"Tut mir leid, ich kann kaum Unterschiede zum Heizungshammer erkennen. Der einzige Unterschied. Die Preiserhöhungen kommen schleichend in der Hoffnung der Bürger merkt es nicht und zahlt"
Das verwundert mich.
Du wirst mir sicher zustimmen können, dass es wirtschaftlich vom Grundsatz her einen ganz erheblichen Unterschied macht, ob beispielsweise 100.000 Euro (die bei solchen Umbauten in problematischeren Fällen durchaus anfallen können) sofort anfallen, oder ob sich die Heizkosten per anno sukzessive um einige Hundert Euro erhöhen.
Des Weiteren ist es dann ja auch so, dass die Preise der CO2 Zertifikate zwar über die Zeit immer weiter ansteigen werden, während sich die Kosten diverser grüner Technologien zur Vermeidung von CO2 über die Zeit erwartungsgemäß gleichzeitig verringern dürften.
Es ist des Weiteren ebenfalls davon auszugehen, dass über die Zeit auch immer mehr technologische Alternativen zur Verfügung stehen werden, auf die man dann u.U. ausweichen könnte.
Um bei Deinem Heizbeispiel zu bleiben, so dürften z.B. die Fernwärmenetze in den nächsten 10 Jahren deutlich erweitert werden. Der Einbau von Wärmepumpen könnte günstiger und technologisch einfacher geworden sein, auch beim Thema der Dämmung könnte es technologische Neuerungen geben. Auch bei anderen nachhaltigen Heizsystemen dürfte es zu weiteren Fortschritten gekommen sein.
Und selbst falls die Kosten und technologische Möglichkeiten in 10 Jahren tatsächlich immer noch dem heutigen Stand entsprechen sollten (wovon kaum auszugehen ist), so hätte man zumindest die Möglichkeit, diese Zeit dafür zu Nutzen, für diese Maßnahme anzusparen.
Im Hinblick auf die Entschärfung des Heizungsgesetzes und der langen Übergangszeit bestehen zumindest in dieser Hinsicht dann allerdings tatsächlich nicht mehr so große Unterschiede.
Ab 2029 unterliegt dieser Bereich nun zusätzlich unserem europäischen Emissionshandel. In beiden Systemen kann man es letztlich über die Zeit strecken, und damit von den oben aufgezeigten Faktoren profitieren.
Das Heizungsgesetz wird damit dann allerdings vollständig überflüssig. Das europäische Emissionshandelssystem reicht ja bereits aus, um die notwendigen Einsparungen über die Zertifikatmenge zu gewährleisten.
Das eigentliche Problem des Heizungsgesetzes liegt dabei auch weniger darin, dass man es nicht so ausgestalten könnte, dass zumutbare Übergangszeiten ermöglicht werden können, sondern in dem planwirtschaftlichen Element, das "Wo" und das "Wie" des Einsparens vorzugeben und damit einer effizienten Allokation, das CO2 dort einsparen zu können, wo es zu den geringstmöglichen wirtschaftlichen Kosten möglich ist, im Wege zu stehen.
Am Ende kann mit kleinteiligen nationalen Ge- und Verbotsregelungen nichts erreicht oder gewonnen werden, das nicht bereits über den Zertifikatehandel erreicht würde.
Letzteres ermöglicht zudem, die gesamtwirtschaftlichen und auch die individuellen Kosten dabei so gering wie möglich halten zu können.
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