dass das Centrosolarmanagement wie auch der Centrosolaraufsichtsrat überhaupt kein Interesse haben die Verwässerung gering zu halten. Das Management hält so gut wie keine Aktien, im Aufsichtsrat sieht es ähnlich aus und einen Großaktionär gibt es auch keinen. Soll heißen, den hohen Herren bei Centrosolar können die aktuellen Aktionäre so ziemlich egal sein. Ist dann eine nicht zu unterschätzende Gefahr und meiner Meinung nach ein hohes Risiko für die derzeitigen Centrosolaraktionäre. Zumal ja dazu noch die Anleihengläubiger eindeutig am längeren Hebel sitzen und der Kurs nach der Meldung auch nicht richtig eingebrochen ist.
Ich bin jedoch nach wie vor der Meinung, dass Centrosolar auch ohne Debt Equity Deal zumindest bis Oktober Zeit gehabt hätte sich zu refinanzieren bzw. bilanziell umzustrukturieren, insofern die Banken die auslaufenden Kontkorrentkreditlinien im April verlängert und dazu noch etwas erhöht hätten (um ca. 6 bis 8 Mio. €). Wobei ich natürlich nicht weiß wie hoch die Restrukturierungskosten, sprich Entlassungen, von rd. 100 Mitarbeiter kosten wird.
Centrosolar ist nun wahrlich keine Geldvernichtungsmaschine wie z.B. eine Conergy (2011 EBITA-Verlust von 88 Mio. € und 9-Monat 2012 EBITA-Verlust von 44 Mio. €) oder Solarworld (EBITA-Verlust 9-Monate 2012 von 123 Mio. €) und verfügt über ein nicht allzu riskantes Geschäftsmodell. In Q4 wurde immerhin ein positiver Free Cash Flow von 5,5 Mio. € erzielt. Nimmt man mal die 9-Monatszahlen her mit einem negativen EBITA-Verlust von 8,6 Mio. €, dann sind die auch nicht so übel, denn die Hälfte davon sind aus reinen Sondereffketen enstanden wie z.B. durch die Insolvenzen von Q-Cells und Sovello und das Gecko "Abenteuer". Woher aber der Q4-EBITA-Verlust von um die 11 Mio. € herkommt ist mir schleierhaft, aber es kann sich hierbei fast nur um nicht cashwirksame Verluste handeln.
Fakt ist entweder wollten die Banken nicht mehr oder aber das Centrosolarmanagement wollte auf sehr einfache Art und Weise die Bilanz auf Vordermann bringen, die Schulden drastisch senken und die Liquidität erhöhen. Da ja Solarwatt und Conergy schon einen Debt Equity Deal durchgezogen haben, Centrotherm gerade dabei ist und Solarworld einen angekündigt hat war ja für das Centrosolarmanagement die Hemmschwelle ebenfalls einen Debt Equity Deal inkl einer quasi Enteignung der Altaktionäre durchzuziehen, recht gering.
juche wie kommst du auf einen Großaktionär ? Centrosolar verweist ja nur darauf, dass die Kapitalerhöhung über Bezugsrechte voll abgesichert ist. Mehr schreiben die nicht. Es muss also nicht zwangsläufig ein Großaktionär sein, sondern es können auch die kreditgebenen Centrosolar-Banken sein wie die Bayrisches Landesbank und die Deutsche Bank oder/und ein großer Anleihengläubiger. An einen einzigen Großaktionär, der die komplette Kapitalerhöhung absichert, glaube ich nicht, denn ein (strategischer) Investor will eigentlich schon etwas berechenbar investieren und das kann er bei der geplanten Centrosolar-Kapitalerhöhung nun wirklich nicht, denn letztendlich weiß ja keiner im Voraus wieviel Aktien die Altaktionäre über die Bezugsrechte kaufen werden. Außer er hält einen ganzen Batzen von den Anleihen.
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