Was jetzt gerade vollzogen wird, sind genau die Maßnahmen, die UeT im November 2016 als Sanierungsplan vorgestellt und beschlossen hat. Wer mag, kann das in meinem Blog nachlesen im Beitrag vom 28.11.2016, als ich UeT deshalb (!) als Turnaroundspekulation vorgestellt habe (ich verlinke den Beitrag hier nicht, weil mich die Mods dann deswegen wieder für drei Tage sperren; also seht selbst nach).
UeT war damals überschuldet und am Ende. Doch die beiden Großaktionäre (Palace Park Ltd. und FIGLIO Beteiligungsverwaltung) haben dann auf Gesellschafterdarlehensforderungen von 7 Mio. Euro gegen die UeT verzichtet, die UeT so für 1 Euro ankaufen konnte. Das führte zu einem außerordentlichen Gewinn in Millionenhöhe, der einen erheblichen Teil des negativen Eigenkapitals der UeT reduziert hat. Des Weiteren wurde vereinbart, dass Palace Park Ltd. seine 49% an der UET Electronic Holding GmbH gegen Sachkapitalerhlung in die UeT AG einbringt. Die UET Electronic Holding GmbH ist nämlich Eigentümerin/Mutter der ELCON Systemtechnik, der NewTal Elektronik + Systeme, der SUCONI Service und der Letron Electronic, also der eigentlichen operativ tätigen Unternehmungen der UeT-Gruppe.
Nun kann man sich naürlich fragen, weshalb es anderthalb Jahr gedauert hat, diesen Sanierungsplan in die Tat umzusetzen. Kann man, muss man aber nicht. Denn die Antwort liegt auf der Hand: es war nie beabsichtigt, alle operativen Töchter fortzuführen unter dem Dach der UeT. Vielmehr wollte man den Bereich MANUFACTORING abstoßen. Und die dies bezügliche Vollzugsmeldung ist erst wenige Tage alt! Man hat also den Umbau der Uet GmbH vollzogen (verschlankt und mit drei Sparten neu aufgestellt) und damit die Voraussetzungen geschaffen, um den letzten Teil des Sanierungsplans umzusetzen: die Einbringung der ausstehenden 49% als Sacheinlage in die AG. Und wie man der Nachricht zum vollzogenen Verkauf der NewTal entnehmen konnte, führt dieser Verkauf zu einem außerordentlichen Gewinn bei der UeT AG im ersten Halbjahr 2018 von rund 2 Mio. Euro. Fazit des Sanierungsplans: UeT hat 7 Mio. Euro an Darlehensforderungen erlassen bekommen, man hat die verlustbringenden und unattraktiven Töchter der GmbH erfolgreich verkauft und erzielt hieraus einen außeroderntlichen Gewinn von 2 Mio. Euro und direkt anschließend erhöht man das Eigenkapital der AG durch Einbringung des 49%-Anteils des Großaktionärs an der GmbH. Künftig gehören der UeT Ag also alle operativ tätigen Töhter zu 100%. Und deren Neuausrichtung/Restrukturierung ist ja in den letzten anderthalb Jahren paralelle ebenfalls schon erfolgt. Und das bedeutet, dass die UeT AG als Holding/Konzern ab dem 2. Halbjah 2018 als "ganz normales" Unternehmen agiert und auch so behandelt werden sollte was die Bilanz und die GuV sowie die operativen Aktivitäten angeht. Ich bin im November 2016 übrigens davon ausgegangen, dass die Umsetzung des Sanierungsplans schneller vonstatten geht und spätestens Ende 2017 abgeschlossen ist. Und dass im Anschluss eine "normale" kapitalerhöhugn erfolgen wird, um frisches geld für die Expansion und den künftigen Ausbau des Geschäfts zu haben. Mein Entscheidung im November 2016 für den erstmaligen Kauf von UeT-Aktien habe ich übrigens so begründet: "Eigentlich ist es ja immer ein schlechter Zeitpunkt, vor einer Kapitalerhöhung Aktien zu erwerben. Allerdings wäre diese bei der UET ja lediglich Teil einer erfolgreichen Sanierung, nachdem schon erhebliche Vorleistungen der Gesellschafter erfolgt sind. Es könnte daher für spekulative Anleger durchaus lohnen, sich auch heute schon einige Aktien der UET ins Depot zu legen und auf einen erfolgreichen Turnaround zu setzen. Sähen die bisherigen Kapitalgeber und Gläubiger hier keine aussichtsreiche Chance, hätte man die bisherigen Schritte unterlassen und einfach nur den Ausverkauf der Tochtergesellschaften versucht".
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