"Deutschland verfügt über ausreichend Erzeugungskapazität, um den Strombedarf auch ohne Importe jederzeit zu decken." Bundesnetzagentur
D. könnte also jederzeit seinen eigenen Stombedarf erzeugen, falls dies wirklich notwendig wäre und importiert nur mehr Strom, weil dies aktuell schlicht günstiger ist - auch für die deutsche CO2-Bilanz. Atomstrom wird in D. trotzdem nicht vermehrt genutzt, denn der Anteil der Atomenergie (inkl. aller Atomstromimporte!) am deutschen Verbrauchsmix ist nach dem deutschen Atomausstieg um fast 60% gesunken und wird vermutlich die nächsten Jahre noch weiter sinken! Dies ist angesichts von weiteren Einsparpotentialen sowie des stärkeren Ausbaus der Erneuerbaren und dem vermehrten Zubau von Stromspeichern auch keine Hexerei.
"... Demnach waren 2023 24 Prozent des importierten Stroms beziehungsweise 16,6 Terawattstunden Atomstrom. Das sind 3,6 Prozent der Last, also des Stromverbrauchs. Die Bundesnetzagentur ergänzte diese Zahlen mit der Aussage, der Anteil der Atomenergie am deutschen Verbrauchsmix sei den vergangenen zwei Jahren von 7,27 Prozent auf 3,01 Prozent gesunken. ...
... Atomausstieg: keine Auswirkungen auf Preise
Ebenfalls eine Absage erteilt Burger der Aussage, Deutschland habe mit den Atomkraftwerken die Fähigkeit verloren, günstig Strom zu erzeugen. Die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien sei vergleichsweise günstig - Atomkraftwerke zu unterhalten oder gar neue zu bauen dagegen nicht.Eine Änderung des Großhandelspreises rund um den Atomausstieg im April 2023 ist laut der Bundesnetzagentur nicht erkennbar. Auch Thorsten Storck vom Vergleichsportal Verivox sieht das so. Laut Storck hatte der Atomausstieg im April 2023 "wie erwartet keine konkreten Auswirkungen auf die Strompreise für Haushaltskunden".Der Großhandelspreis für Strom (Spotmarktpreis im monatlichen Durchschnitt) habe im März 2023 bei rund 10,2 Cent pro Kilowattstunde gelegen. Im März 2024 lag er laut Storck bei 6,4 Cent pro Kilowattstunde und ist damit stark gefallen. Der durchschnittliche Strompreis für Haushalte laut dem Verivox-Verbraucherpreisindex Strom ist zwischen April 2023 und April 2024 von 42,58 Cent pro Kilowattstunde auf 35,31 Cent pro Kilowattstunde gefallen, was einer Abnahme von 17 Prozent entspricht.Das liegt laut Storck vor allem an den deutlich niedrigeren Großhandelspreisen, da andere Strompreisbestandteile zugelegt haben - zum Jahreswechsel 2023/2024 sind die Stromnetzgebühren für private Verbraucher demnach um rund 25 Prozent angestiegen.
Mehr Sicherheit - Endlager kann gesucht werden
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) zeigte sich zufrieden mit dem deutschen Atomausstieg. Auf eine Anfrage des ARD-faktenfinders schrieb das BASE, Deutschland sei durch den im politischen Konsens beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft sicherer geworden. Dadurch sei das Risiko schwerwiegender Zwischen- oder Störfälle reduziert worden.
Durch die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke ist zudem nun laut BASE die Menge der hochradioaktiven Abfälle klar definiert: Zu den 1.900 Castoren, die zukünftig und zeitlich begrenzt in Zwischenlagern aufbewahrt werden, werden keine weiteren hochradioaktiven Abfälle aus deutschen Atomkraftwerken hinzukommen und für diese kann nun ein Endlager gesucht und gefunden werden."
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/...sstieg-deutschland-100.html