Angriffen auf Länder wie Spanien auch das europäische Sozialstaats-Modell aus den Angeln gehoben werden soll. In die gleiche Richtung zielen die Angriffe der Republikaner auf Obamas Health-Care-Reform. Tenor: "There are no free social benefits for everybody."

Man muss Goldmans Attacken daher in einem übergeordneten "strategischen Kontext" sehen. Es geht (auch) um die Umsetzung der Reps-Doktrin: Der Kapitalismus ist am effektivsten, wenn es so wenig Staat wie möglich gibt und Firmen möglichst wenig mit Sozialverantwortung "behelligt" werden.  

23.05.12 10:28
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23534 Postings, 6813 Tage Malko07A.L. #96391: MMn berücksichtigt

du nicht alle Parameter. Deutschland müsste in einer derartigen Lage, genau so wie die Schweiz, versuchen zu überleben. Es würde, genau so wie die Schweiz, seine Währung massiv nach unten manipulieren.

Vergleicht man die Lage der SNB mit der EZB so sieht die Lage der EZB richtig rosig aus. Genau so mies wie bei der SNB wäre dann die Lage der Deutschen Bundesbank. Das Gelddrucken liefe rund um die Uhr und die Deutsche Bundesbank würde u. A. fleißig spanische Staatsanleihen aufkaufen.

Man kann nicht einen Parameter verändern und glauben alle anderen würden gleich bleiben. So einfach ist die Welt nicht gestrickt. So einfach denken primär nur die Finanzfuzzis und fallen deshalb laufend auf die Nase.

Es gab noch nie wirklich freie Devisenmärkte und es wird sie auch nie geben. Und wieso. Es würde sonst sofort die riesige Katastrophe ausbrechen. Es ist nämlich eine riesige Illusion, dass Märkte prinzipiell und überall funktionieren würden. Die reale Welt kann nämlich nicht in der hochvolatilen Welt der Finanzmärkte überleben. Nicht grundlos koppeln die Staaten mit großem Handelsaustausch deshalb die Währungen aneinander. Es gibt einen riesigen US-$-Raum und einen sehr großen Euro-Raum und dann noch einige scheinbare Solisten.  

23.05.12 10:35
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23534 Postings, 6813 Tage Malko07Kleiner Einwand

Ein Spanier, der Bunds bei 143,60 (heutiger Kurs) kauft, macht zwar bis Ende der Laufzeit Kursverluste, bekommt aber vermutlich sein Geld zurück.

Wenn Spanien und Italien über den Jordan gehen sicherlich nicht. Dann gehen auch wir über den Jordan.

Übrigens sehr massiver Aufkäufer von Deutschen Staatsanleihen ist die SNB. Momentan steht der Euro wieder unter Druck und die Schweiz muss heftig kaufen. Das weiß auch Schäuble. So gibt uns eben die Schweiz, über die Finanzierung unserer Staatsschulden, die Gewinne aus der Steuerflucht zurück. Nur gerecht!  

23.05.12 11:05
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2436 Postings, 4742 Tage A.L.Malko # 394

"Wenn Spanien und Italien über den Jordan gehen sicherlich nicht. Dann gehen auch wir über den Jordan."

Ich bin nicht sicher, ob diese Aussage auch dann gelten würde, wenn Deutschland noch die DM hätte. Überlege mal, wie oft Griechenland in den letzten 100 Jahren pleite gegangen war (Dutzende Male). Das hatte Deutschland kaum gekratzt. Unsere Währungszusammenbrüche (1923 und 1945/48) kamen infolge der beiden Weltkriege und waren ein spezifisch deutsches (und selbst eingebrocktes) Problem.

