Herrn Mario Draghi kann man ja viel vorwerfen - aber er ist garantiert keine Marionette der Bankenlobby. Das wurde heute wieder sehr deutlich ;)
Seine Unfähigkeit (und die der EZB) wurde heute wieder mal live und direkt per Pressekonferenz präsentiert. Per Fragen von Journalisten noch abgerundet: "Erfolg" der Geldpolitik sind also dauerhaft steigende Immobilienpreise, das Geschäft von Banken hat mit Zinsen eigentlich gar nix zu tun - zumindest nicht wenn diese negativ sind. Und seine Nachfolgerin Christine würde beim IWF eigentlich genau dasselbe machen wie er in der EZB.
Vielleicht hätte er dazu erwähnen sollen, dass der IWF hauptsächlich gerade Argentinien in einer schweren Währungskrise hilft. Eigentlich genau dasselbe was er bei der EZB macht!? :D
Nach der Pressekonferenz wurde ich dann von youtube noch auf ein neues Interview von mission money (Focus) hingewiesen: https://www.youtube.com/channel/UCpvNsu17XsZFH3a_6tl_YyQ Ist ein Interview mit Thomas Mayer. Das ist der Vordenker von Flossbach von Storch und ein bekennder Liberaler. Das wusste ich vorher schon. Was mir relativ neu war,ist wie sehr Herr Mayer Kryptofan ist.
Als ich das gesehen habe, wurde mir einiges klar: Es geht nicht mehr NUR um billiges Geld, man möchte gleich EIGENES Geld. Quasi nach dem Motto "jeder" könne es besser als die Notenbanken. Ein richtige Rezession (inkl. Crash) - die früher oder später eh kommt- wäre den Liberalen jetzt sogar zeitlich noch richtig recht.
Vielleicht ist hier auch eine Erklärung für die Korrelation von Aktienindizes und Kryptozeug. Antilemming hatte das hier im Forum in einem enorm guten Beitrag aufgezeigt. Den Beitrag finde ich allerdings nicht mehr, wenn Du noch nen Link hast@AL wäre schön...diese Korrelation ist momentan enorm wichtig.
Ich bin nicht nur der Meinung, der Staat solle das Geldmonopol behalten. Das war ich schon vorher. Ab Heute vertrete ich dazu noch: Der Staat soll das Geldmonopol - ähnlich wie die Verfassung - auch aktiv verteidigen. Vielleicht ist es mehr in Gefahr als wir denken würden.
Man muss nicht von einem Extrem in das Andere. Nicht jeder Notenbanker ist ein Trottel wie Draghi, die Fed war unter Paul Volcker in keinster Weise Sklave des SPX500. Jeder Falke kennt natürlich Paul Volcker. Wer ihn nicht kennt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Volcker
Die dabei eingesetzten außerordentlich hohen Leitzinsen (zeitweise über 20 Prozent) führten jedoch auch zu großen Protestaktionen, da sie bremsenden Einfluss auf die Entwicklung z. B. des Bau- und Agrarsektors hatten und zu einer höheren Arbeitslosigkeit führten. Die Inflation, die Anfang 1980 bis zu 15 Prozent betragen hatte, konnte jedoch unter Kontrolle gebracht werden. Volckers Geldpolitik und die dadurch verursachte Rezession wird als wesentlicher Faktor bei der Wahlniederlage des amtierenden demokratischen Präsidenten Jimmy Cartergegen den Republikaner Ronald Reagan im Jahr 1980 betrachtet.[6]
Der Staat muss das Geldmonopol nicht abgeben - Paul Volcker ist das (sogar noch lebende) beste Beispiel dafür.
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