Also ich kann deine Einschätzung im Bezug auf die angekündigten Verlustmeldung grundsätzlich nachvollziehen, aber ich würde da nicht zwingend mitgehen.
Als die erste Meldung vor einem halben Jahr kam, hatte ich ja so meine Zweifel geäußert, ob die Meldung nicht durch buchhalterische Winkelzüge bewußt hervorgerufen wurde. Mir ist noch immer nicht klar, warum in der Bilanz zur Meldung derart hohe Rückstellungen gebucht wurden, die im nächsten Bericht wieder verschwunden sind. Sicherlich kann das seine Gründe haben, aber ich stelle beruflich selbst Bilanzen auf und weiß daher, dass manchmal die Zahlen auch durch die Geschäftsführung in eine bestimmte Richtung „optimiert“ werden (z.B. um das Planziel zu erreichen oder das Ergebnis zu drücken um das Geld nicht an die Gesellschafter ausschütten zu müssen) und dass die Gesetze dazu auch genügend Handlungsspielräume lassen.
Klingt zwar ziemlich weit hergeholt und ich will auch keine Verschwörungstheorien schüren, aber wenn uns die Zeit vor der Übernahmeofferte eins gelehrt hat, dann dies, dass der Vorstand und der Aufsichtsrat eigene Ziele verfolgen. Wir hatten damals auch eine Informationsflaute und plötzlich kam die Offerte. Damals wurde mit einem außergewöhnlich hohen Aufschlag auf den Kurs geworben um zu beteuern, dass das Angebot super toll ist. Wir alle wissen, dass die Übernahme gescheitert ist - vorerst. In unmittelbarer zeitlicher Folge kam dann die Verlustmeldung und der Kurs wird seit dem immer wieder gedrückt und wenn dies auch wieder mal überwiegend durch eine Newsflaute passiert, der Rest passiert in der Psychologie der Marktteilnehmer und bei den wirklich niedrigen Umsätzen an den Märkten reichen wenige nervenschwache Marktteilnehmer aus um den Kurs in den Keller zu schicken. Und wenn das mal nicht reicht und die Optimisten wieder Oberwasser gewinnen, dann reichen auch wiederum wenige Stücke aus, die auf den Markt geschmissen werden und die Panik und Frustration ist zurück.
Dies ist zwar alles reine Spekulation, aber ich denke, dass es eigentlich für uns irrelevant ist, ob diese Meldung nun kommt oder nicht. Der Plan steht und diese Meldung ist in meinen Augen eher ein Steuerungselement. Wenn Sie kommt, dann wird das zwangsläufig den Kurs belasten. Somit könnte man wieder mit einem enormen Kursaufschlag bei einem erneuten Übernahmeangebot werben. Da aber, wenn ich mich Recht erinnere, die letzten 12 Monate betrachtet werden, sollte ein erneutes Angebot wohl nicht vor Juli/August kommen. Das Zeitfenster wäre aber auch nicht allzu groß, da ja irgendwann auch die Erstattungshöhe feststeht und dann würde der Kurs zwangsläufig steigen.
Falls die Meldung nicht kommt, ist dies auch unwichtig, denn dann scheint der Kurs noch auf dem gewünschten Level zu sein - die Karte kann man ja auch später nochmal ausspielen, wenn der Kurs plötzlich anspringen sollte, weil die Erstattungshöhe geklärt ist bevor die etwaige erneute Offerte inklusive Entscheidungsfrist abgeschlossen ist oder gar wieder zu scheitern droht. Das Thema Panik auslösen hatten wir ja letztes Jahr auch schon mal.
Wie gesagt, alles reine Spekulation und ausschließlich meine persönliche Einschätzung. Aber Fakt ist nunmal, dass Epi die Vermarktung nicht selbst stemmen kann. Das Geld dafür ist nicht da und auch eine massive Kapitalerhöhung wird eher schwierig in der Durchsetzung. Und da sind wir wieder bei Hamilton und dem alternativlosen Weg.
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