Die 2022-Zahlen von Pfizer erscheinen gut für BioNTech. Insbesondere in der Kooperation ist der gemeinsame Gewinn noch wichtiger als der Umsatz. Der Ausblick für 2023 bedeutet über 4 Mrd. Gewinn aus C19. Der Ausblick für 2024 bedeutet deutlich über 4 Mrd. Gewinn aus C19 im Folgejahr.
Cash 2022 ca. 22 Mrd. Cash 2023 ca. 26 Mrd. Cash 2024 über 30 Mrd.
Marktkapitalisierung heute 30,8 Mrd. Euro (und dabei müsste man den nicht unerheblichen Eigenbestand der Aktien noch abziehen). Damit wäre BioNTech-ohne-C19 heute über 9 Mrd. weniger wert als vor der C19-Pandemie. Ohne C19 wäre BNTX also nicht nur völlig wertlos, sondern sogar eine negative Bewertung.
Mathematik und bereits die Grundrechenarten sind eine feine Sache. Das Ganze ist seit den alten Griechen zumindest die Summe seiner Teile (allenfalls eher mehr -> Synergien).
Stille Reserven wie die über 1200 Patente und auch die große Pipeline der Krebs-Medikationen, die Pipeline der Infektionskrankheiten sowie neue Antibiotika & MS außerdem die eingearbeiteten Mitarbeiter, alle Gebäude, Anlagen, Gerätschaften, Beteiligungen, Lagerbestände und die C19-Geschäfte ab 2025 und alle weiteren Chancen bekommt man zu dem heutigen Kurs angesichts des Cash-Kontostandes zum Aktienkurs dazu geschenkt.
Die FDA hat jüngst mit Ihrem neuen Zeitplan faktisch die mRNA-Technologie (primär BioNTech und Moderna) als einzige Impftechnologie für künftige Vorsorgeimpfungen eingeordnet. Das hat große Folgewirkungen auf EU (EMA) und weltweit (WHO) nicht nur für C19 und Grippe. Proteinbasierte Impfstoffe wie Nuvaxovid® von Novavax und klassische Vektor-Impfstoffe wie AstraZeneca sind für die neuen FDA-Zeitpläne zu langsam.
In der Zeitachste denken - dafür hier mal eine grundsätzliche Betrachtung von Endemien und Pandemien: Farrars Schreckensszenario: Eine Kreuzung von Influenza – hoch ansteckend – mit H5N1, extrem tödlich. "Wenn sich jetzt ein Schwein oder ein Mensch zufälligerweise gleichzeitig mit dem Vogelgrippevirus und einem normalen Influenzavirus infizieren sollte, dann könnte H5N1 sich rekombinieren." Eigentlich unglaublich, so Farrar, dass dies noch nicht passiert sei.
Um 1999 fing es mit dem Nipah Virus in Malaysia an. Ursprung: Flughunde. Und extrem tödlich. Zwei von drei infizierten Menschen starben.
2002 ging Sars-CoV-1 von China aus. Es war wohl von Fledermäusen zum Menschen übergesprungen.
Zwei Jahre später: H5N1, die Vogelgrippe. Ursprung Thailand, vermutlich durch Zugvögel verbreitet.
2012 dann MERS. Ausgangspunkt: Saudi-Arabien. Als Reservoir gelten laut Robert Koch-Institut (RKI) diesmal Dromedare.
2014 bricht Ebola in mehreren westafrikanischen Ländern aus, die wahrscheinlichen Überträger: Bulldoggen-Fledermäuse.
Ein Jahr später: Zika-Ausbruch in Brasilien, übertragen durch Mücken, aber erstmals schon 1947 bei Rhesusaffen in Uganda nachgewiesen.
2020 dann Sars-Cov2, "mit allergrößter Wahrscheinlichkeit" aus dem Tierreich gekommen. Außer dem Ort des Ausbruchs, das chinesische Wuhan, spricht für Farrar "eigentlich derzeit nichts mehr" für einen Laborausbruch.
Quelle: https://www.morgenpost.de/vermischtes/...a-vogelgrippe-influenza.html
Die Welt hat viele Milliarden Menschen mehr als zur Zeit der "Spanischen Grippe" und ist durch internationalen Reiseflugverkehr deutlich vernetzter als früher. Man kann (und sollte) diese Daten und historischen Erfahrungswerte mathematisch modellieren. Alle drei Jahre müsste man zukünftig im Durchschnitt mit einem bedrohlichen Ausbruchsereignis einer Viruskrankheit rechnen (basierend Mittelwert der letzten 20 Jahre). Das ist leider nur eine Frage der Zeit - das letzte war C19/2020.
Einfach den Mittelwert nehmen oder kann man das genauer und besser modellieren? Ok, hier kommt die Version für Fortgeschrittene:
Für die Häufigkeiten modelliert man Ereignisse erfahrungsgemäß mit einer Poisson Verteilung. https://de.wikipedia.org/wiki/Poisson-Verteilung
Für die Schäden/Kosten modelliert man die Wirkungen erfahrungsgemäß mit einer logarithmische Normalverteilung (Lognormal). https://de.wikipedia.org/wiki/Logarithmische_Normalverteilung
Damit kann kann ganz grundsätzlich das Epedemie-Risiko mit mathematischen- und IT-Mitteln viel genauer modellieren und vorhersagen mit Schäden, Kosten, Risiko-Assessments, Szenarien sowie mit proaktiven und reaktiven Maßnahmen. Für solche Analysen und Vorhersagen hatte ich mal eine Software entwickelt.
Man sammelt in einer Datenbank möglichst die Ausbruchsereignisse mit den verfügbaren Daten aus der Vergangenheit und kann damit vorhersagen welche großen und kleinen Ereignisse in der Zukunft mit welcher Wahrscheinlichkeit ab wann stattfinden und welche Schäden und Kosten drohen. Wie wahrscheinlich mRNA-Ansätze verwendet werden können und welche Cash-Flows daraus mit welchem Erwartungswert entstehen kann man ebenfalls modellieren. C19 war ab 2019/2020. Man muss nur mal in der Zeitachse weiterdenken (rechnen), um zu bewerten wann und wie sehr wir BioNTech in der Zukunft brauchen werden. Und hier spreche ich noch gar nicht von Malaria, TB, Krebs-Ausprägungen, MS, HIV, Tollwut, Gefäßerkrankungen, Autoimmunerkrankungen usw. Ein Drittel der Medikationen wird bis 2030 auf mRNA umgestellt werden. Das meinen die Vorstände und bauen mit BioNTech das Powerhouse für Immuntherapien des 21. Jahrhunderts auf. Dieser Meinung der Vorstände schließe ich mich an. Die Aktie hat neben dem Cash aus C19 den zweifachen bis zehnfachen Wert meiner bescheidenen Meinung nach, eine Frage der Zeit ist es jedoch bis die Börse BioNTech entsprechend bepreist.
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