MMn ist es gerade der Euro - eine nicht durch gemeinsame Fiskalpolitik stabilisierte Gemeinschaftswährung - , der Deutschland für die Schieflagen in den PIIGS nun in "Sippenhaft" nimmt. Außerdem wäre es ohne den Euro gar nicht erst zu den ruinösen Kredit-Orgien in den PIIGS gekommen. Und zwar ganz einfach deshalb nicht, weil sich dies bei Lire- und Peso-Zinsen von damals um 6 % (vor-EMU-Zeit) gar nicht gelohnt hätte. Erst der Euro sorgte in den PIIGS für (viel zu) tiefe Zinsen und förderte dort den Spekulationswahn. Man sollte auch nicht unterschlagen, dass vor allem die Spanier selbst - wegen der billigen Eurozinsen - ihre Immo-Blase aufpumpten. Hauptkäufer der vielen überteuerten span. Immobilien waren die Spanier selbst. Daher auch die jetzigen Schieflagen bei den span. Sparkassen, die aus purer Finanznot zur staatseigenen Bankia fusioniert werden mussten. Wäre vor allem deutsches Geld im Spiel (das ja gar nicht auf Kredit vergeben werden müsste, weil Export-Überschüsse angelegt wurden), dann hätte Spanien diese Notfusion wohl kaum durchgezogen.

Im übrigen hätte Deutschland das Geld aus seinen Exportüberschüssen auch anderswo anlegen können - z. B. in einer hauseigenen dt. Immo-Blase, die jetzt "nachträglich" - geschürt von Inflationsängsten - doch noch zu kommen scheint.  

23.05.12 11:17
6

23534 Postings, 6813 Tage Malko07A.L., hatten wir alles schon.

Eine letzte Wiederholung:

In der Phase in der die Immobilienblasen in den USA, Irland, Spanien und .... entstanden sind und in denen z.B. im Osten massiv über Fremdwährungen finanziert wurde, waren die Zinsen bis auf exotische Währungsräume, überall billig, zu billig. Es ab einfach zu viel Geld und das wollte untergebracht werden. Wieso gab es eine Blase in Slowenien (damals noch kein Euro) und in den USA (noch nie Euro)? Wieso verteilten Deutschen Banken soviel Geld in alle möglichen Währungsräume?

Spanien war während schon zum Beginn der Immobilienkrise als kommender Tiger anerkannt und wurde später als vorbildhaft in der gesamten Finanzbranche gehandelt.

Und zu glauben uns würden die Schieflagen nur wegen dem Euro treffen kann nur über große Vergesslichkeit genährt werden. Alle Interventionen aus der Voreurozeit vergessen? Die Rettung Frankreichs und anderer?

Bei Wohnungen und Häuser waren die Käufer hauptsächlich Spanier. Beim Hochziehen von Feriensiedlungen mit Golfplatz waren es hauptsächlich Deutsche. Geld dazu bekamen die spanischen Banken aus allen Ecken der Welt, ja sogar aus den USA.  

23.05.12 11:20
6

2436 Postings, 4742 Tage A.L.# 385 - Beitrag der Währungen zu Krisen

Eine landeseigene Währung ist gleichsam das Aushängeschild für solide Fiskalpolitik. Wenn ein Land notorisch über seine Verhältnisse lebt (wie z. B. Argentinien), verlassen Anleger das sinkende Schiff und ziehen ihr Geld ab. Folge ist ein Währungs-Kollaps. Der argent. Peso verlor 2001 in wenigen Wochen 75 % seines vorherigen Außenwerts.

Devisenkurse sind daher - so wie heute in der Eurozone ersatzweise die Bond-Kurse und Kredit-Ratings, der Gradmesser für solides Haushalten. Ein starkes Absinken des Außenwerts einer Währung führt auch zu Fiskaldisziplin, weil kein Land gern freiwillig im "Argentinien-Strudel" versinken will. Währungszusammenbrüche sind der letzte Notnagel. Zuvor versucht das betreffende Land, mit allen möglichen Mitteln das Vertrauen in seine Währung zurückzugewinnen. Es spart dann z. B. aus eigenem Antrieb und nicht auf "EU-Diktate" hin.

