Bin nicht überzeugt, dass der Prozess schon soweit ist, dass man diese Schlussfolgerung betr. der Gebotshöhen treffen kann. Eher ist der noch mittendrin (mit der Restoption, dass mit dieser nun grundlegend veränderten Situation nochmal ein entscheidender Impuls gesetzt wird).
Der Deal mit Balaton ist eher Ergebnis der jüngsten Ereignisse der Machtergreifung im AR. Dies hat dazu geführt, dass der ECX Vorstand aktiv das Gespräch zu Zours gesucht hat. Wie sagte Weber doch wörtlich zu mir "nur weil man sich nicht auf offener Bühne fetzt, gehen Sie mal nicht davon aus, dass hinter der Bühne nichts passiert". Dass man das Tischtuch mit Balaton nicht zerschneiden will, weil daran die eigene Finanzierungsfähigkeit hängt, war explizites Argument für das eigene Vorgehen.
Ergo ist nicht so schwer zu erraten, wie die Sache lief..... Weber rief Zours in Monaco an... was wirklich an Seltenheit nicht zu überbieten ist und machte deutlich: Du willst 50+% im AR hast aber nicht mal 25%. Damit haben wir verständlicherweise ein Problem... wie lösen wir das? Möglichkeit 1...
Ziel war natürlich klar. Habe ich auch Weber deutlich gemacht, indem ich ihm die faktische Sachlage (aus meiner Sicht) aufgezeigt hat. ECX fehlen keine 30-35 Mio. Großaktionär Balaton hat noch niemals in irgendeiner KE NICHT sein BZR VOLL ausgeübt. Großaktionärs Pfitzkes Taschen sollen nicht minder tief sein. Ergo, wo ist eigentlich ECX Problem?? Jeder Großaktionär kann "ohne mit der Wimper zu zucken" (O-Ton meinerseits) das Geld geben, nur: die Voraussetzungen müssen halt stimmen. Eine überzeugende Strategie und Kommunikation gehören untrennbar dazu.
In jedem Fall muss er max. 50% der o.g. Summe auftreiben, denn die andere Hälfte kann wohl als gesichert gelten. Und 15 Mio. sind, nüchtern betrachtet, lächerlich..... also, worauf warten sie!?!?
Da das Gespräch nicht lange her ist, gehe ich davon aus, dass da die Verhandlungen mit Balaton schon fortgeschritten liefen. In jedem Fall scheint Weber keine schlechte Verhandlungsposition gehabt zu haben, sonst hätte er keinen 1.21 € Bezugspreis raushandeln können.
Nun war Zours gezwungen seinen geäußerten Machtanspruch mit entsprechendem pot. Kapitalangebot zu untermauern. Und ECX hat danke gesagt, genau das brauchen wir und den Deal gemacht. Well done!
Habe ich die Backstop Vereinbarung bei Wandler 1.0 auch als überflüssig erachtet und die Fee damit als rausgeschmissenes Geld, so liegt die Situation hier im laufenden M&A Prozess doch signifikant anders. Und ausserdem reden wir über 18.15 Mio. € und nicht bloß schlappe 5.5 Mio. €. Da schadet ein bißle Sicherheit schon nicht und ist daher nicht zu kritisieren. Auch hat so jeder Zeichner die Gewissheit, dass der Deal so oder so steht. Das ist was wert.
|