reine Polemik ist, und ich oben nun weder irgendetwas über Staatsteufel noch über eine Heilslehre eines unschuldigen freien Marktes geschrieben habe, verfolgst Du im ersten Absatz ja schon einige richtige Gedanken, die dann allerdings keineswegs in irgendeinem Widerspruch zu meinen obigen Ausführungen stehen, Du ziehst daraus dann allerdings womöglich einige falsche Schlüsse. Es reicht dann eben nicht aus, richtige einfache volkswirtschaftliche Wahrheiten zu zitieren, sondern man muss bei den Schlüssen, die daraus gezogen werden können, dann eben auch alle Zusammenhänge entsprechend berücksichtigen.
Übertrage Deine Erkenntnisse aus dem ersten Absatz dann doch mal auf die Nachfrage nach Vermögenswerten. Hier hat das "erhöhte Geldangebot zu reduziertem Preis" doch eben gerade zu einer erhöhten Nachfrage und damit auch zu einer entsprechenden Inflation geführt. Da gibt es gar keinen Widerspruch.
Die Situation an den Immobilienmärkten wäre dabei ohne langjährige Nullzinsen sogar noch nicht einmal denkbar. Schon deswegen nicht, weil sich der Kauf bei bestimmten Faktoren im Hinblick auf die Finanzierung gar nicht mehr rechnen würde. Man würde damit absehbarer Weise Verluste erwirtschaften. Die Rendite der jeweiligen Anlage stünde eben nicht nur immer auch in Konkurrenz zum Marktzins, sondern sie müsste auch die Finanzierbarkeit der Kreditzinsen sicherstellen können.
Bei Vermögenswerten ist es also nicht alleine die reine Geldmenge, die die Nachfrage und Preise beeinflusst, sondern eben auch ganz unmittelbar der Marktzins.
Und die Zinspolitik und die Large-Scale Asset Purchase Programmes der Zentralbanken hängen zwar miteinander zusammen, das eine soll das andere unterstützen, es handelt sich jedoch nichts desto trotz um zwei verschiedene Instrumente.
Gesprochen hatte ich oben dabei nun lediglich über die Zinspolitik. ;-)
QE und dessen Wirkungen sowie die weiteren Zusammenhänge und Funktionen der Gelder auf den Zentralbankkonten der Geschäftsbanken haben wir nun indessen schon vor einigen Jahren ausgiebig diskutiert.
Du meinst, dass das Geld dort gar nicht ausgegeben werden könnte, da es die Zentralbankkonten ja gar nicht verließe, übersiehst dabei aber, dass, wenn es ausgegeben wird, das Geld aber auch gar nicht physisch abgehoben werden würde, sondern ganz einfach von einem ZB-Konto einer GB auf ein anderes ZB-Konto einer GB umgebucht würde - mit der einzigen Ausnahme von Auslandstransaktionen.
...aber das haben wir damals nun wirklich bis ins letzte Detail beleuchtet. Etwas schade, dass dabei dann offenbar doch so wenig hängen geblieben ist.
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