Diese implizite Kontrolle via Devisenmarkt ist in der Eurozone durch die Einführung des Euro flöten gegangen. Ihr wich in den PIIGS eine Prasser-Mentalität angelsächsischen Zuschnitts, klammheimlich beflügelt von Sozialhilfe-erpresserischen Gedanken, dass im Zweifelfall die Euro-Solidargemeinschaft für die hauseigenen Schulden aufkommt (spiegelt sich jetzt auch im Wunsch der PIIGS nach Eurobonds). Genau das ist in Griechenland geschehen. Der Gipfel sind die Rufe dortiger Politiker nach Schuldenstreichung, ohne den Euro dafür aufgeben zu müssen. Damit würde die griechische Sozialhilfeerpressung perpetuiert.  

23.05.12 11:56
3

2436 Postings, 4742 Tage A.L.David Rosenbergs Analyse

heute gratis (sonst teurer Pay-Content)

http://breakfastwithdave.newspaperdirect.com/epaper/viewer.aspx

(Lesen erfordert kostenlose Registrierung)

Im Auszuug unten liefert Rosenberg noch einmal einen Rückblick auf seine Jahresprognose für 2012 vom letzten Dez., die die aktuelle Probleme kommen sah.

Screenshot (rot von mir):  
Angehängte Grafik:
hc_041.jpg
hc_041.jpg

23.05.12 12:08
5

2436 Postings, 4742 Tage A.L.Der rot markierte Bereich

im letzten Posting ist bedenkenswert in Anbetracht der Tatsache, dass Rosenberg zu den Bond-Deflationisten zählt, die japanische Verhältnisse weltweit vorhersehen. Dies entspricht dem Konsens einiger hiesiger Bären (z. B. Kübi und ich).

Der Höhenflug bei deutschen 10-jährigen Staatsanleihen (1,4 % Rendite, Bufu "explodiert" gerade) und US-10jährigen (1,8 % Rendite, Kurs-Chart unten) scheint "Rosi" so weit Recht zu geben.

Meine Bufu-Short-Wette (noch nicht eingegangen, aber erwogen) wäre letztlich eine Wette gegen das von mir selbst seit langem propagierte Bond-Deflationisten-Szenario. So gesehen könnten Bufu-Shorts als langfristig-taktisches Investment ein Schuss ins Knie werden. Kurzfristiges "Scalping" von Ausbrüchen wie jetzt hingegen ist tradebar, sofern man enge SL einzieht und Verluste tolerieren kann.

Strategisch wären, wenn "Rosi" Recht behält, längerfristige Shorts auf Aktien vielversprechender. Bei weltweiter Deflation, die sich (wie in Japan) mit Gelddrucken nicht verhindern lässt, rücken die 2009-Tiefs erneut in Blickweite, obwohl Doug Kass sie (womöglich fälschlich) als "generational lows" bezeichnet hatte.


Kurs-Chart 10-jähriger US-Staatsanleihen:  
Angehängte Grafik:
sc.png (verkleinert auf 72%) vergrößern
sc.png

23.05.12 12:24
1

2436 Postings, 4742 Tage A.L.Rosenberg argumentiert wie Richard Koo

- der japanische "Bilanzrezessionst".

Er schreibt (entsprechend dem, was in den letzten 2 J. im BT stand), dass USA versucht hat, die seit 2007 nicht mehr steigerbare Privatverschuldung durch Staatsverschuldung zu substituieren - mit der fast zwangsläufigen Folge, dass jetzt nach der Privatkredit-Krise weltweite Staatskredit-Krisen drohen.

Eben deshalb setzen die Amis nun umso stärker auf das von Krugman progagierte "Inflate or die", in das sie nun auch die Eurozone zwingen wollen, wo sie offenbar noch Blähpotenzial sehen.

Die Goldman-und-Co-Kampagne zur Destabilisierung der Eurzone (ungeachtet dessen, dass hier auch reale Schieflagen bestehen) verfolgt das politisch-strategische Interesse, Europa die Krugman-Doktrin aufzuzwingen - mit dem Ziel, in USA den eigentlich unvermeidlichen Deleveraging-Cycle nochmals aufzuschieben.

Letztlich geht es den Amis nur um "kicking the can further down the road".

(weiterer Auszug aus Link in # 398)  
Angehängte Grafik:
hc_042.jpg
hc_042.jpg

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