von 70 % die Bevölkerung z.B. durch Impfen immun wurde, läuft sich das Virus tot. Das bedeutet allerdings nicht, dass es nicht erneut von außen eingeschleppt werden kann und sogar lokal z.B. in einer Pflegeeinrichtung für eine kleine Katastrophe sorgen kann. Im Regelfall wirken Impfungen bei sehr alten oder gebrechlichen Menschen nicht mehr so richtig. Aber das Ereignis wird man sehr schnell eindämmen können und eine große Verbreitung ist praktisch ausgeschlossen.
Die Erfahrung lehrt uns, dass nicht 100 % immun sein müssen um eine Pandemie zu besiegen aber auch, dass es nicht viele Infizierte braucht, damit die sich in einer ungeschützten Gesellschaft schnell ausbreiten kann.
Nicht alle Karnevalsveranstaltungen, nicht alle Bierfeste und nicht alle Gesangsvereine waren Verteiler für das Virus. Es musste mindestens ein Infizierter unter ihnen sein. So waren auch die Schulen in Süddeutschland öfters Verteiler und kaum in den anderen Regionen Deutschlands. Lag ganz einfach an den vielen skifahrenden Familien in Süddeutschland. Insgesamt brauchte es nicht sehr viele Infizierte.
Alles zusammen hat uns schnell an unsere Grenzen gebracht und es wurde schrittweise reagiert. Es fehlte überall an Schutzutensilien für Krankenhäuser und Pfleger und man sah italienische Verhältnisse auf unsere Krankenhäuser zukommen. Der Lockdown war gerade noch rechtzeitig und im Verhältnis zu Staaten, die später im Bezug zu ihrem Epidemiebeginn auf die Bremse traten, sehr gemäßigt und erfolgreich. Der praktische Lockdown war allerdings wesentlich größer als der befohlene weil die Industrie aus anderen Gründen zusammen brach.
Der Hammer hatte Erfolg und hat die Neuinfektionen stark begrenzt. Allerdings sind sie immer noch so hoch in manchen Regionen dass die lokalen Gesundheitsämter es nicht schaffen sie alleine einzudämmen. Es braucht jetzt, bei dem anderen Verhalten der Mehrheit der Gesellschaft und bei dem immer besser agierenden Gesundheitsämtern mehr Infektionsherde wie am Beginn der ersten Welle damit eine 2. Welle entsteht. Aber so etwas geht oft schneller als man denken kann. Die Zahlen die man sieht, schildern das Infektionsgeschehen das ca. 10 Tage zurückliegt und sehr schnell ist man, trotz Bundeswehrunterstützung, nicht mehr in der Lage ausreichend die Ketten zu verfolgen. Gut dass Berlin und Bayern ihren Warnpegel (7 Tage Inzidenz/100000) deutlich gesenkt haben. Die anderen sollten folgen.
Wenn man jetzt meint, alles wäre überwunden, wenn etliche Spinner sich nicht mehr an die Vorgaben halten, ist man schief gewickelt. Die Wahrscheinlichkeit ist nach dem Hammer nämlich gering, dass jeder Fehler bestraft wird. Multipliziert man die aktiven Fälle mit 3 erhält man die Größenordung der Infektionen die unter der Decke schlummern. Und das sind momentan nicht sehr viele aber sie sind ausreichend eine Lawine zu erzeugen.
Ich glaube auch nicht dass das Virus inzwischen weniger ansteckend ist. Das sind alle haltlose Spekulationen ohne wissenschaftlichen Hintergrund. Auch gibt es keine ausreichende Herdenimmunität um das Geschehen maßgeblich zu beeinflussen. Es ist einfach nur das umsichtige und vorsichtige Verhalten einer großen Mehrheit der Bevölkerung. Über den Sommer muss man hoffen dass nicht ein Ischgl hoch drei entsteht. Der nächste Lockdown wäre gewiss und er wäre ein Genickschlag für die Wirtschaft. Lieber ist mir, die geistig Beschränkten können weiterhin behaupten alle Maßnahmen wären nicht notwendig gewesen.
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