Hätte ich linear gedacht, wie du unterstellst, dann hätte nicht 30 oder 40 Jahre gesagt, sondern 70 oder 80 Jahre. Hab ich aber nicht. Und selbst wenn es 40 Jahre dauert bis wir in D bei 100 % EE Strom sind, sind die zukünftigen Anstrengungen dafür überproportional grösser, als in den letzten 20 Jahren.
Natürlich ist EE-Strom billig, wenn man die Kosten außer acht lässt, die entstehen wenn man den Strom zur gewünschten Zeit am gewünschten Ort und der gewünschten Menge jederzeit abrufen möchte. Für mich gehören zu den EE Kapazitäten alles was notwendig ist dies zu erreichen. Und zusammen kostet da nun mal soviel dass Deutschland zusammen mit Dänemark den höchsten Strompreis per kwh bezahlt, in Europa. Im übrigen bezweifle ich mal, dass eine Strecke Stromtrasse, oder ein Speichersee in 10 Jahren billiger ist, als vor 10 Jahren.
Wenn man EE Strom überproportional ausbauen will (verglichen mit den letzten 20 Jahren) dann fallen die Kosten dafür auch überproportional früher an. Wenn alle Verbraucher in D pro kWh 1 oder 1,50 bezahlen, ab sofort, dann könnte das klappen mit vollständiger Umstellung auf EE in den nächsten 20 Jahren.
Weshalb aber gerade Du davon ausgehst, dass wir in D in den nächsten 20 Jahren den EE Strom 4-5 mal schneller vorantreiben als in den letzten 20 Jahren, ist mir schon ein Rätsel. Hast du nicht oft auf die Unfähigkeit und den Unwillen gerade der deutschen Automobilhersteller hingewiesen, die Elektromobilität voranzubringen? Warst du nicht der Meinung, die Autolobby setzt all ihre Macht und ihren Einfluss in der Politik ein, die Elektromobilität zugunsten ihrer Verbrenner zu verhindern? Warst und bist du nicht der Meinung die Öl- und Kohlemafia kämpft mit aller Macht gegen eine Ausbreitung der E-Mobilität? Ist es bei so einer Einstellung nicht etwas inkonsequent von einem überproportionalen Ausbau der EE auszugehen?
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