Jedenfalls ist das in der Tendenz so. Größer jetzt gemeint im Sinne Schmidts von der Anzahl der Bewohner her. Betrachtet man den größten Staat in der Realität China, so handelt es sich um eine Diktatur der kommunistischen Partei. In Russland besteht die Diktatur Putins. Auch die USA sind keine Demokratie, sondern eine Oligarchie (# 32), die Herrschaft der 1 %, die die übrigen Bewohner, Staat und Kommunen ausgeplündert haben. Deshalb sind die Vereinigten Staaten von Europa aus Sicht des einzelnen Bürgers überhaupt nicht erstrebenswert. Wenn die Menschen wegen irgendwelcher Missstände in Hamburg, Berlin oder Stuttgart oder in Wien demonstrieren, so wird das in einem einheit- lichen europäischen Staat mit Hauptstadt Brüssel die Politiker dort allein wegen der geographischen Entfernung nicht interessieren. Schon jetzt haben die Politiker in Brüssel den Kontakt zur Realität des Bürgers weit- gehend verloren, sind die Entscheidungen und die Mittelverteilung intranspa- rent und die Bedingungen für Korruption und Vetternwirtschaft ideal, da die Kontrolle weitgehend fehlt. Selbst Schmidt bemängelt auf Europa-Ebene eine abnehmende Demokra- tie (nicht demokratisch legitimierte EU-Kommissare). Dass dies insbeson- dere mit der zunehmenden Größe des geographischen Regierungsraums zusammenhängt, sieht er allerdings nicht.
|