Ausbildungsverein ist und eben nicht ganz am Ende der Nachrungskette (wie die Bayern) steht. So ist das nunmal in diesem kapitalistischen System, inklusive des am Erfolg orientierten Spitzensports.
Eine Ebene tiefer hat Gladbach ja das gleiche Problem, oder auch Salzburg, die zwar ständig Ösi-Meister werden, aber immer wieder Spieler abgeben und letztlich selten mal überhaupt die CL-Quali schaffen, ganz zu schweigen vom CL Achtelfinale. Solche Vereine geben ihre Spieler eben dann an den BVB weiter. Der BVB gibt seine Spieler an die Top12 Europas weiter. Ganz normal.
Das eigentliche Problem ist rein sportlich zu sehen. Bis Tuchel ging, war der BVB auch dieser Ausbildungsverein, und trotzdem hatte man bis dahin halt oftmals zumindest eine kompakte Mannschaft. Die besten Spieler sind auch damals immer schon gegangen (Lewa, Auba, Dembele etc), aber nach dem Bus-Anschlag hat sich einiges beim BVB verändert. Und das liegt schlicht und ergreifend daran, dass man keine Trainer mehr hatte, die länger als zwei Jahre beim BVB geblieben sind und es daher nie mehr geschafft wurde, die 1-2 Topspieler, die damals auch immer gegangen sind, so zu ersetzen, dass das Team insgesamt kompakt aus einer stabilen Defensive heraus auftreten konnte. Systematisch und finanziell muss der BVB nicht viel ändern, erst recht nicht an der Transferpolitik junge Talente zu holen und einzelne davon teuer zu verkaufen. Es muss nur gelingen, dass das sprtliche Team-Gebilde nicht von einem einzigen Spieler abhängig ist. Da muss wieder Struktur und langfristige Planung reinkommen. Wenn Haaland geht, oder demnächst Belligham, dann kann man die zwar nicht 1 zu 1 ersetzen, da ihre individuelle Qualität zu groß ist, aber es muss eben ein halbwegs adäquater Ersatz gefunden werden, und dabei die Grundstruktur des Teams erhalten bleiben. Das muss in der C-Jugend beginnen, was das taktische System angeht, und sich bis zu den Profis hochziehen. Junge Talente hat und findet der BVB immer wieder. Und das ist auch gut so. Auch aktuell gibt es genug interessante junge Spieler beim BVB. Ist doch jedes Mal das Gleiche. Immer wenn ein Superstar geht, raunt man in den BVB-Foren, jetzt würde alles den Bach runter gehen. War bei Götze und Kagawa so, dann Lewa, dann bei Auba und Dembele, dann bei Sancho und nun bei Belligham. Und immer hatte der BVB trotzdem danach ein Team zusammen, das um die Top4 spielte. Geht wahrscheinlich um die Erwartungshaltung. Wenn man natürlich an das Nveau der Bayern kommen will, müsste man alle Topspieler auch halten und mal 3-4 Jahre mit dem nahezu gleichen 12-13er Kader angreifen. Aber das ist schlicht unrealistisch, zumal die letzten zwei Jahre Corona noch den Druck erhöhte, Haaland zu verkaufen. Mit Bellingham wird die Krise dann hinter uns liegen. Und dann muss es heißen, eine kompakte Mannschaft aufzubauen. Finanziell ist man dazu allemal in der Lage. Und so schlecht Süle und Schlotterbeck die letzten Wochen gewesen sein mögen, sollte man ihnen mal Zeit geben. Ich halte die zentrale Defensive inklusive Hummels und davor Özcan für perspektivisch Bundesligaspitze. Muss halt mal zusammenwachsen. Ob Terzic dafür der richtige Trainer ist, ist schwer zu sagen, aber im Zweifel lieber mal Konstanz auf der Position als einen Trainer, bei dem man genauso wenig weiß, ob er es sicher besser macht. ----------- the harder we fight the higher the wall
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