Von ausländischen Herstellern, die in China produzieren und verkaufen, will China ausser Steuern noch eine dicke Scheibe vom Gewinn. Und natürlich Technologietransfer. Deshalb bisher Joint Ventures. EM wollte ohne chinesischen Partner agieren, vermutlich damit ihm keiner reinredet, der (angeblicher) Vorsprung Teslas weitgehend erhalten bleibt, und er die in China erhofften Gewinne braucht damit Tesla weiter wachsen kann.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass China so einen Präzedenzfall erlaubt, ohne sich sicher zu sein trotzdem die bisherigen Ziele (Kontrolle, Technologietransfer, Gewinneanteile) zu erreichen. Eine Stellschraube ist wohl die Bedingungen für Förderungen, die China alleine festlegt und somit Preise und Absatz von Tesla in China beeinflusst. Wie erwartet hat Tesla (nach Änderung der Bedingungen der Förderung) die Preise gesenkt, was zunächst das Ergebnis schmälert, zum Vorteil chinesischer Verbraucher. Ebenfalls wie erwartet, will Tesla vermehrt in China billiger zukaufen um den Ergebnisrückgang zu kompensieren. Die Preise für Zulieferteile sind die zweite Stellschraube mit der China alleine und direkt auf das Tesla Ergebnis einwirkt. Der grosse Vorsitzende oder sein Gefolge brauchen sich nur höhere Preise für Zulieferteile an Tesla wünschen... ich möchte den Zulieferer sehen, der diesem Wunsch nicht Folge leistet.
Aus Sicht der chinesischen Führung darf Tesla (ohne chinesischen Partner) nicht erfolgreich sein, weil sonst jeder Hinz und Kunz weniger kontrolliert und billig in China produzieren und die Gewinne alleine einstecken will. Bei uns wäre das normal, in China eben nicht.
Bis EM merkt, dass er mit einem chinesischen Partner in China besser vorankommt, wird seine Verhandlungsposition schwach sein.
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