Ich versuche zu verstehen auf welcher Grundlage der USD gegenüber dem Euro aufwerten soll. Ich bin mir nicht sicher ob die Forumsteilnehmer hier kurzfristig (day trading) oder langfristig (3 bis 5 Jahre) argumentieren, aber langfristig gehe ich davon aus, daß der USD genausoviel Wert ist wie das Papier auf dem er gedruckt ist (solange es keine Währungsreform gibt).
Geld sind standardisierte frei übertragbare Schulden. Jeder USD oder € den wir in den Taschen haben sind die Schulden von jemand anderen. Der Schuldenberg in den USA sowohl der privaten Haushalte als auch des Staates ist so groß, daß niemand jemals in der Lage sein wird diese Schulden zurückzubezahlen.
In Euroland können nur private Schulden zur Geldschaffung verwendet werden und die Staaten müssen sich bei Banken oder privaten Haushalten Geld besorgen. In den USA kann auch der Staat Schulden machen die zur Geldschaffung verwendet werden. Viele Schulden (zumindest die Immobilienkredite u.ä.) sind durch Eigentum gedeckt (das trifft nicht für Konsumentenkredite zu). In den USA ist aber das Eigentum schon das erste mal für die privaten Schulden als Deckung verwendet worden und die Staatsschulden sind "anonyme" Schulden ohne Deckung und die USA wird man nicht zur Schuldenrückzahlung zwingen können. In Euroland haben wir nur private Schulden mit zum größten Teil Deckung durch Eigentum.
Auf Basis dieser Überlegungen ist es mir unverständlich aufgrund welcher Mechanik der USD langfristig an Wert gewinnen sollte?
Quellen: Eigentum, Zins und Geld (Heinsohn, Steiger) The Nature of Money (Ingham) Die Deutsche Bundesbank (Spindler, Becker, Starke) Die Deutsche Bundesbank; Aufgabenfelder, Rechtlicher Rahmen, Geschichte April 2006 (Deutsche Bundesbank)
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