der Welt. Es gibt in der Wirtschaftswoche einen sehr interessanten Bericht.
EMIRATES, ETIHAD, QATAR Was vom Golfwunder übrig bleibt von Rüdiger Kiani-Kreß 19. Mai 2020 Emirates zeigt exemplarisch, wie schlecht es den einstigen Wachstumswundern vom Golf geht. Quelle: imago images Emirates zeigt exemplarisch, wie schlecht es den einstigen Wachstumswundern vom Golf geht.
Bild: imago images Die Coronakrise trifft die lange unverwundbaren Marktführer aus den Emiraten noch härter als Lufthansa, zeigen etwa die erwarteten Massenentlassungen bei Emirates. Darum erfinden sich die Angstgegner jetzt neu – auch als mögliche Kooperationspartner westlicher Fluglinien.
Wer Chefs einer westlichen Fluglinie in der Coronakrise ein kleines Lächeln ins Gesicht holen will, muss nur kurz Golflinien wie Emirates oder Etihad ansprechen. „Die wurden uns jahrelang in allen Medien und auf jeder Großveranstaltung als Airlines der Zukunft vorgehalten, aber jetzt geht es ihnen noch schlechter als uns“, sagt der Vorstand einer großen europäischen Linie mit etwas Mitleid - und noch mehr Schadenfreude.
Wie schlecht es um die einstigen Wachstumswunder steht, zeigt gerade Emirates. Gut eine Woche nachdem der arabische Marktführer passable Zahlen mit einem ordentlichen Gewinn verkündet hat, steht er nun laut Presseberichten vor Massenentlassungen. Bis zu 30.000 ihrer gut 105.000 Stellen könne die Linie abbauen, so die Nachrichtenagentur „Bloomberg“. Damit stünden gemessen an der Beschäftigtenzahl fast dreimal so viele Jobs auf der Kippe wie bei der British-Airways-Mutter IAG oder Lufthansa. Noch schlechter steht es um den Emirates Lokalrivalen Etihad. Die Linie aus Abu Dhabi schrieb nach drei Jahren Umbau auch vor der Coronakrise bereits knapp 900 Millionen US-Dollar Verlust. Qatar Airways aus Katar veröffentlichte zwar noch keine detaillierten Zahlen, rief jedoch schon Anfang März nach staatlicher Hilfe.
Und das ist erst der Anfang, fürchtet Thomas Jaeger, Chef des auf die Branche spezialisierten Datendienstleisters CH Aviation aus Chur in der Schweiz und zuvor lange am Golf tätig. „Die aktuelle Krise wird Emirates & Co. noch eine Weile stärker treffen als viele westliche Linien“, so Jaeger. „Die Gesellschaften werden ihr Geschäftsmodell ändern und auch nach der Krise bestenfalls noch mit dem Markt wachsen.“ Sie werden kleiner und im Service karger. Am Ende werden die langjährigen Angstgegner von Lufthansa oder Air France-KLM aber nicht untergehen, weil sie anders als ihre westlichen Wettbewerber mit fast unbegrenzter Staatshilfe rechnen können.
|